Finanzbildung: Einfluss von Dividenden auf Kursverläufe und Portfoliowert

  • So, der gute McProfit hat die Tage hier einen Kommentar gebracht, der von so ziemlich allen Lesern nicht verstanden wurde, da ihnen die Vorstellungskraft aufgrund mangelnder Informationen fehlt. Und zwar war die Aussage in etwa:

    "Wenn ich nur lange genug mein Kapital in Aktien/ETFs investiert habe, dann ist selbst der 50%-Einbruch einer Krise nur ein kleiner Dipp im Portfolio 'oben rechts'."

    Das wurde fälschlicherweise damit gekontert, dass wenn der Markt um 50% fällt, der Portfoliowert auch um 50% zurückgeht.

    Könnte man auf die Schneller denken. Aber dem ist nicht so, denn man unterschlägt hier tatsächlich die Dividendenzahlen, die in den Jahren zuvor stattgefunden haben. Dieser Effekt wird stärker, je länger man am Markt investiert ist.

    Als Beispiel habe ich einmal den S&P 500 von 2000 bis 20212 dargestellt. Einmal ohne Dividenden (Kursindex) und einmal mit abzüglich Steuern (Total Return Ex Tax). Das Ganze ist normiert, also im Prinzip investiert man im Jahr 2000 einen Dollar.

    Was sieht man in dieser Grafik:

    • Der "Markt", also der S&P 500 braucht 12 Jahre um auf sein Niveau von 2000 zurück zu kommen.
    • Ein thesaurierender ETF stagniert aber nicht, er steigt aufgrund der Dividenden um fast das doppelte an. Tatsächlich ist der Effekt mit Vorabpauschale noch höher.
    • Die Akkumulation von Dividenden sorgt dafür, dass der Einfluss des Kurses über die Zeit geringer wird. Wenn also eine Finanzkrise 2007/2008 eintritt, sieht man bereits hier nach einigen Jahren, dass der Effekt auf den Portfoliowert wesentlich geringer ist. Mit anderen Worten, der Thesaurierer bricht nicht so stark ein, wie der normale Kursindex.

    Was heißt das für den langfristigen Anleger?

    Nun schreiben wir das ganze mal fort:

    Sieht jemand den "kleinen Zacken" namens Corona?

  • Lieber flip

    danke für die Hilfestellung. Du hast das völlig richtig erkannt. Ich bin nicht nur einer der ältesten Forumsschreiber hier sondern eben auch inzwischen seit fast 50 jarhen aktiv an der Börse.

    Da hat man einen völlig anderen Blickwinkel auf Aktienkurse als die meisten Neulinge die gerade mal 10 Jahre oder wenn es hoch kommt 20 Jahre an der Börse investieren

    Ich habe gerade hier im Forum in einem anderen Thema meine Betrachtung erlärt warum selbst ein Kursrückgang in diesem FAll vom Pharmaherstleler NOVO um 50% dennoch langfristig nichts anderes als ein ZACKEN im Aufwärtstrend ist.

    Wenn eine Aktie 2 Jahre vorher sich im Kurs verdreifacht, von 40 auf 120 und dann um die Hälfte fällt von 120 auf 60 dann ist das historisch nur ein Zacken. Für Kurzfristanleger natürlich eine kleine Katastrophe.

    DAs gehört zur Börse dazu, am Ende z ählt ohnehin nur der Saldo.

    Hier gleich nochmal der Kursverlauf menier NOVO Aktien die ich seit fast 30 Jahren habe,

    von 10 auf 120 und dann runter auf 50, auch das gibt es an der Börse selbst bei Weltkonzernen.

    Viele Grüße McProfit


    30 Jahre NOVO auf DKK und umgerechnet Euro, von 1 Euro auf 120 und runter auf 50

    kurzfristig Katastrophe, langfristig immer noch eine der besten Unternehmen Europas.

  • Der gute McProfit hat die Tage hier einen Kommentar gebracht, der von so ziemlich allen Lesern nicht verstanden wurde, da ihnen die Vorstellungskraft aufgrund mangelnder Informationen fehlt.

    Mir hat schon immer die Vorstellungskraft gefehlt, aus welchem Grund auch immer. Allerdings lerne ich immer gern dazu.

    Die Aussage [war] in etwa:

    "Wenn ich nur lange genug mein Kapital in Aktien/ETFs investiert habe, dann ist selbst der 50%-Einbruch einer Krise nur ein kleiner Dip im Portfolio 'oben rechts'."

