Beiträge von Katti.diba

    Hallo Paule_10 , das klingt doch alles für einen 26-jährigen sehr vernünftig und solide. ...

    Ansonsten verstehe ich deine Differenzierung zwischen Altersvorsorge und Vermögensaufbau nicht so recht. Insbesondere verstehe ich nicht wozu es dazu unterschiedlicher Aktien-ETF bedarf. Einem jungen Menschen zu Beginn des Berufslebens und noch überschaubaren Anlagesummen empfehle ich jedenfalls einfach einen All-World ETF.

    Ich würde auch nur einen Aktien-ETF (plus ggf. Sicherheitsanteil) besparen. Neben kurzfristigem Sparen (Urlaub, Autoreparatur...) und mittelfristigem Sparen (Auto...) reicht eine langfristige Investition für Vermögensaufbau. Ob das Geld in vielen Jahren (teilweise) für Wohneigentum, eine Selbstständigkeit, Altersvorsorge oder sonstwas verwendet wird, ist doch eigentlich egal.

    Auch der Tip von Achim Weiss, einfach mal anzufangen, finde ich sinnvoll.

    Vor nicht allzu langer Zeit gab es schon einen Thread zu Azubi+Sparen.

    juls44 Grundsätzlich finde ich deine Idee gut, erst einen Notgroschen (=Tagesgeld) aufzubauen und dann auch ans langfristige investieren zu denken.

    Die Höhe des Notgroschen ist individuell. Ich würde mich nicht nur an den relativen Empfehlungen 3-6 Monatsgehälter orientieren, sondern auch die absoluten Zahlen betrachten. Als Azubi wird das Gehalt noch überschaubar sein, je nach Lebenssituation können aber trotzdem Autoreparatur oder ähnliches anfallen, die nicht mal eben so oder durch Aussetzen des Sparplans bezahlt werden können.

    Auch würde ich überlegen, ob es sinnvoll ist, weitere risikoarm angelegte Gelder zu haben. Gerade in jungen Jahren ergeben sich überraschend kurz- und mittelfristig größere Ausgaben z.B. durch erstes Auto, erste eigene Wohnung, mit denen man 1-2 Jahre vorher noch gar nicht gerechnet hat. Als älterer Mensch hat man da vielleicht größere Planungssicherheit, vor allem aber meist ein größeres Gehalt und schon ein nennenswert gefülltes Depot, sodass diese Ausgaben relativ betrachtet deutlich kleiner sind.

    Die einfachste Art, eine Struktur für sein Geld festzulegen(=Asset Allocation), ist die Aufteilung in risikoarm und risikoreich.

    Als risikoarm gelten Tagesgeld, Festgeld, Geldmarktfonds und kurzlaufende Staatsanleihen bester Bonität.

    Risikoreich sind Aktien-ETFs, aber auch längerlaufende Staatsanleihen, Unternehmensanleihen etc. Hier reicht ein weltweiter ETF wie der MSCI ACWI, MSCI ACWI IMI oder FTSE All World. Wenn Anleihen enthalten sein sollen, wären die Lifestrategy-Produkte von Vanguard eine gute Wahl (gibt es mit unterschiedlichem Anleihenanteil). Wer Rohstoffe dabei haben möchte, kann auch den ARERO wählen.

    Der Anleihenanteil reduziert in der Regel die Schwankungen im risikoreichen Vermögensteil, dafür ist aber langfristig eine geringere Rendite zu erwarten. Statt Anleihen im Risikoteil beizumischen, könnte auch der Anteil risikoarmer Geldanlagen erhöht werden und dafür nur Aktien im risikoreichen Teil.

    Aktuell habt ihr 60/200=30% in Unternehmensanleihen investiert. Die Lifestrategy Produkte gibt es mit 20 oder 40% Anleihenanteil. Müsstet ihr überlegen, was davon besser zu euch passt.

    Alternativ vielleicht zwei ETFs, einen weltweitem Aktien-ETF und einen Geldmarktfonds o.ä. Wie oft bzw. ab welchem Unterschied ihr dann rebalanced, ist Geschmackssache. Es ist aber sinnvoll, sich bereits vorher zu überlegen, wann gehandelt wird und wie. Z.B. an einem Stichtag das Verhältnis ausrechnen und die Sparraten fürs nächste Jahr entsprechend anpassen (funktioniert vor allem in der Anfangsphase). Oder umschichten, wenn aus 70/30 60/40 oder 80/20 geworden ist (fiktive Zahlen).

    Ob man den Goldanteil beibehält (so stehenlassen oder weiter besparen), ist Geschmackssache. Ob euer gewähltes Produkt sinnvoll ist, kann ich nicht sagen.

