Letzte Zweifel vor 200k Investment! EM-Übergewichtung: Kluge Diversifikation oder Anfänger-Fehler?

  • Aber abgesehen von den 0,5% TER ist er ja auch die letzten Jahre immer hinter VWCE und Co. gelaufen. Das zeigt halt, dass die Konzentrations-Strategie kurzfristig Rendite kostet. Bei 200k sind das 1000€ TER plus Performance-Verlust - das ist schon heftig für eine Anfängerin.

    ich verstehe das, aber Du kannst das auch andersrum sehen. Man schafft sich mit der Abweichung von der Gewichtung nach MCAP (=ANTI Konzentrationsstrategie) eine bessere Absicherung für die jetzt auf einmal investierten 200k und zudem eine Chance wenn es dreht.

    Zudem ist das von Dir halt nur eine Rückschau, ohne jede, wirklich ohne jede Aussagekraft für die Zukunft...man weiß schlicht nicht was morgen passiert oder wie es läuft. Zu erwarten ist historisch, dass alle entwickelten Märkte langfristig zum Mittelwert von 7-8% Rendite/p.a. zurückkehren. Die USA ist jetzt halt sehr lange sehr über diesem Mittel gelaufen und zwar so, dass sogar Finanztipp die Renditeerwartung eines klassischen Welt ETFs auf 6% zurückgenommen hat von 7%.

    Klar kann es auch sein, dass das noch 5 Jahre so weiter geht und die Großen immer größer werden, dann "verschenkst" Du Rendite auf dem Weg dahin (aber wirst natürlich immer noch weit positiv sein), sollte es aber ab morgen oder in 5 Jahren andersrum laufen, wirst Du weniger verlieren bzw. mehr gewinnen...

    Du schreibst, du hast das mit 4 ETFs gelöst - magst du verraten, wie das bei dir aussieht? Bin neugierig auf praktische Lösungen zwischen "zu simpel" (1 ETF) und "zu komplex" (9 ETFs).


    Ich bin seit ein paar Jahren in einem normalen Welt ETF investiert, Ende letzten Jahres wurden aber Mitte 6stellig Mittel frei zum investieren. Da hab ich mir die gleichen Fragen gestellt wie Du jetzt und habe mich dafür entschieden ein Portfolio zu bauen, dass eben nicht 100% der MEINUNG und ZukunftsERWARTUNG der Anleger folgt, sondern zu einem guten Teil anders, aber genauso rational und passiv, gewichtet ist. Meine Benchmark ist der Kommer ETF...

    40% klassischen Welt ETF (ich hab den Prime All Country weil der günstigste, könnte aber auch der FTSE All World sein oder irgendein ACWI)
    40% MSCI World equal weight (so wird quasi jeder der ganz Großen in den klassischen Welt ETFs von der Gewichtung her halbiert und die kleineren Large und Mid Caps bekommen mehr Gewicht)
    10% EM (gibt in Summe mit dem Prime All Country ~15% EM)
    10% SC

    (den SC könnte man auch weglassen wenn einem SC nicht gefallen und dafür 20% EM und nur 3 ETFs machen, dann ist man nah am klassischen 70 MSCI World / 30 EM Ansatz, wobei die 70 dann eben aufgeteilt sind in 2 Gewichtungsmethoden)

    das 40/40/10/10 gibt in Summe in etwa die Gewichtung wie sie Kommer auch hat (EM sind etwas weniger, aber da wollte ich "gerade Zahlen" im Portfolio haben)

    In dieses Konstrukt traue ich mich auch zukünftig immer weiter hohe Einmalbeträge zu investieren (die aus Immoverkäufen kommen werden), egal wo sich gerade wie irgendetwas konzentriert in den klassischen Welt ETFs.

    Mir pers. war es zu riskant, so hohe Beträge auf einmal zum so großen Teil in Firmen wie Tesla zu stecken, die nach Anlegermeinung mehr Wert sein sollten als alle anderen Autobauer der Welt zusammen (so war das Ende 24 bevor sie mal >50% verloren hat). Das plus die allgemein sehr hohen KGVs bei den großen US Titeln im Vergleich zu EM/SC/EU etc. plus die Suche nach einem Ansatz den ich möglichst wenig rebalancen muss hat mich dazu gebracht.