    Das wurde fälschlicherweise damit gekontert, dass wenn der Markt um 50% fällt, der Portfoliowert auch um 50% zurückgeht.

    Und? Ist das denn nicht so?

    Könnte man auf die Schnelle denken. Aber dem ist nicht so, denn man unterschlägt hier tatsächlich die Dividendenzahl[ungen], die in den Jahren zuvor stattgefunden haben. Dieser Effekt wird stärker, je länger man am Markt investiert ist.

    Als Beispiel habe ich einmal den S&P 500 von 2000 bis 20212 dargestellt. Einmal ohne Dividenden (Kursindex) und einmal mit abzüglich Steuern (Total Return Ex Tax). Das Ganze ist normiert, also im Prinzip investiert man im Jahr 2000 einen Dollar.

    Gern wüßte ich, wo Du diese Graphik stibitzt hast, denn sicher steht in dem zugehörigen Artikel weitere Info. Die Graphik allein sagt für mich nicht besonders viel aus. Ja, da ist eine rote Kurve über einer blauen, aber wie diese Kurven entstanden sind, steht nicht dabei.

    "Ex tax" heißt üblicherweise nicht "mit abzüglich Steuer", sondern "ohne Berücksichtigung der Steuer". Im Falle von Dividendenzahlungen ist das "ohne Berücksichtigung eines Steuerabzugs".

    Was sieht man in dieser Grafik?

    • Der ... S&P 500 braucht 12 Jahre, um auf sein Niveau von 2000 zurückzukommen.

    Eigentlich nur knapp 7 Jahre, denn im Oktober 2006 schneidet die blaue Linie die x-Achse. Dann allerdings kam die Finanzkrise. :(

    • Ein thesaurierender ETF stagniert aber nicht, er steigt aufgrund der Dividenden um fast das doppelte an. Tatsächlich ist der Effekt mit Vorabpauschale noch höher.

    Das vermutlich aus den USA stammende Schaubild geht bis 2012, und es ist "ex tax", also ohne Steuerabzug erstellt. Die Vorabpauschale gibt es seit 2019, faktisch erst seit 2023, und sie ist ein deutsches Spezifikum. Äpfel. Birnen.

    • Die Akkumulation von Dividenden sorgt dafür, dass der Einfluss des Kurses über die Zeit geringer wird. Wenn also eine Finanzkrise 2007/2008 eintritt, sieht man bereits hier nach einigen Jahren, dass der Effekt auf den Portfoliowert wesentlich geringer ist. Mit anderen Worten, der Thesaurierer bricht nicht so stark ein wie der normale Kursindex.

    Schließlich ist ein Apfel ja auch ein andere Sorte Obst als eine Birne.

    Die Wertentwicklung einer Aktie besteht aus der Kursrendite und der Dividendenrendite. Es liegt nahe, daß ein Kursindex schlechter läuft als ein sinngemäß gleicher Performanceindex. Schließlich wird beim Kursindex laufend Geld entnommen, das beim Performanceindex im System bleibt.

    Was heißt das für den langfristigen Anleger?

    Keine Ahnung. Was heißt es denn?

    Sieht jemand den "kleinen Zacken" namens Corona?

    Ja. Er wurde erfreulich schnell wieder aufgeholt, aber ein Einbruch war es doch. Als man mittendrin steckte, war längst nicht klar, daß dieser Einbruch so schnell überwunden werden würde, wie wir es jetzt in der Rückschau wissen.

    Ich bin nicht nur einer der ältesten Forumsschreiber hier, sondern eben auch inzwischen seit fast 50 Jahren aktiv an der Börse.

    Hast Du denn über all die Jahre Deine Performance ausgerechnet, so daß man sie etwa mit derjenigen der Börsenlegende Warren Buffet vergleichen könnte?

    Mich brauchst Du nicht zu fragen. Meine Performance ist ohne Frage schlechter.

    Ich habe gerade hier im Forum in einem anderen Thema meine Betrachtung erlärt, warum selbst ein Kursrückgang in diesem Fall vom Pharmaherstellers Novo Nordisk um 50% dennoch langfristig nichts anderes als ein ZACKEN im Aufwärtstrend ist.

