Wie sieht euer ETF-Portfolio aus

  • von Welt ETF zu 2x gehebeltem US ETF zu all in bitcoin. In 2 Jahren wird mit 30/70 Btc/FTSE AW weitergemacht. Je nach Entwicklung wird in 15 Jahren aufgehört das Depot zu füllen und in Teilzeit. Die meisten schlagen die Hände über dem Kopf.

    Bei meinem Kind ist aktiver Sparplan FTSE AW und knapp unter 10% Einmalinvest in Bitcoin. Sollte Bitcoin auf 0 sinken oder weniger als die realistische Marktentwicklung eines Welt ETFs sein, werde ich den Verlust ausgleichen.

    Das ist schon ein ganzes hin und her 😕

  • Das ist schon ein ganzes hin und her 😕

    Soviel hin und her ist das gar nicht. Ich würde sagen, dass der durchschnittliche Anleger ein dauerhaft unstrukturiertes Portfolio hat. Das einzige Lehrgeld, was ich in diesem Prozess gezahlt habe bzw. realisiert habe, waren Opportunitätskosten, weil ich bis vor ca. 2 Jahren nicht investiert war. Die "all in Bitcoin" Umschichtung war auch nur niedrig 5 stellig.

    Die Umschichtung in den Bitcoinanteil habe ich gemacht, weil ich mir davon eine effektivere Entwicklung verspreche, als in einem Welt ETF. Die 70/30 Sparplanherangehensweise Welt ETF/BTC, wenn genug Geld für das nächste Auto zusammen ist, dürfte sich vermutlich zunehmend verbreiten, auch wenn es dann bei vielen eher 80/20 oder 90/10 wird.

    Für mich ist der Welt ETF der "sichere" Anteil. Da geht dann vermutlich schon die Schere zum durchschnittlichen ETF Sparer auseinander.

  • Soviel hin und her ist das gar nicht. Ich würde sagen, dass der durchschnittliche Anleger ein dauerhaft unstrukturiertes Portfolio hat. Das einzige Lehrgeld, was ich in diesem Prozess gezahlt habe bzw. realisiert habe, waren Opportunitätskosten, weil ich bis vor ca. 2 Jahren nicht investiert war. Die "all in Bitcoin" Umschichtung war auch nur niedrig 5 stellig.

    Die Umschichtung in den Bitcoinanteil habe ich gemacht, weil ich mir davon eine effektivere Entwicklung verspreche, als in einem Welt ETF. Die 70/30 Sparplanherangehensweise Welt ETF/BTC, wenn genug Geld für das nächste Auto zusammen ist, dürfte sich vermutlich zunehmend verbreiten, auch wenn es dann bei vielen eher 80/20 oder 90/10 wird.

    Für mich ist der Welt ETF der "sichere" Anteil. Da geht dann vermutlich schon die Schere zum durchschnittlichen ETF Sparer auseinander.

    Dann bin ich wohl nicht der durchschnittliche Anleger denn ich habe ein konstant strukturiertes Portfolio 😁

    Bitcoin habe ich versucht mich einzulesen. Ich bin ehrlich dass ich es nicht verstehe. Und somit ist es auch kein Investment für mich. Würde Bitcoin (noch weiter) durch die Decke gehen wäre ich aber auch nicht traurig oder verärgert. Denn für mich gibt es nur drei Arten von Investment: ja, nein, verstehe ich nicht. Auch hat nach meinem Verständnis Bitcoin keinen intrinsischen Wert auch wenn manche User das anders sehen. In meiner Welt kommen die Renditen, der Fortschritt und somit auch der Wohlstand eben durch die globalen Unternehmen dieser Welt die eben Güter herstellen und Dienstleistungen erbringen. Bitcoin geht für mich in die Kategorie der Wette.

    Auch wenn es nur 5 stellig war bei dir mit der Umschichtung: es hat den Zinseszinseffekt unterbindet und vermutlich Steuern und Gebühren gekostet. Aber wenn es für dich so fein ist und du deine Gründe dafür hast mit Bitcoin why not, auch wenn ich es nicht machen würde.

