DHH kaufen oder Sparen & investieren - Ideen/Meinungen erwünscht

  • Hallo zusammen,

    über die letzten Jahre haben mein Verlobter und ich immer wieder nach Eigentum Ausschau gehalten, diverse Wohnungen, Häuser, Bungalows und Doppelhaushälften besichtigt. 2x waren wir an dem Punkt, dass wir alles durchgerechnet haben und dann kurzfristig zurückgeschreckt sind, weil dem Verkäufer kurz vor Vertragsabschluss beim Notar eingefallen ist, dass das komplette Dach neu gemacht werden muss und mit Asbest verkleidet ist, bzw. wo wir die Zusage hatten und beim Termin machen zum Ausmessen erfahren haben, dass der Verkäufer das Haus doch an wen anders gegeben hat, der die Summe zum Besichtigungstermin in Bar dabei hatte (ist zwar verboten, soweit ich weiß, aber sei's drum, et is wie et is).

    Aktuell wohnen wir in einem dörflichen Problembezirk in einem 6-parteienhaus. 2 Mitmieter sind freundlich, zu einem haben wir wenig Kontakt und die anderen beiden machen permanent Krach. Fangen um 2 Uhr nachts an zu bohren, schreien permanent rum, knallen türen etc. Beide Parteien beziehen Bürgergeld und auf freundliche Ansprache á la "bitte seid doch nachts etwas leiser, wir müssen früh raus und arbeiten" kommen nur dumme sprüche wie "selbst schuld, wer arbeiten geht" etc. Dann rauchen die beiden Nachbarn unter uns an ihren Fenstern und auf den Balkonen, ergo zieht der Rauch permanent bei uns in die Wohnung, wenn Fenster offen sind. Rauchen die beiden mal nicht, hat der Nachbar gegenüber seinen Kamin an und der Rauch zieht in die Wohnung (er war zuerst da, darum ist das Kaminrohr nicht so hoch, dass es über unsere Fenster hinausragt) oder die Bewohner der Nachbarhäuser sitzen mit Shisha und/oder Grastüten draußen und rauchen. Nicht selten werden wir nachts wach und springen auf um die Fenster zu schließen, damit der Grasgestank nicht so stark reinkommt. Das hat nichts mehr mit erholsam zu tun... Dazu der "altbaucharme" bei dem Renovierung uns Sanierung schon 50 Jahre her ist. Immerhin haben wir vor 2 Jahren einen "neuen" Durchlauferhitzer bekommen, den der knausrige und streitsüchtige Vermieter in einer anderen Wohnung liegen hatte. Bei unserem alten von 1971 kam mittlerweile Wasser aus dem vergilbten Gehäuse raus und die Temperaturwahl lag bei "kochend" oder "kalt". Kurzum, ewig wohnen wollen wir hier nicht. Einziger Vorteil: Die Warmmiete liegt bei 655€/Monat, sodass einiges an Geld für langfristige Investitionen übrig bleibt.

    Nun hat ein entfernter Bekannter meines Verlobten eine DHH zu verkaufen und wir sind uns nicht sicher, ob kaufen oder nicht. Die Familie ist da keine Hilfe; die eine Seite hatte nie Eigentum und lebt nach dem Motto "wenn Geld da ist, muss das besser gestern als morgen ausgegeben werden", die andere Seite hat vor 30 Jahren ein Haus gebaut und zahlt noch immer. Von dort kommt "Kauft die DHH, dann habt ihr Ruhe und in 20-30 Jahren ist es eurer Eigentum und Kapital fürs Alter".

    Grundsätzliche Infos zur DHH:

    Baujahr 1983, 300m² Grundstück bei 120m² Wohnfläche auf Keller, EG, 1.OG verteilt. Speicher vorhanden aber nicht ausgebaut, kann also nur für Lager genutzt werden. GasHeizung aus 1991(muss neu, entweder wieder Gas oder Wärmepumpe mit ??Förderungen, günstigem Kredit??). Badezimmer mit Marmordusche, -badewanne, -waschbecken aus 2005. Küche auch aus 2005, sieht soweit in Ordnung aus und lassen wir erstmal drin. Im Wohnzimmer gibts einen funktionsfähigen Kamin. EG ist gefließt, OG und Keller haben Teppich, den wir durch Laminat ersetzen wollen. Kleiner Garten ist dabei, Garage mit Strom und Wasseranschluss auch, reicht uns aus. Die Lage ist gut, bis zur Innenstadt Luftlinie 800m, gelegen in einer Sackgasse, also kein Durchgangsverkehr.

    Kostenpunkt für die DHH sind 335.000€, Grundbuch und Notar zusammen 28.475€. Fürs Tapezieren, Teppich durch Laminat erstzen und neue Heizung haben wir mit 29.000€ gerechnet.