    Das ist für mich auch kein Markettiming, sondern schlicht die Wahl einer ausgewogeneren Gewichtung und Verteilung als alles rein nach MCAP mit dem Konzentrationsrisiko. Alles immer noch passiv und prognosefrei und letztlich ist es auch nur eine weitere Diversifikation, nämlich der Gewichtungsmethoden. Und Diversifikation ist immer gut..

  • Taust

    Danke - die Gewichtungs-Diversifikation macht Sinn genauso wie deine Erklärung. Besonders bei hohen Beträgen auf einmal. Inspiriert von deinem Ansatz überlege ich eine Anpassung: Was hältst du von dem Portfolio wie due s beschreibst, das deine Grundidee auf 3 ETFs strafft?

    • 50% FTSE All World (VWCE)
    • 30% MSCI World Equal Weight
    • 20% EM

    vs. dem simplen 100% VWCE

    Ich verstehe deine Denkweise und Logik dahinter. Diese Aufstellung würde mir wahrscheinlich etwas mehr Ruhe geben als komplett der aktuellen Marktkapitalisierung zu folgen. Trotzdem bleibe ich nicht auf der Strecke wenn es so weiter geht...

    Tendiere ehrlich gesagt gerade immer mehr zu dieser Variante und weg vom einfachen All World wie anfangs gedacht. Möchte in den nächsten 3-4 Tagen starten.

    Eine Frage noch: Siehst du bei diesem 50/30/20 Setup Probleme beim Rebalancing? Läuft das ähnlich unkompliziert wie bei einem normalen Portfolio - einmal jährlich die Gewichtung wieder herstellen?

    Und praktisch: Würdest du bei der Einmalanlage alle drei ETFs sofort im Verhältnis kaufen oder erst einen und dann sukzessive die anderen dazu?

    Aber wie alle schon sagen: Hauptsache erstmal anfangen! :)

    • 50% FTSE All World (VWCE)
    • 30% MSCI World Equal Weight
    • 20% EM

    vs. dem simplen 100% VWCE

    Das ist jetzt also die dritte Option. Und alle drei Optionen unterscheiden sich nun nicht so stark voneinander. Wenn wir noch einige Seiten weiter diskutieren, kommen wir noch auf ca. 50-100 weitere Optionen, von einer Übergewichtung der Immobilienunternehmen über Value-ETFs bis hin zu einer höheren Gewichtung von Europa. Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt.

    ...Ach ja, Dividenden-ETFs wollen wir nicht vergessen.;(

    Momentan diskutierten wir im Prinzip darüber, ob Dein Portfolio 62% US-Anteil oder vielleicht nur 55% US-Anteil haben sollten, wobei Du angeblich mit 55% mehr Ruhe hast. Ich glaube nicht, dass davon Deine Ruhe abhängt. Die hängt eher davon ab, wieviel Geld man überhaupt in Aktien steckt.

    Wenn Du den US-Anteil senken möchtest, dann lässt sich das ganz gleicht mit einem ETF auf World Ex-USA realisieren. In dem Fall würde ich aber dazu raten, es auch konsequent zu machen und nicht nur in einer homöopathischen Dosis.

    Und wie immer gilt:

    Für Leute, die die Zukunft nicht kennen, ist die Marktkapitalisierung da. Wer von der Marktmeinung abweichen will, der weiß es wohl besser und wird dementsprechend schon wissen müssen, was er tut. Da kann man wirklich keine Ratschläge geben.

    Hast Du nicht geschrieben, dass Dir klar ist, dass Du nicht die Erwartung haben kannst, besser zu sein als der Markt?! Jetzt versuchst Du genau das. Es ist Dir also doch nicht klar.

    Und zum Thema "teuer" und "billig":

    Wenn an den Aktienmärkten etwas teuer ist, dann deshalb, weil die Anleger dieser Welt glauben, dass es das wert ist. Und wenn etwas billig ist, dann deshalb, weil die Anleger dieser Welt meinen, dass das Schrott ist.

    In den Schuhgeschäften ist das anders. Dort kann man eventuell Schnäppchen machen.

  • Larissa79 ich will Dich hier um Gottes willen in nichts reinquatschen, Du musst Dich wohlfühlen mit dem Ansatz und Ihn echt verstehen (gerade den EW muss man wirklich verstanden haben auch historisch) und dann auch wirklich dahinter stehen, denn das eine ist anzufangen, das andere ist durchzuhalten und dafür musst Du wirklich überzeugt sein von dem was Du tust.... das ist der Vorteil des 1 ETF Ansatz, auch beim rebalancing...gibt es da eben nicht.

