Sie kann mit verwerungsausschluss versehen werden. Eine reine ETF Depot ist nicht SGB geschüzt
Wie sinnvoll ist eine ETF-Rentenversicherung?
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Caro* -
5. August 2025 um 08:36 -
Unerledigt
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Ich würde nicht denken sondern rechnen.
Danke für diese fundierte Antwort mit der hier alle etwas anfangen können. Ich habe selten so eine qualifizierte Aussage bekommen. Chapeau!
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Erinnere mich aus dem Video von „Finanzrebell@ , dass dort ERGO als viel zu teuer genannt wurde.
Bei Finanzfluss sind die dann mit „gut“ bewertet…,Das ist schon etwas seltsamt, wie man bei den Kosten und dem Rentenfaktor auf "gut" kommt. Aber das kann man aus der Vergleichstabelle auch sehen, dort wird nochmals auf den Nachteil "Hohe Gebühren auf monatliche Beiträge" hingewiesen. Auf nur eine Note als Entscheidungskriterium würde ich mich da sowieso nicht verlassen.
Letztendlich wird es nur mir selbst viel nachlesen und vergleichen eine gute Nettpolice geben oder zu einem Honorarberater der wirklich berät zu dem Thema.
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Sie kann mit verwerungsausschluss versehen werden. Eine reine ETF Depot ist nicht SGB geschüzt
Natürlich kann die Versicherung mit Verwertungsausschluss versehen werden, aber mit welchem Sinn ... vor dem SGB zu schützen (also trotz Versicherung Leistungen vom Staat erhalten)? Das SGB hat aber viele unterschiedliche Teile die unterschiedliche Dinge regeln ... nur mal ein kleiner Auszug:
Stimmt in Bezug auf das SGB II (Bürgergeld - auch ohne Verwertungsausschluss geschützt)
Stimmt in Bezgug auf Wohngeld (nur mit Verwertungsausschluss und nur 1500 € pro Lebensjahr / max 90.000 €)
Stimmt nicht in Bezug auf SGB XII (klassische Sozialhilfe für Erwerbsgeminderte oder die Grundsicherung im Alter) --> hier ist das grundsätzlich Vermögen, der Verwertungsausschluss umfasst eigentlich nur die Kündigung, nicht aber die Beleihung oder als Sicherheit für ein Darlehen. Unter Umständen kommt da nur darlehensweise Sozialhilfe in Betracht.
Aber danach hat Caro* gar nicht gefragt oder?
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Würde evtl. auch neben den Kosten der Versicherung auch deren Qualtität eine Rolle spielen? Da wäre nur mal der Rentenfaktor zu erwähnen? Es macht ja durchaus einen Unterschied ob ich 22 € pro 10.000€ Kapital erhalten oder 27 €.
Die Frage ist ja, ob Du als Kunde überhaupt eine Verrentung anstrebst.
Wenn Du das Verrentungsalter in der Police auf 83/85 setzt, hast Du ja viele Jahre Zeit Dir das Geld aus der Police in Tranchen auszahlen zu lassen.
Wesentliche Vorteile: Du kannst in der Police die ETF steuerneutral umschichten. Du lockst die aktuelle Steuerregelung (Halbeinkünfteverfahren) für diesen Teil Deines Vermögens ein. Dazu fällt dann keine Vorabpauschale auf diesen Teil des Vermögens an.
Die Nachteile dürften ja bekannt sein.Habe ein Angebot mit 0,7% Gebühren. Ich denke, wenn ich nach 12 Jahren nur die Hälfte Kapitalertragsteuer zahlen muss, rentiert sich das durchaus. Wo siehst Du da Hirnaussetzer?
0,7% inkl. Fondsgebühren oder kommen die Fondsgebühren (TER) noch dazu? Es gibt bereits Tarife ab 0,3% (+Fondsgebühren). Daher finde ich 0,7% jetzt nicht so dolle.
Und die Hirnaussetzer sehe ich bei Menschen, die mit 30 und ohne Vermögen meinen, dass eine Fondpolice mit 100/150€ pro Monat Ihnen etwas bringt und Sie nachher viele Steuern sparen. So eine ETF-Nettopolice macht m.E. überhaupt erst einen Sinn, wenn man seinen Freibetrag anderweitig ausgeschöpft hat (z.B. durch ein ETF-Depot).
So eine Fondspolice kann sinnvoll sein, wenn man weiß was und warum man etwas tut. Aber pauschal besser/schlechter ist da erstmal gar nix.
BTW: Beim Halbeinkünfteverfahren werden die Auszahlungen aus der Police nicht mit der Hälfte der Kapitalertragssteuer versteuert, sondern mit der Hälfte Deines persönlichen Steuersatzes, den Du bei Auszahlung hast!Wer also auch im Rentenalter einen hohen Steuersatz hat, sollte sehr gut rechnen, ob sich so etwas lohnt.
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eine ETF-Nettopolice macht m.E. überhaupt erst einen Sinn, wenn man seinen Freibetrag anderweitig ausgeschöpft hat (z.B. durch ein ETF-Depot).
Natürlich, die 1000€ sind Peanuts und würden bei mir keine Rolle spielen.
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Hej, hier ist das Thema doch etwas hochgekocht...
Möchte mal klarstellen, das mein Hirn keinen Aussetzer hat. Ehrlicherweise dachte ich, dieses Forum ist für einen Austausch, für Rat von Erfahreneren da... Da muss man auch als unerfahrener, junger Mensch mal Dinge zur Diskussion stellen dürfen, die einem noch nicht so klar sind wie erfahreneren Menschen.