    Zu uns:

    Bisher haben wir (M31, W30) noch nichts investiert, weil von allen Seiten immer nur kam "Investieren = Böse. Da kann man nur verlieren, dann geh lieber ins Kasino, da machts auch noch lustige Geräusche während du dein Erspartes verlierst." Letztes Jahr haben wir als Reaktion auf die Meldung der Bank, dass ein Konto im Minus ist (Sparbuch zu 2,6% angelegt und zum vermehren nie dran gegangen. Statt Vermehrung wurden die Zinsen auf 0,0013%p.a. angepasst bei Führungsgebühren von 9,50€/Monat. Von den ursprünglichen 1.100€ waren wir jetzt bei -7€ angelangt) angefangen, uns in ETFs und Aktien einzulesen und umzuschichten auf ein Tagesgeldkonto mit 2% Zinsen und einen ETF Sparplan zu je 1250€/Monat bzw 300€/Monat in BTC eingerichtet, damit das Geld da zumindest nicht so sehr an Wert verliert und vielleicht sogar steigt. Aus den BTC wollten wir um 2030 aussteigen, wenn der Wert (hoffentlich) auf 1Mio/BTC gestiegen ist. Sehen wir mal, "tut uns noch nicht weh, wenns knallt" müsste ich hier fast sagen, da wir von 2015 bis heute fast 2600€ an Bankgebühren für diverse Konten bezahlt haben.

    An EK haben wir aktuell

    - 52.000€ auf Girokonten bei 0% Zinsen (Gehaltseingang, von hier werden alle Zahlungen bedient)
    - 100.000€ auf Tagesgeldkonten bei 2% Zinsen ("Notgroschen" im Rahmen des Investierens angelegt. Empfehlung aus den Büchern war "1x Jahresausgaben auf Giro lassen, alles andere unter 100.000 ins Tagesgeld legen")
    - 2.700€ auf Sparbüchern mit geringen Zinsen, aber ohne Kosten. (Von Familie angelegt, kommen wir nicht ohne das physikalische Sparbuch dran; da weiß zZ niemand, wo das ist)
    - 2.500€ in ETFs
    - 600€ in BTC

    Monatlich haben wir etwa 73.000€ Netto (1x Öffentlicher Dienst nicht verbeamtet (ich) und 1x tariflich angestellter SAP Großkonzernberater (Mein Verlobter, ist aber auf der Suche nach einem neuen Job, da 60-70h/Woche mit 3300€ Netto bei vertraglichen 35h/Woche einfach nicht mehr passt und immer wieder zu Streit zwischen uns führt, weil er permanent nachts und am Wochenende angerufen wird und zur Arbeit springen muss und nur noch gereizt und müde ist.) an Gehalt bei 42.000€ Ausgaben. Die Werte beziehen sich auf die letzten 12 Monate, schließen also Weihnachts- und Urlaubsgeld im HABEN, sowie 2 neue PCs, ein recht teurer Urlaub, regelmäßiges auswärtiges Essengehen und ein Privardarlehen an einen Freund im SOLL ein. Auch wenn die Ausgaben für PCs, Darlehen und teuren urlaub sich die nächsten Jahre nicht wiederholen, haben wir das zur Sicherheit in die Kalkulation aufgenommen.
    Damit ergibt sich etwa ein NettoBudget von 6.000€/Monat bei Ausgaben von 3.500€/Monat (excl. der 1.550€ an Investitionen).


    Von der Familie würden wir 30.000€ geliehen bekommen, damit würden wir dann Heizung und Renovierung bezahlen und über 60 Monate zu 500€ zurückzahlen.


    Für das Haus brauchen wir also einen BankKredit von 239.475,00€, den bsp. die PSD mit 15 Jahren Zinsbindung bei 4.09% bei einer Tilgungsrate von 2,2% zu 1236€/Monat mit jährlicher Sondergilgungsoption von 5% anbietet.
    Gerechnet haben wir wie folgt:

    Monatliche Einnahmen (Ohne Weihnachts/Urlaubsgeld)+ 5.500€
    Monatsrate Bank- 1.236€
    Stromkosten (annahme, dass Gas durch Wärmepumpe
    ersetzt wird)
    - 0.450€
    Frischwasser (120m³ Schätzwert mangels Erfahrungswerten)- 0.030€
    Abwasser (120m³ Schätzwert mangels Erfahrungswerten)- 0.030€
    Versiegelungswasser (190m² Schätzwert)- 0.032€
    Müll & Abgaben an die Stadt (Schätzwert)- 0.082€
    Wartungskosten Heizung (Wärmepumpe wurde mit 300-600€/Jahr
    angegeben für Filter)
    - 0.060€
    Autos (Steuer, Tüv, Versicherung, Tanken)- 0.300€
    Lebensmittel (inkl. 200€/Monat Lieferando/Essen gehen.
    Einsparpotential!!)
    - 0.800€
    Telekommunikation- 0.050€
    Versicherungen (Hausrat, Glas, Recht, Gebäude, Haftpflicht)- 0.110€
    Freizeit (inkl. Bekleidung, Netflix/Prime/Disney+, Fitnessstudio)- 0.260€
    Lebensversicherung Summe 300.000€ jeweils auf den anderen- 0.115€
    GEZ & Schornsteinfeger- 0.038€
    Rücklage für Reparaturen (1.4% pa vom Gesamtbetrag)- 0.424€
    Rückzahlung Familie- 0.500€
    Investitionen in ETF & BTC (in den ersten Jahren, bis die Familie ausbezahlt ist)0
    Macht in Summe jeden Monat- 4.617€
    Rücklagen für Sondertilgungen oder ungeplante Ausgaben+ 0.884€

    Ausgehend von der Rechnung oben, könnten wir jedes Jahr ca 11.800€ an Sondertilgung leisten. Bei den vertraglichen maximalen 5% Sondertilgung (10% geht auch, kostet aber extra und ist mMn verschwendet, weil wir die ersten Jahre nicht daran kommen werden) von 11.973,75€ kommen wir 5 Jahre lang nicht an die Grenze. Nach den 5 Jahren sind die 30.000 für die Familie abbezahlt und wir können auf den Rücklagenbetrag für die Sondertilgung bis zur Obergrenze auffüllen und den Rest dann entweder auf dem Tagesgeld parken, oder in ETFs investieren, um dann fürs Alter zu sparen.

