USA Anteil im risikoreichen Topf reduzieren?

  • Das ausschließlich im All-World ETF von Vanguard investierte risikoreiche Vermögen macht aktuell 53 % vom Ganzen aus (mit 70 Jahren habe ich mich für 50/50 risikoreich-/arm entschieden.

    Der Vanguard ist mit 62 % in den USA investiert. Im Hinblick auf die allseits bekannten vielschichtigen USA-Probleme überlege ich den USA-Anteil künftig mit maximal 50 % zu begrenzen gleichsam den Europa-Anteil (im All-World mit 16 % enthalten) zu erhöhen, angedacht ist die Umschichtung vom All-World in den Stoxx600 / Vanguard A1T8FS. Gern würde ich Eure Einschätzungen wissen ("lassen oder machen"). Danke!

  • Hallo zusammen,

    da fallen mir als erstes die Steuer ein.

    Auch nicht richtig, daran so prominente zu denken.

    Kann man(n) machen muss man aber nicht.

    Hier wurde es schon recht umfassend von einigen erörtert:

    Aktuelle Entwicklungen: Wenn Politik die Märkte erschüttert

    In jüngerer Zeit sorgte vor allem die Handelspolitik der USA für Unruhe. Strafzölle, Handelskonflikte und politische Alleingänge führten immer wieder zu nervösen Reaktionen an den Börsen. Besonders auffällig war die Volatilität nach dem sogenannten „Liberation Day“, an dem unerwartet neue Zölle angekündigt wurden. Solche Entscheidungen betreffen nicht nur Großkonzerne, sondern auch Kleinanleger.

    Ggf. die Neuinvestitionen entsprechend umlenken - spart Steuer (Steuerstundung).

    Ich hoffe, dass es nützlich ist.

    LG

  • Das ausschließlich im All-World ETF von Vanguard investierte risikoreiche Vermögen macht aktuell 53 % vom Ganzen aus (mit 70 Jahren habe ich mich für 50/50 risikoreich-/arm entschieden.

    Der Vanguard ist mit 62 % in den USA investiert. Im Hinblick auf die allseits bekannten vielschichtigen USA-Probleme überlege ich den USA-Anteil künftig mit maximal 50 % zu begrenzen gleichsam den Europa-Anteil (im All-World mit 16 % enthalten) zu erhöhen, angedacht ist die Umschichtung vom All-World in den Stoxx600 / Vanguard A1T8FS. Gern würde ich Eure Einschätzungen wissen ("lassen oder machen"). Danke!

    Ich habe es schon oft hier im Forum geschrieben aber ich sehe das mit dem Klumpenrisiko USA anders, denn das ist nur der Blick in dein Aktienvermögen. Betrachtet man jedoch sein Vermögen als Ganzes, und das sollte man m.E. immer, so relativiert es sich doch erheblich. Denn ich würde mal behaupten es besteht ein Klumpenrisiko Europa/Euro. Tagesgeld, Gehalt, Immobilie und etwaige Rentenansprüche sind nun mal vom Wohle Europa (genauer gesagt Deutschland) abhängig und lauten in Euro. Aus Gründen der Diversifikation habe ich gerne einen Teil meines Vermögens außerhalb Europas/dem Euro und somit eben in britischen Pfund, Schweizer Franken usw auch in USA/Dollar.

    Auch wenn die Situation in den USA nicht "optimal" ist und Trump unbeschreiblich ist, aber trotzdem sind die USA Wirtschaftsmacht, Militärmacht, rohstoffreiches Land, über 370 Millionen Menschen und voller Weltkonzerne. Es gibt schlechtere Orte um investiert zu sein. Bleibe ich strikt bei der Marktkapitalisierung so greifen ich die Marktrendite ab. Nicht mehr. Nicht weniger. Aber so lange ich nicht nachhaltig weiß wie ich es besser machen kann so mache ich es nachhaltig schon mal nicht schlechter und unterbiete schon mal nicht den Markt mit seiner Rendite.

    Das ist meine Sicht bzw. Meinung.

