PKV Erhöhung: Ab in den Selbstbehalttarif?

  • Hallo zusammen,

    wie viele habe auch mal wieder eine Erhöhung der Debeka PKV Beiträge erhalten. Die kommen mittlerweile jedes Jahr. Dieses Jahr sind es 100€ mehr. Mit den letzten Erhöhungen bekomme ich immer Vorschläge zu alternativen Tarifen, die einiges darunter liegen und jede Mal frage ich mich: Wo ist der Haken?

    Tarif20252026NW-SB,NC 2026
    N729.31799.31
    Zuschlag72.9379.93
    NC28.332.8
    Zuschlag2.833.28
    TG43/14458.6558.65
    PVN92.89109.21SummeDifferenzMeine Ersparnisim Jahr
    Summe984.911083.18726.72356.46178.232138.76
    Selbstbehalt5005001350
    Arztkostenselbst zahlen Gewinn
    00002138.76
    5005005005001638.76
    100050050010001138.76
    20005005001350788.76
    40005005001350788.76
    80005005001350788.76
    Kosten im Jahr insgesamt5909.466499.084360.32
    Selbstbehalt5005001350
    Summe6409.466999.085710.32

    Wenn ich mir das so durchrechne ist es eigentlich ein Vorteil in einen Selbstbehalttarif zu gehen, immer davon ausgehend das mir der Verzicht auf Zweibettzimmer und Chefarzt das wert ist.

    Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

    Danke schon mal vorab.

  • Ich denke, vor allem Dein Arbeitgeber würde davon profitieren, weil er die Hälfte der Ersparnis einstreicht, aber keine Risiken oder Kosten übernehmen muss. Das Finanzamt wird sich ebenfalls freuen, weil Du weniger PKV-Beiträge absetzen wirst.

    Den Selbstbehalt würdest Du ja ganz alleine zahlen.

    Gleiches gilt für den Wahlarzt und die Unterkunft im Krankenhaus. Bist Du Dir sicher, dass Du - z.B. bei einer OP - nicht plötzlich doch ganz gerne den Arzt selbst auswählen würdest?

  • Hallo zusammen,

    wie viele habe auch mal wieder eine Erhöhung der Debeka PKV Beiträge erhalten. Die kommen mittlerweile jedes Jahr. Dieses Jahr sind es 100€ mehr. Mit den letzten Erhöhungen bekomme ich immer Vorschläge zu alternativen Tarifen, die einiges darunter liegen und jede Mal frage ich mich: Wo ist der Haken?

    Reduzierter Leistungsumfang. :) Diese Antwort war jetzt einfach.

    Wenn ich mir das so durchrechne, ist es eigentlich ein Vorteil, in einen Selbstbehalttarif zu gehen, immer davon ausgehend, dass mir der Verzicht auf Zweibettzimmer und Chefarzt das wert ist.

    Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

    Die Tendenz in Krankenhäusern geht generell zu Zweibettzimmern. Neuere Krankenhauskonstruktionen haben keine Mehrbettzimmer mehr. Frage halt, ob man nicht ein Einzelzimmer will (ggf. schon aus Überlegungen zum Infektionsschutz).

    "Chefarzt" ist eine gängige Bezeichnung für das, was eigentlich "Wahlarzt" bedeutet. Auch hier die Frage, ob man im Krankenhaus sich einen speziellen Behandler auswählen möchte oder ob einen derjenige behandelt, der einem zugewiesen wird.

    Selbstbehalt ist ein Rechenexempel, das in gesunden Tagen eine Menge mit Beitragsrückerstattung zu tun hat. Du hast ja bereits einen Selbstbehaltstarif, den Du zu erhöhen erwägst. Ohne Selbstbehalt hilft der Arbeitgeber und der Steuer, den Selbstbehalt zahlst Du eine lange Weile aus dem Netto (bevor bei hohen Krankheitskosten die Steuer doch wieder greift.

    Ich habe vor langen Jahren als Angestellter einen Selbstbehalt von 500 € vereinbart. Das hat den Beitrag damals um mindestens 1500 € im Jahr reduziert, so daß ich den verminderten Arbeitgeberzuschuß verknusen konnte. Versäumt habe ich damals, die gesparte Prämie in einen Beitragsentlastungstarif zu stecken. Könnte ich die Uhr zurückdrehen, würde ich das aus heutiger Sicht machen. Interessehalber habe ich mal bei meiner Versicherung angefragt, was es mich kosten würde, den Selbstbehalt wieder abzuschaffen. Die Versicherung antwortete: 2500 € mehr Prämie pro Jahr. Da habe ich dann den Rest des Papierstapels gleich garnicht angeschaut.

  • Danke für Eure Infos.

    Ja Steuer ist ein Thema, das muss ich mir nochmal anschauen.