    RestschuldenPlus ZinsenMinus RückzahlungDavon KreditSondertilgung
    Jahr 0239.475,00 €9.794,53 €14.832,00 €5.037,47 €11.799,35 €Zinsen>Kredit
    Jahr 1222.638,18 €9.105,90 €14.832,00 €5.726,10 €11.799,35 €Zinsen>Kredit
    Jahr 2205.112,73 €8.389,11 €14.832,00 €6.442,89 €11.799,35 €Zinsen>Kredit
    Jahr 3186.870,49 €7.643,00 €14.832,00 €7.189,00 €11.799,35 €Zinsen>Kredit
    Jahr 4167.882,14 €6.866,38 €14.832,00 €7.965,62 €11.799,35 €Kredit>Zinsen
    Jahr 5148.117,17 €6.057,99 €14.832,00 €8.774,01 €11.799,35 €Kredit>Zinsen
    Jahr 6127.543,81 €5.216,54 €14.832,00 €9.615,46 €11.973,75 €Kredit>Zinsen
    Jahr 7105.954,61 €4.333,54 €14.832,00 €10.498,46 €11.973,75 €Kredit>Zinsen
    Jahr 883.482,40 €3.414,43 €14.832,00 €11.417,57 €11.973,75 €Kredit>Zinsen
    Jahr 960.091,08 €2.457,73 €14.832,00 €12.374,27 €11.973,75 €Kredit>Zinsen
    Jahr 1035.743,06 €1.461,89 €14.832,00 €13.370,11 €11.973,75 €Kredit>Zinsen
    Jahr 1110.399,20 €425,33 €10.824,52 €10.399,20 €- €Kredit>Zinsen
    Jahr 12- €- €- €- €- €Zinsen>Kredit
    Jahr 13- €- €- €- €- €Zinsen>Kredit
    Jahr 14- €- €- €- €- €Zinsen>Kredit
  • *TEIL 2* da nur 10.000 Zeichen pro Beitrag erlaubt sind.

    Soweit zur Seite des Kaufs von Eigentum.

    Auf der anderen Seite, insbesondere verunsichert durch Beiträge in diesem, wie auch anderen Foren und Reddit, sehen wir der Zukunft ungewiss entgegen und sind uns absolut unsicher, ob wir das Geld nicht lieber sparen bzw in langfristige ETFs investieren und weiter in der schäbigen Mietwohnung bleiben sollten, bis wir genug angespart haben, um Eigentum ohne Bankkredit zu kaufen.

    Jetzt würde ich gerne Input von euch hören. Wie sind eure Erfahrungen, Erwartungen an die Zukunft, Ideen zum Investieren vs. Kaufen? Was haben wir in der Planung vergessen? Würdet ihr eher dazu raten, die DHH zu kaufen, oder sollten wir warten?

  • Ungeachtet der Hauskauffrage würde ICH persönlich nach der Beschreibung möglichst schnell raus aus der aktuellen Wohnung.

    Zum Hauskaufthema kann ich nur sagen, dass ich es bisher nicht bereut habe.
    Allerdings würden mich vermutlich die 4% Zins abschrecken. Habt ihr das über einen Vermittler laufen lassen und das ist schon das beste Angebot oder wart ihr nur bei dieser Bank?

    Wieso macht ihr 15 Jahre Zinsbindung, wenn ihr nach eurer Rechnung nach 11 Jahren fertig seid?
    Bei 10 Jahren könnte man sicher auch noch was einsparen.

    Ein eigenes Haus ist sicherlich ne feine Sache. Ich möchte es nicht missen.
    Und für uns ist es die bessere "Geldanlage" gewesen, weil ich meine Frau niemals davon hätte überzeugen können, dass wir so viel Geld in ETFs stecken.
    Ein Haus ist eine Lifestyle / Konsum Entscheidung. Da bringt es nichts, wenn man ausrechnet, dass man mit einer ETF Anlage am Ende seines Lebens mehr Geld rausbekommen hätte. Meine Meinung.


    Und eure Überlegung jetzt das Geld in ETFs zu investieren und irgendwann genug Kapital zusammen zu haben, dass ihr ohne oder mit nur kleinem Kredit ein Haus kaufen könnt. Kann klappen. Muss aber nicht. Kann auch nach hinten losgehen.

  • Hallo LinaMarie,

    ein paar Gedanken:

    Den unangenehmen Nachbarn kann man als Mieter durch einen Umzug entfliehen, vermutlich nicht mehr zur aktuellen Schnäppchenmiete. Eine Doppelhaushälfte hat genau einen Nachbarn. Mit dem kann man sich vertragen oder furchtbar zanken. Ich kenne Beispiele, da hat man gemeinsam gebaut und heute liegt man im Clinch. Das nicht abgezahlte Eigentum werden Sie nicht mehr so schnell los.

    Dumme Frage: Ein ohne Trauschein zusammenlebendes Paar ist heute fast die Normalität. Warum betonen Sie so „Verlobter“, was zumindest für mich suggeriert, die Hochzeit ist demnächst. Je nach geplantem Rechtsstand sind in beiden Varianten ein paar andere Regelungen empfehlenswert. Und wenn schon Hochzeit, dann besser vor dem Hauskauf.