    Ob das tatsächlich der Fall sein wird, sehen wir dann. Aktuell ist der Kurs von etwa 135 vor einem Jahr auf etwa 45 abgestürzt. Das mag einem Menschen nichts ausmachen, der sich an seiner persönlichen Dividendenrendite berauscht, einem Anleger, der z.B. vor 5 Jahren eingestiegen ist, freut das aber nicht.

  • Ob das tatsächlich der Fall sein wird, sehen wir dann. Aktuell ist der Kurs von etwa 135 vor einem Jahr auf etwa 45 abgestürzt. Das mag einem Menschen nichts ausmachen, der sich an seiner persönlichen Dividendenrendite berauscht, einem Anleger, der z.B. vor 5 Jahren eingestiegen ist, freut das aber nicht.

    Wenn Buchgewinne sich massiv reduzieren ist das für einen rationalen Menschen unerfreulich. Deshalb ist die Argumentation sonderbar, es mache einem quasi nichts aus, wenn der Kurs um 50 % einbreche.

    Wer sich eine Aktie der Münchner Rück im Januar 2012 für 100 Euro gekauft hat, macht sich leicht lächerlich, wenn er behauptete, eine Kursrückgang von 555 auf 280 Euro mache ihm nichts aus.

    In diesem Fall nützt ihm auch die persönliche Dividendenrendite von 20 % nichts…

  • Lieber Tomarcy

    Du weißt ich schätze Deine Kommentare hier im Forum ganz besonders und auch Dein Blick auf die langfristige Entwicklung von Unternehmen.

    Natürlich ist nicht nur bei mir sondern bei jedem Anleger und vermutlich auch bei jedem FOND-MANAGER es nicht erfreulich, wenn eine Aktie mal um 50 oder mehr Prozent im Wert verliert, gemessen am vorherigen Höchstkurs.

    Da geht das Problem aber schon los.

    Wenn man nur auf diesen Kursrückgang schaut, könnte man wirklich glauben, das Unternehmen stehe kurz vor der Insolvenz.

    Bereits im Fall Novo reicht jedoch ein Blick nur über wenige Jahre zurück und man sieht dass die Kurse dieser Aktie in dieser Zeit völlig übertrieben stark gestiegen sind. Je nachdem wie man rechnet, auf jeden Fall von 50 auf 120 und dann wieder zurück.

    Der Langfristanleger ist somit so vermögend wie vorher und ist immer noch meiner Meinung nach an einem guten Unternehmen beteiligt.

    Immerhin ist die durchschnittliche Wertentwicklung auch NACH DIESEM RÜCKGANG immer noch bei über 15% pro Jahr in den letzten 20 oder 30 Jahren.

    Ich könnte mit Dir natürlich über jeden Einzelfall philosophieren. Es gibt sicher einige Pechvögel die zum Höchstkurs gekauft haben und jetzt dumm aus der Wäsche schauen.

    Genauso gibt es aber Glückskinder die eben zum Höchstkurs (an die Pechvögel) verkauft haben und jetzt klammeheimlich doppelte Freude habe. Einmal wegen ihrem Gewinn und dann weil der Kurs hinterher gesunken ist. Das steigert merkwürdigerweise die Freude!!!

    Du siehst es hat nur einen Sinn wenn wir neutral über die Enrtwicklung der Aktie reden. Also historisch und langfristig.

    Ich bin der Meinung NOVO wird den Erfolgsweg fortsetzen, die steigende Zahl der Diabetiker ist schließlich ein Fakt. Abnehmspritze hin oder her.

    Es kann aber auch sein, bei NOVO ist die Geschichte zu Ende und das Unternehmen geht in die Versenkung. Diese Antwort wird uns die Zukunft geben.

    Lieber Tomarcy, kein Anleger der Welt wird ja nun mal nur Aktien von einem einzitgen Unternehmen im Depot haben.

    Daher ist für jeden Normalanleger auch eine NOVO jetzt kein Beinbruch. Zum einen ist der Kurs dort wo er herkam und zum anderen haben wir auch x Aktien im Depot die sich im Kurs nicht halbiert haben sondern sich verdoppelt oder verfünffacht haben.

    Obwohl ich kein großer Technologiefan bin ist mein größter Posten im Depot zur Zeit die Microsoft. Bei der komme ich auch schon auf einen Anlagezeitraum von Jahrzehnten.

