Autokauf von Depot oder Tagesgeld

  • Autokauf aus welchem Topf? 3

    1. Tagesgeld (3) 100%
    2. ETF-Depot (0) 0%

    Hallo zusammen,


    bei uns steht in naher Zukunft ein Autokauf an – vermutlich um die 20.000 €. Die Summe haben wir zur Verfügung, allerdings bin ich unsicher, aus welchem "Topf" ich das Geld am sinnvollsten nehmen sollte, und hoffe auf eure Meinungen.


    Kurz zur Situation:

    Ich habe eine Zeit lang regelmäßig in zwei ETFs investiert. Inzwischen haben wir uns jedoch entschieden, mittelfristig ein Haus zu bauen oder zu kaufen. Deshalb sparen wir aktuell gezielt Eigenkapital an – auf Tages- und Festgeldkonten – mit dem Ziel, dieses Geld in ca. 3 Jahren fürs Eigenheim zu nutzen. Aus diesem Grund habe ich meine ETF-Sparpläne auch gestoppt bzw. stark reduziert.


    Jetzt stellt sich die Frage:

    Finanziere ich das Auto aus dem angesparten Eigenkapital (Tagesgeld), oder löse ich mein ETF-Depot auf, in dem (zufällig) derzeit etwa 20.000 € stecken?


    Was meint ihr? Lieber das Depot auflösen und das Tagesgeld fürs Haus „unangetastet“ lassen – oder umgekehrt?


    Vielen Dank vorab für eure Einschätzungen!

    Beste Grüße

  • Also wenn ihr in 3 Jahren eh spätestens das ganze Geld benötigt, würde ich den ETF auflösen, wer weiss ob der in 3 Jahren so dasteht das er euch helfen wird. Tagesgeld sind die Zinsen zwar überschaubar, aber sicher.

    Kurzfristig (dazu gehören in meiner Welt 3 Jahre) würde ich keinen ETF besparen oder ruhen lassen und hoffen das in 3 Jahren die Rendite höher ist.

  • Schicko

    Bin nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter. Zudem habe ich ein bißchen auch eigene Erfahrungen (bin seit den 70er aktiv im Finanzspiel dabei).



    aus welchem "Topf"

    Da jeder Mensch bei sachlich-nüchterner Betrachtung nur ein Vermögen hat, empfiehlt sich auch eine ganzheitliche Betrachtung und tendenziell kein Denken in "Töpfen". Einerseits.

    entschieden, mittelfristig ein Haus zu bauen oder zu kaufen. Deshalb sparen wir aktuell gezielt Eigenkapital an – auf Tages- und Festgeldkonten – mit dem Ziel, dieses Geld in ca. 3 Jahren fürs Eigenheim zu nutzen.

    Andererseits gibt es Konstellationen - die oben zitierte gehört fraglos dazu - in denen solche Überlegungen (ggf. sehr viel) Sinn entfalten. Je nach Gesamt-Vermögenssituation.


    Siehe auch hier:

    Aus diesem Grund habe ich meine ETF-Sparpläne auch gestoppt bzw. stark reduziert.

    Das dürfte sozusagen "lege artis" sein, da bei einem solchen Vorhaben ("Hauskauf, Hausbau" - vermutlich zur Eigennutzung) in absehbarer Zeit ("3 Jahre") die dafür erforderlichen Mittel bzw. das für eine Finanzierung erforderliche Eigenkapital möglichst "risikoarm" vorgehalten werden sollte. Aktien-ETFs sind aber "risikoreiche" Anlagen (wenn auch - in the long run - dementsprechend renditeträchtige).

    Lieber das Depot auflösen und das Tagesgeld fürs Haus „unangetastet“ lassen

    Das wäre (bei überschaubarem bis knappem Budget für das Projekt Eigenheim jedenfalls) meine bevorzugte Vorgehensweise. Eine andere würde ich nur dann empfehlen, wenn auch bei einem immer möglichen Crash am Aktienmarkt das geplante Projekt (Eigenheim) dann nicht gefährdet wäre bzw. der höhere Darlehenszins (Stichwort: Beleihungsauslauf) dann auch noch verkraftbar wäre.



    Dir gute Gedanken, ebensolche Finanz-Entscheidungen und viel Erfolg bei dem Projekt !

  • Ich stelle mal grundsätzlich die Frage, ob man bei einem konkreten Immobilienwunsch überhaupt ein Aktien-ETF-Depot haben sollte? :/

    Für eine möglichst günstige Immobilienfinanzierung zählt i.d.R. jeder Euro, den man als Eigenkapital einbringen kann.

  • Vielen Dank bereits für eure Antworten!