    In hier verlinkten Thread geht es auch um die Frage, ob ein Bausparer sinnvoll wäre.

    Bau doch mal eine ähnliche Excel-Liste mit deinen Daten (V1: Sondertilgung, V2: Bausparer, V3: Sparen und reduzierter Anschlusskredit). Die korrigierte Datei habe ich hier nochmal angehängt.

    Dann kannst du mit den Zinsen und sonstigen Zahlen rumspielen um herauszufinden, bei welcher Konstellation welche Variante die beste ist. Dann sieht man mal alle Haben- und Sollzinsen (und Gebühren), nicht nur die Zinsen für den Anschlusskredit, sondern auch die durch Sondertilgung eingesparten Zinsen.

    Ich würde die 200-300€ eher als Sondertilgung verwenden oder sparen und am Ende der Kreditlaufzeit nutzen, um den Anschlusskredit zu reduzieren.

    Bei 1,8% Kreditzins braucht es ca. 2,5% Guthabenzins für ein positives Zinsdifferenzgeschäft, sonst lohnt sich sondertilgen mehr.

    Bei einem Bausparer habt ihr zunächst Abschlussgebühren, die verloren sind. Dann spart ihr 50% der Bausparsumme praktisch zinslos an, um dann ein günstigeres Darlehen für die anderen 50% der Bausparsumme zu bekommen.

    Das lohnt sich nur, wenn die Zinsen für die normale Anschlussfinanzierung 2-3 mal höher sind als beim Bausparer. Meist gewinnt bei dieser Wette die Bausparkasse und nicht der Bausparer.

    Ich würde als erstes überlegen, wie ich die 120k anlegen würde, wenn sie plötzlich auf meinem Girokonto liegen würden. Welche Aufteilung risikoarm/risikoreich? Würde ich Einzelaktien haben wollen? Würde ich im Risikobreich (Unternehmens-/Einzel-)Anleihen wählen?

    Denn Unternehmensanleihen gehören für mich in den Risikobereich, vor allem Einzelanleihen, langlaufende Anleihen etc.

    Also erstmal eine neue Gesamtallokation für das Vermögen festlegen und anschließend überlegen, welcher Teil des Bestands dazu passt und bleiben darf und was umgeschichtet wird.

    Mir persönlich wäre der Allianzklumpen deutlich zu groß. Obwohl ich Anleihen im Risikoteil nicht abgeneigt bin, wäre mir auch diese Menge deutlich zu groß. Also je nach Risikoneigung größer Teile in Welt-ETF oder risikoarm umschichten, wäre mein Bauchgefühl.

    Zu den Unternehmensanleihen selbst kann ich wenig sagen. Ich habe im Kopf, dass das Ausfallrisiko bei Fälligkeit am größten ist, weil das Unternehmen in dem Moment eine Anschlussfinanzierung braucht. Ob bei den einzelnen Unternehmen in 5, 10 oder 20 Jahren ein solches Risiko besteht, kann ich nicht abschätzen.

    Da gibt es im Forum sicher andere, die entsprechende Erfahrung und Expertise mitbringen.

    Meine Anmerkung zu deiner privaten Fondsrente:

    Du verlierst jedes Jahr ca.1% an Kosten, die dir für den Zinseszinseffekt fehlen. Füttere mal einen entsprechenden Rechner mit deiner Monatsrate von ca. 87€, einer Laufzeit von 35 Jahren und Zinsen von 6% für den ETF und 5% für die Versicherung.

    Der Unterschied beträgt etwa 22.000€, die dir durch die Versicherung in der Ansparphase verloren gehen. Damit könnte man das ein oder andere Extrajahr seine Rentenlücke schließen.

    Falls du zum Rentenbeginn immer noch eine private Rentenversicherung möchtest, könntest du das mit dem selbstinvestierten Geld dann immer noch machen. Halte ich aber nicht für empfehlenswert.

    Dass die Schenkung kommt, ist sehr sicher. Vorverlegen lässt sie sich aber leider nicht, weil das Geld noch in einer Wohnung steckt, die erst kurz vor unserem Hauskauf aus der Spekulationsfrist fällt. Es handelt sich bei der Schenkung um 50k, also schon deutlich über den Umzugskosten, das würden wir auf jeden Fall gerne einbringen. Kredit ist noch nicht beantragt. Daher die Frage: warten / beantragen als ob die Schenkung nicht käme / beantragen als hätte man das Geld schon?

    Das werden die wahrscheinlich schon tun, oder etwa nicht?

    Ich persönlich(!!!) hätte Bedenken, dass sich beim Wohnungsverkauf irgendwas verzögert. Gibt es schon einen Käufer/Kaufvertrag inkl. Zahlungsbedingungen? Oder ist bis jetzt der Verkauf lediglich angedacht?

