Wenn das Finanzamt eine Steuererklärung von Dir haben will, bist Du verpflichtet, eine bzw. welche einzureichen. Rein aus den Bedingungen heraus bist Du nicht pflichtig, der Wille des Finanzamts übersteuert aber alles.
Für Dich, der Du Dich mit allem wehrst, was Du hast, ist das geradezu ideal: Das Finanzamt wird sich in jedem Fall durchsetzen. Wenn Du der Anforderung nicht nachkommst, kann es sein, daß Du mehr Strafe zahlst, als Du erstattet bekommen wirst.
Aufgabe also für heute abend: Du gehst zu smartsteuer.de und erstellst einen Account. Du wählst das erste Jahr, das Du bearbeiten willst. Deine Buchhaltung hast Du ja in Ordnung, also hast Du die Lohnsteuerbescheinigung und die Steuerbescheinigungen Deiner Banken zur Hand, die brauchst Du. Die Daten einzuhacken dauert beim ersten Mal eine halbe Stunde, später geht es schneller, wenn Du weißt, wie der Hase läuft. Zum Ausprobieren spare noch die persönlichen Daten aus, dann kannst Du die Erklärung nicht irrtümlich abschicken.
Am Ende bist Du verblüfft über den Betrag, den Du als Erstattung erwarten kannst und fragst Dich, warum Du das nicht schon längst gemacht hast. Du wirst Dich aber beruhigen mit dem Gedanken, daß Du so reich bist, daß Du es Dir locker leisten kannst, dem Finanzamt Kredit zu geben.
Wenn man keine Ahnung hat, sind kommerzielle Steuerprogramme leichter handzuhaben als ELSTER. Wie Du die Erklärung einreichst (mit einer fängt man an!), ist egal. Ich würde eine kostenlose Methode wählen, also Papier oder ELSTER. Das ist aber Deine Sache.
Und hinterher wirst Du Dich fragen, warum nur Du Dich gegen diese Kleinigkeit derart gewehrt hast.