Oh Gerd (Kommer über Hebel, Kredite und Tech)

  • Jetzt geht es aber richtig los.


    Die schonungslose Wahrheit über Favoriten, gehebelte Produkte. Und das noch mit Kredit.


    Ich bin ganz erstaunt.


    Externer Inhalt m.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Erstaunen hat manchmal/öfter mit Erwartungen zu tun; insbesondere, wenn diese nicht erfüllt werden.


    Bei Kommers Einlassungen kann ich ein Erstaunen nicht verstehen; er hält gehebelte Produkte, Investitionen mit Kredit für gefährlich; nasdag und US-Aktien für eher zur Zeit überteuert und plädiert für die Investition in einen weltweit umfassenden ETF, wenn schon nicht in seine eigenen Vehikel.


    Alles als Werbung für eine für mich nicht ganz so ernst zu nehmende Börsenzeitschrift, die ja irgendwie mal wieder auffallen will.


    Für mich geht´s nicht los, sondern ich bedauere die unnütz verbrachten 30 Minuten ohne großen Kenntnisgewinn.

  • Fazit von Gerd: 20 % in den "Heiligen Amumbo" geht klar 8)


    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Die schonungslose Wahrheit über Favoriten, gehebelte Produkte.

    Servicepost: Ab 24:18 etwa. Es ging um alle, denen die durchschnittliche Marktrendite des Aktienmarktes nicht genügt. Zuvor wurde vom Moderator der NASDAQ zwecks Renditehoffnung angesprochen, von dem Kommer kein Freund ist.



    Finde das was er sagt durchaus nachvollziehbar. Besonders für seine etwa 20% leverage gibt es handfeste Gründe, warum das sinnvoll sein könnte. Denke er weis schon ganz gut was er da sagt. Besonders wenn man das anstelle einer einfachen Sektorwette macht. Er setzt das Risiko da aber auch gut in Relation, es ist klar, dass das nichts für jeden ist.

  • Er meint eben, dass man nicht auf den NASDAQ setzten sollte.

    Wenn schon, dann gezielt auf den speziellen Sektor.



    Den im NASDAQ gibt es teils ganz seltsame Firmen, die man da gar nicht erwarten würde.

    (Das ist jetzt mein Kommentar).

  • Er meint eben, dass man nicht auf den NASDAQ setzten sollte.

    Wenn schon, dann gezielt auf den speziellen Sektor.

    Genau. Soweit total verständlich, er führt aus, dass eben der Nasdaq wild zusammengewürfelt ist und ihm nicht spezifisch genug. Außerdem hält er nix von Einzeltiteln. Soweit ganz Kommer, das wird kein Geheimnis gewesen sein.


    Möglicherweise überraschend kommt dann, dass er bei Jemanden der mehr Rendite sucht als die 100%-Marktrendite stattdessen lieber die Aktienquote über 100% hinaus erhöhen würde, statt Sektorwetten zu machen: Also 100% Aktien eigenfinanziert PLUS bis zu 20% mittels Fremdkapital. Beispielsweise per Wertpapier- oder Immo-Kredit, oder über Leveraged ETFs. Aber so Kommer - bitte Maßvoll: "wenn irgendwelche schweren Kriesen kommen, dann hauts Ihnen das um die Ohren, wenn sie Leverage im Portfolio haben."


    Finde da sagt er viel richtiges, was auch durchaus nachvollziehbar ist, wenn man sich damit auseinander setzt. Ich bin jetzt nicht der Hardcore Kommer Fan, aber was er ausführt hat wohl schon Substanz. Ein Diversifiziertes Investment mit Leverage ist eben eine der wenigen Optionen, Rendite über die allgemeine Marktrendite hinaus zu generieren, wenn man sich nicht auf bestimmte Sektoren einschränken mag.

  • Möglicherweise überraschend kommt dann, dass er bei Jemanden der mehr Rendite sucht als die 100%-Marktrendite stattdessen lieber die Aktienquote über 100% hinaus erhöhen würde, statt Sektorwetten zu machen

    Ohne das zu werten: Gerd Kommer hat auch in der Vergangenheit schon öfter darauf hingewiesen, dass man die Rendite erhöhen kann, indem man mit der Aktienquote auf 100% geht (was für die meisten schon ein großer Schritt sein dürfte) und, wenn man da schon angekommen ist, hebeln kann.


    Das sei besser als Market Timing oder Wetten mit Einzelaktien.

    Für Privatanleger sind halt immer die Kreditkosten ein Thema…

  • Das sei besser als Market Timing oder Wetten mit Einzelaktien.

    Für Privatanleger sind halt immer die Kreditkosten ein Thema…

    Ja. Und ich finde da hat er auch einen Punkt. Anstatt sich mit irgendwelchen Analyse-Voodoo einzureden man könne den Markt systematisch schlagen, setzt er sein bewährtes Anlagekonzept mit Fremdkapital fort. Seine 20%-Grenze ist da sicherlich hinreichend konservativ. Im Amumbo-Thema hatte ich ja Richtung 30% angepeilt, da liegt er nochmal ein gutes Stück drunter.


    Die Kreditkosten trennen Spreu von Weizen. Das stimmt. Mit immo beleihen und Lev ETF hat er bei zwei der drei Beispiele aber auch implizit Finanzierungskosten unter 4%. Und naja beim Lombardkredit muss man eben genau hin schauen, welches Angebot da in Frage käme. Sicherlich nicht jedes.