    Von der Aufteilung her wäre das genannte 50/30/20 ~ wie ein 70/30 MSCI World / EM Portfolio mit einem EW Anteil....ja, kann man natürlich machen.. manche würden sagen 30% EM (10% kommen ja vom FTSE zu den 20% dazu) ist aktuell viel, ich pers. finde es die Obergrenze aber ok...

    Aber ich denke auch, das Allerwichtigste ist: fang einfach mal mit dem FTSE und z.B. 50k€ plus höherer monatlicher Sparplan an und schau wie es Dir damit geht, wenn es da mal 1000€ rauf/runter am Tag geht...auch das muss man lernen. Als echter Börsenneuling gleich mit 200k einsteigen würde ich nicht empfehlen

    Und dann überlegst Du in Ruhe, ob da nach und nach alles in den FTSE gehen soll oder ob Du doch den EW und EM dazu aufbauen willst.

  • Momentan diskutierten wir im Prinzip darüber, ob Dein Portfolio 62% US-Anteil oder vielleicht nur 55% US-Anteil haben sollten, wobei Du angeblich mit 55% mehr Ruhe hast.

    Das lieber Schwachzocker ist jetzt aber Quatsch...mal nachgerechnet was das 50/30/20 für einen USA Anteil gibt?

    ~42% ...bei 40% USA im EW und 60% im FTSE (42, die Antwort auf alle Fragen übrigens)...;)

    das ist schon ein erheblicher Unterschied zu 60% im FTSE alleine...vor allem aber, sind die ganz großen deutlich runtergewichtet...eine NVIDIA hat halt dann statt fast 5% nur noch ~2,5%...und das eben bei allen Großen

    Für Leute, die die Zukunft nicht kennen, ist die Marktkapitalisierung da. Wer von der Marktmeinung abweichen will, der weiß es wohl besser und wird dementsprechend schon wissen müssen, was er tut. Da kann man wirklich keine Ratschläge geben.

    da ich nicht immer Kommer zitieren will und Du hier wieder mal unterstellst das wäre aktives Handeln und Gewichtung nach Marktkkap. das einzig richtige und zulässige auf der Welt, zitiere ich einfach mal Walz:

    Die Antwort auf Ihre Frage nach den Equal Weight ETFs ist reine Definitionssache: Niemand hat das Festlegungsrecht, die (zugegebenermaßen vorherrschenden) ETFs auf Basis des Marktkapitalisierungssystems als Ausgangspunkt oder „reine Lehre“ zu definieren.

  • Wenn Du den US-Anteil senken möchtest, dann lässt sich das ganz gleicht mit einem ETF auf World Ex-USA realisieren.

    Wenn man den US-Anteil senken will, ist das natürlich ein genau richtiger Weg. Das Problem ist: Man weiß nicht, ob die USA blasenhaft bleiben, bzw. wo die Bewertungen künftig überproportional in die Höhe gehen. Ist das wieder / weiter in den USA … passt das hervorragend. Geschieht es aber woanders, ist man besser aufgestellt mit einem ETF, der generell blasenhaften Entwicklungen entgegenwirkt - das ist eher bei einem Equal Weight- oder dem Kommer-ETF so.

  • danke für die unterschiedlichen Perspektiven!

    Schwachzocker: Du hast einen wichtigen Punkt gemacht - am Ende diskutieren wir über 62% vs. 42% USA-Anteil, und vielleicht ist das wirklich nicht der entscheidende Faktor für meine Ruhe. Den Hinweis mit World Ex-USA und "konsequent machen" verstehe ich.

    Zur Marktkapitalisierung: Mir ist schon klar, dass ich nicht besser sein kann als "der Markt". Aber welcher Markt denn genau? Der FTSE All-World ist ja auch nur eine spezifische Definition von "Markt" mit bestimmten Gewichtungsregeln. Genauso wie Equal Weight oder BIP-Gewichtung andere Definitionen sind. Ich versuche nicht, klüger zu sein als alle anderen - ich versuche nur herauszufinden, welche Marktdefinition für mich am sinnvollsten ist.

    Taust: Der Hinweis mit dem gestaffelten Einstieg ist berechtigt. Erstmal 50k und schauen, wie es sich anfühlt, wenn täglich 1000€ schwanken - das macht Sinn. Und du hast recht: Verstehen und durchhalten ist wichtiger als die perfekte Optimierung - Danke!