    Leider habe ich dort immer wieder Teilverkäufe gemacht weil mir das Wachstum nicht geheuer war. Sonst wäre ich bei allein bei dieser Aktien längst nicht mehr 7- sondern 8-stellig.

    So geht es sicher jedem anderen hier im Forum. Jeder hat so seinen Volltreffer und dann eben auch sein Sorgenkind. Das geht den besten Fondsmanagern nicht anders.

    Die Börse ist eben nun mal nicht berechenbar.

    Deshalb ist sie auch weiblich und heißt DIE Börse.

    Viele Grüße und entspannt bleiben. McProfit

  • Eine meiner unangenehmsten Investitionen war ein großer, amerikanischer Konzern:

    "Pan American World Airways, auch bekannt als Pan Am, ging 1991 bankrott und stellte den Betrieb ein. Die Fluggesellschaft, die einst als Pionierin der internationalen Luftfahrt galt, erlebte in den 1980er Jahren eine wirtschaftliche Krise, die durch verschiedene Faktoren wie den Anschlag von Lockerbie im Jahr 1988 verstärkt wurde.

    Hintergrund:

    Pan Am wurde 1927 gegründet und war eine der bekanntesten und angesehensten Fluggesellschaften der Welt. Sie war bekannt für ihre Innovationen, wie die Einführung von Düsenflugzeugen und computergestützten Buchungssystemen. In den 1970er und 1980er Jahren geriet die Fluggesellschaft jedoch in finanzielle Schwierigkeiten, auch aufgrund der Deregulierung des US-Luftfahrtmarktes und neuer Konkurrenz. "

    Totalverlust, keine Entschädigungen nach Übernahme des traurigen Rests durch Delta.

    Vielleicht gehört das ja auch in die Berechnung einer Depotrendite, nicht nur die überlebenden Werte 😎

    Siehe:

    "Der Survivorship Bias (Überlebensbias) ist eine systematische Verzerrung in der Datenanalyse, die auftritt, wenn nur erfolgreiche Fälle (z.B. Fonds, Unternehmen, Produkte) betrachtet werden, während gescheiterte oder nicht mehr existierende Fälle ignoriert werden. Dies führt zu einer Überschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit und einer falschen Darstellung der tatsächlichen Performance, da die "Überlebenden" nicht repräsentativ für das Gesamtbild sind."

  • Lieber Tomarcy, kein Anleger der Welt wird ja nun mal nur Aktien von einem einzitgen Unternehmen im Depot haben.

    Du glaubst gar nicht, wie viele es davon gibt. Klassisches Bsp.: Mitarbeiteraktien sind oft genug die einzige Aktienmarktbeteiligung, die diese Leute haben. Mein (inzw. verstorbener) Vater war so einer.: über 40 Jahre bei Siemens und nur Siemensaktien im Sparkassen Depot (neben so Schrott, den die Sparkasse meiner Mutter nach dem Tod von Papa aufgeschwatzt hat...offene Immobilien Fonds :cursing:). Zum Glück ist Siemens jetzt sehr gut gelaufen und es sind auch noch halbwegs überschaubare Summen, deswegen diskutiere ich da mit Mama auch nicht mehr, dass das ein unnötiges Risiko ist (habs versucht, aber Vater hat Ihr vor seinem Tod mitgegeben, dass die nur verkauft werden, wenn sie das Geld wirklich brauchen sollte)...dann sollen die Siemens (und inzw. auch Siemens Energy Aktien nach dem Spin off) halt da liegen...Siemens wird schon nicht kaputt gehen und wenn doch, ist es halt so.

  • Mir hat schon immer die Vorstellungskraft gefehlt, aus welchem Grund auch immer. Allerdings lerne ich immer gern dazu.

    Und? Ist das denn nicht so?

    Gern wüßte ich, wo Du diese Graphik stibitzt hast, denn sicher steht in dem zugehörigen Artikel weitere Info. Die Graphik allein sagt für mich nicht besonders viel aus. Ja, da ist eine rote Kurve über einer blauen, aber wie diese Kurven entstanden sind, steht nicht dabei.

    Na, es steht doch im Text wie die Kurven berechnet wurden. Das ist keine Grafik, die irgendwo her kopiert wurde, sondern eine Berechnung.

    Ich merke aber gerade, dass meine Beschreibung missverständlich ist. Total Return meint hier nicht das Reinvestment von Dividenden, sondern die Akkumulation der Ausschüttungen über die Zeit. Daher steigt die blaue Kurve auch im unteren Chart zum Ende hin stärker an, da der Kurseffekt in den vergangenen Jahren höher war.

