Hallo Community,
ich freue mich immer wieder über Foren wie dieses - vor allem natürlich dann, wenn ich einen Rat suche
Dieses mal geht es um meinen Riester-Vertrag, zum 01.12.2014 noch unter gänzlich anderen Bedingungen und mit großer Naivität bei der HDI abgeschlossen.
Mein Guthaben dort beträgt aktuell 20.000 €, ich zahle jeden Monat 162,50 € ein. Wenn ich dies bis zum Vertragsende - also bis zum 01.12.2031 (obwohl ich bereits am 08.03.31 67 Jahre alt werde, fällt mir gerade auf), brav weiter tue, garantiert man mir ein Kapital von 34.200 € und eine monatliche Rentenzahlung von 124,72 €.
So weit, so schlecht. Das ganze ist derartig mau, dass ich auf keinen Fall weiter einzahlen werde. Bleibt die Frage, ob Stilllegung oder Kündigung. Im Falle der Ruhestellung garantiert man mir einen Monatsrente von 75,50 € ab dem o.g. Stichtag.
Über den Fall der Kündigung habe ich bereits mit einer Beraterin bei der Lohnsteuerhilfe gesprochen. Sie meinte, dass ich 2.807 € Zulagen und einen Steuervorteil von über die Jahre 4.100 € abgezogen bekommen würde, es blieben also rund 13.100€ übrig. Klingt bescheiden, würde für meine Situation aber passen, da ich seit einem Jahr bereits im Ruhestand bin und mit meinem monatlichen Salär sehr gut auskomme. Und der Rückkaufswert würde bei entsprechend guter Anlage genau passen, um eine während meiner Scheidung geschlossenen und noch einige Jahre laufende Vereinbarung fast komplett abzudecken und damit mein monatliches zur Verfügung stehendes Einkommen ebenfalls zu erhöhen (was die wegfallende Sparrate ja auch schon tut).
ABER: die bereits genannte LoHi-Beraterin behauptet ebenfalls - und zwar steif und fest - dass mir die o.g. Auszahlungssumme von 13.100 € nochmal VOLL VERSTEUERT würde. Ich hab' aktuell rund 25% Steuersatz, also ging noch mal ein Viertel ans Finanzamt, wenn sie Recht hat.
Deshalb jetzt die entscheidende Frage: Hat sie Recht??
Ich will mir das gar nicht vorstellen, denn diese 13.100 € sind ja schon jetzt nicht mehr als die von mir eingezahlte Summe (20.500 €) minus Zulagen minus Steuervorteil. Genausogut hätte ich das Geld also auch unters Kopfkissen legen können. (oder werden jetzt auch dort schon Steuern fällig, wenn man was aus dem Sparstrumpf nimmt? )
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen, denn im Falle, dass mein Erspartes auch noch mal komplett versteuert wird, sehe ich von einer Kündigung ab und entscheide mich für die Beitragsfreistellung.
Vielen Dank fürs Lesen und Euer Interesse bis hierher.
Gruß Charlie