    Vielleicht besser als Sondertilgung nutzen? Üblich sind 5% der Darlehenssumme pro Jahr, die ohne Strafgebühr (Vorfälligkeitsenzschädigung) möglich sind. Auf entsprechende Konditionen im Vertrag achten.

    Andererseits sind 50k so viel, dass sie den Darlehenszins durch den niedrigeren Beleihungsauslauf spürbar reduzieren. Es sei denn, ihr müsst eh nur 60% finanzieren.

    Du solltest für dich erstmal ein paar Fragen klären:

    • Wie sicher ist die Schenkung? Könnte da noch was schiefgehen?
    • Welche Größenordnung hat die Schenkung?
    • Könnte man die Schenkung ggf. vorziehen?
    • Neubau oder Altbau?
    • Welche Kosten habt ihr außer Kaufpreis inkl. Nebenkosten? Renovierung, Möbel, Garten...


    Wenn die Schenkung größer ist (50k, 100k oder ...) hat sie einen nennenswerten Einfluss auf den Beleihungsauslauf und damit den Zinssatz.

    Handelt es sich eher um 10k bis 20k, wären das für mich "Umzugskosten". Dann würde ich von eurem Eigenkapital weniger für Möbel etc. zurückhalten. Falls bei der Schenkung etwas schiefgeht bzw. Sich verzögert, müsst ihr halt das alte Sofa mitnehmen, den Garten später machen... Aber der eigentliche Hauskauf ist nicht in Gefahr.

    Auch bei einem gebrauchten Haus mit Sanierungsbedarf kann man überlegen, welche Sanierungen man schieben oder ggf. komplett streichen kann.

    Bei der Aufteilung der Millionen wäre ich persönlich(!) eher vorsichtig unterwegs. Meine Börsen Erfahrung ist gering, daher kann ich meine Risikotragfähigkeit nicht einschätzen. Rational betrachtet sollte sie hoch sein (Immobilie, >15 Jahre Zeit), aber wie sich ein echter Crash anfühlt, weiß ich nicht.

    Aus dem Bauch heraus also eher 60-70% Aktien, 15-20% sichere kurzlaufende Staatsanleihen, 10-20% längerfristige (Unternehmens-)Anleihen. Reduziert hoffentlich die Volatilität, aber natürlich auch die langfristig zu erwartende Rendite.

    Beim Aktienanteil vielleicht eine Mischung aus FTSE All World und Kommer-ETF, wie jetzt auch bei der Einmalanlage.

    1. Immokredite: abzahlen unter Ausnutzung der Kündigungsregel bei >10 Jahren. Würde die Finanzstruktur deutlich vereinfachen, denn z.Z. werden noch Festgelder vorgehalten, um die Restschuld zu tilgen.

    2. Altersvorsorge: Immobilie + 1Mio + Zeit sollte reichen für die Altersvorsorge. Zusätzliches Sparen ist nicht verkehrt, aber nicht dringend erforderlich.

    3. Leben: die Raten für die Immobilie fallen weg, die Sparrate für die AV könnte verringert werden. Dadurch ergeben sich freie Mittel für etwas mehr Luxus, z.B. Reduzierung der Arbeitszeit, Putzfrau, mehr Reisen/Freizeitaktivitäten...

    Wichtig ist hierbei, ein passendes Maß an Luxus zu finden, das man sich auf Dauer leisten kann. Den Lebensstandard erhöhen ist schließlich leichter als ihn wieder abzusenken. Und 1 Mio klingt mehr als es ist. Ein paar unbedachte Ausgaben nach dem Motto "Ich hab ja" und das Geld ist ganz schnell weg. Deshalb möglichst das ganze zusätzliche Geld langfristig weglegen (Altersvorsorge) und nur mit den aktuellen Einnahmen agieren.

    Wie in meiner Beschreibung beschrieben um einfach jedes Quartal ein wenig Geld aufs Konto zu bekommen.

    Der gewählte Threadtitel suggeriert, dass du einen ETF mit Dividendenschwerpunkt wählst, nicht einfach eine ausschüttende Variante eines normalen ETF.

    Beim Dividendenschwerpunkt wäre dir hier im Forum wohl ein Shitstorm sicher;)

    Das Problem der Standard-Elster-Formulare ist, dass sie jeden Sonderfall abdecken müssen. Dadurch werden sie endlos lang. Vor allem für diejenigen, die nicht vertraut sind mit der Behördensprache, ist es schwer, genau die 2-3 Zeilen eines 4-seitigen Formulars zu finden, die man ausfüllen möchte.

