Kurzfristiges Kapital anlegen

  • Liebe Finanztip-Community,

    Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

    Ich habe eine Frage zum Thema: Wie lege ich Kapital heute am besten -risikoarm- an, wenn ich bald eine neue Immobilie kaufen will.

    Etwas detaillierter: meine Freundin und ich haben beide kurzfristig Kapital aus einem Immobilienverkauf gezogen.
    Wir wollen gerne in 3-5 Jahren eine neue Immobilie erwerben.
    Demnach will ich natürlich kein größeres Risiko eingehen.
    Macht eine Splittung Sinn? Teils ETF, teils Tagesgeld, etc…?
    Oder geht man in diesem Fall eher ganz auf Nummer sicher und legt das Geld einfach bei Trade Republic mit 2% fürs Tagesgeld an?

    Besten Dank euch.

    Grüße

    Chris

  • Elena H. 6. November 2025 um 10:25

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Am Ende ist das eine sehr individuelle Entscheidung, die nur ihr beide für euch treffen könnt.

    Wenn ihr wirklich kein Risiko eingehen möchtet, dann bleiben nur die bereits von den Vorrednern vorgeschlagenen Möglichkeiten.

    Aber braucht ihr wirklich das komplette Kapital zum Erwerb der neuen Immobilie, oder wäre sie im Zweifel auch finanzierbar wenn ihr 20% weniger Kapital einbringen würdet? Könntet ihr mit dem immobilienkauf auch ein paar Jahre länger warten? Alles Fragen, die nur ihr beantworten könnt. Und je nachdem, wie ihr die Fragen für euch beantwortet, könnte auch rauskommen, dass ihr das Risiko eingehen wollt und doch einen Teil eures Vermögens in Aktien-ETF steckt.

  • Über Raisin in Festgeld und Tagesgeld in 100k Tranchen verteilen? Das kommt dann mit der Inflation in etwa hin.

    Aktien sind zu riskant auf kurze Sicht.

    Bei Trade Republic gabs schon mehrmals Trouble.

    Smartbroker+ liegt mit dem Zinskonto immer ein Viertelprozent unter dem Einlagenzins der EZB.

  • Wie lege ich Kapital heute am besten -risikoarm- an, wenn ich bald eine neue Immobilie kaufen will.

    Prognosen sind immer schwierig, speziell dann, wenn sie die Zukunft betreffen.

    Meine Freundin und ich haben beide kurzfristig Kapital aus einem Immobilienverkauf gezogen. Wir wollen gerne in 3-5 Jahren eine neue Immobilie erwerben.

    Ob wir diesen Plan tatsächlich umsetzen - und wann! - steht natürlich in den Sternen.

    Ich wollte in dieser Stadt ursprünglich auch nur 3-5 Jahre bleiben - und wohne nun, sehr viele Jahre später, immer noch hier. Auch in diesem Quartier wollte ich eigentlich nur wenige Jahre bleiben und wohne nun, viele Jahre später, immer noch hier.

    Demnach will ich natürlich kein größeres Risiko eingehen.

    Das will der Durchschnittsdeutsche ohnehin nie. Lieber läßt er sein Geld von der Inflation auffressen, als daß er ein Risiko eingeht.

    Ist Dir eigentlich klar, daß deine aktuelle Beziehung ein Risiko ist? Ehen scheitern hier in Deutschland mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa einem Drittel; bei nichtehelichen Beziehungen dürfte die Quote höher sein. Kannst Du denn die Hand dafür ins Feuer legen, daß Du in 3 -5 Jahren (wenn Du die nächste Immobilie kaufen willst) noch mit der gleichen Frau zusammen bist?

    Macht eine Splittung Sinn? Teils ETF, teils Tagesgeld, etc…?
    Oder geht man in diesem Fall eher ganz auf Nummer sicher und legt das Geld einfach bei Trade Republic mit 2% fürs Tagesgeld an?