    Ich kann nicht bewerten, ob die 355k für die DHH marktgerecht sind. Aber zumindest einmal daran denken, dass der Bekannte Ihres Verlobten Ihre Situation kennt und ausnutzen möchte?

    Wie ist die Nachwuchsplanung? Würde sicherlich Ihre schöne Rechnung total über den Haufen werfen.

    Ein dem laufenden Einkommen angemessener Kredit für eine selbst genutzte Immobilie wäre für mich kein Ausschlusskriterium. Sicherlich, die Zeiten werden härter, aber ein Immobilienkredit betrifft so viele Menschen, die man bei politischen Entscheidungen nicht einfach vor den Kopf stoßen kann.

    Die Entscheidung kann Ihnen das Forum nicht abnehmen, ich wünsche ein gutes Händchen.

    Pumphut

  • Warum verkauft der Freund? Nicht, dass der Grund genau so eine Geschichte ist wie Pumphut erwähnt hat. Zudem würde ich das Haus vom einem Gutachter durchchecken lassen. Schalldämmung könnte bei älteren Baujahren ein Problem sein. Ist das Grundstück real geteilt oder gibt es eine Teilungserklärung und Gemeinschaftsordnung?

    Ich wohne in einer DHH und wir haben angenehme, ruhige Nachbarn. Ich rate also nicht ab, sondern nur darauf, alle Eventualitäten einmal durchzugehen. Wir hatten auch eine DHH in einer gemeinsamen größeren Anlage im Auge, sind da aber abgesprungen weil Gemeinschaft mit gemeinsamen Spielplatz, Mülltonnenhaus, Garagen. Allein schon der Gedanke, dass Abstimmungen zwischen Eigentümern nötig sind, hat uns abgeschreckt.

    Was das Finanzielle angeht. Bei dem Preis kommen mir die Tränen, ich wohne aber auch im Großraum München. Vielleicht geht noch was beim Kredit. Den Einwand mit der Zinsbindung von WerAuchImmer finde ich berechtigt. Ich würde auf Eigentum setzen, wenn die Gegend wertstabil ist, bzw Wertsteigerungen zu erwarten sind.

  • Über die letzten Jahre haben mein Verlobter und ich immer wieder nach Eigentum Ausschau gehalten, diverse Wohnungen, Häuser, Bungalows und Doppelhaushälften besichtigt.

    Ihr wollt also gern ein eigenes Haus.

    Aktuell wohnen wir in einem dörflichen Problembezirk in einem 6-Parteienhaus.

    [in dem einige Problemmieter wohnen]

    Ewig wohnen wollen wir hier nicht. Einziger Vorteil: Die Warmmiete liegt bei 655€/Monat, sodass einiges an Geld für langfristige Investitionen übrig bleibt.

    Man lebt nur einmal und Wohnen ist wichtig. Wenn man es im aktuellen Quartier kaum aushält, muß man umziehen.

    Rein finanziell ist es vorteilhaft, erstmal in eine andere Mietwohnung zu ziehen, selbst dann, wenn man eigentlich ein Haus haben will, und zwar deswegen, weil man eine Mietwohnung deutlich schneller findet als das Wunschhaus, in dem alles paßt. Außerdem ist der finanzielle Aufwand entscheidend geringer. Bei einem Umzug in eine andere Mietwohnung ist mit beispielsweise 10.000 € viel beschickt. Ob das Wunschhaus später mal 10.000 € teurer oder billiger ist, spielt nahezu keine Rolle. In der anderen Mietwohnung seid Ihr die Shisha-Raucher jedenfalls schnell los. Vor dem Hintergrund des Immobilienkaufs spielt die vermutlich höhere Miete auch keine große Rolle.

    Der Umzug in eine bessere Mietwohnung geht schneller und er kostet gemessen am Immobilienerwerb untergeordnetes Geld.

    Nun hat ein entfernter Bekannter meines Verlobten eine DHH zu verkaufen und wir sind uns nicht sicher, ob kaufen oder nicht.

    Wenn Ihr Euch das fragt: Eher nicht.

    Baujahr 1983, 300m² Grundstück bei 120m² Wohnfläche auf Keller, EG, 1.OG verteilt. Speicher vorhanden aber nicht ausgebaut, kann also nur für Lager genutzt werden. GasHeizung aus 1991 (muss neu, entweder wieder Gas oder Wärmepumpe mit ??Förderungen, günstigem Kredit??). Badezimmer mit Marmordusche, -badewanne, -waschbecken aus 2005. Küche auch aus 2005, sieht soweit in Ordnung aus und lassen wir erstmal drin. Im Wohnzimmer gibts einen funktionsfähigen Kamin. EG ist gefliest, OG und Keller haben Teppich, den wir durch Laminat ersetzen wollen. Kleiner Garten ist dabei, Garage mit Strom und Wasseranschluss auch, reicht uns aus. Die Lage ist gut, bis zur Innenstadt Luftlinie 800m, gelegen in einer Sackgasse, also kein Durchgangsverkehr.

    Kostenpunkt für die DHH sind 335.000€, Grundbuch und Notar zusammen 28.475€. Fürs Tapezieren, Teppich durch Laminat ersetzen und neue Heizung haben wir mit 29.000€ gerechnet.

