GRV ungleich Investment

  • Referat Janders : immer wieder die gleiche neoliberale Leier. Aufgrund eigener Erfahrung bezweifle ich, dass selbst alle Menschen, die „nur einen Bürojob“ machen, länger arbeiten könnten als der sprichwörtliche Dachdecker.

    Neulich wurde in einer TV-Reportage ein dänischer Paketauslieferer interviewt, der seit fast 30 Jahren den Job macht. Seine Rente wird sich kaum von seinem letzten Nettogehalt unterscheiden.

    In Deutschland wird über Dekaden geredet und diskutiert um dann am Ende wieder mal zum Schluss zu kommen, dass abhängig Beschäftigte länger arbeiten müssen. 🤮

  • immer wieder die gleiche neoliberale Leier.

    Bei einer deutschen Staatsquote von > 50% - mithin also mehr als der halbe Weg zum Sozialismus - ... (die Schweiz steht beispielsweise bei um die 35% ...) und m. W. dem Punkt "Soziales" als größtem Posten überhaupt im gesamten Bundeshaushalt (die Liste ließe sich leicht verlängern), fragt sich der aufmerksame Leser und steuerzahlende Bürger (dazu zähle ich mich), wo da das "Neoliberale" verborgen sein könnte ... ?

    Eventuell könnte das die Erklärung sein (aus Rubrik: Gesprächsecke; "EZB startet Großprojekt- der digitale Euro soll kommen"; Beitrag Nr. 20)

    In Deutschland - die taz in Berlin gehört keinem Medienkonzern und keinem Investor und ist unabhängig vom Anzeigengeschäft. Sie gehört fast 21.000 Genossinnen und Genossen.

    Lese ich auch gelegentlich - mir fällt aber (außer mir) praktisch niemand ein, der sich bezüglich Wirtschafts- und Finanzthemen ausgerechnet (ggf. sogar ausschließlich ?!) via der taz informiert ...

    Die taz ist (nicht nur diesbezüglich) ein absolutes Nischenblättchen (um die 44 tsd. verkaufte Exemplare ...) mit weit außerhalb der Mitte liegenden Ansätzen und Meinungen. Nur als dezenter Hinweis gemeint: Eventuell auch mal andere deutsche Medien (sowie deutsche und internationale Expertisen, Gutachten, Studien usw.) lesen wie die FAZ oder das Handelsblatt und/oder insbesondere internationale Presse wie Neuer Zürcher Zeitung (NZZ), The Times, Wall Street Journal etc. pp. - um möglichst das "ganze Bild" zu erfassen ... Natürlich nur ein Vorschlag für an der Thematik "Wirtschaft und Finanzen" generell Interessierte.

    Nach Lektüre muß man sich dann nichtsdestotrotz ein eigenes Urteil bilden. Sollte man zumindest ...

    Aufgrund eigener Erfahrung bezweifle ich, dass selbst alle Menschen, die „nur einen Bürojob“ machen, länger arbeiten könnten als der sprichwörtliche Dachdecker.

    Meine Erfahrungen (Stichwort: "Bürojob") sind da völlig andere. Für meinen Teil (um die 70) arbeite ich immer noch projektbezogen. Ebenso wie viele in meinem Umfeld.

    Oder erst jüngst (Rubrik: Altersvorsorge; "Rentenlücke schließen" ...; Nr. 13) ein Beispiel aus vielen:

    By the way: Als Selbständiger gibt es keinen festen Termin für den Eintritt in den Ruhestand. Beispiel: Einer meiner besten Freunde (74) ist immer noch selbständig tätig (Consulting). Zitat: "Die letzten 10 Jahre waren auch finanziell gesehen meine beste berufliche Zeit" ...