    Einbettzimmer wäre mir zu langweilig, glaube ich - ich habe noch nicht im Krankenhaus gelegen.

    Wahlarzt vs. Chefarzt. Bei mir steht Chefarzt in den Unterlagen drin. Ist das das gleiche wie Wahlarzt? Wie muss ich mir das vorstellen? Ich hatte einen Unfall, liege im Krankenbett und da kommt jemand vorbei und fragt: Dr. Schulte oder Dr. Theissen. Ich: Keine Ahnung.

    Jetzt als Angestellter zahle ich ja nur die Hälfte, aber dann in Rente das Doppelte, da sind 4270€ im Jahr schon eine Menge Holz, die man erst mal an Kosten haben muss, dachte ich. Und wenn ich das schön weglege, dann sind da nach 10 Jahren mindestens 21000€ bzw. 42000€. Einen Selbstbehalt von 500€ habe ich für ambulante Behandlung jetzt eh schon.

    Also wenn ich bei dem bleibe wo ich gerade bin, habe ich Vorteile, die ich nicht brauche und die ich in den letzten 20 Jahre auch nicht gebraucht habe.

    Warum willst Du denn zurück Achim, das würde mich interessieren?

  • decker, bist Du sicher, dass es nur um den generellen Selbstbehalt geht? Oft haben die günstigeren Tarife noch weitere Einschränkungen, z.B. zusätzlicher 20prozentiger Einbehalt bei Medikamenten (bei einem bestimmten Betrag gedeckelt oder auch nicht) oder genereller prozentualer Abschlag bei Heilmitteln oder Verpflichtung, fast immer zuerst zu einer festzulegenden Hausarztpraxis zu gehen.

  • Ich hab zwar Einzelzimmer und Wahlarzt, aber auf beides kann man auch verzichten. Zweibettzimmer kannst wenn du es wirklich brauchen solltest einfach selber zahlen. Kostet fast Nix, hab meiner Frau bei einer Geburt mal 3 Tage Einzelzimmer gezahlt und das hat 120€ gekostet 😂, frag mich wie die von sowas leben können. Chefarzt ist aus meiner Sicht nix positives, der hat viele andere Sachen im Kopf als die OP an dir.


  • Wahlarzt vs. Chefarzt. Bei mir steht Chefarzt in den Unterlagen drin. Ist das das gleiche wie Wahlarzt? Wie muss ich mir das vorstellen? Ich hatte einen Unfall, liege im Krankenbett und da kommt jemand vorbei und fragt: Dr. Schulte oder Dr. Theissen. Ich: Keine Ahnung.

    Privatärztliche stationäre Behandlung bedeutet idR, dass Du Dir den Arzt aussuchen kannst, einschließlich des Chefarztes, und sogar das Krankenhaus.

    Bei einem Unfall ist es vielleicht auch mal relevant, aber es gibt auch sehr viele planbare Behandlungen und schwerkranke Menschen recherchieren und reisen sogar in andere Städte oder sogar ins Ausland, um sich dort von einer Koryphäe behandeln zu lassen, die vielleicht als erste und einzige die Krankheit richtig behandeln kann.

    Ich sage nur: Long Covid, Krebs, Organtransplantationen, Alzheimer, MS, Parkinson, chronische Schmerzen, Lähmungen, Blindheit, Taubheit, neue und seltene Erkrankungen….

    Mit 4.000 Euro wird man da im Ernstfall nicht weiterkommen. Auch mit 40.000 eventuell nicht. Manche Behandlungen können ein zig-faches kosten.

  • Wanderslust Ich hätte jetzt angenommen, das ich in das Krankenhaus fahren kann, was ich mir aussuche. Chefarztwahl kann ja das nicht unter einem Begriff zusammenfassen, aber auf jeden Fall ein Grund das herauszufinden, weil das wäre für mich auch ein Must.

  • Warum willst Du denn zurück Achim, das würde mich interessieren?

    Interessehalber habe ich mal bei meiner Versicherung angefragt, was es mich kosten würde, den Selbstbehalt wieder abzuschaffen. Die Versicherung antwortete: 2500 € mehr Prämie pro Jahr. Da habe ich dann den Rest des Papierstapels gleich garnicht angeschaut.

    Schon damals habe ich mich gewundert, daß ich den Beitrag massiv senken konnte dadurch, daß ich mich bereiterklärt habe, 500 € im Jahr selbst zu zahlen (das sind etwa 40 €/m). Die Prämie kann ich zum Teil (etwa 80%) von der Steuer absetzen, den Selbstbehalt nicht. Ich wollte einfach nur wissen, was der Tarif ohne Selbstbehalt im Vergleich kostet. Antwort: 200 € pro Monat mehr. Da zahle ich trotz Steuerunterschied doch lieber den Selbstbehalt.