  • Hallo flip und Achim Weiss,

    die Kursgraphik von Forumsfreund Tomarcy zu SIEMENS ist ein Superbeispiel warrum die Darstellung nicht Linear sondern prozentual also logaritmisch für eine Beurteilung so wichtig ist

    (Ich hoffe ich habe das richtig geschrieben)

    Der Kurs stammtübrigens laut der Grafik von Börse.de, das ist ein Börsenbriefherausgeber aus Rosenheim der Jahzehntelang eher für Turn-Around-Aktien geworben hat aber inzwischen auch auf die Linie der Langfristanleger gewechselt hat.

    Immerhin verwendet er auch die prozentuale Darstellung. Es gibt Stimmen die behaupten der osemnheimer Börsenverlag hätte in seinen Anfangsjahren die Strategie des Stuttgarter Börsenstammtisches übernommen. Das ist aber eine andere Geschichte. Auf jeden Fall ist der Chart ganz nach meinem Geschmack.

    viele Grüße McProfit

  • Mit dem Zitieren hast Du es offensichtlich nicht so.

    Wie soll ich glauben, Du habest aus irgendwelchen ominösen Daten eine seriöse Graphik erstellt, wenn Du Dir die Mühe eines sorgfältigen Zitierens nicht machst?

    Na, es steht doch im Text wie die Kurven berechnet wurden. Das ist keine Grafik, die irgendwo her kopiert wurde, sondern eine Berechnung.

    Ich schaffe es schon noch, eine Graphik von einer Berechnung zu unterscheiden. Was ich in Deinem Posting gesehen habe, war ganz eindeutig eine Graphik (genauer: zwei). Erst auf den zweiten Blick erschließt sich mir, was Du damit vermutlich gemeint haben könntest. Mit passender Erklärung wäre es leichter gewesen.

    Total Return meint hier nicht das Reinvestment von Dividenden, sondern die Akkumulation der Ausschüttungen über die Zeit.

    Es ist immer mißlich, wenn man etablierte Begriffe (Hier "Total Return") auf eine eigene, von der üblichen abweichenden Weise benutzt.

    Daher steigt die blaue Kurve auch im unteren Chart zum Ende hin stärker an, da der Kurseffekt in den vergangenen Jahren höher war.

    Typischerweise vergleicht man Ausschüttern mit Thesaurieren, also ein Papier, das irgendwelche Dividenden ausschüttet, mit einem Papier, das das nicht tut, sondern eventuelle Ausschüttungen gleich intern wiederanlegt. Man kann diesen Vergleich durchführen für ein Einzelpapier, sinngemäß aber auch beispielsweise für einen Index.

    Es ist hierbei völlig naheliegend, daß der Kurs eines Papiers, dem man regelmäßig Geld entnimmt, zurückbleibt gegen den Kurs eines Papiers gleicher Rendite, das nichts ausschüttet, sondern intern wiederanlegt. Im thesaurierenden Papier sammelt sich so ja Wert an, den man beim Ausschütter entnimmt.

    Dein Argument ist anders (und trivial). Du sagst: Ich nehme die Dividenden heraus und lege sie auf einen Haufen zur Seite, wo sie am besten auf einem unverzinsten Girokonto versauern. Auf diese Weise verschiebt sich der Wert des Gesamtposten (der ursprünglich 100% aus Aktien bestand) mit jedem Jahr um etwa 2% Richtung Girokonto. Überschlägig (und mathematisch nicht ganz exakt) hast Du nach 25 Jahren nur noch 50% Aktien und 50% Girokonto. Du verbreitest nun die umwerfende Erkenntnis, daß das Portfolio aus nur noch 50% Aktien auf Kursänderungen des Aktienteils träger reagiert als ein Portfolio gleichen Werts aus 100% Aktien.

    Ah ja.

    Mit einem Trick versuchst Du das nun als Vorteil für den Anleger darzustellen. Du nimmst den Kursverlauf des Kursindex S&P500 (der in seiner Entwicklung gehemmt wird dadurch, daß man jedes Jahr die Dividenden entnimmt) und vergleichst ihn mit dem Kursverlauf Deines Mischportfolios, bei dem Du die Dividenden berücksichtigst. Es ist keine große Überraschung, daß dieses Mischportfolio, in dem man die Dividenden drinläßt, einem Portfolio davonläuft, dem man die Dividenden entnimmt.