    Und bezüglich den Opportunitätskosten: sehe das gute darin: du hast daraus gelernt und machst es künftig anders und besser. Dist doch super.

  • Ist das bei diesem Menschen, der mit sogenannten Dekreten alles erst mal anordnet , nicht klar ???

    Doch, grundsätzlich schon. Aber ist es konsequent? Werden dann neben den US-Anbietern von ETF auch US-Firmen-lastige ETF gemieden? US-Einzelaktien? Bestimmte US-Werte, da die Firmen ihren aktuellen Präsidenten auch sehr differenziert "bejubeln"? Der von euch genannte Scalable MSCI AC World Xtrackers beispielsweise... da sind nach JustETF 2.663 Positionen gelistet, US-Anteil 63,76%, Elon Musks Laden allein 4% - ist das trotz US-Präsident dann noch ein "guter" ETF, wenn sein Anbieter nicht in den USA sitzt?

    Und wenn ein US-Anbieter einen MSCI Europe oder Emerging Markets anbietet, und man nimmt dort Anteile, zeigt man dem US-Präsidenten bzw. der US-Politik (inkl. Wählern...) damit genau was?

    Ich verstehe jeden, der solchen Politikergestalten gerne eins auf die Fresse geben will, und sei es nur symbolisch. Es trifft sie halt nicht. Wenn ich mir gleich statt nem Kräutersteak ein Paprikasteak auf den Grill schmeiße, kann ich auch verkünden das nur für den Weltfrieden zu tun. Es wird aber einige kühle Getränke brauchen, bis ich selbst davon dann wirklich überzeugt bin.

  • Dann bin ich wohl nicht der durchschnittliche Anleger denn ich habe ein konstant strukturiertes Portfolio 😁

    Bitcoin habe ich versucht mich einzulesen. Ich bin ehrlich dass ich es nicht verstehe. Und somit ist es auch kein Investment für mich. Würde Bitcoin (noch weiter) durch die Decke gehen wäre ich aber auch nicht traurig oder verärgert. Denn für mich gibt es nur drei Arten von Investment: ja, nein, verstehe ich nicht. Auch hat nach meinem Verständnis Bitcoin keinen intrinsischen Wert auch wenn manche User das anders sehen. In meiner Welt kommen die Renditen, der Fortschritt und somit auch der Wohlstand eben durch die globalen Unternehmen dieser Welt die eben Güter herstellen und Dienstleistungen erbringen. Bitcoin geht für mich in die Kategorie der Wette.

    Auch wenn es nur 5 stellig war bei dir mit der Umschichtung: es hat den Zinseszinseffekt unterbindet und vermutlich Steuern und Gebühren gekostet. Aber wenn es für dich so fein ist und du deine Gründe dafür hast mit Bitcoin why not, auch wenn ich es nicht machen würde.

    Und bezüglich den Opportunitätskosten: sehe das gute darin: du hast daraus gelernt und machst es künftig anders und besser. Dist doch super.


    Ich glaube das Thema Bitcoin aufzumachen macht (vorallem im Finanztip Forum) nicht so viel Sinn. Den Ansatz nur in Dinge zu investieren, die man auch versteht, teile ich aber grundsätzlich. Und darüber hinaus muss man sich damit gut fühlen.

    Durch meinen ETF Kauf habe ich lediglich Steuern in Höhe von ca. 200 € ausgelöst. Den Zinseszinseffekt habe ich alleine durch den zeitweise gehebelten US ETF ordentlich ausgedribbelt. Hatte ja vorher teilweise schon umgeschichtet von Welt ETF in gehebelten S&P. Auch wenn mein Bitcoininvestment aktuell noch im Minus ist (bin zum absoluten ATH eingestiegen), so bin ich sehr zuversichtlich, dass das Bitcoininvestment sich als eine der besten finanziellen Entscheidungen in meinem Leben entwickeln wird (wenn nicht, auch ok).

