Verbeamtung zum 1.12.2025 (schwerbehindert / Öffnungsaktion)

  • Hallo zusammen,

    ich muss mich langsam um eine private Krankenversicherung kümmern, da ich zum 1.12 verbeamtet werde. Ich habe mich schon so weit es geht informiert, trotzdem bleiben Fragen übrig. Zu mir: Ich bin schwerbehindert, aktuell GDB 80, 36 Jahre alt, zukünftiger Beamter auf Probe im Bundesland Bayern.

    1. Von einem Makler wird im Rahmen der Öffnungsaktion abgeraten, da sie dafür keine Provision bekommen

    => besser einen Honorarberater suchen, welchen könnt ihr empfehlen? Oder macht das gar keinen Sinn, weil er auf Daten von Debeka und Huk auch keinen Zugriff hat?

    2. Gewisse Sachen sind mir total unwichtig: Psychotherapie, Heilpraktiker, Chefarztbehandlung, Kostenrückerstattung bei Nichtnutzung (wird bei mir nicht vorkommen).

    3. Wichtig ist aber ein offener Heilmittelkatalog, freie Arztwahl und ansonsten zumindest die Leistungen der GKV. Außerdem ist es mir wichtig, dass der Beitrag im Rahmen bleibt, da ich mit dem maximalen Risikozuschlag von 30% zu 100% rechnen muss. Ich hab u. a. eine Krebsdiagnose und diverse andere Krankheiten, d.h. ich brauchs ohne Öffnungsaktion gar nicht versuchen. Wichtig ist auch eine gut funktionierende App, meine Mutter reicht ihre Arztrechnungen immer noch per Post ein, das will ich auf gar keinen Fall.

    4. In meiner Behörde sind die meisten eigentlich bei der Huk und damit total zufrieden, während ich im Internet (und auch hier) viel schlechtes über die Huk gelesen habe. Als ich die Tarifleistungen durchgesehen habe, wär mir jetzt auch nichts negatives aufgefallen, was mich stören würde.

    Macht ein Honorarberater für mich Sinn? Eine anonyme Kontaktaufnahme mit der Huk habe ich schon versucht, wollen die nicht. Laufe ich Gefahr in die "Versicherungskartei" zu fallen, wenn ich denen meinen richtigen Namen und Adresse nenne?

    Ich rechne ungefähr mit einem Betrag von 450 € ( inkl Pflegeversicherung und inkl. 30% Risikozuschlag) - kommt das hin bei den günstigeren Tarifen?

    Wie lang dauert der ganze Aufnahmeprozess bei der PKV ungefähr? Bis wann muss ich mich spätestens kümmern?

  • Es gibt Versicherungsmakler, die in solchen Fällen eine Honorarberatung anbieten. Alternativ kann man auch einen Versicherungsberater beauftragen. Ich bin mir nicht sicher, was Sie mit "Zugriff auf Daten von Debeka und HUK" meinen. Hier sehe ich bei beiden keine praxisrelevante Einschränkung.

    Auch bei Nutzung der Öffnungsaktion gibt es einige wichtige Unterschiede:

    Auch wenn die Öffnungsaktion mit Einschränkungen verbunden ist, bleiben die vielen Unterschiede der Haupttarife (ohne Beihilfeergänzungstarif, meistens ohne Wahlleistungen) bestehen. So ist die Debeka z.B. generell leistungsstärker als die HUK und bietet auch mit Öffnungsaktion zumindest den "kleinen" Beihilfeergänzungstarif BG an.

    (Achtung, ich schreibe hier positiv über die Debeka!) :)

    Der Tarif BG übernimmt bestimmte zahntechnische Laborleistungen und Praxiskosten (auch für Implantate, einschließlich knochenaufbauende Maßnahmen), jedoch gedeckelt auf 6.150 EUR pro Kalenderjahr. Außerdem ist eine abgespeckete Auslandsreisekrankenversicherung enthalten, die jedoch nur den medizinisch notwendigen und nicht den medizinisch sinnvollen Rücktransport absichert.

    Ein Anbieter bietet als Vorteil Mehrleistungen im Haupttarif, die andere in den Beihilfeergänzungstarif auslagern, der bei Nutzung der Öffnungsaktion nicht angeboten wird.