    Zu all dem kann ich nichts sagen. Die Änderungen, die Du nennst, sind letztlich unbedeutend. Ein wesentliches Kriterium ist der Kaufpreis, und wie der im Vergleich liegt, kann keiner sagen, der die Gegend und das Haus nicht kennt.

    Beim Geld hört erfahrungsgemäß nicht nur die Freundschaft, sondern auch die Verwandtschaft auf.

    Zu uns:

    Bisher haben wir (M31, W30) noch nichts investiert, weil von allen Seiten immer nur kam "Investieren = böse. Da kann man nur verlieren.

    ...

    Von 2015 bis heute [haben wir]fast 2600€ an Bankgebühren für diverse Konten bezahlt haben.

    Das habe ich vermutlich in meinem ganzen Leben noch nicht an Bankgebühren bezahlt. :)

    An EK haben wir aktuell

    - 52.000€ auf Girokonten bei 0% Zinsen (Gehaltseingang, von hier werden alle Zahlungen bedient)
    - 100.000€ auf Tagesgeldkonten bei 2% Zinsen ("Notgroschen" im Rahmen des Investierens angelegt. Empfehlung aus den Büchern war "1x Jahresausgaben auf Giro lassen, alles andere unter 100.000 ins Tagesgeld legen")
    - 2.700€ auf Sparbüchern mit geringen Zinsen, aber ohne Kosten. (Von Familie angelegt, kommen wir nicht ohne das physikalische Sparbuch dran; da weiß zZ niemand, wo das ist)
    - 2.500€ in ETFs
    - 600€ in BTC

    Es gibt praktisch keinen Anleger-Anfänger, der die Finger von den Tulpenzwiebeln lassen kann. Immerhin: Mit 600 Flocken ist nicht viel Geld kaputt (aber es gibt auch kein Potential!)

    Monatlich haben wir etwa 73.000€ Netto (1x Öffentlicher Dienst nicht verbeamtet (ich) und 1x tariflich angestellter SAP Großkonzernberater

    Das ist eine ganze Menge. Stimmt die Zahl? Vermutlich nicht.

    Die Werte beziehen sich auf die letzten 12 Monate, schließen also Weihnachts- und Urlaubsgeld im HABEN, sowie 2 neue PCs, ein recht teurer Urlaub, regelmäßiges auswärtiges Essengehen und ein Privatdarlehen an einen Freund im SOLL ein. Auch wenn die Ausgaben für PCs, Darlehen und teuren Urlaub sich die nächsten Jahre nicht wiederholen, haben wir das zur Sicherheit in die Kalkulation aufgenommen.

    Mit Essengehen kann man ordentlich Geld lassen, das verkneift man sich sinnvollerweise (oder reduziert es), wenn man sparen will. PCs sind heutzutage Schüttgut, wenn man kein Gamer ist. Mein PC hat 500 € gekostet, ist drei Jahre oder so alt und soll noch eine Weile halten. Kein Kostenfaktor. In Urlaube kann man gut Geld stecken, verträgt sich mit dem Sparen auch nur bedingt. Aber ok: Viele Leute halten Bali heutzutage für eine Art Menschenrecht.

    Soweit zur Seite des Kaufs von Eigentum.

    Auf der anderen Seite, insbesondere verunsichert durch Beiträge in diesem, wie auch anderen Foren und Reddit, sehen wir der Zukunft ungewiss entgegen und sind uns absolut unsicher, ob wir das Geld nicht lieber sparen bzw in langfristige ETFs investieren und weiter in der schäbigen Mietwohnung bleiben sollten, bis wir genug angespart haben, um Eigentum ohne Bankkredit zu kaufen.

    Du bist in Deiner aktuellen Wohnsituation unglücklich. Dein Freund ist mit seiner beruflichen Situation unglücklich. Du stellst dieses eine Objekt dar als Alles oder Nichts.

    Das ist es aber nicht.

    Ein Hauskauf ist in vielerlei Hinsicht eine erhebliche Belastung, eine finanzielle, eine zeitliche. Ich würde das in Eurer Situation nicht machen, sondern mir eine bessere Mietwohnung suchen. Möglicherweise braucht Dein Partner einen neuen Job, und der ist nach Murphy's Law garantiert 250 km weiter, sobald Ihr eine Immobilie an der Backe habt.

    Ich könnte mir schon vorstellen, daß man mit Eurem Eigenkapital und Euren Verdiensten ein Objekt von um die 400 T€ finanzieren könntet. Ich würde es so, wie Du schreibst, nicht tun.

    Ich komme auf meinen obigen Vorschlag zurück: Ihr nehmt 10 oder 20 T€ in die Hand, sucht eine bessere Mietwohnung und zieht um und sucht dann weiter nach Eurem Traumobjekt, ohne daß Euch die Rauchschwaden des Nachbarn um die Nase ziehen, wenn Ihr auf dem Balkon sitzt. Wenn Ihr dann selbst nach unrealistisch kurzer Zeit Euer Traumobjekt für 400 T€ findet, dann ist das unter dem Aspekt dann 420 T€ teuer gewesen.

    Es sucht sich aus einer tolerablen Wohnsituation leichter nach Immobilien als aus einer intolerablen.

    So würde ich das angehen.

