Wärmepumpe kaufen, wenn keine Photovoltaik möglich ist?

  • Lohnt es sich in einem Haus Baujahr 1994 eine Wärmepumpe zu installieren, wenn keine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert werden soll? Grund hierfür ist, dass eine zu starke Verschattung durch Bäume auf dem Dach entsteht.

  • Kater.Ka 23. September 2025 um 17:23

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Willkommen im Forum.

    Photovoltaik ist keine Voraussetzung für eine WP. Das muss letztlich berechnet werden und hängt u.a. vom Dämmstandard, Umrüstkosten etc. ab.

    Mein derzeitiges Haus von 1986 läuft seit drei Jahren mit WP günstiger als mit Gas. Meine Ruine von 1972, die ich gerade saniere läuft auch mit WP, z.T.mit FBH und sonst mit Fancoils.

    Ich habe zwar Photovoltaik , die wirkt sich im Winter eher wenig aus, da es lange dunkel ist und weniger Strahlung kommt.

  • Lohnt es sich in einem Haus Baujahr 1994 eine Wärmepumpe zu installieren, wenn keine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert werden soll?

    Die Wärmepumpe heizt hauptsächlich im Winter, die Photovoltaikanlage produziert Strom hauptsächlich im Sommer.

    Es ist nicht nicht sehr wahrscheinlich, daß Du mit eigenem Strom heizen könntest.

  • Wir haben 1994 unser massiv gebautes Haus bezogen. 2008 haben wir die Ölheizung entsorgt und auf Luftwärmepumpe (Heizung& und Warmwasser)umgestellt. Wir beheizen circa 220 Quadratmeter. Ölverbrauch früher circa 5000 Liter. Haus steht frei in Höhenlage (circa 450 Höhe). Unsere Durchschnitts außen Temperatur ist circa 2 grad kälter als in Tal-lage. Im Haus befinden sich nur Röhrenheizkörper an den Wänden. Wir hatten uns bewusst gegen eine Fußbodenheizung entschieden. Heiz- Stromverbrauch circa 10.000 Kilowatt Stunden pro Jahr.
    die Wärmepumpe läuft seit 17 Jahren mehr oder weniger störungsfrei.die vo4lauftemperatur liegt im Winter zwischen 38 bis 48 Grad. Ergebnis: ich bin absoluter Fan von der Wärmepumpe (Alpha Innotek). Es ist immer gleichmäßig warm im Haus. Die Verbrauchskosten sind für unsere 17 Jahre alte Anlage in einem sehr ausgewogenen Verhältnis. Wir würden uns immer wieder für die Wärmepumpe entscheiden. (Wir haben keine PV Anlage)

  • Es ist nicht nicht sehr wahrscheinlich, daß Du mit eigenem Strom heizen könntest.

    Darum gehts ja auch gar nicht. Im Hochwinter ist zwei Drittel des Tages dunkel, da ist Autarkie eh nicht realistisch. PV ist ein nettes Zubrot für die WP im Hochwinter. Im Frühling bekommt man durchaus auch schon relevante PV-Erträge zusammen. Aber das Schöne ist, dass man eine PV ja auch später noch installieren könnte, falls die Bäume mal Sturm oder Kettensäge zum Opfer fallen. Gas- oder Ölvorkommen finden sich nur in den wenigsten Gärten ;)

  • LebenimSueden:

    Der TE fragt: Lohnt es sich, eine Wärmepumpe installieren, wenn keine PV vorgesehen ist?

    Wärmepumpe und Photovoltaik sind voneinander unabhängig, also ist auch die Rentabilität beider Komponenten voneinander unabhängig.

    Ja, man kann auch mit PV-Strom heizen (z.B. in der Übergangszeit, vielleicht auch an einem der wenigen klaren Wintertage), aber der Großteils des PV-Stroms fällt im Sommer an, der Großteil des Wärmebedarfs ist im Winter. Ein Haus von 1994 sollte bereits einen tolerablen Isolierstandard haben.

    Ob sich die Installation einer Wärmepumpe aber lohnt, läßt sich aus den dürren Vorgaben nicht entscheiden. Oder kannst Du das?

  • Wir haben 1994 unser massiv gebautes Haus bezogen.

    2008 haben wir die Ölheizung entsorgt und auf Luftwärmepumpe (Heizung und Warmwasser) umgestellt. Wir beheizen circa 220 Quadratmeter. Ölverbrauch früher circa 5000 Liter.

    Heiz-Stromverbrauch circa 10.000 Kilowatt Stunden pro Jahr.
    Die Wärmepumpe läuft seit 17 Jahren mehr oder weniger störungsfrei.

    Die Vorlauftemperatur liegt im Winter zwischen 38 bis 48 Grad. Ergebnis: ich bin absoluter Fan von der Wärmepumpe (Alpha Innotek). Es ist immer gleichmäßig warm im Haus. Die Verbrauchskosten sind für unsere 17 Jahre alte Anlage in einem sehr ausgewogenen Verhältnis. Wir würden uns immer wieder für die Wärmepumpe entscheiden.

    Das ist schön für Dich.

    Eine Heizanlage kann natürlich auch ein Hobby sein, aber man kann sie auch unter Rentabilitätsgesichtspunkten betrachten.

    Früher hast Du 5000l Öl pro Jahr verbraucht, also etwa 50 MWh/a. Das finde ich eine ganze Menge, aber ich kenne Dein Haus nicht und seine Lage.