    Andere sehe das natürlich anders und mischen das Depot nach mit allen sich daraus ergebenen Vorteilen und Nachteilen. Man sollte jedoch bedenken, dass das Nachmischen aber eines nicht relativiert: Aktien bleiben trotzdem Aktien und haben ihre Risiken. Risikoreduzierung erfolgt nach meinem Verständnis durch die Asset Allocation bzw durch die Aufnahme weiterer Assetklassen. Wobei ich aber hier sagen muss, dass m.E. die sinnvollen Assetklassen für Privatanleger beschränkt sind.

    Wenn du gute Gründe hast und diese auch nachhaltig sind dann "go for it". Aber sie sollten gut und nachhaltig sein. Sonst bist du künftig mehr am emotionalen Depot jonglieren als am rationalen investieren. Und wie wir wissen: hin und her macht Taschen leer.

  • Aus Gründen der Diversifikation habe ich gerne einen Teil meines Vermögens außerhalb Europas/dem Euro und somit eben in britischen Pfund, Schweizer Franken usw auch in USA/Dollar.

    Hallo, kannst du mir (und vielleicht anderen Unwissenden - wir sind hier auch um zu lernen) erklären, wie du die Anlagen in Pfund u. SF getätigt hast? Investierst du da in einen dortigen ETF, kaufst entsprechende Anleihen oder wie geht das?

  • Hallo, kannst du mir (und vielleicht anderen Unwissenden - wir sind hier auch um zu lernen) erklären, wie du die Anlagen in Pfund u. SF getätigt hast? Investierst du da in einen dortigen ETF, kaufst entsprechende Anleihen oder wie geht das?

    Unser guter John meint natürlich, dass in seinem Vanguard FTSE All-World auch britische und Schweizer Aktien enthalten sind.

    So ist das zu verstehen.

    Ich selbst empfehle für diesen Bereich einen ETF auf den Stoxx 600 Europe.

    Xtrackers Stoxx Europe 600 UCITS ETF 1D | DBX0TR | LU2581375156
    Alle wichtigen Informationen und Vergleiche zum Xtrackers Stoxx Europe 600 UCITS ETF 1D (DBX0TR | LU2581375156) ➤ justETF – Das ETF Portal
    www.justetf.com
  • BirgitN

    Tomarcy

    Tomarcy hat dir deine Frage beantwortet. Er kennt mich einfach bzw musste dies schon oft von mir lesen 😆

    Aber wenn ich konkret britische Pfund oder Schweizer Franken investieren möchte bzw erhöhen möchte so würde ich einen Europa ETFs nehmen da dort Schweizer und Großbritannien entsprechend gewichtet oder gleich in entsprechenden Staatsanleihen gehen (Achtung: Währungsrisiko/Währungschance)

  • Auch wenn die Situation in den USA nicht "optimal" ist und Trump unbeschreiblich ist, aber trotzdem sind die USA Wirtschaftsmacht, Militärmacht, rohstoffreiches Land, über 370 Millionen Menschen und voller Weltkonzerne. Es gibt schlechtere Orte um investiert zu sein. Bleibe ich strikt bei der Marktkapitalisierung so greifen ich die Marktrendite ab.

    Für mich stellen sich trotzdem immer mal wieder ein paar Fragen, auch wenn ich mir nicht tiefere Gedanken mache:

    • Verzerren die 370 Mio Amerikaner von denen ca. 60% in Aktien investiert sind - meines Wissens nach viel mit Home Bias im S&P 500 - nicht doch den Gesamtmarkt?
    • Politisches Risiko für ausländische Investoren, siehe Section 899 (Ausländer sollen mehr Steuern zahlen). Die Amerikaner pushen vielleicht weiterhin den Gesamtmarkt, aber für Europäer ist es uninteressanter.
    • Politische Anreize im Heimatmarkt zu investieren / "nationaler Kapitalismus": Die EU oder DE könnte z.B. Steuererleichterungen festlegen, wenn man sein Geld "daheim" investiert. Sebastian Hell hatte darüber mal gesprochen, auf Grundlage eines Interviews mit Russel Napier.
    • Ben Felix empfiehlt "Domestic Stocks" überzugewichten. (Ich hab's aber nicht wirklich durchgelesen)
  • Für mich stellen sich trotzdem immer mal wieder ein paar Fragen, auch wenn ich mir nicht tiefere Gedanken mache:

