1) Wie würdest Du die eine Mio. anlegen in deiner jetzigen Situation?
Würde ich sie überhaupt anlegen (Parken im Geldmarkt ist für mich kein Anlegen)?
Das müsste ich in der Tat mit gewissen Angehörigen diskutieren um am Ende zu entscheiden, ob ich das Geld überhaupt gesamthaft behalten wollte.
2) Wie würdest Du die eine Mio. anlegen, wenn Du keinerlei Vermögen hättest, aber einen Job mit sagen wir 3k netto Verdienst (bitte die Zahl nicht all zu wörtlich nehmen, das soll symbolisch für eine "normale" Grundsicherung stehen)?
In welchem Alter? Und warum sollte ich mir eine Situation vorstellen, die ich schon bei Antritt meines ersten Jobs (Wehrdienst außen vor) niemals hatte?
Kein Vermögen, also Leben in einer Mietwohnung mit Möbeln vom Sperrmüll, kein Auto, keine (aktuelle) IT und keine Ausrüstung für meine (dann ja nicht ausführbaren) Hobbies? Um nur einige Dinge zu nennen, die ich in einer solchen Situation ändern würde bevor ich an die Anlage des Geldes denken würde. Da der Joberhalt trotzdem Prio hätte, kommt der Wegzug in eine Gegend, in der ich kein Auto möchte, erst einmal nicht in Frage.
Macht der Job spaß oder nicht? Kann ich in Teilzeit wechseln? Wieviel Geld brauche ich individuell zum Leben, bis zur und in der Rente. Und wie lange ist diese noch hin? Mit 30 und ienem prekären Job würde ich anders anlegen wie mit 55 und ohne Eigenverschulden nahezu unkündbar.
Entweder landet das Geld dann einfach in meinem FTSE All-World (Dist) und ich verkonsumiere die Dividenden zusätzlich.
Oder ich muss mir mehr Gedanken dazu machen, aber vor allem über meine Lebensplanung, die extrem vom Alter in diesem Szenario abhängt. Die Überlegung, dass ich mit heute mitte 50 noch ohne Vermögen dastehen könnte, gab und gibt es bei mir seit langem nicht mehr.
Und am Ende ist die Mio zu wenig, um (neben meiner Gesundheit) den einzigen echten Lebenstraum zu verwirklichen, den ich bei einem Lottogewinn von >5 Mio Netto gehabt hätte.
Das sind 3k vor Steuern, geht also nochmal einiges weg. Für jemand mit Mindestlohn mag das lebensverändernd sein, aber es reicht auch bei denen kaum, um den Job zu kündigen.
Wie gut dass man hier nicht offen legen muss, wieviel Geld man (ohne jegliche Einschränkung) zum Leben benötigt (und möchte). Aber so lansam verstehe ich, warum viele meiner Kolegen so ungläubig nachfragen, wenn sie meine Planung für die kommenden Jahre mitbekommen.
3000€ Brutto mit KAP (als Aktien-ETFs, es gibt einige, die mir sicher genug erscheinen und 3,x% Dividenden Plus Kursgewinne erwirtschaften) sind das max. 20% Steuern. Also 2400€ Netto. KV (so man nicht vorher in der PKV war), sind dann ca. 530€ (wenn es soviel ist), also am Ende immer noch 1850€ Netto. Und das (vermutlich) nicht mit 16 und gerade aus der elterlichen Wohnung geworfen (nur mit den Klamoten, die man gerade trägt) sondern eher aus einem auskömmlichen Job heraus.
Bleibt nur die Frage, wie alt man ist, was man noch mit seinem Leben vor hat usw. Mit 1850€ Netto sicher in der Tasche bis zur Rente (und länger) hätte ich mit Mitte 30 meinen Job hingeworfen und mich in meinem Hobby selbstständig gemacht. Das gilt aber nur für damals und nicht mehr für heute, die Voraussetzungen dazu haben sich grundlegend geändert.
Bei derart hohen Entnahmeraten ist die Möglichkeit des Kapitalverzehrs vorhanden. Wenn auch nicht sehr wahrscheinlich.
Was mir vollkommen egal wäre. Ich bin keine 30 mehr, damit steht ab Renteneintritt nicht nur (derzeit zumindest noch) die DRV an, sondern auch eine BAV und eine private RV. Das vor dem Erbe der Mio. vorhandene Depot gäbe es auch noch.
Dividenden sind halt auch eine Form des Kapitalverzehrs.
Ja und? Ich rechne nicht damit, dass ich 120-150 werde, eher nur (bei solchen Planspielen) 90-95. Macht maximal noch 40 Jahre, die das Gesamtvermögen reichen muss.
Sobald ich im Heim lande, gibt es noch andere, zu verwertende Wertgegenstände.