Hallo zusammen,
über die letzten Jahre haben mein Verlobter und ich immer wieder nach Eigentum Ausschau gehalten, diverse Wohnungen, Häuser, Bungalows und Doppelhaushälften besichtigt. 2x waren wir an dem Punkt, dass wir alles durchgerechnet haben und dann kurzfristig zurückgeschreckt sind, weil dem Verkäufer kurz vor Vertragsabschluss beim Notar eingefallen ist, dass das komplette Dach neu gemacht werden muss und mit Asbest verkleidet ist, bzw. wo wir die Zusage hatten und beim Termin machen zum Ausmessen erfahren haben, dass der Verkäufer das Haus doch an wen anders gegeben hat, der die Summe zum Besichtigungstermin in Bar dabei hatte (ist zwar verboten, soweit ich weiß, aber sei's drum, et is wie et is).
Aktuell wohnen wir in einem dörflichen Problembezirk in einem 6-parteienhaus. 2 Mitmieter sind freundlich, zu einem haben wir wenig Kontakt und die anderen beiden machen permanent Krach. Fangen um 2 Uhr nachts an zu bohren, schreien permanent rum, knallen türen etc. Beide Parteien beziehen Bürgergeld und auf freundliche Ansprache á la "bitte seid doch nachts etwas leiser, wir müssen früh raus und arbeiten" kommen nur dumme sprüche wie "selbst schuld, wer arbeiten geht" etc. Dann rauchen die beiden Nachbarn unter uns an ihren Fenstern und auf den Balkonen, ergo zieht der Rauch permanent bei uns in die Wohnung, wenn Fenster offen sind. Rauchen die beiden mal nicht, hat der Nachbar gegenüber seinen Kamin an und der Rauch zieht in die Wohnung (er war zuerst da, darum ist das Kaminrohr nicht so hoch, dass es über unsere Fenster hinausragt) oder die Bewohner der Nachbarhäuser sitzen mit Shisha und/oder Grastüten draußen und rauchen. Nicht selten werden wir nachts wach und springen auf um die Fenster zu schließen, damit der Grasgestank nicht so stark reinkommt. Das hat nichts mehr mit erholsam zu tun... Dazu der "altbaucharme" bei dem Renovierung uns Sanierung schon 50 Jahre her ist. Immerhin haben wir vor 2 Jahren einen "neuen" Durchlauferhitzer bekommen, den der knausrige und streitsüchtige Vermieter in einer anderen Wohnung liegen hatte. Bei unserem alten von 1971 kam mittlerweile Wasser aus dem vergilbten Gehäuse raus und die Temperaturwahl lag bei "kochend" oder "kalt". Kurzum, ewig wohnen wollen wir hier nicht. Einziger Vorteil: Die Warmmiete liegt bei 655€/Monat, sodass einiges an Geld für langfristige Investitionen übrig bleibt.
Nun hat ein entfernter Bekannter meines Verlobten eine DHH zu verkaufen und wir sind uns nicht sicher, ob kaufen oder nicht. Die Familie ist da keine Hilfe; die eine Seite hatte nie Eigentum und lebt nach dem Motto "wenn Geld da ist, muss das besser gestern als morgen ausgegeben werden", die andere Seite hat vor 30 Jahren ein Haus gebaut und zahlt noch immer. Von dort kommt "Kauft die DHH, dann habt ihr Ruhe und in 20-30 Jahren ist es eurer Eigentum und Kapital fürs Alter".
Grundsätzliche Infos zur DHH:
Baujahr 1983, 300m² Grundstück bei 120m² Wohnfläche auf Keller, EG, 1.OG verteilt. Speicher vorhanden aber nicht ausgebaut, kann also nur für Lager genutzt werden. GasHeizung aus 1991(muss neu, entweder wieder Gas oder Wärmepumpe mit ??Förderungen, günstigem Kredit??). Badezimmer mit Marmordusche, -badewanne, -waschbecken aus 2005. Küche auch aus 2005, sieht soweit in Ordnung aus und lassen wir erstmal drin. Im Wohnzimmer gibts einen funktionsfähigen Kamin. EG ist gefließt, OG und Keller haben Teppich, den wir durch Laminat ersetzen wollen. Kleiner Garten ist dabei, Garage mit Strom und Wasseranschluss auch, reicht uns aus. Die Lage ist gut, bis zur Innenstadt Luftlinie 800m, gelegen in einer Sackgasse, also kein Durchgangsverkehr.