    • Verzerren die 370 Mio Amerikaner von denen ca. 60% in Aktien investiert sind - meines Wissens nach viel mit Home Bias im S&P 500 - nicht doch den Gesamtmarkt?
    • Politisches Risiko für ausländische Investoren, siehe Section 899 (Ausländer sollen mehr Steuern zahlen). Die Amerikaner pushen vielleicht weiterhin den Gesamtmarkt, aber für Europäer ist es uninteressanter.
    • Politische Anreize im Heimatmarkt zu investieren / "nationaler Kapitalismus": Die EU oder DE könnte z.B. Steuererleichterungen festlegen, wenn man sein Geld "daheim" investiert. Sebastian Hell hatte darüber mal gesprochen, auf Grundlage eines Interviews mit Russel Napier.
    • Ben Felix empfiehlt "Domestic Stocks" überzugewichten. (Ich hab's aber nicht wirklich durchgelesen)

    1. Die Weltkonzerne erbringen Leistungen überall um den Globus. Ebenso konsumieren Menschen überall um den Globus. Es sind weitaus mehr als 370 Millionen. Es hat auch einen Grund warum die Weltkonzerne im Index so hoch gewichtet sind. Des Weiteren leben und fördern die USA den Kapitalismus.

    2. Section 899: Keine Frage, nicht schön! Jedoch können wir bei Trump nicht sicher sein, dass das was er sagt 2 Minuten später noch eine Gültigkeit hat. Unabhängig davon: In der Weltgeschichte gab es noch nie Zeiten in denen alles reibungslos war. Geschehnisse gab es schon immer. Und auch diese schlechten Zeiten werden vergehen. Ich bin langfristiger Investor. Kurz- und mittelfristige Ereignisse ändern nichts von meinem Plan. 4 Trump Jahre sind nichts im Vergleich zu einem Anlagehorizont von 40 Jahren.

    3. Mag sein und könnte auch kommen. Europa hätte auch Bedarf. Jedoch kennt Sebastian Hell auch nicht die Zukunft. Gedanken werden sich gemacht wenn es real ist. Ich stelle mir jedoch die Frage inwieweit es sinnvoll ist nur wegen Steuererleichterungen das Klumpenrisiko Europa/Deutschland/Euro noch weiter zu erhöhen ? Rational betrachtet nein.

    4. Ben Felix ist Kanadier und eine gute Quelle. Den Link muss ich mir geben. Danke! Wobei ich aber die kanadischen Gegebenheiten zu wenig kenne.

  • Ich werde wohl doch bei der Vanguard All-World EIN-ETF-Lösung bleiben und nicht dem bereits abgefahrenen EUROPA-Zug hinterherlaufen. War eine Überlegung, habe ich verworfen. Es bleibt wie es ist. Ich (71 Jahre alt) werde auch die vor Jahren gewählte und auch so umgesetzte 50/50 Risikoarm-/reich Strategie beibehalten (sonst schlafe ich - noch - unruhiger).

  • Ich werde wohl doch bei der Vanguard All-World EIN-ETF-Lösung bleiben und nicht dem bereits abgefahrenen EUROPA-Zug hinterherlaufen. War eine Überlegung, habe ich verworfen. Es bleibt wie es ist. Ich (71 Jahre alt) werde auch die vor Jahren gewählte und auch so umgesetzte 50/50 Risikoarm-/reich Strategie beibehalten (sonst schlafe ich - noch - unruhiger).

    Manchmal ist es das beste einfach nichts zu tun. Ich bin der Meinung wenn etwas gut funktioniert dann sollte man es nicht unbedingt versuchen es zu perfektionieren. Denn oft wird es eher schlechter statt besser.

  • Nur mal zum Thema der unterschiedlichen Kapitalmarktkulturen Europa vs. USA.

    In Europa wird jetzt schon wieder über eine 'Übergewinnsteuer' fabuliert, mit denen man die zukünftig erwarteten 'Übergewinne' der Rüstungskonzerne abschöpfen könnte.

    Auf solche Ideen würde man in den USA wohl eher nicht kommen.