Ja, ich bin Anfang 30. Nein, ich stehe nicht ohne Vermögen dar und habe ein Depot, und stehe ansonsten mit meinen Finanzen recht gut dar. Um meinen Freistellungsauftrag muss sich auch niemand anderes als ich Gedanken machen und ich habe nie behauptet, dass eine ETF-Nettopolice mit Sparrate von 100 / 150 EUR die Lösung all meiner Fragen wäre.
Ja! Mein Vermögen ist noch ausbaubar - wäre traurig, wenn es mit Anfang 30 nicht so wäre. Die Rentenversicherung habe ich - wie Anfangs beschrieben - leider in jungen und noch unerfahreneren Jahren recht blauäugig abgeschlossen. Da aber die Menge an Geld, die dort reinläuft, mir nicht wehtut, habe ich es neben dem Depotaufbau erstmal weiterlaufen lassen. Jetzt, mit dem Beratungs- o. Verkaufsgespräch, bin ich allerdings nochmal wachgerüttelt worden, dass ich mit dem Ding jetzt etwas tun muss.
Mich hat unsere Konversation in dem Sinne weitergebracht, dass ich diese Versicherung nicht umschichten lasse sondern das Geld dort rausziehe und erstmal in mein Depot lege. Die Videos waren super, danach ist das Angebot der Provinzial schon unverschämt teuer und sehr undurchsichtig. Nach genau solchen Denkanstößen hatte ich gesucht, ist ja noch kein (Finanz-)Meister vom Himmel gefallen
Also lieben Dank für alle konstruktiven Antworten.
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Hej, hier ist das Thema doch etwas hochgekocht...
Möchte mal klarstellen, das mein Hirn keinen Aussetzer hat. Ehrlicherweise dachte ich, dieses Forum ist für einen Austausch, für Rat von Erfahreneren da... Da muss man auch als unerfahrener, junger Mensch mal Dinge zur Diskussion stellen dürfen, die einem noch nicht so klar sind wie erfahreneren Menschen.
Wenn Du die Suchfunktion bemüht hättest, hättest Du wahrscheinlich diverse Beiträge wie Deinen gefunden.
Gefühlt kommt alle paar Tage so ein Beitrag. Und manchmal 'nervt' es schon, wenn man immer wieder die gleichen Texte schreibt...
Daher kommt es manchmal möglicherweise ruppiger rüber als man es eigentlich meint.
Also nicht verschreckt sein. Eigentlich sind fast alle hier sehr nett und hilfsbereit!Sei froh, dass Du bereits jetzt wach geworden bist. Andere (ich
) haben teilweise 30 Jahre gebraucht, bis Sie wirklich mal nachgerechnet haben was bei Ihren Versicherungen so rauskommt.
Da aber die Menge an Geld, die dort reinläuft, mir nicht wehtut, habe ich es neben dem Depotaufbau erstmal weiterlaufen lassen. Jetzt, mit dem Beratungs- o. Verkaufsgespräch, bin ich allerdings nochmal wachgerüttelt worden, dass ich mit dem Ding jetzt etwas tun muss.
Das ist ein ganz dummes Argument. Rechne Dir einfach mal kurz aus, wenn Du das Geld, was bisher in diese RV geflossen ist, konsequent in einen MSCI World ETF investiert hättest!
Der stete Tropfen höhlt den Stein.
Was meinst Du wie viele Leute mir immer erzählen, dass Sie ja gar kein Geld zum sparen/investieren übrig haben, aber 9,90 im Monat für Ihr Bankkonto zahlen. Dazu dann noch 40€ im Jahr für Ihre Kreditkarte. Oder 39€/Monat für Ihren uralten Handyvertrag.
Tut ja Alles nicht weh, aber es läppert sich teilweise zu stattlichen Summen wenn man es mal konsequent durchforstet.Also mach einfach weiter. Stück für Stück. Vermögensaufbau ist ein Marathonlauf und kein Sprint.
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Das ist ein ganz dummes Argument. Rechne Dir einfach mal kurz aus, wenn Du das Geld, was bisher in diese RV geflossen ist, konsequent in einen MSCI World ETF investiert hättest!
Da gebe ich dir zu 100% Recht. Habe vor einigen Jahren auch viele Altverträge aufgeräumt und Dinge gekündigt, die nur Geld kosten und keinen reellen Gegenwert bieten. Das läppert sich. Drum will ich diese "Altlast" der Provinzial jetzt auch angehen.
Die Suchfunktion werde ich dann nächstes mal nutzen
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Hallo zusammen,
das könnte auch hilfreich sein:https://www.finanztip.de/private-renten…enversicherung/
LG
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Stimmt nicht in Bezug auf SGB XII (klassische Sozialhilfe für Erwerbsgeminderte oder die Grundsicherung im Alter) --> hier ist das grundsätzlich Vermögen, der Verwertungsausschluss umfasst eigentlich nur die Kündigung, nicht aber die Beleihung oder als Sicherheit für ein Darlehen. Unter Umständen kommt da nur darlehensweise Sozialhilfe in Betracht.
Aber danach hat Caro* gar nicht gefragt oder?
https://www.bsg.bund.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2021/2021_09_02_B_08_SO_04_20_R.html
Urteil vom 02.09.2021, B 8 SO 4/20 R
Sozialhilfe - Hilfe zum Lebensunterhalt - Vermögenseinsatz - private Rentenversicherung mit vereinbartem Verwertungsausschluss - Verwertbarkeit innerhalb eines angemessenen Zeitraums - Prognoseentscheidung - Maßgeblichkeit des zwölfmonatigen Bewilligungszeitraums
Leitsätze
Vermögen ist auch bei feststehendem Verwertungszeitpunkt regelmäßig nur verwertbar, wenn ein Verwertungshindernis innerhalb von zwölf Monaten ab Beginn des jeweiligen Bewilligungsabschnitts wegfällt.
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