Aber abgesehen von den 0,5% TER ist er ja auch die letzten Jahre immer hinter VWCE und Co. gelaufen. Das zeigt halt, dass die Konzentrations-Strategie kurzfristig Rendite kostet. Bei 200k sind das 1000€ TER plus Performance-Verlust - das ist schon heftig für eine Anfängerin.
ich verstehe das, aber Du kannst das auch andersrum sehen. Man schafft sich mit der Abweichung von der Gewichtung nach MCAP (=ANTI Konzentrationsstrategie) eine bessere Absicherung für die jetzt auf einmal investierten 200k und zudem eine Chance wenn es dreht.
Zudem ist das von Dir halt nur eine Rückschau, ohne jede, wirklich ohne jede Aussagekraft für die Zukunft...man weiß schlicht nicht was morgen passiert oder wie es läuft. Zu erwarten ist historisch, dass alle entwickelten Märkte langfristig zum Mittelwert von 7-8% Rendite/p.a. zurückkehren. Die USA ist jetzt halt sehr lange sehr über diesem Mittel gelaufen und zwar so, dass sogar Finanztipp die Renditeerwartung eines klassischen Welt ETFs auf 6% zurückgenommen hat von 7%.
Klar kann es auch sein, dass das noch 5 Jahre so weiter geht und die Großen immer größer werden, dann "verschenkst" Du Rendite auf dem Weg dahin (aber wirst natürlich immer noch weit positiv sein), sollte es aber ab morgen oder in 5 Jahren andersrum laufen, wirst Du weniger verlieren bzw. mehr gewinnen...
Du schreibst, du hast das mit 4 ETFs gelöst - magst du verraten, wie das bei dir aussieht? Bin neugierig auf praktische Lösungen zwischen "zu simpel" (1 ETF) und "zu komplex" (9 ETFs).
Ich bin seit ein paar Jahren in einem normalen Welt ETF investiert, Ende letzten Jahres wurden aber Mitte 6stellig Mittel frei zum investieren. Da hab ich mir die gleichen Fragen gestellt wie Du jetzt und habe mich dafür entschieden ein Portfolio zu bauen, dass eben nicht 100% der MEINUNG und ZukunftsERWARTUNG der Anleger folgt, sondern zu einem guten Teil anders, aber genauso rational und passiv, gewichtet ist. Meine Benchmark ist der Kommer ETF...
40% klassischen Welt ETF (ich hab den Prime All Country weil der günstigste, könnte aber auch der FTSE All World sein oder irgendein ACWI)
40% MSCI World equal weight (so wird quasi jeder der ganz Großen in den klassischen Welt ETFs von der Gewichtung her halbiert und die kleineren Large und Mid Caps bekommen mehr Gewicht)
10% EM (gibt in Summe mit dem Prime All Country ~15% EM)
10% SC
(den SC könnte man auch weglassen wenn einem SC nicht gefallen und dafür 20% EM und nur 3 ETFs machen, dann ist man nah am klassischen 70 MSCI World / 30 EM Ansatz, wobei die 70 dann eben aufgeteilt sind in 2 Gewichtungsmethoden)
das 40/40/10/10 gibt in Summe in etwa die Gewichtung wie sie Kommer auch hat (EM sind etwas weniger, aber da wollte ich "gerade Zahlen" im Portfolio haben)
In dieses Konstrukt traue ich mich auch zukünftig immer weiter hohe Einmalbeträge zu investieren (die aus Immoverkäufen kommen werden), egal wo sich gerade wie irgendetwas konzentriert in den klassischen Welt ETFs.
Mir pers. war es zu riskant, so hohe Beträge auf einmal zum so großen Teil in Firmen wie Tesla zu stecken, die nach Anlegermeinung mehr Wert sein sollten als alle anderen Autobauer der Welt zusammen (so war das Ende 24 bevor sie mal >50% verloren hat). Das plus die allgemein sehr hohen KGVs bei den großen US Titeln im Vergleich zu EM/SC/EU etc. plus die Suche nach einem Ansatz den ich möglichst wenig rebalancen muss hat mich dazu gebracht.
Das ist für mich auch kein Markettiming, sondern schlicht die Wahl einer ausgewogeneren Gewichtung und Verteilung als alles rein nach MCAP mit dem Konzentrationsrisiko. Alles immer noch passiv und prognosefrei und letztlich ist es auch nur eine weitere Diversifikation, nämlich der Gewichtungsmethoden. Und Diversifikation ist immer gut..