    :)

  • Hallo ihr Lieben,

    vielen Dank für eure Antworten. Ich versuche, auf alle Fragen einzugehen und hoffe, keine zu Vergessen:

    Fange ich hoben bei #3 von WerAuchImmer an.
    - Das wir aus der Wohnung rauswollen, ist definitiv klar. Frage ist nur, wohin? Für was ordentliches zahlt man hier in der Umgebung +15km weit mehr als 1500€ warm. Viel weiter weg sollte es dann nicht sein, weil ich hier einen sicheren Job habe, den ich nicht aufgeben möchte und jeden Tag stundenlang pendeln gefällt mir auch nicht.
    -Die knapp 4% Zinsen sind die Werte, die wir bei unseren beiden Hausbanken, sowie per check24 bekommen haben. Das pendelt sich alles zwischen 3,85 und 4,45% ein, mit 2 Ausreißern von weniger als 2%, wobei die anderen Konditionen und Kundenbewertungen sehr schlecht sind.
    -Die 15 Jahre Zinsbindung haben wir gewählt, weil das effektiv nur 0,02% mehr sind als bei 10 Jahren und wir lieber etwas mehr puffer haben, falls mein Verlobter durch einen baldigen Jobwechsel weniger verdienen sollte, als jetzt. Dann können wir die Tilgungsrate ggf. nach unten anpassen und haben aber die Zinssicherheit.
    - Auf dauer möchten wir definitv Eigentum haben, bei dem wir weder über- noch unter uns Leute wohnen haben, die im schlilmmsten Fall permanent krach machen oder rauchen und wir uns in unserem Eigentum nicht mehr wohlfühlen, ergo fällt eine Eigentumswohnung raus. Fürs Haus fehlt schlicht das Geld, da sind die Preise sowas von überzogen.. Vielleicht irgendwann einmal, wenn der Staat wieder was für die eigenen Bürger und junge Familien tut, aber ob und wann das sein wird, steht in den Sternen.
    - Genau, ob das mit den ETFs klappt oder nicht, weiß keiner. Mit den Häusern aber auch nicht. Vielleicht kommt eine lustige Regierung auf die Idee, die Leute zu enteignen oder die Abgaben so dermaßen zu erhöhen, dass wir alle freiwillig abtreten. Oder die nächste Regierung subventioniert Häuser und wir gucken mit dem laufenden Kredit in die Röhre. Sicher ist nur, dass das Geld, wenn es bei der Bank bleibt, auf Dauer weniger wird.

    #4 von Pumphut:
    - Richtig, die DHH hat einen Nachbarn, in diesem Fall wärs eine 71 jährige alleinstehende Frau. Die bisherigen Bewohner verstanden sich wohl sehr gut mit ihr, sagen sie sei eine liebe. Persönlich angetroffen haben wir sie leider noch nicht, würden gerne mal mit ihr sprechen und fragen, ob sie irgendwas an dem Haus stört oder weiß, ob irgendwas gemacht werden muss. Das holen wir sobald wie möglich nach.
    - Richtig, er hat mir den Antrag gemacht, geplant ist die Hochzeit für nächstes Jahr zum 30.04.2026.
    - Naja, der Verkäufer hat kein Interesse daran, dass das Haus jetzt noch 8 Monate leer steht. Wenn wir das haben möchten, dann müssten wir innerhalb der nächsten 2 Wochen zusagen; die Anzeige liegt schon bei der Bank (er ist Bankberater der Sparkasse, Abteilungsleiter für Immobilienanalysen) und geht online, wenn sein Familien & Bekanntenkreis kein Interesse hat.
    Insofern, ja, die Situation, dass wir seit Jahen auf der Suche sind, ist ihm bekannt. Dass er das ausnutzen möchte, denke ich weniger; anderen freunden von uns, die auch suchen, hat er den gleichen Preis genannt und die Immobilienanzeige über die Bank läuft auf 385k€.
    - Nachwuchs ist ein schwieriges Thema. Ich für mich hätte schon gerne in 5-7 Jahren Kinder, mein Verlobter möchte grundsätzlich keine Kinder "in eine Welt setzen, die auf Krieg, Desinformation und Volksverarmung aufbaut" setzen. Ist was dran, aber ich glaube, er sieht das ein bisschen zu schwarz...

    #5 von Depotfee
    - Der Freund verkauft im Namen seiner Arbeitskollegin. Ihre Eltern haben bis vor kurzem dort gewohnt und sind jetzt ins Altersheim umgezogen und brauchen Geld für die Pflege. Im Freundes- und Bekanntenkreis bietet er die Immobilie ohne Maklergebühren an, aber wenn sich innerhalb von 2 Wochen niemand findet, geht das wie oben geschrieben über die Bank ins Netz, dann kommen sicherlich mehr Leute und es geht schnell weg.
    - Schalldämmung ist ein guter Punkt, nehmen wir bei der 2. Besichtigung mit auf.
    - Real geteilt? Da bin ich überfragt. Es gibt 2 getrennte Eingänge, der Garten ist durch eine Hecke und einen Zaun getrennt, die Garagen sind getrennt an den Außenseiten und laut Stadtplan gibt es zwei separate Flurstücke. Ist das die Antwort? Wenn nein, worauf müssen wir achten, bzw was müssen wir wo anfragen?
    - Richtig, das wollen wir vermeiden. Wenn wir der Meinung sind, es muss was verändert werden (im legalen Rahmen), dann wollen wir das machen, ohne uns mit jemand anderem abstimmen zu müssen. Und auch sowas blödes wie "Partei A möchte die Fassade streichen, Partei B muss mitziehen" oder Ähnliches wollen wir vermeiden.
    - Naja, man kann Erkelenz nicht mit München vergleichen :D Die "Stadt" hat ca 45.000 Einwohner. Ob die Stadt an sich Wertstabil oder -steigernd ist, weiß ich nicht. Die Lage der DHH würde ich als Wertsteigernd bezeichnen; mitten im Grünen in einer Sackgasse. Keine Fabriken in der Nähe. Innenstadt fußläufig in 5-10min erreichbar, Autobahnanbindung in 2.5km Entfernung. In der direkten Nachbarschaft wohnen Hauptsächlich ältere Leute um den See verteilt, bekannt ist die Ecke wohl als "Lehrersiedlung".