    Aber welchen sittlichen Nährwert zieht nun der Anleger aus dieser Erkenntnis?

    Dein Portfolio wächst schneller, wenn Du die Dividenden nicht für Schnaps, Urlaub, schnelle Autos und angenehme Zeiten mit weiblicher Begleitung verbrätst, sondern auf der Bank liegen läßt?

    Jou. Das dürfte zutreffen. Dafür könnte das Verbraten der Dividenden für die angegebenen Zeitvertreibe angenehmer sein.

    Aber im Grunde wußte man das schon, dafür brauchte man Deine Graphiken und Berechnungen nicht.

  • Auf jeden Fall ist der Chart ganz nach meinem Geschmack.

    der Siemenskurs war von mir, aber egal:

    Siemens ist mit die beste "Qualitätsaktie" in D was man langfristig so an Aktientitel so kaufen konnte...

    Ich habe jetzt auf die Schnelle nichts besseres (bzgl. Historie und Vergleichbarkeit) gefunden als diesen Chart Vergleich von Siemens vs. MSCI World.

    Bei Siemens ist alles berücksichtigt: Dividenden, Splits, Bezugsrechte (kommt von hier)

    und selbst eine der besten Blue Chip Aktien aus D verliert hier gegen den MSCI World

    Hier ein Video das genau für Dich passt:

    25 Jahre Börse - und EINE AKTIE rettet! 

    Ein typisch deutsches Anleger Einzelaktienportfolio über 25 Jahre gehalten. Mit vielen dt. Blue Chips und Verizon usw usf....da hat quasi nur Siemens die Rendite gebracht

    Und so ähnlich wie das Portfolio in dem Video wird Deins bzw. die Gesamt-Rendite auch ausschauen, egal wieviel Dividenden da kamen...absolut keine Chance gegen einen völlig simplen MSCI World auf lange Sicht.

  • Mit dem Zitieren hast Du es offensichtlich nicht so.

    Die Daten sind von Amid Goyal und basieren auf einem ziemlich bekannten Artikel aus dem Jahre 2008 (A Comprehensive Look at the Empirical Performance of Equity Premium Prediction) aus dem Review of Financial Studies. Er ist in dem Forschungsumfeld ziemlich bekannt, daher wird die Datenquelle auf seiner Homepage seitdem fortgeschrieben. Wie gesagt steht oben 1:1 wie die Grafik berechnet ist.

    Aber im Grunde wußte man das schon, dafür brauchte man Deine Graphiken und Berechnungen nicht.

    Also, die Grafiken visualisieren die Entwicklung des Dividendenpayouts in Relation zum Kursverlauf. Also mit anderen Worten wie hoch ist die Auszahlung aus dem Wertpapier gegenüber dem investiertem Kapital und wie hoch steigt der Benefit dieser Auszahlungen über die Zeit.

    Ich habe keine Ahnung, was du deinen Posts und der ganzen Pedanterie bewirken willst, aber nützlich sind sie wohl kaum.

  • [Ein] Portfolio wächst schneller, wenn [man] die Dividenden nicht für Schnaps, Urlaub, schnelle Autos und angenehme Zeiten mit weiblicher Begleitung verbrät, sondern auf der Bank liegen läßt.

    Jou. Das dürfte zutreffen. Dafür könnte das Verbraten der Dividenden für die angegebenen Zeitvertreibe angenehmer sein.

    Im Grunde wußte man das schon, dafür brauchte man Deine Graphiken und Berechnungen nicht.

    Die Grafiken visualisieren die Entwicklung des Dividendenpayouts in Relation zum Kursverlauf. Also mit anderen Worten wie hoch ist die Auszahlung aus dem Wertpapier gegenüber dem investiertem Kapital und wie hoch steigt der Benefit dieser Auszahlungen über die Zeit.

    Also genau die triviale Einsicht, die ich oben klarer formuliert habe als Du.

    Ich habe keine Ahnung, was du deinen Posts und der ganzen Pedanterie bewirken willst, aber nützlich sind sie wohl kaum.

    Wenn Argumente aus sind, kommt Polemik.

    Ganz offensichtlich hast Du meiner Darstellung sachlich nichts entgegenzusetzen (sonst tätest Du das ja).