    Ich bin hier im Forum gelandet, weil ich eine offene Diskussion wollte - genau dafür sind Foren ja da - und es macht mir Spaß anzuhören wie eure Vorgehens- und Denkweise ist. Ihr habt ja alle unterschiedliche Erfahrungen und Blickwinkel, die mir helfen, Aspekte zu sehen, die ich ev. übersehen haben könnte.

    Mein Plan steht grundsätzlich, aber eure Rückmeldungen helfen mir, den richtigen Weg für mich zu finden. Wenn ich am Ende nicht schlauer bin, kann ich immer noch bei meiner ursprünglichen Idee bleiben. Aber die Chance, von eurer Erfahrung zu lernen, lasse ich mir doch nicht entgehen ;)

  • Das lieber Schwachzocker ist jetzt aber Quatsch...mal nachgerechnet was das 50/30/20 für einen USA Anteil gibt?

    Ähm... nein!:)

    ... und Du hier wieder mal unterstellst das wäre aktives Handeln und Gewichtung nach Marktkkap. das einzig richtige und zulässige auf der Welt...

    Das ist aber jetzt auch Quatsch!

    Natürlich ist EW eine aktive Abkehr von der Marktmeinung. Und das ist tatsächlich auch zulässig, d.h. es ist nicht verboten. Ob es richtig ist, hängt von der Zielsetzung ab.

    Wenn es lediglich das Ziel ist, den US-Anteil zu senken, dann verstehe ich nicht, wieso man dafür solch eine teure Variante nehmen sollte. Mithin ist es dann falsch.

    ...Niemand hat das Festlegungsrecht, die (zugegebenermaßen vorherrschenden) ETFs auf Basis des Marktkapitalisierungssystems als Ausgangspunkt oder „reine Lehre“ zu definieren.

    Ich denke aber doch, dass man dieses Recht hat.

  • Niemand hat das Festlegungsrecht, die (zugegebenermaßen vorherrschenden) ETFs auf Basis des Marktkapitalisierungssystems als Ausgangspunkt oder „reine Lehre“ zu definieren.

    Ich denke aber doch, dass man dieses Recht hat.

    Wer das so absolut sieht, sollte vielleicht mal Watzlawik, Wie wirklich ist die Wirklichkeit lesen. Letztlich sind das alles konstruierte Modelle der Wirklichkeit … und aus einer bestimmten Blickrichtung sind die Modelle sicher stimmig, aber nicht aus allen. Man sollte sich bemühen, die Welt nicht nur unterkomplex zu erfassen!

  • Das Problem ist: Man weiß nicht, ob die USA blasenhaft bleiben, bzw. wo die Bewertungen künftig überproportional in die Höhe gehen. Ist das wieder / weiter in den USA … passt das hervorragend. Geschieht es aber woanders, ist man besser aufgestellt mit einem ETF, der generell blasenhaften Entwicklungen entgegenwirkt - das ist eher bei einem Equal Weight- oder dem Kommer-ETF so.

    und wenn man das mit den ex-xyz ETFs mal zu Ende denken würde...also erst ex-USA, dann noch ex-Japen, ex-Europa usw usf und das ausreichend oft macht, wo landet man da? Genau, bei equal weight genauso wie die 10 Mio Affen mit verbunden Augen die immer wieder völlig zufällig die Aktien aus dem Pool aussuchen.

    Natürlich ist EW eine aktive Abkehr von der Marktmeinung. Und das ist tatsächlich auch zulässig, d.h. es ist nicht verboten. Ob es richtig ist, hängt von der Zielsetzung ab.

    ja, eine Abkehr von der Marktmeinung, genau das ist das Ziel. Du bist aber der Meinung, dass "die Marktmeinung" das einzig richtige ist das "den Markt" abbildet...ist es nicht, es ist eine genauso willkürliche Form der Gewichtung wie viele andere auch. Equal weight ist sogar die logischste wenn man die durchschnittliche Rendite des gesamten Pools erreichen will, es war bisher nur teuer das immer wieder umzuschichten, aber die Kosten sinken. Der MSCI World EW kostet 0,2 TER und interne Transaktionskosten von 0,08...was ist daran teuer?