Kostenpunkt für die DHH sind 335.000€, Grundbuch und Notar zusammen 28.475€. Fürs Tapezieren, Teppich durch Laminat erstzen und neue Heizung haben wir mit 29.000€ gerechnet.
Zu uns:
Bisher haben wir (M31, W30) noch nichts investiert, weil von allen Seiten immer nur kam "Investieren = Böse. Da kann man nur verlieren, dann geh lieber ins Kasino, da machts auch noch lustige Geräusche während du dein Erspartes verlierst." Letztes Jahr haben wir als Reaktion auf die Meldung der Bank, dass ein Konto im Minus ist (Sparbuch zu 2,6% angelegt und zum vermehren nie dran gegangen. Statt Vermehrung wurden die Zinsen auf 0,0013%p.a. angepasst bei Führungsgebühren von 9,50€/Monat. Von den ursprünglichen 1.100€ waren wir jetzt bei -7€ angelangt) angefangen, uns in ETFs und Aktien einzulesen und umzuschichten auf ein Tagesgeldkonto mit 2% Zinsen und einen ETF Sparplan zu je 1250€/Monat bzw 300€/Monat in BTC eingerichtet, damit das Geld da zumindest nicht so sehr an Wert verliert und vielleicht sogar steigt. Aus den BTC wollten wir um 2030 aussteigen, wenn der Wert (hoffentlich) auf 1Mio/BTC gestiegen ist. Sehen wir mal, "tut uns noch nicht weh, wenns knallt" müsste ich hier fast sagen, da wir von 2015 bis heute fast 2600€ an Bankgebühren für diverse Konten bezahlt haben.
An EK haben wir aktuell
- 52.000€ auf Girokonten bei 0% Zinsen (Gehaltseingang, von hier werden alle Zahlungen bedient)
- 100.000€ auf Tagesgeldkonten bei 2% Zinsen ("Notgroschen" im Rahmen des Investierens angelegt. Empfehlung aus den Büchern war "1x Jahresausgaben auf Giro lassen, alles andere unter 100.000 ins Tagesgeld legen")
- 2.700€ auf Sparbüchern mit geringen Zinsen, aber ohne Kosten. (Von Familie angelegt, kommen wir nicht ohne das physikalische Sparbuch dran; da weiß zZ niemand, wo das ist)
- 2.500€ in ETFs
- 600€ in BTC
Monatlich haben wir etwa 73.000€ Netto (1x Öffentlicher Dienst nicht verbeamtet (ich) und 1x tariflich angestellter SAP Großkonzernberater (Mein Verlobter, ist aber auf der Suche nach einem neuen Job, da 60-70h/Woche mit 3300€ Netto bei vertraglichen 35h/Woche einfach nicht mehr passt und immer wieder zu Streit zwischen uns führt, weil er permanent nachts und am Wochenende angerufen wird und zur Arbeit springen muss und nur noch gereizt und müde ist.) an Gehalt bei 42.000€ Ausgaben. Die Werte beziehen sich auf die letzten 12 Monate, schließen also Weihnachts- und Urlaubsgeld im HABEN, sowie 2 neue PCs, ein recht teurer Urlaub, regelmäßiges auswärtiges Essengehen und ein Privardarlehen an einen Freund im SOLL ein. Auch wenn die Ausgaben für PCs, Darlehen und teuren urlaub sich die nächsten Jahre nicht wiederholen, haben wir das zur Sicherheit in die Kalkulation aufgenommen.
Damit ergibt sich etwa ein NettoBudget von 6.000€/Monat bei Ausgaben von 3.500€/Monat (excl. der 1.550€ an Investitionen).
Von der Familie würden wir 30.000€ geliehen bekommen, damit würden wir dann Heizung und Renovierung bezahlen und über 60 Monate zu 500€ zurückzahlen.
Für das Haus brauchen wir also einen BankKredit von 239.475,00€, den bsp. die PSD mit 15 Jahren Zinsbindung bei 4.09% bei einer Tilgungsrate von 2,2% zu 1236€/Monat mit jährlicher Sondergilgungsoption von 5% anbietet.