    Ich habe ziemlich lang gebraucht zu verstehen, was Du dem Forum mit Deinen Beiträgen überhaupt sagen wolltest. Das dürfte mehreren Lesern so gegangen sein. Wieso sollten Dividenden einen dämpfenden Einfluß auf die Volatilität haben? Das ist nicht unmittelbar klar. Jetzt aber ist es das: Wenn ich einen immer größeren Teil des Kapitals unverzinst neben das Rest-Aktienportfolio stelle, wirken sich prozentuale Änderungen des Teilportfolios auf das Gesamtportfolio immer geringer aus. So erklärt ist die Erkenntnis trivial.

    Aber wer sollte das so machen wollen?

    :)

  • Hallo Achim Weiss  flip und Taust

    ich habe nicht verstanden um was es bei Eurer heftigen Diskussion in den letzten Kommentaren überhaupt geht. Das erinnert mich fast an Prizipienreiter

    Ich bin schon mal froh, dass ich diesmal nur Zuschauer oder Mitleser bin.

    Es könnte vermutlich um die Darstellung eines langfristigeni Aktienkurses gehen,

    ganz egal um welche Aktie es sich dabei handelt.

    Ich habe hier darauf hingewiesen dass NUR ein prozentualer Kursverlauf bei langen Zeiträumen von mindestens mehr als 10 Jahren, am besten 20 Jahren und noch länger, einen realistischen Eindruck vom Wachstum der Firma liefert.

    Eine starre Kursskala metrish oder linear oder wie man es nennen mag

    (wenn einfach von 1 bis 100 im gleichen Abstand eingeteilt ist),

    ein solcher Kursverlauf irritiert.

    Wenn eine Aktie jeden Tag oder jede Wolche oder jedes Jahr immer um 1 Euro steigt, dann hat dieser eine Euro nach einiger Zeit immer weniger Auswirkung.

    Es ist doch klar von 1 auf 2 sind 100 %

    Von 10 auf 11 nur noch 10%

    Daher muss mit steigendem Kurs der Abstand zwischen den Zahlen im Chart vergrößert werden sonst sieht der Chart nach kurzer Zeit aus wie die Eiger-Nord-Wand

    Beim ersten SIEMENS Chat ist das richtig dargestellt,

    beim zweiten Siemens-Chart muss man aufpassen dass man nicht in die Falle tappt.

    50% Kursanstieg bei Siemens 20 auf 30 im Jahr 2010 sind dort gerade mal ein paar Milimeter,

    während derselbe Anstieg im Jahr 2021/2022 von 100 auf 150 ein riesiger Zacken ist.

    Das ist ein Superbeispiel für verwirrende Darstellung des Kursverlaufes.

    Gruss McProfit

  • Ich habe ziemlich lang gebraucht zu verstehen, was Du dem Forum mit Deinen Beiträgen überhaupt sagen wolltest. Das dürfte mehreren Lesern so gegangen sein. Wieso sollten Dividenden einen dämpfenden Einfluß auf die Volatilität haben? Das ist nicht unmittelbar klar. Jetzt aber ist es das: Wenn ich einen immer größeren Teil des Kapitals unverzinst neben das Rest-Aktienportfolio stelle, wirken sich prozentuale Änderungen des Teilportfolios auf das Gesamtportfolio immer geringer aus. So erklärt ist die Erkenntnis trivial.

    Du hast im Prinzip den Nagel auf den Kopf getroffen. Der Mehrwert ist genauso trivial wie jede andere Banalität der Aktieninvestments. Nur, da halt nicht alle so schlau sind wie du, dachte ich mir, es wäre interessant das mal zu visualisieren. Ich hatte aber nicht damit gerechnet, dass Pedant A.W. (mal) wieder mit dem haten anfängt weil ihm persönlich etwas nicht passt.

  • Lieber Achim Weiss und flip

    bei den Dividenden wirst Du mich nicht mehr bekehren können.

    Wenn ich 1990 oder 2009 McDonalds Aktien gekauft habe,

    dann habe ich damals für 1.000 Aktien je 20 Dollar also 20.000 Dollar bezahlt

    Dafür gab es 40 Cent Dividende als 1.000 Aktien mal 40 Cent ist 400 Dollar im Jahr

    Das waren damals 2% Dividendenrendite.

    McDonalds hat ja bekanntlich die Dividende jedes Jahr erhöht Ich mach es kurz.

