Hi,
nachdem ich hier jetzt einiges gelesen habe, verliere ich langsam den Überblick und dachte, ich frage noch mal direkt nach Rat.
Vermutlich ist es notwendig, die Lebensumstände einigermaßen ausführlich zu beschreiben. Ich bin gerade in folgender Situation: Ich beende meine Promotion, bin 30 und verheiratet, habe nächstes Jahr mit meinem ersten Job nach der Promotion meinen "Berufseinstieg" und wir planen ein Kind zu bekommen. Wir ziehen gerade um und werden vermutlich in der neuen Wohnung erst mal einige Jahre bleiben wollen. Voraussichtlich bleiben so ca. 1500€, wenn meine Frau in Elternzeit gehen sollte so ca. 1000€, im Monat übrig. Weil sich aber mehrere Dinge gleichzeitig ändern, sind das grobe Schätzwerte, besonders der letzte.
Außerdem kann man ja nie so genau in die Zukunft schauen, aber das ist wohl ein generelles Problem. Kann ja sein, die Wohnung ist der Alptraum, man wird im Job nicht glücklich, was auch immer. Außerdem ist beim Gehalt auch noch Luft nach oben. Kapital ist nach Bafög, Auto und Umzug eigentlich nicht mehr wesentlich vorhanden. Einen Teil des Überschusses der nächsten Zeit wird auch noch für Einrichtung gebraucht.
Nachdem nun der Ist-Zustand einigermaßen klar sein sollte, ein paar Worte zum Soll-Zustand. Wohl eine der größten Fragen, die in einigen Jahren anstehen, ist die nach Wohneigentum. Die Frage ist noch nicht ganz geklärt, ich bin zumindest dafür offen, weil ich denke, dass da langfristig großes Sparpotential vorhanden ist. Ein Bausparvertrag kommt mir daher unpassend vor. Ich würde gerne gespartes Geld einigermaßen flexibel halten. Wenn man also in 5-10 Jahren sagt, wir wollen bauen oder kaufen, dass man das bis dahin gewonnene Kapital nutzen kann. Falls nicht, dann halt nicht. Daneben will ich gerne einen größeren Geldbetrag sehr flexibel haben, um größere Ausgaben, wie Auto, Küche etc. unkompliziert handeln zu können. Der eventuell dritte Punkt ist die Altersvorsorge. Hier muss ich vlt. einige Worte mehr verlieren, weil kurzfristig eine Entscheidung fällig wird.
Ich habe noch nicht lange und viel in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt. Über die Anstellung im öffentlichen Dienst habe ich die VBL extra als Betriebsrente. Da ist auch noch nicht viel zusammengekommen, aktuell 20-30€ Rente. Es gibt die Option, diese Rente privat weiter zu führen und auch Riesterzulagen mitzunehmen. Ich habe bereits ein einfaches Szenario vorgestellt bekommen. Wenn ich monatlich 100€ vom Netto einzahle, dann bekomme ich mit Renteneintritt garantiert ca. 220€ Steuer und Sozialversicherungsfrei. Das kann mehr sein, weil die Kapitalgedeckt ist. Aber ehrlich gesagt wirkt das auf mich nicht berauschend. Wenn ich mit 67 in Rente gehe, dann habe ich mit über 80 das Geld raus, was ich eingezahlt habe. Ich frage mich, ob es nicht besser wäre, dieses Geld flexibel anzulegen.
Ich bin jetzt mehrfach über ETFs gestolpert und hatte auch schon überlegt, dass Geld einfach in den MSCI World zu stecken. Aber hatte auch gelesen, dass man besser einen Teil auch in Tagesgeld steckt. Ich weiß wirklich nicht, was hier bei meinem Profil mit der sehr offenen Zukunft die beste Strategie ist.
Darüber hinaus hatte ich eigentlich den Plan die Bank zu wechseln. Ich bin momentan bei der comdirect. Ins Auge gefasst hatte ich eigentlich die DKB. Eventuell mit einem gemeinsamen Konto mit meiner Frau. Die Frage ist halt, ob ich nicht mittlerweile doch einen Beratungsbedarf habe und inwieweit ich ein Anlageszenario dort umsetzen kann. Tagesgeld ist dort seltsam gelöst. Wenn ich es richtig verstehe ist das Tagesgeldkonto das Kreditkartenkonto. Ich würde sowas aber gerne getrennt haben.
Ich würde mich über Anregungen sehr freuen. Mir raucht nämlich schon der Kopf.