  • Kostet fast Nix, hab meiner Frau bei einer Geburt mal 3 Tage Einzelzimmer gezahlt und das hat 120€ gekostet 😂, frag mich wie die von sowas leben können.

    Pro Tag oder insgesamt? Pro Tag würde ich den Aufschlag als normal bezeichnen, 40 €/d wäre in der Tat vermutlich billig.

  • Einbettzimmer wäre mir zu langweilig, glaube ich - ich habe noch nicht im Krankenhaus gelegen.

    Ein- oder Zweibettzimmer im Tarif sorgt dafür, dass du keine Erfahrungen mit der Vielfalt unserer Gesellschaft machen musst. Wenn du in stationärer Behandlung bist, ist das in der Regel nichts Angenehmes. Dir geht es sehr bescheiden und bist froh, deine Ruhe zu haben.

    In diesem Zusammenhang erwähne ich gerne eine Anekdote aus den 80ern. Einer meiner Arbeitskollegen wurde wegen einer Blinddarmentzündung notfallmäßig in eine städtische Klinik eingeliefert. Dort habe ich ihn dann einmal besucht. Er lag auf der Station "Innere, Männer". Dazu muss man wissen, dass aufgrund der zentralen Lage der Klinik die Polizei häufig aufgefundene "hilflose Personen", also völlig mit Alkohol oder Drogen vollgepumpte Typen, dort ablieferte. Er lag in einem Sechs(!)bettzimmer, ausgestattet mit solchen Hochbetten, wie man sie von der Bundeswehr kannte, zusammen mit 5 anderen Männern, die sich offenkundig aus der beschriebenen Gruppe von Säufern und Junkies zusammensetzte. Das Erste, was er nach seiner Entlassung tat, war, sich privat zu versichern mit dem Baustein "Einzelzimmer."

    Solche Zustände wird es heutzutage wohl nicht mehr geben, allerdings kann ich dir aus meinen Klinikaufenthalten der letzten Jahre berichten, dass auch Zweibettzimmer auf der Normalstation in ähnlicher Weise "unterhaltsam" sein können. Für mich ist "Einzelzimmer" eines der wichtigsten Elemente in meinem Vertrag.

    Wahlarzt vs. Chefarzt. Bei mir steht Chefarzt in den Unterlagen drin. Ist das das gleiche wie Wahlarzt? Wie muss ich mir das vorstellen? Ich hatte einen Unfall, liege im Krankenbett und da kommt jemand vorbei und fragt: Dr. Schulte oder Dr. Theissen. Ich: Keine Ahnung.

    Mal abgesehen von einem Unfall, wo es dir egal ist, wer dich wieder zusammenflickt, sieht der Ablauf bei geplanten Eingriffen so aus, dass du dich in die Privatsprechstunde des Chefarztes begibst. Ein operativer Eingriff wird immer durch den Chef oder einen seiner Oberärzte durchgeführt. Die sog. "Chefarztbehandlung" sieht in der Folge dann in der Regel so aus, dass der Herr Professor (oder sein Leitender Oberarzt) jeden Tag an dein Bett kommt und dich freundlich begrüßt.

    Nach einem Unfall wirst du zuerst behandelt und landest dann auf Station. Da kommt niemand und fragt: "Heute abend haben Dr. A, Dr. B und Dr. C Dienst. Wen darf ich für Sie rufen?"

  • Ich hab zwar Einzelzimmer und Wahlarzt, aber auf beides kann man auch verzichten. Zweibettzimmer kannst wenn du es wirklich brauchen solltest einfach selber zahlen. Kostet fast Nix, hab meiner Frau bei einer Geburt mal 3 Tage Einzelzimmer gezahlt und das hat 120€ gekostet 😂, frag mich wie die von sowas leben können. Chefarzt ist aus meiner Sicht nix positives, der hat viele andere Sachen im Kopf als die OP an dir.

    Ich habe vor einigen Monaten für meine Mutter 300 EUR/Tag Aufschlag für ein Einzelzimmer in der Klinik gezahlt. So unterschiedlich können die Tarife sein.

    Woher stammt eigentlich dieses Gerücht, dass man sich besser nicht vom Chef operieren lassen sollte? Die Chefärzte, die mich bisher behandelt haben, zeigten sich äußerst kompetent. In der Regel sind Chefärzte keine Verwaltungshengste, ihr Job ist die Behandlung von Patienten, insbesondere Operationen.

  • Ein- oder Zweibettzimmer im Tarif sorgt dafür, dass du keine Erfahrungen mit der Vielfalt unserer Gesellschaft machen musst. Wenn du in stationärer Behandlung bist, ist das in der Regel nichts Angenehmes. Dir geht es sehr bescheiden und bist froh, deine Ruhe zu haben.

    Das ist so.