    Aktuell bekomme ich für jede Aktie statt 40 Cent 4 Dollar.

    Bei 1.000 Aktien sind das jetzt 4.000 Dollar im Jahr.

    Da ich aber für diese Aktien wie erwähnt 20.000 Dollar bezahlt habe ist für mich meine persönliche Dividende bei McDonals inzwischen keine 2% mehr sondern 20% pro Jahr

    Da kannst du mir erkläre wie Du willst für mich sind das 20% pro Jahr auf mein Kapital.

    Ich glaube die Dividende ist dieses Jahr schon wieder gestiegen vielleicht sogar schon auf 5 Dollar pro Aktie, ich habe noch nicht nachgeschaut, dann wären das schon statt 4.000 jetzt 5.000 Dollar.

    Und nicht vergessen, McDonalds gehört zu den Aktien der Gruppe von LINKS unten nach RECHTS oden. Der Kaufpreis pro Aktie beträgt nicht mehr 20 Dollar sondern inzwischen schon 200 Dollar. Vermutlich sogar noch höher. Ist aber bei dieser Dimension egal.

    Das ist und bleibt meine Sicht der Dinge, und da änderst Du den Dickkopf von McProfit nicht mehr.

    Viele Grüße.

  • Du hast im Prinzip den Nagel auf den Kopf getroffen.

    Offensichtlich leider (aus Deiner Sicht). Ich habe eine ganze Menge Rückfragen gestellt, denen Du sämtlich ausgewichen bist. Das läßt vermuten, daß Du auf diese Fragen keine aus Deiner Sicht angenehmen Antworten hast.

    Ich hatte aber nicht damit gerechnet, dass Pedant A.W. (mal) wieder mit dem haten anfängt weil ihm persönlich etwas nicht passt.

    Der Pedant A.W. (ich nehme das in diesem Zusammenhang mal als Kompliment) hat Deinen Beitrag anfänglich nicht verstanden, mit dem Du (Betreff!) zur Finanzbildung beitragen wolltest. Also bin ich ihm halt auf den Grund gegangen. Ich habe Deine Graphik lang nicht begriffen, zumal Du sie praktisch nicht erläutert hast. Nach einem Weilchen ist mir aber doch aufgegangen, wie Du damit Deine Leser manipulieren wolltest. Das habe ich dann klar ausformuliert. Ich kann verstehen, daß Dir das nicht gefällt. Nötig war es dennoch im Interesse der Finanzbildung (siehe Betreff!).

  • beim zweiten Siemens-Chart muss man aufpassen dass man nicht in die Falle tappt.

    ist es Dir so lieber? Alles inkl Dividenden

    welche Farbe würdest Du wählen? Ich weiß welche ich nehmen würde für eine langfristige Anlage...

    Und hier reden wir von Siemens...die mit am besten gelaufene Blue Chip Aktie die es hier gibt, die da mithalten kann mit Rot

    Ich hab zum Spaß noch BASF und Bayer daneben gelegt...die liefen bis 2018 ja auch "von links unten nach rechts oben"...

  • Lieber Achim Weiss

    bei den Dividenden wirst Du mich nicht mehr bekehren können.

    Das macht ja auch nichts. Man kennt Dich mittlerweile hier im Forum.

    Darf ich mal zusammenfassen?

    Wer sein Lebtag lang keine Geldsorgen haben möchte, soll einfach für 10 Millionen oder so Standardwerte kaufen (blue chips), etwa Stryker, Colgate, McD, Coca-Cola, Medtronic, l'Oréal, Essilor, Nestlé und Novo Nordisk. Das sind die Aktien, deren Kurs von links unten nach rechts oben geht und überdies jedes Jahr mehr Dividende zahlen als im vorigen, und die der Stuttgarter Aktienclub seit Jahrzehnten empfiehlt. Dann bekommt er übers Jahr so viel Dividenden ausgezahlt (und jedes Jahr mehr!), daß er ein höchst bequemes Leben davon führen kann, mit Trollinger und Zwiebelrostbraten mit Spätzle jeden Tag.

    Stimmt. Jetzt muß man nur noch überlegen, wie man die 10 Millionen Anfangsinvestition zusammenbekommt. Das schafft nicht jeder! Am leichtesten geht das mit Immobilien, weil die Banken solche mit Handkuß finanzieren.

    :)