    Du hast einen wichtigen Punkt gemacht - am Ende diskutieren wir über 62% vs. 42% USA-Anteil, und vielleicht ist das wirklich nicht der entscheidende Faktor für meine Ruhe.

    das ist schon ein erheblicher Unterschied und eben ca. das, was auch Kommer mit der 50% BIP Gewichtung erhält oder Fuchs mit seiner Regionengewichtung anstrebt...eben eine Größenordnung, die auch dem Anteil der Wirtschaftsleistung an der Welt entspricht.
    Vor allem aber, sind die Mega Large Caps anteilig stark reduziert...

    Zur Marktkapitalisierung: Mir ist schon klar, dass ich nicht besser sein kann als "der Markt". Aber welcher Markt denn genau? Der FTSE All-World ist ja auch nur eine spezifische Definition von "Markt" mit bestimmten Gewichtungsregeln. Genauso wie Equal Weight oder BIP-Gewichtung andere Definitionen sind. Ich versuche nicht, klüger zu sein als alle anderen - ich versuche nur herauszufinden, welche Marktdefinition für mich am sinnvollsten ist.

    sehr gut, Du verstehst schon mehr als Schwachzocker und das nach so kurzer Zeit !!

    Und genau das, was Du im letzten Satz sagst, machst Du jetzt...das richtige für Dich rausfinden...

    anfangen kannst Du parallel trotzdem auf jeden Fall, denn wie gesagt, man muss auch lernen wie es sich anfühlt...eigentlich kann man Dir nur wünschen, dass es mit den volatilen Märkten erst mal so weitergeht, dass Du erlebst, wie sich -20% kurz nach dem höheren Einstieg anfühlen und wie sich eine genauso schnelle Erholung danach auch anfühlt....und wenn Du weit genug bist (was ich Dir locker zutraue), dann nimmst Du bei den -20% auch noch allen Mut zusammen und investierst kräftig nach von dem was noch übrig ist...

  • Diese 200k sind der Anfang auf dem Börsenparkett und es ist klar, dass man das Problem von allen Seiten betrachtet und das perfekte Ei sucht. Alle drei diskutierten Vorschläge wären für mich ok. Ein wenig Anregung zum Finetuning habe ich dennoch auch noch

    1) Der FTSE All World ist ein sehr breit aufgestellter Index und bis vor wenigen Jahren gab es nur einen Anbieter dazu. Mittlerweile gibt es auch noch ein Konkurrenzprodukt, was von den Kosten etwas günstiger ist. Den würde ich aktuell bevorzugen wenn ich investieren will.

    2) Die Integration von SC ist zwar nicht zwingend, aber für mich ist ein Depot mit SC eine breitere Diversifizierung da als ein Depot, was nur aus den großen Unternehmen besteht. Daher würde ich beispielsweise einen EM IMI einem reinen EM vorziehen und auch den SPDR MSCI ACWI Investible Markets dem FTSE All World

    3) Ist Dir bewusst, dass Du bei dem letzten Vorschlag 25 % EM drin hast? Kann man natürlich machen, geht mir nur drum, ob es klar ist.

    Es ist übrigens auch nicht schlimm, wenn das Depot nur zu 98 % perfekt ist. Du hast noch ein langes Anlegerleben vor Dir und der Wurf von heute wird nicht das Endergebnis sein. Die schlechteste Entscheidung wäre es, den Start noch weiter vor sich her zu schieben, weil man verflixt noch mal die super perfekte Lösung nicht verpassen will.

    Time in the market beats timing the market

  • Zur Marktkapitalisierung: Mir ist schon klar, dass ich nicht besser sein kann als "der Markt". Aber welcher Markt denn genau? ...

    Die Frage verstehe ich nicht. Ich meine den weltweiten Aktienmarkt, welchen sonst? Den Aktienmarkt vom Jupiter meine ich nicht.

    ... Der FTSE All-World ist ja auch nur eine spezifische Definition von "Markt" mit bestimmten Gewichtungsregeln....

    Nein bzw. die Gewichtung bestimmen die Anleger dieser Welt und das unterliegt der ständigen Veränderung. Bei EW gibt es dagegen in der Tat eine Gewichtungsregel, nämlich die, dass alles gleichgewichtet ist. Der Kiosk um die Ecke erhält genau das gleiche Gewicht wie Apple oder Microsoft. Wenn Du mich fragst, sehe ich keinen vernünftigen Grund, warum man von seinem Geld genauso viel in irgendeine Klitsche stecken soll wie in Microsoft.