    *auch hier wieder in 2 Beiträgen die die maximal 10.000 Zeichen*

  • #6 von Achim Weiss
    - Richtig. Wir wollen Eigentum, in dem wir bestimmen, was wie erneuert wird und uns nicht auf unzuverlässige Vermieter verlassen müssen. Wir wollen keine Rauchenden und Lärmenden Leute mehr über oder unter uns wohnen haben. Und wenn wir mal Grillen wollen, wollen wir uns einfach auf die Terasse setzen und grillen, ohne vorher beim Vermieter und allen mitwohnenden die Erlaubnis einholen zu müssen und ja um 18 Uhr wieder alles wegräumen und die Freunde nach Hause zu schicken, weil sich irgendwer von der anwesenheit und dem Grillgeruch gestört fühlt und die Polizei ruft.
    - Die Idee, erstmal in eine bessere MItwohnung zu ziehen und dann in Ruhe nach Eigentum zu suchen, hatten wir auch schon mehr als einmal. Haben uns dann aber immer wieder gebremst, weil die Mietkosten bei 80m² Wohnungen, die nicht aussehen wie Hunz und in einer Lage sind, die nicht mit "sozialer Brennpunkt" beschrieben werden müssen, zwischen 1300€ und 1500€ kalt angeboten werden. Nebenkosten kommen dann von 250-300€ dazu und dann sind wir bei fast 12.000€ jedes Jahr an zusätzlichen reinen Mietkosten die wir nicht anderweitig ansparen oder auf Seite legen können... Das macht uns dann schon ziemliche sorgen.
    - Warum "eher nicht" kaufen, weil wir Überlegungen anstellen? Wir sind nunmal leider nicht in der Lage spontan zu sagen "lass uns mal Eigentum kaufen und wenns nicht klappt, dann gehts halt vor die Hunde. Der Staat fängt uns schon auf" oder irgendwie sowas. Vor größere Anschaffungen (und sei es nur ein Haushaltsgerät) fängt mein Verlobter an zu planen, vergleicht wochenlang sämtliche Details, liest sich Bewertungen durch, überlegt sich Alternativszenarien und wartet auf den günstigsten Zeitpunkt zum Kauf. Wir kommen beide aus eher ärmlichen Verhältnissen, seine Familie zahlt das Leben lang schon am Haus ab und dreht jeden Cent 3x um, bevor der ausgegeben wird und meine Familie hat von Gehalt zu Gehalt gelebt und konnte noch nie mit Geld umgehen. Was da war, wurde sofort für Zigaretten oder anderen Unsinn ausgegeben und dann war den Rest des Monats Nudeln mit Tomatensauße angesagt.
    - Was die Bankgebühren betrifft, sind wir das selbst schuld. Die Kreissparkasse nimmt leider immer mehr Gebühren und wenn man jahrelang nicht danach schaut, bzw. die Kosten so hinnimmt, weil man von Kindertagen an eingetrichtert bekommen hat "das ist halt so, machste nix. Die Bank weiß am besten, was mit deinem Geld zu machen ist, nur da ist es sicher", dann kommen solche Summen an Bankgebühren zustande.
    - Mit den Bitcoin das war halt so eine Idee. 2013 hatte Mein Verlobter sich mal aus Jux und dollerei cashback in 19 Bitcoin auszahlen lassen. Während seiner Ausbildung waren die dann die 350€ Wert und er hat an einen Klassenkameraden verkauft, der das Potential gesehen hat. Er hat jetzt ein Haus und einige Mietwohnungen und mein Verlobter macht sich Vorwürfe. Deswegen habe ich ohne sein Wissen damit angefangen und vielleicht werden die ja bis 2030, wenn das digitale Fiatgeld das einzig erlaubte sein soll, dann genug wert, dass ich ihm damit eine Freue machen kann.
    - Ja, stimmt, leider verschrieben. Die 73.000€ Netto sind unser Jahreseinkommen. Wäre das ein Monatseinkommen, hätten wir die Überlegungen nicht, sondern würden zur Hochzeit einfach ein passendes Haus kaufen.
    - Thema Essengehen kann und muss definitiv eingespart werden. Da sollten wir zu zweit auf 450-600€/Monat runterkommen für reguläre Lebensmittel und Essengehen in Summe.
    Was die PCs angeht, ist Gaming mittlerweile unser einziges Hobby. Er war vorher begeisterter 4. Bundesliga Sportschütze, hat aber die Zeit dafür nicht mehr (und verdammt teuer wars auch) und ich verbringe dann lieber die wenige Zeit, die wir zusammen haben, mit ihm bei etwas, das ihm auch Spaß macht. Bei der PC Hardware (wie auch bei allem anderen, siehe oben) setzt er lieber auf Qualität statt Quantität; die alten PCs funktionieren noch alle bis hin zu seinem 2001er Rechner und haben im Schnitt 6-8 Jahre gereicht. Der nächste Wechsel steht also nicht vor 2033 an und wenn bis dahin noch alles läuft, dann eher später.
    - Urlaub haben wir die letzten 6 Jahre mangels Zeit quasi gar keinen mehr gemacht. Er bekommt innerhalb der Schulferien grundsätzlich keinen Urlaub, da haben Kollegen mit Kindern vorrang. Außerhalb der Ferien sind mehr als 10 Werktage am Stück nicht machbar und generell auch nicht die Woche vor/nach dem Monatsabschluss. Da zusammen Urlaub zu finden, der sich auch lohnt, mal wirklich weiter weg zu fliegen, ist verdammt schwer. Es ist dann auf 2 Tage Sauna in der Nähe oder mal ein Wochenende in Holland hinausgelaufen, wenn überhaupt. Hier träumen wir schon länger mal von einer Schiffsreise, evtl. in den Flitterwochen oder so, aber das scheitert dann wieder an Zeit und mit einem laufenden Kredit am Geld bzw. der geschmälerten Sondertilgung..