    Nur am Rande aber in dem Kontext: Ein langjähriges Mitglied der SPD (!) hatte mir vor einigen Tagen einen Link zu einer TV-Doku ("Kanzler außer Dienst") in der Mediathek zugesandt. Um den ehemaligen (SPD (!) Kanzler und SPD-Ministerpräsidenten sowie seit 60 Jahren SPD Parteimitglied zu zitieren:

    "Die SPD hat im Kern das Anliegen, Sozialpolitik zu betreiben. Und vergißt dabei manchmal, daß das Fundament vernünftiger Sozialpolitik Wirtschaft ist".

    Dem ist so gut wie Nichts hinzuzufügen. Und wenn das sogar einem Protagonist auffällt, der über 60 Jahre in der SPD war ...

  • Bei einer deutschen Staatsquote von > 50% - mithin also mehr als der halbe Weg zum Sozialismus - ... (die Schweiz steht beispielsweise bei um die 35% ...) und m. W. dem Punkt "Soziales" als größtem Posten überhaupt im gesamten Bundeshaushalt (die Liste ließe sich leicht verlängern), fragt sich der aufmerksame Leser und steuerzahlende Bürger (dazu zähle ich mich), wo da das "Neoliberale" verborgen sein könnte ... ?

    Das passt schon zusammen. Die hohe Staatsquote sorgt über die Umverteilung für mehr Konsum. So bekommt man indirekt mehr Konsum aus denen heraus, die ihn bezahlen müssen, ohne das diese selbst mehr konsumieren. Der Wirtschaft ist egal, wer das bezahlt, hauptsache es wird bezahlt.

  • Das passt schon zusammen. Die hohe Staatsquote sorgt über die Umverteilung für mehr Konsum. So bekommt man indirekt mehr Konsum aus denen heraus, die ihn bezahlen müssen, ohne das diese selbst mehr konsumieren. Der Wirtschaft ist egal, wer das bezahlt, hauptsache es wird bezahlt.

    Da bin ich mir ziemlich unsicher, ob das wirklich zusammen paßt ... ?

    Das mag auf spezielle Situationen zutreffend (typisches Beispiel "Great Depression"). Natürlich spielt die "Nachfrageseite" immer auch eine (gewisse) Rolle (Motto: "Autos kaufen keine Autos"). Eine zielführende Wirtschaftspolitik kommt in aller Regel aber überwiegend über die "Angebotsseite". Erst recht, wenn ein Wirtschaftsstandort seit 10 Jahren absteigt (wie Deutschland) und eine Konsolidierung der Wettbewerbsfähigkeit überfällig ist. Zudem sollte ein gutes Verhältnis zwischen "konsumtiven" und "investiven" Ausgaben (des Staates) vorhanden sein. Das vermag ich hier kaum noch zu erkennen.

    Insgesamt kommt der überwiegende Teil aller Investitionen (meine um die 90%) aber von privater Seite bzw. Unternehmensseite. Da wird im internationalen Wettbewerb dort investiert, wo es sich halbwegs rechnet. Seit Jahren lautet diese Entscheidung immer häufiger: Wir werden investieren - aber nicht am Standort Deutschland.

    Um einen direkten Bezug zum Thema GRV herzustellen: Woran liegt es Deiner Meinung nach, daß insbesondere bezüglich der (gewünschten und begehrten) sog. "qualifizierten Zuwanderung" (diese wäre sehr bedeutsam sprich hilfreich gerade für ein umlagefinanziertes System wie die GRV; Stichwort: Demographischer Wandel) eher andere Länder wie ein Magnet wirken - aber nicht Deutschland ... ?

  • Da bin ich mir ziemlich unsicher, ob das wirklich zusammen paßt ... ?

    Das mag auf spezielle Situationen zutreffend (typisches Beispiel "Great Depression").

    "Die große Depression" wäre wohl eher ein Beispiel dafür, wo es "überreizt" ist und wo es nicht mehr funktioniert.

    Um einen direkten Bezug zum Thema GRV herzustellen: Woran liegt es Deiner Meinung nach, daß insbesondere bezüglich der (gewünschten und begehrten) sog. "qualifizierten Zuwanderung" (diese wäre sehr bedeutsam sprich hilfreich gerade für ein umlagefinanziertes System wie die GRV; Stichwort: Demographischer Wandel) eher andere Länder wie ein Magnet wirken - aber nicht Deutschland ... ?