    Damit will ich nicht sagen, dass das eine ein besseres Ergebnisse verspricht als das andere. Ich will nur sagen, dass es rational überhaupt nicht nachvollziehbar ist.

    Wer nach Marktkapitalisierung investiert, der erhält von jedem enthaltenen Unternehmen einen gleich großen Anteil. Allein der Umstand, dass die Anteile von Microsoft von den Investoren als wertvoller eingeschätzt werden als die von Sixt, macht den Unterschied.

    Bei EW wird von Sixt ein deutlich größerer Unternehmensanteil erworben als von Microsoft, was in meiner Gedankenwelt völlig Panne ist, jedenfalls willkürlich.

    Taust: Der Hinweis mit dem gestaffelten Einstieg ist berechtigt. Erstmal 50k und schauen, wie es sich anfühlt, wenn täglich 1000€ schwanken - das macht Sinn....

    Das kann ich Dir gleich sagen: Es fühlt sich nicht gut an. Und Gefühle bei der Geldanlage ergeben keinen Sinn.

    ... Das Problem ist: Man weiß nicht, ob die USA blasenhaft bleiben, bzw. wo die Bewertungen künftig überproportional in die Höhe gehen.

    Das trifft den Nagel nicht ganz auf den Kopf. Das Problem ist, dass man über zukünftige Aktienmarktrenditen überhaupt nichts weiß. Allenfalls kann man etwas erwarten.

    Entweder glaubt man etwas zu wissen und wettet dann genau darauf, oder man glaubt, nichts zu wissen, dann ist Marktkapitalisierung das richtige. ... und nicht EW. Wer nach EW investiert glaubt zu wissen, dass sich die hochkapitalisierten Werte in Zukunft schlechter entwickeln als der Rest.

    … und aus einer bestimmten Blickrichtung sind die Modelle sicher stimmig, aber nicht aus allen.

    Und aus welchen nicht?

    und wenn man das mit den ex-xyz ETFs mal zu Ende denken würde...also erst ex-USA, dann noch ex-Japen, ex-Europa usw usf und das ausreichend oft macht, wo landet man da? Genau, bei equal weight...

    Ähm... nein! Man landet dann bei der Sparkasse, und dort beim Girokonto.

    ...Du bist aber der Meinung, dass "die Marktmeinung" das einzig richtige ist das "den Markt" abbildet...ist es nicht, es ist eine genauso willkürliche Form der Gewichtung wie viele andere auch.

    Das stimmt nur, wenn man die Analysen der Anleger dieser Welt für willkürlich hält. Kann sein, muss nicht.

    Equal weight ist sogar die logischste wenn man die durchschnittliche Rendite des gesamten Pools erreichen will...

    Nein!

    sehr gut, Du verstehst schon mehr als Schwachzocker und das nach so kurzer Zeit !!.

    Aus meiner Sicht dann doch eine etwas zu kurze Zeit. Die andere Möglichkeit wäre, dass ihr beide zusammen weniger versteht als Schwachzocker.

  • Zur Marktkapitalisierung: Mir ist schon klar, dass ich nicht besser sein kann als "der Markt". Aber welcher Markt denn genau?

    Die Frage verstehe ich nicht. Ich meine den weltweiten Aktienmarkt, welchen sonst? Den Aktienmarkt vom Jupiter meine ich nicht.

    Larissa79, um solche Antworten von Schwachzocker richtig einordnen zu können: Dieser denkt, die alleinige Wahrheit und Weisheit für sich gepachtet zu haben - diesem (Irr-)Glauben entspringen derartige Aussagen. Das darf man nicht persönlich nehmen! ;)

    Entweder glaubt man etwas zu wissen und wettet dann genau darauf, oder man glaubt, nichts zu wissen, dann ist Marktkapitalisierung das richtige. ... und nicht EW. Wer nach EW investiert glaubt zu wissen, dass sich die hochkapitalisierten Werte in Zukunft schlechter entwickeln als der Rest.

    … und wer nach MCAP investiert, glaubt nicht an die Regression zur Mitte und daran, dass die Gewinner von gestern auch die Gewinner von morgen sein werden. Wenn man sich die beiden Arten, zu investieren, im Vergleich anschaut (https://curvo.eu/backtest/de/ve…CcAHAMwICMAunUA), dann sieht man, dass es solche und solche Phasen gab. Um so etwas zu sehen, muss man freilich von seiner verbissenen Art etwas abrücken …