    Ich bin in der komfortablen Situation, dass mein Gehalt in den nächsten Jahren jährlich um 2,5 bis 3 % steigen wird, eher mehr. Ich bin im Alter auch nicht auf mein Portfolio angewiesen. Mit meiner Pension komme ich gut über die Runden.

    Wenn sich mein Bitcoininvestment auf 0 reduzieren sollte (was ich persönlich für sehr unrealistisch halte), habe ich trotzdem mehrere hundert tausend Euro im ETF Depot. Die Gestaltung meiner Zeit von 55 bis Pensionseintritt wird davon vll beeinflusst, aber damit kann ich leben. Ich habe früher jeden Cent ausgegeben. Insofern ist das jetzt schon die Kür. Ich kann nur noch gewinnen.

    Und soweit sich nichts an der Besteuerung ändert (weiss man natürlich nie), ist das Bitcoinvermögen auch steuerfrei. Sollte sich daran was ändern, bin ich flexibel genug, um zu einem späteren Zeitpunkt (ggf. auch große) Teile meines Bitcoinvermögens in den FTSE AW umzuschichten, wenn sich an der Besteuerung was ändern sollte (oder Bitcoin sich nicht in die gewünschte Richtung entwickelt). Da ich selbst verwahre, bin ich auch vor einer Kryptobörsenpleite sicher.

    Kurzum: Ich weiss was ich tue und bin auf mögliche Szenarien vorbereitet. :)

  • Hier mal mein Werdegang in Sachen Aktien/ETFs:

    Im März 2022 habe ich angefangen zu investieren. Viel in Einzelaktien, vor allem Dividendentitel. Vieles habe ich vergessen oder auch verdrängt 😉

    Puma, Allianz, Deutsche Pfandbriefbank, BAT, Rio Tinto, Glencore, DHL, Novo Nordisk, Pfizer, Realty, BASF, Gazprom, Uniper uvm.

    Aber auch Branchen ETFs wie World Energy oder Regionen/Länder wie China oder Schweiz.

    Auch Anleihen ETFs, viel High Yield.

    Auch Silber.

    Einmal kurz Bitcoin.

    Und das war nur ein Auszug von dem ganzen... puh... habe das gerade nochmal nachgeschaut. Irgendwann habe ich aufgehört die Aktien aufzuschreiben.

    In den extremsten Monaten hatte ich 100+ Trades - "Fluch der Neobroker".

    Einiges hätte mir ordentlich Rendite gebracht, wenn ich gehalten hätte.

    Einiges hätte aber auch ordentlich in die Hose gehen können, wenn ich die Aktien behalten hätte.

    Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich da insgesamt bei+/- Null rausgegangen bin, aber anscheinend war da das Glück mit den Dummen und ich konnte ein bisschen Gewinn mitnehmen. Aber bei einer reinen 1-ETF-Anlage wäre der Gewinn um ein vielfaches höher gewesen.

    Habe also ordentlich Lehrgeld in Form von Opportunitätskosten gezahlt.

    In dieser Zeit war ich viel in einem Börsenforum unterwegs, wo man sich gegenseitig angestachelt hat.

    Für jede Aktie einen eigenen Thread und dann diskutiert ohne Ende.

    Auch jeden Tag Podcasts darüber gehört. Buy the die, Erichsen, Sebastian Hell und so.

    War zwischendurch auch mal knapp ein Jahr gar nicht investiert, weil ich extrem gefrustet war. Ich glaube Uniper war das damals, hätte mir fast richtig fette Verluste gebracht.

    Dann finanztip.de gefunden und dann Stück für Stück reduziert und auf Welt-ETFs ungeswitcht: MSCI ACWI IMI. Hatte lange Zeit dazu auch noch High Yield Anleihen ETFs.

    Achso, und wegen dem Trumpi durfte ein Euro Stoxx 600 als Beimischung natürlich auch nicht fehlen.

    So richtig lassen konnte ich es irgendwie immer noch nicht... 😉

    Dann aber diese Woche:

    High Yield und Euro Stoxx verkauft und dafür MSCI ACWI (ohne IMI) gekauft.