    Wenn die Produktivität steigt, dann braucht man immer weniger Menschen, um die Basisbedürfnissse zu befriedigen. Dann kann man "AIDA spielen", um weitere Bedürfnissse zu generieren, Pyramiden bauen, in's Weltall aufbrechen, ... Das Demographieproblem ist doch eine Paradebeispiel für den Wachstumszwang bzw. Die Unfähigkeit mit negativem Wachstum klarzukommen. Japan war auf so einem harten Weg der "Schrumpfung".

  • Meine Kenntnisse der Finanz-und Wirtschaftsgeschichte sind zwar äußerst bescheiden aber mit meinem Hinweis "Great Depression"

    "Die große Depression" wäre wohl eher ein Beispiel dafür, wo es "überreizt" ist und wo es nicht mehr funktioniert.

    war natürlich nicht die Kausalkette zum Börsenkrach (Ursachen) gemeint sondern natürlich die Zeit danach, in der eine Konzentration auf die Nachfrageseite (samt Keynesianischer Rezeptur) durchaus ein gutes Mittel sein kann.

    Das Demographieproblem ist doch eine Paradebeispiel für den Wachstumszwang bzw. Die Unfähigkeit mit negativem Wachstum klarzukommen.

    Bei unserem Versuch "mit negativem Wachstum klarzukommen" werden uns viele Länder, Regionen und ganze Kontinente mit Begeisterung folgen ...

    Gut möglich, daß wir damit dann auch eine Art Vorreiterrolle einnehmen, so wie mit unserer Energiepolitik. Da gelten wir ja auch schon als Beispiel, dem alle versuchen nachzueifern ...

    Da kann man passend mit dem Bergmannsgruß "Glück auf" schließen.

  • Meine Kenntnisse der Finanz-und Wirtschaftsgeschichte sind zwar äußerst bescheiden aber mit meinem Hinweis "Great Depression"

    war natürlich nicht die Kausalkette zum Börsenkrach (Ursachen) gemeint sondern natürlich die Zeit danach, in der eine Konzentration auf die Nachfrageseite (samt Keynesianischer Rezeptur) durchaus ein gutes Mittel sein kann.

    Z.B. im Sinne vom weiter o.g.?:

    Klingt im ersten Moment teuer, aber kommt der Binnennachfrage zugute:

    https://www.ihre-vorsorge.de/rente/nachrich…-euro-jaehrlich

    Bei unserem Versuch "mit negativem Wachstum klarzukommen" werden uns viele Länder, Regionen und ganze Kontinente mit Begeisterung folgen ...

    Gut möglich, daß wir damit dann auch eine Art Vorreiterrolle einnehmen, so wie mit unserer Energiepolitik. Da gelten wir ja auch schon als Beispiel, dem alle versuchen nachzueifern ...

    Da kann man passend mit dem Bergmannsgruß "Glück auf" schließen.

    Ich meinte das negative Wachstum in Bezug auf die Demographie. Die Bevölkerungszahlen könnten auch rückläufig sind, und trotzdem könnte 1) die Erhöhung der Produktivität die Güterversorgung ermöglichen und 2) jeder einzelne, mit mehr Wohlstand ausgestattet, ausreichend bzw. sogar "mehr" Konsum - im Einklang mit der Natur - in Anspruch nehmen, um das System am Laufen zu halten.

    Wachstum mit ungleicher Verteilung der Arbeit, bis hin zur Verlängerung der Lebensarbeitzeit (d.h. Erhöhung des Renteneintrittsalters) trotz Arbeitslosigkeit auf der anderen Seite, die (Arbeitslosigkeit) mit einem gewaltigen Umverteilungsapparat von denen alimentiert wird, die noch Arbeit haben, scheint mir keine gute Alternative zu sein.