    Aktuell kostet Heizöl um die 90 ct/l (oder etwa 9 ct/kWh). Man kann grob sagen, daß der Preis seit 2008 (Dein Umstellungszeitpunkt) etwa gleich geblieben ist. Seit 2004 war der Heizölpreis allerdings deutlich angestiegen, nach 2008 ist er erstmal wieder gefallen. Genauere Werte zeigt das Schaubild. Mit kurzfristigen Preisänderungen kann man für eine Anlage, die 20 Jahre und mehr läuft, nicht kalkulieren, wenngleich sich manche Leute ein Hobby daraus machen, auf den günstigsten Preis im Jahresverlauf zu spekulieren. Im Jahr 2008 hat das vermutlich nicht geklappt, Heizöl war im Sommer 2008 viel teurer als im Frühjahr 2009.

    Jetzt brauchst Du um die 10 MWh Strom. Optimistisch gerechnet sind das 40 MWh Wärme. Haushaltsstrom hat sich in dieser Zeit um etwa 50% verteuert.

    Heizgas war in dem betrachteten Zeitraum ab 2008 meistens etwas billiger als Öl, etwa 5 bis 6 ct/kWh und blieb dort bis etwa 2021. Der Ukrainekrieg hat den Preis etwa verdoppelt.

    Eine Jahresarbeitszahl von 4 berücksichtigend war Strom über den ganzen Verlauf teurer als Heizgas. Die Verdopplung des Heizgaspreises hat das herumgedreht, richtig viel teurer als Strom ist Heizgas aber immer noch nicht.

    Die Anlage wird Dich damals aber eine Menge Geld gekostet haben, das Du fairerweise auf die Nutzungsdauer umlegen mußt. Auch heute sind Wärmepumpen viel teurer als herkömmliche Heizungen, so daß der Staat sie mächtig subventionieren muß, weil sie sonst keiner kaufen würde. Zu Deiner Zeit dürfte das Aggregat selbst und der Umbau auch eine Stange Geld gekostet haben.

    Deine Ölheizung war nicht aufgebraucht, durch die vorzeitige Ausmusterung hast Du also Geld zum Fenster hinausgeworfen.

    Mag schon sein, daß Du Dich Deiner Wärmepumpe freust. Aber ich glaube Dir nicht, daß sich der Austausch finanziell rentiert hat.

    Hast Du denn eine Rentabilitätsrechnung über all die Jahre angestellt?

  • Ob sich die Installation einer Wärmepumpe aber lohnt, läßt sich aus den dürren Vorgaben nicht entscheiden. Oder kannst Du das?

    Wie immer bei Investitionen für die nächsten 20 Jahre, lässt sich das sicher erst nach Ablauf der Zeit sagen. Es hängt ja auch nicht nur von Arbeitspreis und Anschaffungskosten ab, die beiden auch extrem starke Variation haben. Eine ehrliche Rechnung berücksichtigt auch sowas wie den Schornsteinfeger und die Opportunitätskosten für einen eventuellen Aufpreis bei der Anschaffung.

    Klar ist aber, dass fossile Heizungen politisch nicht mehr erwünscht sind und ein Haus von 94 energetisch auf einem Standard ist, in dem eine Wärmepumpe auf vernünftige Arbeitszahlen kommt. In der Situation würde ich schauen, dass ich eine günstige WP finde, dann ist das wirtschaftlich etwa plusminus nach heutigen Preisen. Und für die Zukunft hat man mit der WP sicherlich einen ruhigeren Schlaf.

  • Eine ehrliche Rechnung berücksichtigt auch sowas wie den Schornsteinfeger und die Opportunitätskosten für einen eventuellen Aufpreis bei der Anschaffung.

    Das hast Du schön formuliert: einen eventuellen Aufpreis bei der Anschaffung.

    Early adopter zahlen immer Aufpreis, und ich sehe diese Phase bei den Wärmepumpen in Deutschland noch nicht überwunden.

    Klar ist aber, dass fossile Heizungen politisch nicht mehr erwünscht sind und ein Haus von 94 energetisch auf einem Standard ist, in dem eine Wärmepumpe auf vernünftige Arbeitszahlen kommt. In der Situation würde ich schauen, dass ich eine günstige WP finde, dann ist das wirtschaftlich etwa plusminus nach heutigen Preisen. Und für die Zukunft hat man mit der WP sicherlich einen ruhigeren Schlaf.

    Ich sehe das so ähnlich wie bei der Photovoltaik: Die Technik ist fraglos die Zukunft, aber (verblüffenderweise) bei uns noch viel zu teuer, also muß der Staat subventionieren. Die Subventionierung ist aber (wieder einmal) ungeeignet ausgelegt, provoziert somit Mitnahmeeffekte.

    Wäre ich in der Lage, würde ich abwarten, bis sich der Markt beruhigt hat. Ich kann keinen Sinn darin erkennen, eine noch funktionierende Heizung vor Ablauf ihrer Lebensdauer auszusondern und für nennenswert Geld eine neue Anlage installieren zu lassen, um hinterher dann die gleichen Heizkosten zu haben als vorher ("etwa plusminus"). Die etwa 10 T€, die eine Wärmepumpe nach Subventionierung immer noch kostet, kann ich mein Quartier vielleicht 7 Jahre komplett beheizen, und so lang läuft die vorhandene Gastherme noch.

    Wärmepumpen werden regelmäßig mit explodierenden CO2-Preisen schöngerechnet. Diese Explosion will ich erstmal sehen. Schon aktuell wird (meines Erachtens zu Unrecht) von "Energiearmut" schwadroniert, diese Stimmen werden zunehmen, wenn der CO2-Preis tatsächlich steigt. Ich glaube nicht, daß sich diesbezüglich in näherer Zukunft viel verschieben wird.

    Und in fernerer Zukunft ist die Heizung ohnehin zur Erneuerung fällig, dann darf das nächste Aggregat gern eine Wärmepumpe sein.