    Monatlicher Sparplan ist vom MSCI ACWI IMI auf den MSCI ACWI geändert.

    Macht langfristig wahrscheinlich wenig Unterschied, aber die leicht geringeren Kosten haben mich dazu bewogen, jetzt, zu Beginn der Ansparphase, darauf zu wechseln.

    Mit 40 Jahren habe ich noch genügend Zeit bis zur Rente, daher sehe ich aktuell keine Notwendigkeit einen "sicheren" Anteil im Portfolio zu besparen.

    Auf dem Tagesgeld-ETF von xTrackers habe ich noch Geld liegen. Zählt für mich aber nicht als Anlage, sondern als Notgroschen, da ich den Betrag nicht erhöhe.

    Die beiden Hauptgründe für meine Vereinfachung sind:

    1. Habe anscheinend keine gute Nerven bei diesem Thema. So extreme Kursveränderungen kann ich schlecht aushalten und dann schaue ich täglich öfters auf die Kurse.

    2. Möchte mich mit diesem Thema zeitlich nicht mehr so viel beschäftigen und mich mehr dem Leben widmen. Ich habe darüber viel gelesen und und und. Aber jetzt ist es an der Zeit die Optimierungs-Sucht zu beenden.

    Das Mittelmaß reicht mir in diesem Bereich des Lebens vollkommen aus.


    Danke fürs Zuhören, liebe Therapierunde 😉

  • Sehr spannend deine Geschichte, danke fürs teilen! :)

    geringere Kosten bedeutet du hast den ACWI von SPDR?

  • Hallo SioMio?

    Interessant dein Werdegang in Sachen Anlage.

    Wie ist deine Verteidigung etf und Geldmarkt/Tagesgeld?

    Was ist dein Anlage Ziel?

    Viele Grüße

    Mein Werdegang dient als Beispiel, wie man nicht beginnen sollte 😉

    Aber ich sehe es positiv. Bei privaten RVs und einer bAV (alles mittlerweile aufgelöst) habe ich sogar nominell Geld verloren. Das habe ich bei Aktien zumindest nicht 😀

    Mein Anlageziel ist, wie bei wahrscheinlich vielen hier, die Altersvorsorge. Ich gehe stark davon aus, dass meine gesetzliche Rente nicht zum halbwegs vernünftigen Leben ausreichen wird.

    Eine feste Verteidigung 😉 zwischen ETF und Geldmarkt/Tagesgeld habe ich nicht.

    Der Geldmarkt-ETF dient mir als finanzielles Polster. Als "Notgroschen" für das selbstgenutzte Haus, eine vermietete Wohnung und irgendwas Unvorhersehbares.

    Den Geldmarkt-ETF sehe ich nicht als eine Anlageform an, sondern eher als Verwahrung von Geld. Stichwort Inflation bzw halbwegs passabler Inflationsausgleich.

    Wenn abzusehen ist, dass bestimmte Anschaffungen demnächst anstehen werden, würde ich den Betrag dann entsprechend Stück für Stück aufstocken um im Fall der Fälle keinen Kredit aufnehmen zu müssen.

    Z.B. neues Auto, große Reparaturen an einer der Immobilien etc.

    Der Betrag vom Geldmarkt-ETF ist nicht abhängig von irgendwelchen Bewertungen im Aktienmarkt oder so.

    Wenn ich mal Geld übrig haben sollte, würde ich diesen Betrag zusätzlich zum Sparplan einfach einmalig in den ETF einzahlen.

  • Die App ist Spitze. Sie hat sehr viele nützliche Features, wird ständig weiterentwickelt und es gibt einen hervorragenden Support sowohl vom Hersteller/Entwickler als auch von der Community.

    Wer will kann sein Portfolio so wie hier der Community zeigen und bekommt dadurch sehr nützliche Tipps und Feedback.

    Du siehst hier nur die öffentlich zugängliche Variante. Die Bezahl Version ist noch um Klassen besser.