    In vielen Kliniken fehlt es an Pflegepersonal, was bedeutet, daß in manchen Abteilungen aus diesem Grund sogar das OP-Programm reduziert wird: Bettensperre. Vorhandene Betten* dürfen wegen Pflegepersonalmangel nicht benutzt werden. Die Zimmer sind aber noch da; es ist aktuell deutlich einfacher, ein Bett zu bekommen (oder ein Zimmer in Einzelbelegung) als früher. Hat einer einen Problemkeim - keine Seltenheit heute! - bekommt er sogar als GKV-Patient ein Einzelzimmer.

    Für mich ist "Einzelzimmer" eines der wichtigsten Elemente in meinem Vertrag.

    Es ist halt eine Überlegung (genauer: eine Kalkulation), einen billigeren Tarif mit Zweibett- oder Mehrbettzimmer zu buchen und im Krankheitsfall den Aufpreis für ein Einbettzimmer draufzulegen. Das rechnet das Krankenhaus aber nicht mit der privaten Kasse ab, sondern möchte dafür vielleicht sogar Vorkasse sehen.


    * Gemeint sind: Stellplätze für Betten. Die Betten selber kommen aus dem Depot. Davon hat jedes Krankenhaus reichlich.

  • Woher stammt eigentlich dieses Gerücht, dass man sich besser nicht vom Chef operieren lassen sollte? Die Chefärzte, die mich bisher behandelt haben, zeigten sich äußerst kompetent. In der Regel sind Chefärzte keine Verwaltungshengste, ihr Job ist die Behandlung von Patienten, insbesondere Operationen.

    bei mir hat der Chefarzt mal während einer Ambulaten Operation mit einer extra deswegen ins Zimmer kommenden Angestellten über OP Tisch Anbieter gesprochen.

  • bei mir hat der Chefarzt mal während einer Ambulaten Operation mit einer extra deswegen ins Zimmer kommenden Angestellten über OP Tisch Anbieter gesprochen.

    Es ist jetzt zwar ziemlich OT, aber da es hier doch breiten Raum einnimmt, will ich auch mal was dazu sagen.


    Ich sage zwar auch immer scherzhaft, wenn ich mal irgendwo in der Fußgängerzone mit einem Herzstillstand umkippe, wünsche ich mir lieber einen zufällig ums Eck flanierenden Rettungssanitäter als einen Chefarzt - einfach weil ersterer bei sowas wie einer Reanimation mehr im Training ist … aber Chefarzt wird man auch nicht einfach so, sondern weil man ein guter Mediziner ist. Das Problem ist eher umgekehrt: dass man durch gute Mediziner-Leistungen in eine Position kommt, in der BWLer- und Personaler-Skills gefragt sind.

  • Chefarzt scheint auch zu bedeuten es darf der 3,5-fache GOÄ-Satz angewendet werden und wenn der wegfällt, dann fällt auch das weg.

    Was mich in dem Zusammenhang wundert ist ein Eintrag auf meiner letzten PZR wo ein Faktor von 3,5 angewendet wird und die ausführende Person mit Chef so gar nix zu tun hat.

  • Hallo zusammen,

    wie viele habe auch mal wieder eine Erhöhung der Debeka PKV Beiträge erhalten. Die kommen mittlerweile jedes Jahr. Dieses Jahr sind es 100€ mehr. Mit den letzten Erhöhungen bekomme ich immer Vorschläge zu alternativen Tarifen, die einiges darunter liegen und jede Mal frage ich mich: Wo ist der Haken?

    Tarif20252026NW-SB,NC 2026
    N729.31799.31
    Zuschlag72.9379.93
    NC28.332.8
    Zuschlag2.833.28
    TG43/14458.6558.65
    PVN92.89109.21SummeDifferenzMeine Ersparnisim Jahr
    Summe984.911083.18726.72356.46178.232138.76
    Selbstbehalt5005001350
    Arztkostenselbst zahlen Gewinn
    00002138.76
    5005005005001638.76
    100050050010001138.76
    20005005001350788.76
    40005005001350788.76
    80005005001350788.76
    Kosten im Jahr insgesamt5909.466499.084360.32
    Selbstbehalt5005001350
    Summe6409.466999.085710.32

    Die Berechnungen in deiner Tabelle sind nicht ganz korrekt, denn der SB beim Tarif N ist ein relativer SB. Auf die ersten 5.000 EUR Kosten zahlt man 10% SB. D. h. wenn man in einem Jahr beispielweise 2.000 EUR Kosten hat, dann zahlt man 200 EUR SB. Soweit ich informiert bin, beschränkt sich dieser relative SB nur auf ambulante Kosten. Dies müsstest du in den Versicherungsbedingungen nochmal nachlesen.

    Der Tarif NW-SB hat aber einen absoluten SB, wie du auch korrekt angegeben hast.