    Danke dir für die Zusammenfassung, deiner Einschätung und deine Gedanken :) Darüber - wie auch die Gedanken der anderen Kommentatoren, auch euch vielen lieben Dank - werde ich mir am Wochenende zusammen mit meinem Verlobten den Kopf zerbrechen.

  • Im Titel des Threads steht: Meinungen erwünscht.

    Ich habe nicht den Eindruck, daß Du für andere Meinungen offen bist. Ich habe den Eindruck, daß Du diese angebotene Doppelhaushälfte unbedingt haben willst. Wenn das so ist, mußt Du sie eben kaufen. Ich hingegen würde eine derart großvolumige Finanzentscheidung nicht übers Knie brechen wollen.

  • - Real geteilt? Da bin ich überfragt. Es gibt 2 getrennte Eingänge, der Garten ist durch eine Hecke und einen Zaun getrennt, die Garagen sind getrennt an den Außenseiten und laut Stadtplan gibt es zwei separate Flurstücke. Ist das die Antwort

    Ja, das war die Antwort. Zwei eigene Flurnummern heißt real geteilt. Jeder macht sein Ding, um hier ein Lieblingsmotto dieses Forums zu zitieren. :thumbup:

  • -Die knapp 4% Zinsen sind die Werte, die wir bei unseren beiden Hausbanken, sowie per check24 bekommen haben. Das pendelt sich alles zwischen 3,85 und 4,45% ein

    Nehmt vielleicht noch mal richtige Baukreditvermittler wie Interhyp oder Accedo mit rein. Vielleicht können die noch was rausholen.
    Ich persönlich kann Check24 nicht einschätzen.

    Die 15 Jahre Zinsbindung haben wir gewählt, weil das effektiv nur 0,02% mehr sind als bei 10 Jahren und wir lieber etwas mehr puffer haben

    Nachvollziehbar. Bei diesem mini Unterschied würde ich dann auch lieber 15 Jahre nehmen.

    Das wir aus der Wohnung rauswollen, ist definitiv klar. Frage ist nur, wohin? Für was ordentliches zahlt man hier in der Umgebung +15km weit mehr als 1500€ warm. Viel weiter weg sollte es dann nicht sein, weil ich hier einen sicheren Job habe, den ich nicht aufgeben möchte und jeden Tag stundenlang pendeln gefällt mir auch nicht.

    Und das Haus ist dann innerhalb dieses Umkreises?

    Bei meiner Frau war das auch immer DAS Argument, dass sie lieber mit dem Geld das eigene Haus abzahlt, anstatt vergleichbare Summe für Miete auszugeben. Mittlerweile ist unsere Finanzierungsrate vermutlich geringer als eine vergleichbare Kaltmiete.

    Es klingt im Großen und Ganzen so als hättest zumindest du dich schon ein wenig aufs Haus eingeschossen und überlegst nur noch, ob das finanziell vertretbar ist.

  • LinaMarie : Deine Überlegungen und Kommentare klingen für mich größtenteils sachlich, fundiert und überlegt.

    Ein Punkt ist mir beim Lesen aufgefallen, den ich persönlich deutlich hinterfragen würde:

    Der Bekannte bietet euch das Haus für TEU 335 an. Sollte sich aus dem privaten Umfeld keiner dafür finden, wird das Objekt zu änfanglich TEU 385 vermarktet.

    Gibt es einen Grund oder eine besondere persönliche Beziehung, dass der Verkäufer hier vielleicht zigtausende Euro verschenkt oder ist es verbunden mit der schnellen Entscheidung innerhalb von zwei Wochen nur ein Verkaufsdruck?

    Ich kann das nicht beurteilen. Kenne solche Preisvorteile innerhalb der Familie oder bei sehr guten Freunden, nicht aber bei "Bekannnten". Bei Bekannten häufig die Option ohne Makler, aber nicht mit zigtausend Abschlag.

  • EFH kaufen oder andere Wohnung mieten und sparen. Stell Dir vor, die Dame nebenan zieht in eine Seniorenwohnung und verkauft an einen Ätzmolch. Vom Regen in die Traufe und los wird man es dann auch nicht mehr. Also so sehe ich das. Deshalb haben wir erst spät selber gebaut (da war ich 44). Aber es war genau richtig so...nur eine Anregung. Ihr wollt da evtl. noch 50 Jahre wohnen😉