    Klar, beim zweiten Mal kann man auf übernehmen klicken und nur die Zahlen in den markierten Feldern prüfen/ändern. Aber das muss man erstmal wissen und sich tapfer beim ersten Mal durchkämpfen.

    Eine ordentliche Steuersoftware mag eine verständlichere Sprache nutzen und durch gezielte Fragen nur die passenden Felder herausfiltern, schreckt aber vielleicht durch ihre Gebühren einkommensschwächere Personen ab.

    Frage des Risikoappetits. Die Kredite laufen ja schon 4 Jahre. Von 2021 bis 2031 sind es ja 10 Jahre. Man hätte das schon machen können. Aber es ist Dein Geld und Dein Nachtschlaf, der vom Börsengewitter gestört wäre.

    Wenn man direkt am Anfang der 10 Jahre eine entsprechende Einmalanlage machen könnte, reichen in der Regel 10 Jahre aus. Bei Sparplänen sind die erforderlichen Zeitspannen, um keine Verluste zu machen, meines Wissen höher. Deshalb kann ich die Vorsicht gut nachvollziehen.

    Bei größeren Zeitspannen ist ein ETF wahrscheinlich renditestärker. Vielleicht Teile rechtzeitig umschichten in risikoarme Anlagen. Nur wann ist "rechtzeitig"? Und wie sehr würde ich mich über die entgangenen Gewinne ärgern, wenn die Kurse doch weiter steigen?

    Solange man die Immobilie bewohnt ist egal, ob sie 0,2Mio, 2Mio oder 20Mio wert ist. Die Immobilie erwirtschaftet keine direkten Erträge. Die gesparte Miete ist beim Finanzbedarf in der Regel schon eingepreist.

    Auch der Wert einer vermieteten Immobilie würde ich eher an der Nettomiete, nach Anzug von Kosten und Steuer, bewerten als an ihrem Marktpreis. Denn nur die absoluten Erträge sind bei der Einnahmen-/Ausgabenaufstellung entscheidend, nicht die prozentuale Rendite.

    Deine 10k sind als reiner Notgroschen ok. Gibt es auch Rücklagen für mittelfristiges wie "neues" Auto, Instandhaltung Wohnung ...?

    Deine Sparrate sind 18k pro Jahr. Leg die doch schonmal in einen Aktien-ETF an, da kommt auf Dauer einiges zusammen. Und du bekommst einen ersten Eindruck von den Börsenschwankungen.

    Als ETF würde ich auch den FTSE All World oder den MSCI ACWI nehmen. Lass dich nicht von momentanen Stimmungen beeinflussen. Vor 1-2 Jahren war noch die Frage, ob man nicht komplett auf Schwellenländer verzichtet, weil der einfache World deutlich besser war als der ACWI. Heute scheint selbst beim ACWI der USA-Anteil zu hoch. Und in 1-2 Jahren gibt es wieder andere "optimale" Gewichtungen. Was für dich langfristig das beste gewesen wäre, weißt du eh erst am Ende.

    Ohne Aktienerfahrung würde ich dir raten, erstmal nur einen Teil (50% ?) in Aktien anzulegen, den Rest sicher. Und dann schauen, wie du auf 10, 20 oder mehr Prozent Kursschwankung reagierst. Aktienanteil erhöhen kannst du danach immer noch. Die entgangene Rendite finde ich besser als realisierte Kursverluste, wenn du bei zu hohem Aktienanteil Panik bekommst und am Teifpunkt verkaufst.

    Naja, der Freibetrags ist bereits erreicht, also ist jede weitere Schenkung jetzt steuerpflichtig. Da gibt es keinen Ermessensspielraum. Klar ist fraglich, ob das FA jemals davon Sind bekommt, aber rein formal handelt es sich um Steuerhinterziehung, wenn die Schenkung nicht gegenüber dem FA erklärt wird.

    Wenn er das Darlehen nicht zinsfrei sondern lediglich vergünstigt gewährt, sind es deutlich weniger als 1435€, die geschenkt werden.

    Bei 1-2x Geburtstag und Weihnachten kann man dann überlegen, ob das nicht im üblichen Rahmen unter Geschwistern ist.

    Viele andere würden gar nicht darüber nachdenken und eventuell erhaltenen Zinsen nicht bei der Steuer angeben. Das wäre aus meiner Sicht eher Steuerhinterziehung.

    Wichtig fände ich einen Vertrag/Schriftstück, in dem Kreditsumme, Zinssatz, Rückzahlungsmodalitäten etc. festgehalten werden. Stichwort Geldwäscheprüfung, aber auch die sehr unwahrscheinlichen Fälle wie Zahlungsausfall, Tod... Hätte man so halbwegs sinnvoll abgedeckt.