    Ich würde ja Trade Republic als solches als Risiko bezeichnen. :)

    Mal ohne Jux: Auf Deine unspezifische Frage kann es keine sinnvolle Antwort geben, obwohl bei den Kollegen (außer bei michael_d) erwartungsgemäß die Gebetsmühlen zu rotieren begonnen haben. Ohne etliche weitere Informationen traue ich mir keine Einschätzung zu. Vermutlich ist der entscheidende Parameter Dein Kopf und nicht das geplante Immobilienengagement.

  • Ok, ich wollte hier jetzt keine Grundsatzdiskussion starten.

    Weiß ich, ob ich morgen nicht vielleicht einen Unfall baue und tot bin…?

    Ziel meiner Frage war es, verschiedene Meinungen einzuholen.

    Dass ich mir daraus die für meine Situation passendste ziehe, ist wohl selbstredend.

    Dass am liebsten jeder Rendite ohne Risiko will, ist wohl offensichtlich -dass es das nicht gibt ebenso.

    Lange Rede gar kein Sinn: ich wollte erfahren, was verschiedene Zielgruppen mit den Parametern „Beziehung“, „Kapital“ und „geplantem Hausbau“ tun würden, ohne besonderes Risiko einzugehen.

  • Dass am liebsten jeder Rendite ohne Risiko will, ist wohl offensichtlich -dass es das nicht gibt ebenso.

    Ich, an Deiner Stelle, würde in world ETF und sichereren Anteil investieren.
    60/40 oder 70/30.
    Ist genauso sicher/unsicher wie das Leben oder andere private Umstände.

    Wenn dann in 3-5 Jahren wirklich der Wunsch zur eigenen Immobilie auf den Tisch kommt dann wird nach den vorhandenen Mitteln neu kalkuliert und entschieden.
    (Gleich, später, vielleicht, in einer anderen Stadt, .... man weiß nie was kommt.8))

  • Ich wollte hier jetzt keine Grundsatzdiskussion starten.

    Stimmt. Du wolltest nur ein Nicken und hast Dich sehr bemüht, die passenden Schlüsselwörter in Dein Ausgangsposting zu schreiben.

    Und trotzdem nicke ich nicht und michael_d auch nicht. Dumm gelaufen!

    Weiß ich, ob ich morgen nicht vielleicht einen Unfall baue und tot bin … ?

    Das wäre keinem zu wünschen, und doch hätte der Betreffende in diesem Moment die ultimative Sicherheit erreicht.

    Ziel meiner Frage war es, verschiedene Meinungen einzuholen.

    Das möchte ich bezweifeln.

    Für eine Einschätzung der Situation müßte man deutlich mehr über Dich wissen. Ich ahne nicht, ob Du zu einer angemessenen Situationsbeschreibung bereit wärest. Im Ausgangsposting findet sie sich jedenfalls nicht.

    Dass am liebsten jeder Rendite ohne Risiko will, ist wohl offensichtlich - dass es das nicht gibt, ebenso.

    Ich nehme das Wort Risiko (was mich selbst anlangt) möglichst überhaupt nicht in den Mund (oder in meinen Kopf). Würde ich anfangen, so zu denken, gäbe es um mich herum nichts als Risiko. Solange man lebt, ist nichts sicher, überhaupt nichts, und es bessert nichts, mit Leidenschaft jedem Detail nachzugehen, was vielleicht eventuell möglicherweise schiefgehen kann.

    Lange Rede gar kein Sinn: ich wollte erfahren, was verschiedene Zielgruppen mit den Parametern „Beziehung“, „Kapital“ und „geplantem Hausbau“ tun würden, ohne besonderes Risiko einzugehen.

    Mit dem letzten Halbsatz wünschest Du die Diskussion zu steuern. Alles, was nicht Dein gewünschtes (oder imaginiertes) "Sicherheits"-Niveau hat, blendest Du von vornherein aus.

    Offene Diskussion ist eigentlich anders.

  • Dass ich mir daraus die für meine Situation passendste ziehe, ist wohl selbstredend.

    Und das war Dir vorher nicht schon bekannt?

    Welche ETFs definierst Du für Dich als risikoarm?

    Was bei Deiner Situation zu 99,99% von den (aber nur von mir) als Seriös einschätzbaren Internetseiten/Finanz-YT-bern genannt wird, ist hoffentlich auch Dir bekannt.