Gerechnet haben wir wie folgt:
Monatliche Einnahmen (Ohne Weihnachts/Urlaubsgeld) | + 5.500€ |
Monatsrate Bank | - 1.236€ |
Stromkosten (annahme, dass Gas durch Wärmepumpe ersetzt wird) | - 0.450€ |
Frischwasser (120m³ Schätzwert mangels Erfahrungswerten) | - 0.030€ |
Abwasser (120m³ Schätzwert mangels Erfahrungswerten) | - 0.030€ |
Versiegelungswasser (190m² Schätzwert) | - 0.032€ |
Müll & Abgaben an die Stadt (Schätzwert) | - 0.082€ |
Wartungskosten Heizung (Wärmepumpe wurde mit 300-600€/Jahr angegeben für Filter) | - 0.060€ |
Autos (Steuer, Tüv, Versicherung, Tanken) | - 0.300€ |
Lebensmittel (inkl. 200€/Monat Lieferando/Essen gehen. Einsparpotential!!) | - 0.800€ |
Telekommunikation | - 0.050€ |
Versicherungen (Hausrat, Glas, Recht, Gebäude, Haftpflicht) | - 0.110€ |
Freizeit (inkl. Bekleidung, Netflix/Prime/Disney+, Fitnessstudio) | - 0.260€ |
Lebensversicherung Summe 300.000€ jeweils auf den anderen | - 0.115€ |
GEZ & Schornsteinfeger | - 0.038€ |
Rücklage für Reparaturen (1.4% pa vom Gesamtbetrag) | - 0.424€ |
Rückzahlung Familie | - 0.500€ |
Investitionen in ETF & BTC (in den ersten Jahren, bis die Familie ausbezahlt ist) | 0 |
Macht in Summe jeden Monat | - 4.617€ |
Rücklagen für Sondertilgungen oder ungeplante Ausgaben | + 0.884€ |
Ausgehend von der Rechnung oben, könnten wir jedes Jahr ca 11.800€ an Sondertilgung leisten. Bei den vertraglichen maximalen 5% Sondertilgung (10% geht auch, kostet aber extra und ist mMn verschwendet, weil wir die ersten Jahre nicht daran kommen werden) von 11.973,75€ kommen wir 5 Jahre lang nicht an die Grenze. Nach den 5 Jahren sind die 30.000 für die Familie abbezahlt und wir können auf den Rücklagenbetrag für die Sondertilgung bis zur Obergrenze auffüllen und den Rest dann entweder auf dem Tagesgeld parken, oder in ETFs investieren, um dann fürs Alter zu sparen.
Restschulden | Plus Zinsen | Minus Rückzahlung | Davon Kredit | Sondertilgung | ||
Jahr 0 | 239.475,00 € | 9.794,53 € | 14.832,00 € | 5.037,47 € | 11.799,35 € | Zinsen>Kredit |
Jahr 1 | 222.638,18 € | 9.105,90 € | 14.832,00 € | 5.726,10 € | 11.799,35 € | Zinsen>Kredit |
Jahr 2 | 205.112,73 € | 8.389,11 € | 14.832,00 € | 6.442,89 € | 11.799,35 € | Zinsen>Kredit |
Jahr 3 | 186.870,49 € | 7.643,00 € | 14.832,00 € | 7.189,00 € | 11.799,35 € | Zinsen>Kredit |
Jahr 4 | 167.882,14 € | 6.866,38 € | 14.832,00 € | 7.965,62 € | 11.799,35 € | Kredit>Zinsen |
Jahr 5 | 148.117,17 € | 6.057,99 € | 14.832,00 € | 8.774,01 € | 11.799,35 € | Kredit>Zinsen |
Jahr 6 | 127.543,81 € | 5.216,54 € | 14.832,00 € | 9.615,46 € | 11.973,75 € | Kredit>Zinsen |
Jahr 7 | 105.954,61 € | 4.333,54 € | 14.832,00 € | 10.498,46 € | 11.973,75 € | Kredit>Zinsen |
Jahr 8 | 83.482,40 € | 3.414,43 € | 14.832,00 € | 11.417,57 € | 11.973,75 € | Kredit>Zinsen |
Jahr 9 | 60.091,08 € | 2.457,73 € | 14.832,00 € | 12.374,27 € | 11.973,75 € | Kredit>Zinsen |
Jahr 10 | 35.743,06 € | 1.461,89 € | 14.832,00 € | 13.370,11 € | 11.973,75 € | Kredit>Zinsen |
Jahr 11 | 10.399,20 € | 425,33 € | 10.824,52 € | 10.399,20 € | - € | Kredit>Zinsen |
Jahr 12 | - € | - € | - € | - € | - € | Zinsen>Kredit |
Jahr 13 | - € | - € | - € | - € | - € | Zinsen>Kredit |
Jahr 14 | - € | - € | - € | - € | - € | Zinsen>Kredit |