Hallo liebe Finanz-Community,
ich hoffe, ihr könnt mir mit eurer Erfahrung und eurem Wissen weiterhelfen. Ich stehe an einem Punkt, an dem ich meine Finanzen aktiv in die Hand nehmen möchte und dafür einen guten Plan brauche.
Zu meiner Situation:
- Alter: 30 Jahre
- Wohnort: Stuttgart
- Familie: Keine Kinder
- Nettoeinkommen: 3.000 € monatlich
- Immobilienbesitz: Abbezahlte Wohnung (Baujahr 2015) in der Region Stuttgart im Wert von ca. 450.000 €. Diese ist seit Juni diesen Jahres lastenfrei.
- Mieteinnahmen: 1.300 € netto pro Monat (nach Abzug von Instandhaltung und Verwaltung). Nach Steuern bleiben davon ca. 1.000 €.
- Gesamt verfügbares Netto: Rund 4.000 € (3.000 € Gehalt + 1.000 € Mieteinnahmen nach Steuern).
- Ausgaben: Ca. 2.500 € pro Monat für Lebenshaltung.
- Ersparnisse: Aktuell 10.000 € auf dem Tagesgeldkonto. Ansonsten noch eine BAV die ich aufgrund schlechter Konditionen gekündigt habe (aktueller Wert rund 12k). Keinerlei weitere Produkte wie Rentenversicherungen, Bausparverträge, etc.
- Zusätzliche Schenkung: In Kürze erwarte ich eine weitere Schenkung in Höhe von 150.000 €. Danach sind keine weiteren größeren Schenkungen/Erbschaften zu erwarten.
- Langfristige Pläne: Familiengründung und Kauf eines Eigenheims (aus Lifestyle-Gründen) sind in den nächsten 5-10 Jahren denkbar. Hierfür würde ich dann ggf. meine aktuelle Wohnung verkaufen und das Geld als Eigenkapital nutzen (und den Rest finanzieren).
- Aktuelle Sparrate: Ich möchte monatlich 1.500 € in ein Depot einzahlen.
Ich habe mich in letzter Zeit intensiv mit dem Thema ETFs beschäftigt, viele Artikel gelesen und auch Videos (u.a. von Saidi) geschaut. Dennoch bin ich teilweise unsicher, ob der Aufbau eines ETF-Portfolios wirklich so "einfach" ist, wie es oft dargestellt wird.
Nun zu meinen konkreten Fragen an euch:
- Anlage der 150.000 € Schenkung: Würdet ihr die 150.000 € ebenfalls zu 100% in einen ETF investieren? Oder würdet ihr einen Teil davon auf dem Tagesgeld belassen bzw. anderweitig sichern?
- Hohe Sparrate und Allokation: Ist es sinnvoll, meine gesamte monatliche Sparrate von 1.500 € ausschließlich in ETFs zu stecken? Oder wäre eine Aufteilung in z.B. 80% Aktien-ETF und 20% Tagesgeld/Geldmarkt-ETF ratsamer, um eine gewisse Liquidität und Sicherheit zu gewährleisten?
- ETF-Auswahl und Depotgröße: Ich tendiere aktuell zum FTSE All-World ETF, da dieser sehr breit gestreut ist und ich mich möglichst wenig mit meinem Depot beschäftigen möchte. Wenn ich mit 150.000 € starte und monatlich 1.500 € spare, wird das Depot über die Jahre schnell eine beträchtliche Summe erreichen. Ist es bei dieser Depotgröße immer noch sinnvoll, nur einen einzigen ETF zu halten? Oder sollte man eher mehrere ETFs kombinieren, um ein "eigenes" Weltportfolio aufzubauen (z.B. durch eine andere Aufteilung)?
- USA-Anteil im World/All-World: Man liest ja gerade überall, dass in den "Welt-ETFs" der Anteil der USA sehr hoch ist was inzwischen als großes Risiko gesehen wird. Sollte man das bei der Depotaufstellung beachten und gegebenenfalls weitere ETFs beimischen, um das Depot anders zu gewichten und den USA-Anteil zu reduzieren, oder ist das bei einem Buy-and-Hold-Ansatz zu vernachlässigen?
Vielen Dank schon einmal im Voraus für eure wertvollen Einschätzungen und Ratschläge! Ich freue mich auf eine spannende Diskussion.
Viele Grüße aus Stuttgart