    Warum dann die (fixe) Idee mit der ETF/Tagesgeldaufteilung? Entweder, ich gehe ins Rendite-Risikio und verschiebe meine Investititon im Worst-Case. Oder ich definiere mir meine EInschätzung zu "risikoarm" selber und handele danach.

    Dass am liebsten jeder Rendite ohne Risiko will, ist wohl offensichtlich -dass es das nicht gibt ebenso.

    Deine Risikobewertung kennt außer Dir (hier) niemand. Sind für Dich Festgeld oder Laufzeit-ETFs risikoreicher wie Geldmarktfonds (ich gehe mal davon aus, dass es sich um mehr wie 100k€ handelt). Was macht ihr, wenn ihr eure Traumimmobilie in 2,5 Jahre findet, das Geld aber im Festgeld unerreichbar ist, um traumhafte 0,x% (vor Steuern, die mögen bei euch aber irrelevant sein) mehr wie im Tagesgeld zu bekommen?

    Das Festgeld mag aber das Risiko eines Fehlkaufes absichern (keine spontane Entscheidung vor 3 Jahren, weil das Geld vorher gebunden ist).

    ich wollte erfahren, was verschiedene Zielgruppen mit den Parametern

    Von Zielgruppen lese ich da nichts. Dazu würden auch Alter, Einkommen und einiges mehr gehören. Nur weil ich mein Geld für die ETW auf dem TG/FG angespart habe, muss das für andere nicht passen. Aus heutiger Sicht hätte ich es anders machen sollen, genauso wie ich (trotz angesparten Geld) die selber genutzte Immobilie mit einem viel höheren Kredit hätte finanzieren sollen.

    Würde ich sowas heute jemandem raten? Nein, ich habe aber keine Glaskugel, wo Dein individueller Immo-Zins in 3-5 Jahren stehen wird und ob Du jemand bist, der sowas machen würde (falls das bei der unbekannten Höhe des Eingenanteils in 3-5 Jahren möglich ist).

    Hätte mein Geld beim Kauf temporär 50% wenigere Kaufkraft gehabt, wären es einfach 50% mehr Kredit zu ein paar zehntel Prozent mehr Zinsen geworden. Nach 10-15 Jahren (also vor Ende meiner Zinsbindung) wäre der ETF mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wieder im Plus gewesen und ich hätte gessamthaft weniger für die Immobilie gezahlt. Wenn nicht, hätte mein Job die Mehrkosten auch ausgleichen können und ist hätte meine persönliche Spekulation halt verloren.

    Ob Du mit dme Geld aber eher bei 20% oder 80% Eingenenteil liegst, weisst.......wieder mal nur Du.

    Von daher: die rationale Antwort war schon vor Deiner Frage klar, die irrationale hängt von Deinen persönlichen Imdikatoren ab.

  • Ich habe eine Frage zum Thema: Wie lege ich Kapital heute am besten -risikoarm- an, wenn ich bald eine neue Immobilie kaufen will.

    Eine Klassiker unter den Finanzfragen sozusagen ...

    Die Pauschal- oder Standardformel (ob man das nun "herrschende Lehre" oder "Mainstream" nennt, kann dabei dahinstehen) lautet, diese Mittel nur "risikoarm" vorzuhalten und anzulegen, wenn man "bald eine neue Immobilie kaufen will".

    Meine Antwort ginge eher in Richtung der Juristen-Floskel also "Es kommt darauf an" - nämlich immer auf den jeweiligen Einzelfall ...

    Und damit - neben Deiner subjektiven Risikobereitschaft (Risikotoleranz) - insbesondere auf Deine objektive Risikotragfähigkeit das Projekt "neue Immobilie" betreffend.

    Da aber nicht bekannt ist, ob die "neue Immobilie" mit diesem "Kapital" komplett bezahlt werden kann oder soll: oder dieses Kapital nur als Eigenkapital für eine Finanzierung vorgesehen ist; und falls ja, wie hoch dabei der Einsatz vom Fremdkapital sein soll (Beleihungsauslauf) ... läßt sich dazu wenig bis nix sagen.