  • könnte 1) die Erhöhung der Produktivität die Güterversorgung ermöglichen

    Könnte ist Konjunktiv. Bezüglich solcher Themen (wie Erhöhung der Produktivität) habe ich Deutschland sowie die EU und ganz besonders die Eurozone betreffend schon lange gewisse Zweifel. Erinnere mich z. B. noch recht gut an einen Vergleich aus dem Jahr 2007 die 100 wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt betreffend: Damals kamen davon 46 aus Europa und 32 aus den USA. Zum Stand der letzten Studie (um 2022 herum) hatten die USA ihren Anteil von 32 auf 61 praktisch verdoppelt (!) - Europas Anteil war dagegen gedrittelt (!) (von 46 runter auf 15). Aus der Eurozone kamen noch ganze sieben Unternehmen ...

    Wachstum mit ungleicher Verteilung der Arbeit

    Ob man Arbeit (speziell besonders wertschöpfende) wirklich "gleich" verteilen kann, ist eine generelle Frage.

    Vom Sport bis zum beruflichen Umfeld die folgende Situation mehrfach erlebt. Frage: "Warum werden der Herr/die Frau X und der Herr/die Frau Y so hoch bezahlt ?". Antwort: "Machen wir weder aus Spaß noch freiwillig. Bringen Sie mir 500 Damen/Herren X und 500 Damen/Herren Y und schon gehen deren Preise drastisch runter"

  • Damit könnte man auch gleich mitfinanzieren:

    https://www.welt.de/wirtschaft/art…and-locken.html

    Gestern wieder: https://www.wiwo.de/politik/deutsc…n/29745056.html

    Siehe aber https://www.haufe.de/personal/entge…_78_301996.html

    Zitat

    Steuerfreie Entgeltbestandteile reduzieren sozialversicherungspflichtiges Brutto

    Damit würden auch die GRV Beiträge davon abhängen,

    1) ob man als ausländische Fachkraft aus dem Ausland angeworben wurde oder nicht

    2) ob man 40 Stunden pro Wochen arbeitet auf Basis eines 40-Stunden-Vertrages oder auf Basis eines 35-Stunden-Vertrages.

    Wäre das eine Ungleichbehandlung?

  • Damit würden auch die GRV Beiträge davon abhängen,

    1) ob man als ausländische Fachkraft aus dem Ausland angeworben wurde oder nicht

    2) ob man 40 Stunden pro Wochen arbeitet auf Basis eines 40-Stunden-Vertrages oder auf Basis eines 35-Stunden-Vertrages.

    Wäre das eine Ungleichbehandlung?

    Lese ich da so nicht heraus.

    Wenn man über Freibeträge arbeitet, dann würde der entsprechende Lohnbestandteil nicht generell steuerfrei gestellt, bliebe also auch sv-pflichtig, nur am Ende bei der Ermittlung der Lohnsteuer würde ein Modifikator greifen.

    Eine Ungleichbehandlung wäre es dennoch, jedoch auch nicht die erste. Studenten werden anders abgerechnet als Azubis, beim Mindestlohn gibt es auch Ausnahmen. Die Ungleichbehandlung muss halt gerechtfertigt können.

    Man muss das Ganze aber auch einordnen, denn die Vorschläge würden wahrscheinlich dem Arbeitsmarkt neue Teilnehmer hinzufügen, folglich die Verhandlungsposition der Arbeitgeberseite stärken, mit allen Folgen, die man sich da so denken kann.

    Nebenbei kann die gefühlte Besserstellung der ausländischen Arbeitnehmer skandalisiert werden, was bestimmten politischen Kräften dienlich wäre.

    Es ist aber ja auch die Frage, ob diese Überlegungen jemals ihren Weg ins Gesetz finden werden.

  • Ich finde, dass diese Flickschusterei immer schlimmere Blüten treibt und alles noch komplexer und komplizierter macht.