    Ich finde das andere Video nicht wo er sich auch schon mal in diese Richtung geäußert hatte, da führt er aber aus, dass Leverage anstelle stock picking einfach die systematisch bessere Alternative ist, weil man um das EinzeltitelRisiko herum kommt.

  • Hebeln ist doch eigentlich völlig konsequent.


    Wenn man davon ausgeht, dass die Aktienrendite langfristig über dem Zins liegt, macht man mit einem Hebel Gewinn.

    Geht man davon nicht aus: Wieso dann überhaupt eine hohe Aktienquote?


    Hauptproblem ist nur die praktische Umsetzung.

    Hebel-ETFs sind täglich zurücksetzend und haben damit eine Pfadabhängigkeit. Unschön.


    Selbst Hebeln ist steuerlich sehr unattraktiv.

    Wenn du 4% Zins zahlst bei 5% Aktienrendite ist das ja eigentlich ein Gewinn. Aber von den 5% bleiben nach Steuern nur 3,65% übrig. Also ist man im Verlust.

    Hier macht einem die steuerliche Ungleichbehandlung mit Immobilien einen Strich durch die Rechnung. Bei Immobilien kann man die Zinsen korrekterweise absetzen.


    Und natürlich muss man den Hebel so konservativ ansetzen, dass man nie in den Margin-C*ll kommt. Denn dann hat man verloren.


    Es ist dann zumindest höheres Risiko mit höherer erwarteter Rendite (wenn das Steuerproblem nicht wäre).

    Aber das Risiko kann wirklich heftig werden.

  • Bin gerade am Überlegen ob ich den Amumbo in mein Depot aufnehmen soll: RE: Von 200k zur Million in 10 Jahren?


    Hab derzeit knapp 50% MSCI World und den Rest in BTC und den Einzelaktien MS, Apple und NVIDIA.


    Die Frage ist, investiere ich weiter in die Einzelaktien oder nehm ich den Amumbo mit rein und investiere zukünftig in den?


    Also ob Amumbo oder diese 3 Aktien mehr Rendite machen, wie das Risiko im Vergleich ist und auch beim anschließenden Verkauf (es soll in ca. 10 Jahren größtenteils in den sicheren MSCI World umgeschichtet werden) wie sich die Steuerlast auswirkt, weil bei dem ETF hätte ich ja wieder diese 30% Teilfreistellung.

  • Also ob Amumbo oder diese 3 Aktien mehr Rendite machen

    Das weiß keiner.


    Schau dir am besten den Amumbo-Thread an, da werden viele Frage beantworten. Außerdem einige Backtests durchgeführt, wie der Amumbo in bestimmten Szenarien gelaufen wäre (siehe Link):


    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Konsequent ist hebeln in der Tat, aber halt auch sehr riskant.


    Wenn es nur um die effiziente Umsetzung geht, warum nicht einfach eine C*ll-Option kaufen (zB auf SP500 oder Stoxx600)? Dann kann man die Verluste auch steuerlich absetzen (mittlerweile, wenn ich es richtig verstehe, auch nicht mehr begrenzt auf 20k Euro). Vor allem kann man aber auch schon mit kleinen Beträgen zocken statt 20% des Depots zu beleihen.


    Das ist natürlich keine Empfehlung, das zu tun. Ich habe in dem Kursknick im April nach dem Zoll-Tsunami von Tr*mp eine kleine C*ll-Option auf den SP500 erworben (hat sich seither fast verdreifacht). Hätte ich mal mehr eingesetzt.... :) , aber meine Absicht war nicht zu zocken, sondern eher mein Depot gegen Tr*mps Ausfälle und Marktmanipulationen zu sichern.

  • Das sei besser als Market Timing oder Wetten mit Einzelaktien.

    Für Privatanleger sind halt immer die Kreditkosten ein Thema…

    In normalen Zeiten ist das ein Problem. In der Krise und nach einem drawdown von z.B. 40% steigt die zu erwartende Rendite allerdings so stark, dass die Kreditkosten nicht mehr ins Gewicht fallen. Wer emotional stabil ist und zu dem Zeitpunkt günstig an Geld kommt (z.B. Hypothek) und von 100% auf 120% geht, macht m.E. nichts falsch. Das ist die Antizyklik von Andreas Beck, nur ohne die nervigen Opportunitätskosten der Sicherheitsreserve in den normalen Zeiten (also 90% der Zeit).

  • In der Krise eine Hypothek auf sein Haus aufzunehmen, um sich Aktien zu kaufen, hat mit der Antizyklik von Andreas Beck absolut nichts zu tun.

    Doch. Das sagt er sogar selbst (Vortrag). Einige Kunden von Beck im Direktmandat machen das so. Im GPO geht er von 80 auf 100. Wer Zugang zu günstigem Geld hat, kann von 100 auf 120 gehen. Das macht Sinn und deckt sich 1 zu 1 mit dem was Beck schreibt: Die Aktienquote in Zeiten erhöhter Kapitalkosten zu erhöhen. Warum auch nicht? Nach einem drawdown von 40% ist das Risiko minimal und die zu erwartende Rendite extrem hoch. Oder hast du da andere Zahlen?

  • Theoretisch macht die Beck-Strategie im Bereich 100-120% durchaus Sinn.


    Es hängt aber auch stark von der eigenen Risikotragfähigkeit zu dem Zeitpunkt ab.

    Wenn beispielsweise das Risiko des eigenen Humankapitals in der Zeit ebenfalls steigt, ist die Idee vielleicht doch nicht so gut.


    100-120% heißt ja auch, dass man keinen Cashpuffer hat.