    Habe genug Fälle gesehen, in denen (stringent und apodiktisch) der "herrschenden Lehre" gefolgt wurde. Aber auch diverse Fälle, in denen ein Mix gefahren wurde (aus "risikoarmen" und "risikoreichen Anlagen") - allerdings so gewichtet, daß im worst case (Börsencrash) das Projekt "Immobilie" aber dennoch realisiert werden konnte (wenn auch mit höheren Darlehen, höherem Zinssatz, höherer Annuität - wenn das hinhaut und man damit leben kann - why not ?).

    Wir wollen gerne in 3-5 Jahren eine neue Immobilie erwerben.

    Das ist kein konkreter sprich fixer Zeitpunkt - sondern eher nur ein zeitlicher Korridor.

    Kann mich (leider) an diverse Fälle mit ähnlicher Absicht erinnern - dabei wurde dann aber fünf, 10 oder noch mehr Jahre nach der "passenden" Immobilie gesucht oder mit deren Bau gewartet (aus welchen Gründen auch immer). Am Ende war es dann nicht selten so, daß weder die Immobilie vorhanden noch das Kapital über einen ziemlich langen Zeitraum vernünftig investiert war. In so manchen Fällen waren in der Zwischenzeit auch noch die Immobilienpreise davon "galoppiert" (Zeitraum 2008 bis 2022).

    Von daher empfehle ich in solchen Fällen eher mit einer Art zeitlichen Deadline in Sachen Umsetzung/Realisierung zu arbeiten.

    Nummer sicher

    Mit dieser Formulierung im Kontext "Finanzen" tue ich mich schwer. Als "Nummer sicher" würde ich da nur die Steuern, die Inflation und die mit jedem Investment verbundenen Kosten (Gebühren) bezeichnen.


    Dir/Euch gute Gedanken und danach ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Nur am Rande aber in dem Kontext

    Das will der Durchschnittsdeutsche ohnehin nie. Lieber läßt er sein Geld von der Inflation auffressen, als daß er ein Risiko eingeht.

    Der "Durchschnittsdeutsche" unterscheidet sich dabei aber offensichtlich kaum bis gar nicht vom "Durchschnitt der EU-Bürger" ...

    Wie die EU-Kommission - im Zusammenhang mit ihren Plänen zur sogenannten "Spar- und Investitionsunion" - festgestellt hat, ist "Vorsicht bei der Geldanlage" kein rein deutsches Phänomen. Demnach legen "rund 70% der EU-Bürger ihre Ersparnisse nicht gewinnbringend an, sondern verwahren sie lediglich als Sichteinlagen oder Festgeld bei ihrer Bank". Das geht aus Erhebungen der EU-Kommission hervor. "Rund 10 Billionen Euro an Cash" hielten die Menschen demnach auf diese Art und Weise.

    Die EU-Kommission will übrigens die EU-Bürger befähigen, sich stärker an den Kapitalmärkten zu engagieren, zum Beispiel mit einer besseren Finanzbildung. Das erklärte Ziel: Die Menschen sollen so Vermögen für die Zukunft aufbauen und mit ihren Investitionen am Kapitalmarkt EU-Unternehmen dabei helfen, erfolgreich zu wachsen. Im 2. Quartal 2027 will die EU-Kommission einen Zwischenbericht vorstellen, wie weit die Pläne in der "Spar- und Investitionsunion" gediehen sind.

    Die seit dem Jahr 2008 auseinanderlaufende wirtschaftliche Entwicklung samt Dynamik im Verhältnis "EU vs USA" beispielsweise scheint selbst in Brüssel und Straßburg so langsam in den Fokus zu rücken (siehe auch den Draghi Report). Der so erschwerte Zugang der Unternehmen zu Kapital und die bis heute fehlende bzw. unvollendet gebliebene EU- Kapitalmarktunion dürften u. a. die Gründe sein, warum sich die Entwicklung "EU vs USA" seit 2008 wie eine Schere geöffnet hat. Diverse Gründe hat allerdings auch die EU selbst gesetzt (mit überbordender Bürokratie und ebensolcher Regulierungswut - um ein Beispiel zu nennen).