    Muss ich jetzt von einen 40-Stunden-Vertrag auf einen 35-Stunden-Vertrag wechseln und 5 Stunden pro Woche als Überstunden leisten, damit ich steuerlich nicht schlechter gestellt werde? Offensichtlich sind ja Überstünden demnächst staatlich gewünscht und gefördert und sollen nicht mehr eine Ausnahme sein, sondern sind für den gesamten Arbeitsumfang mit einkalkuliert, damit man mit sinkender Anzahl der Arbeitnehmer noch die Arbeit schafft.

  • Muss ich jetzt von einen 40-Stunden-Vertrag auf einen 35-Stunden-Vertrag wechseln und 5 Stunden pro Woche als Überstunden leisten, damit ich steuerlich nicht schlechter gestellt werde?

    Wenn Du nur arbeitest um Steuern zu sparen, dann vielleicht. ;)

    Aber im Ernst, nicht alles, was irgendwer in ein Mikrofon säuselt oder in einen Stift diktiert, wird auch ein Gesetz. Also ist es völlig verkehrt von "müssen" zu reden. Man kann "seinem" Abgeordneten ja schreiben, dass man sein künftiges Verhalten in Bezug auf diesen Vorschlag bei der Entscheidung über die Verlängerung seines Arbeitsvertrages berücksichtigen wird. Vielleicht erreicht man ja so sein Herz oder Gewissen.

    Ansonsten gilt:

    "Das klügste Tier ist das Huhn, es gackert erst, wenn das Ei gelegt ist!"

  • Wenn Du nur arbeitest um Steuern zu sparen, dann vielleicht. ;)

    Ich kann ja dann - nach der günstigeren Besteuerung - zusätzlich freiwillig in die GRV einzahlen

    - wie ich hier gelernt habe ;)

    Ansonsten gilt:

    "Das klügste Tier ist das Huhn, es gackert erst, wenn das Ei gelegt ist!"

    Die FDP hat diese Eier schon gelegt:

    Und die Presse gackert ja schon mit. Wenn man wartet, bis es Gesetz ist, dann ist es zu spät.

  • Mag sein dass die FDP aktuell regierungsnah ist, aber in dieser Legislaturperiode sehe ich das Gesetz noch nicht und ob die FDP in der nächsten die Regierung stellt oder im Parlament vertreten ist, das können wir beruhigt abwarten.

    Ja, stimmt.

    Aber auch wenn der Vorschlag kassiert werden sollte (d.h. nicht umgesetzt wird), ist es trotzdem bedenklich, dass er von einer der aktuellen Regierungsparteien überhaupt auf den Tisch gelegt wurde.

  • Ja, stimmt.

    Aber auch wenn der Vorschlag kassiert werden sollte (d.h. nicht umgesetzt wird), ist es trotzdem bedenklich, dass er von einer der aktuellen Regierungsparteien überhaupt auf den Tisch gelegt wurde.

    Auf den Tisch legen ist was anderes. Kassiert werden muss da gar nichts.
    Da hat einer in der Raucherecke erstmal nur laut gedacht.

  • Auf den Tisch legen ist was anderes. Kassiert werden muss da gar nichts.
    Da hat einer in der Raucherecke erstmal nur laut gedacht.

    Das ist mit Präsenz im Internet (fdp.de) , öfentlichen Diskussionen und Erwähnung in der Presse schon im Raum "Politik".

    Um mal Jean-Claude Juncker zu zitieren:

    Zitat

    Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.

    Da nix in der Politik sich "einfach so" abspielt (hab vergessen vom wem das genaue Zitat hier ist) fängt das schon vor einem Beschluss an.

  • Mag sein dass die FDP aktuell regierungsnah ist, aber in dieser Legislaturperiode sehe ich das Gesetz noch nicht ...