    All das muss man für sich abwägen und gleichzeitig bitte darauf achten, dass die Öffnungsaktion nur beim ersten Antrag gilt - man hat also nur einen "Schuss".

    Insofern würde ich mich an Ihrer Stelle lieber fachkundig beraten lassen und das dafür nötige Geld in die Hand nehmen.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Vielen Dank für die Antworten. Mit dem "Zugriff auf Daten von Debeka und HUK" meine ich gelesen zu haben, dass diese mit Maklern gar nicht zusammenarbeiten und somit ich auch über einen Makler kaum Informationen bekommen kann, ob sich Debeka oder HUK in meinen Fall eignen.

    Eine Auslandskrankenversicherung z. B. käm für mich auch nicht in den Sinn, kann aufgrund mit meiner Krankheiten gar nicht ins Ausland;-)

  • Darf ich fragen ob die 450 € mit 50 % oder mit 30 % Versicherungsanteil gerechnet sind (wieviel Beihilfe? Familie/Kinder?).

    Wenn mich nicht alles täuscht gibt es auch bei Dr. Schlemann eine Honorarberatung, schau doch da mal vorbei. Ich würde da an Deiner Stelle nicht selbst ran - bin selbst Beamter und mir hat leider damals keiner diesen Rat gegeben - Honorarberatung macht Sinn und spart Dir auf Dauer Geld und Ärger.

    Die Psychotherapie mag Dir unwichtig erscheinen, aber so ganz aus den Augen sollte man das nicht lassen, kann einen immer treffen. Aber die neuen Tarife sind da glaub ich ganz gut (mein alter Tarif hätte nur 26 Sitzungen im Jahr bezahlt ... da gab es allerlei seltsame Regelungen).

    Allerdings frage ich mich, ob Du überhaupt auf Lebenszeit verbeamtet werden kannst mit Deiner Krebsdiagnose und Deinen anderen Krankheiten, das hört sich für mich nach einem KO-Kriterium an?!

  • besser einen Honorarberater suchen, welchen könnt ihr empfehlen? Oder macht das gar keinen Sinn, weil er auf Daten von Debeka und Huk auch keinen Zugriff hat?

    Finanztip empfiehlt einige, ich würde auf jeden Fall aber einen Fachmann einschalten. Das kann ein Makler oder ein Honorarberater sein, auf jeden Fall aber würde ich jemand nehmen, der ausschließlich für eine Versicherung tätig ist.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • auf jeden Fall aber würde ich jemand nehmen, der ausschließlich für eine Versicherung tätig ist.

    Hier fehlt glaube ich ein wichtiges kleines Wort "nicht"? :)

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  • Darf ich fragen ob die 450 € mit 50 % oder mit 30 % Versicherungsanteil gerechnet sind (wieviel Beihilfe? Familie/Kinder?).

    Wenn mich nicht alles täuscht gibt es auch bei Dr. Schlemann eine Honorarberatung, schau doch da mal vorbei. Ich würde da an Deiner Stelle nicht selbst ran - bin selbst Beamter und mir hat leider damals keiner diesen Rat gegeben - Honorarberatung macht Sinn und spart Dir auf Dauer Geld und Ärger.

    Die Psychotherapie mag Dir unwichtig erscheinen, aber so ganz aus den Augen sollte man das nicht lassen, kann einen immer treffen. Aber die neuen Tarife sind da glaub ich ganz gut (mein alter Tarif hätte nur 26 Sitzungen im Jahr bezahlt ... da gab es allerlei seltsame Regelungen).

    Allerdings frage ich mich, ob Du überhaupt auf Lebenszeit verbeamtet werden kannst mit Deiner Krebsdiagnose und Deinen anderen Krankheiten, das hört sich für mich nach einem KO-Kriterium an?!


    Hallo,

    meines Wissens wird bei Schwerbehinderten nur darauf geguckt, ob ich die nächsten 5 Jahre dienstfähig bleiben werde. Da ich was den Krebs angeht, mir bereits eine positive Prognose bescheinigen habe lassen, denke ich, dass das kein Problem wird.

    Die 450€ sind auf 50% Beihilfe bezogen.