Grundsicherung trotz Einkommen

  • Hallo zusammen,

    meine Eltern sind beide Rentner, beziehen aber die Rente (ca.190 Euro pro Person) im Ausland, nicht in DE.

    Aktuell bekommen sie zusätzlich Grundsicherung.

    Nun hat mein Vater ein Jobangebot bekommen, mit einem Nettogehalt was zusammen mit den Renten den Regelbedarf und Wohnkosten knapp abdeckt.

    In Zahlen: Rente + Nettogehalt = 1713 Euro

    Regelbedarf + Wohnung = 1709 Euro

    Nun stellt sich für mich die Frage ob meine Eltern trotzdem bei der Grundsicherung bleiben und er 30 Prozent von seinem Lohn bekommen, oder ob die Grundsicherung komplett wegfällt, was irgendwie bedeutet, dass es null finanzielle Vorteile hat, wenn man arbeitet.

    Kennst sich jemand damit aus?

    Danke und viele Grüße

    Nadyn

  • Kater.Ka 20. Juni 2025 um 21:00

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Das wusste ich gar nicht, dass man im Ausland lebend auch deutsche Grundsicherung erhält. Oder verstehe ich das falsch?

    Das sagt die KI... Jetzt bin ich gespannt...

    Zitat

    Deutsche Rentner, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland haben, erhalten in der Regel keine Grundsicherung nach dem deutschen Sozialhilferecht (SGB XII). Grundsicherung wird nur an Personen gezahlt, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben. Es gibt jedoch Ausnahmen für vorübergehende Aufenthalte im Ausland, die bis zu 4 Wochen dauern können

  • Das wusste ich gar nicht, dass man im Ausland lebend auch deutsche Grundsicherung erhält. Oder verstehe ich das falsch?

    Vielleicht ist auch gemeint „beziehen eine Rente AUS DEM Ausland“, also aus einem andren Land, wo früher gearbeitet wurde, und nicht „IM“ Ausland lebend.

  • Das wusste ich gar nicht, dass man im Ausland lebend auch deutsche Grundsicherung erhält. Oder verstehe ich das falsch?

    Sie leben nicht im Ausland, sie haben im Ausland gearbeitet und bekommen deswegen die ausländische Rente

  • 65

    Seltsam: dann können Sie doch jetzt im Juni 2025 noch gar keine Grundsicherung im Alter bekommen.

    Meinst du etwa die Sozialhilfe nach SGB XII für nicht erwerbsfähige Menschen, die noch nicht in die Grundsicherung im Alter kommen können?

    In diesem Alter wären die beiden eigentlich ein Fall für das Bürgergeld.

    Und arbeitsfähig scheint der Vater zumindest zu sein.

  • Nein, sie haben in DE nie gearbeitet. Sie bekommen entweder Grundsicherung oder gehen weiter arbeiten + evtl. Grundsicherung.

    Sie haben in Deutschland nie gearbeitet?

    Sehr interessanter rechtlicher Fall.

    Bei deutschen Staatsangehörigen ist das möglich.

    Bei ausländischen Staatsangehörigen wäre dann die Frage der Aufenthaltsberechtigung zu prüfen.

  • In diesem Alter wären die beiden eigentlich ein Fall für das Bürgergeld.

    Und arbeitsfähig scheint der Vater zumindest zu sein.

    Das dachten wir auch. Aber es hieß wenn die beiden woanders schon Rentner sind, gehören sie nicht zum Jobcenter, sondern bekommen Sozialhilfe nach SGB xii.

    Ja, mein Papa kann noch arbeiten und macht das gerne.

    Aber wenn er diese Stelle annimmt und meinen Eltern die Grundsicherung komplett gestrichen wird, müssen sie Radio und volle Monatskarten für Bus/ Bahn zahlen. Dann stehen sie finanziell schlechter als mit Sozialhilfe.

  • Ja, mein Papa kann noch arbeiten und macht das gerne.

    Aber wenn er diese Stelle annimmt und meinen Eltern die Grundsicherung komplett gestrichen wird, müssen sie Radio und volle Monatskarten für Bus/ Bahn zahlen. Dann stehen sie finanziell schlechter als mit Sozialhilfe.

    Wenn Dein Vater erwerbsfähig ist, dann ist die Aufnahme einer bezahlten Tätigkeit vorrangig vor der Grundsicherung.

    Deutschland ist zwar ein Sozialstaat. Das ist aber nicht gleichzusetzen mit Hängematte. Der Sozialstaat fängt die auf, die nicht für sich selber sorgen können.

    Die Einstellung hier klingt für mich nach Ausnutzen der sozialen Sicherung hier in Deutschland.

    Noch zu der Anmerkung aus Beitrag #1, dass Arbeiten gehen null Sinn machen würde, wenn man dann die Grundsicherung verlieren würde: es bringt unter anderem innere Befriedigung, mit seiner Hände Arbeit für seine Familie und sich zu sorgen.

    Nur meine 2 Cent

  • Wenn Dein Vater erwerbsfähig ist, dann ist die Aufnahme einer bezahlten Tätigkeit vorrangig vor der Grundsicherung.

    Deutschland ist zwar ein Sozialstaat. Das ist aber nicht gleichzusetzen mit Hängematte. Der Sozialstaat fängt die auf, die nicht für sich selber sorgen können.

    Die Einstellung hier klingt für mich nach Ausnutzen der sozialen Sicherung hier in Deutschland.

    Noch zu der Anmerkung aus Beitrag #1, dass Arbeiten gehen null Sinn machen würde, wenn man dann die Grundsicherung verlieren würde: es bringt unter anderem innere Befriedigung, mit seiner Hände Arbeit für seine Familie und sich zu sorgen.

    Nur meine 2 Cent

    Also wenn man mit 65(!) überlegt, ob sich arbeiten finanziell noch lohnt würde ich nicht gleich die soziale Hängematte Keule schwingen...

  • Noch zu der Anmerkung aus Beitrag #1, dass Arbeiten gehen null Sinn machen würde, wenn man dann die Grundsicherung verlieren würde: es bringt unter anderem innere Befriedigung, mit seiner Hände Arbeit für seine Familie und sich zu sorgen.

    wo steht, dass es null Sinn machen würde?

    Ich rede nur über die finanzielle Seite.

    Und wenn meine Eltern die soziale Sicherung ausnutzen wollen würden, würden sie gar nicht nach der Arbeit suchen. Denn als Rentner müssen sie das nicht.

  • Mal eine ganz andere Frage: Wieso haben deine Eltern so wenig Rente? Waren sie im Ausland selbständig oder gibt es da nicht mehr? EU?

    Sie waren angestellt in einem nicht EU Land, die Renten da sind bescheiden.

    Und danach auch dort selbständig, leider viel Geld bei einem Projekt verloren.

    Auf jeden Fall haben sie die Rente sich anders vorgestellt :(