    Bei der Performance, die diese FDP in der Ampel abliefert, sollte man da bei sachlich-nüchterner Betrachtung besser jede Hoffnung fahren lassen. Schließlich hat die FDP auch nicht das Vorantreiben der Ampel sowohl der Kindergrundsicherung als auch des Rentenpakts 2 verhindert; beides sozial-politische Vorhaben mit besonders schlechtem Kosten-/Nutzen-Verhältnis. Besonders tragisch beim Thema "Rente": Zur Rettung einer ohnehin nur homöopathischen (mithin symbolischen) sog. Aktienrente werden bei der GRV nun im Ergebnis ausgerechnet Jüngere erheblich zusätzlich belastet (so viel zum Thema Generationengerechtigkeit) um ein Mindestrentenniveau von 48% langfristig festzuschreiben (zu Lasten der Jüngeren (s. o.) und natürlich auch der Steuerzahler; Stichwort: Bundeszuschuß). Im übrigen: Ob sich diese 48% überhaupt halten lassen, das sehe ich (und viele andere deutlich Kundigere als meine Wenigkeit) ohnehin bei Realitätsbezug mehr als skeptisch.

    ... und ob die FDP in der nächsten die Regierung stellt oder im Parlament vertreten ist, das können wir beruhigt abwarten.

    Besser wäre es wahrscheinlich, wenn sich jedenfalls eine solche FDP mal in der Opposition "regenerieren" könnte; ober eben auflöst (wäre ein bißchen schade, aber dann wäre es eben so).

    "Beruhigt abwarten" kann man aber auch die Ergebnisse bei den kommenden EU-Wahlen und den drei kommenden Landtagswahlen in den Neuen Bundesländern die SPD und Die Grünen betreffend. Manchmal korrespondiert ja tatsächlich das Echo der Wähler mit der abgelieferten Leistung der Parteien ...

    Beispiel: SPD ... Oder: Wer hätte jemals gedacht, daß die Volkspartei SPD bundesweit in Umfragen bei nur noch 16% landet, obwohl die Partei den Bundeskanzler stellt ? Und damit hinter einer Partei wie der AfD rangiert ? Und sogar aus dem Landtag fliegen könnte (Stichwort: Bundeland Sachsen) ?

    Bei sachlich-nüchterner Betrachtung sehe ich ohnehin wenig bis nahezu keinen Grund auf eine weniger leistungsfeindliche und damit etwas marktwirtschaftlichere Aufstellung in Deutschland zu hoffen:

    * Allein in den letzten 10 Jahren ist Deutschland in Sachen Wettbewerbsfähigkeit regelrecht abgestürzt

    * Eine Unternehmenssteuerreform wäre z. B. überfällig (die letzte stammt m. W. aus 2008 (!)) Deutschland gehört hier (Unternehmensbesteuerung) zu den Hochsteuerländern

    * Gleiches gilt erst recht für Private bzw. die arbeitenden Bürger (da gehört Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Abgaben überhaupt)

    * Über Bürokratieabbau wird (hierzulande und in der EU) seit Jahren geredet - es wurde und wird aber statt endlich einmal weniger von Jahr zu Jahr immer noch mehr Bürokratie und EU-Regulatorik

    * Den Standort Deutschland auch (endlich) attraktiv aufzustellen für die dringend benötigte "qualifizierte Zuwanderung" (Stichwort: Demographie) ist ebenfalls nicht gelungen. Dies wäre u. a. auch beim Thema "umlagefinanzierte Rente" ein sehr wichtiger Ansatz. Diese Zuwanderer zieht es nach wie vor eher bis ganz überwiegend in andere Länder; statt ausgerechnet nach Deutschland - während hierzulande eher stark in das Sozialsystem zugewandert wird (Transferleistungen).

    Die Liste ließe sich leicht verlängern.

    Den kommenden EU-Wahlen sowie den drei Landtagswahlen in den NBL sehe ich - als an solchen Themen und der Politik interessierter Bürger - jedenfalls mit einer gewissen und wohlwollenden Spannung entgegen.

    Auch wenn eine weitere Fragmentierung des Parteiensystems sicherlich generell problematisch ist. Und die Regierungsbildung samt dem Regieren nicht erleichtern dürfte. Sowas kommt von sowas.