    Ich stelle mal grundsätzlich die Frage, ob man bei einem konkreten Immobilienwunsch überhaupt ein Aktien-ETF-Depot haben sollte? :/

    Für eine möglichst günstige Immobilienfinanzierung zählt i.d.R. jeder Euro, den man als Eigenkapital einbringen kann.

    Das ist sozusagen noch eine "Altlast" aus der Zeit, bevor der Wunsch konkret war bzw. wir uns in diese Richtung entschieden hatten. Bedeutet aber für dich, dass du es nicht nur nicht weiter besparen würdest, sondern ohnehin auflösen und umschichten würdest - ganz unabhängig von einem Autokauf?

  • Ich stelle mal grundsätzlich die Frage, ob man bei einem konkreten Immobilienwunsch überhaupt ein Aktien-ETF-Depot haben sollte? :/

    Warum nicht ... ? Siehe hier:

    Je nach Gesamt-Vermögenssituation.

    In dem Kontext

    Für eine möglichst günstige Immobilienfinanzierung zählt i.d.R. jeder Euro, den man als Eigenkapital einbringen kann.

    "In der Regel" eben ... Zu den "Kautelen" siehe schon hier

    Eine andere würde ich nur dann empfehlen, wenn auch bei einem immer möglichen Crash am Aktienmarkt das geplante Projekt (Eigenheim) dann nicht gefährdet wäre bzw. der höhere Darlehenszins (Stichwort: Beleihungsauslauf) dann auch noch verkraftbar wäre.


    Es dürfte also, wie so oft, auf den jeweiligen Einzelfall ankommen.


    "In der Regel" dürfte gelten

    Das wäre (bei überschaubarem bis knappem Budget für das Projekt Eigenheim jedenfalls) meine bevorzugte Vorgehensweise.

    Sprich die dafür eingeplanten Mittel möglichst "risikoarm" vorhalten.

  • Bedeutet aber für dich, dass du es nicht nur nicht weiter besparen würdest, sondern ohnehin auflösen und umschichten würdest - ganz unabhängig von einem Autokauf?

    In Anbetracht der eigenen Vermögenssituation, wie Sovereign es so schön ausgedrückt hat, würde ich das tun. Und zwar ganz unabhängig vom geplanten Autokauf.


    Kommt halt darauf an, welchen Anteil die 20K im Depot am Gesamtvermögen ausmachen und wie Sie Euch konkret weiterbringen, wenn es um die Finanzierung der Immobilie geht.

    Wenn es eh nur 'Peanuts' sind und ein Verlust von 10K (Annahme 50% Einbruch) in 3 Jahren Eure finanzielle Situation nicht grundlegend verbessern, kann man natürlich auch einfach laufen lassen und hoffen, dass es dann in 3 Jahren nochmal 20% mehr sind.


    Ich habe es Anfang der 2000'er im Bekanntenreis erlebt, wie Träume am geplatzten Aktiendepot zerbrochen sind.

  • Ich habe es Anfang der 2000'er im Bekanntenreis erlebt, wie Träume am geplatzten Aktiendepot zerbrochen sind.

    Same here - insbesondere die Zeit von 2000 bis 2003 betreffend. Bis zur globalen Finanzkrise (2008) war es dann auch mit mehr sooo lange hin ...


    Aus vermeintlich harten Jungs und/oder rein rationalen, coolen Anlegern - wurden teilweise larmoyante "Himbeerbubis" - noch schlimmer war es in einigen Fällen, wenn auch der "Dame des Herzens" die Auswirkungen "en detail" bewußt wurden in Sachen Eigenheim beispielsweise (das Motto "Happy Wife - Happy Life" hat in einigen Fällen gegriffen - leider dann in der entgegengesetzten Richtung). Einige dieser Protagonisten sind nie mehr an die Aktienmärkte zurückgekehrt ... (was für eine sorgfältige Beschäftigung mit der objektiven und subjektiven Risikotragfähigkeit und den eigenen Finanz-Zielen (ggf. auch denen der Partnerin) spricht).

  • Der größte Hebel dürfte sein den Kapitalbedarf für das Auto zu senken und vielleicht nur 10k€ auszugeben um dann später direkt ein Baustellen-Fahrzeug zu haben.

    Mit dem guten Auto möchte man beim Häuserrenovieren bzw. Bauen nicht immer alle Materialen transportieren und auf der Baustelle ist es dreckig und staubig.

    Deswegen wäre es jetzt vielleicht schon eine Überlegung wert ein Kostengünstiges Auto zu kaufen welches den Hausbau noch als Baustellenfahrzeug begleiten kann und danach in die ewigen Jagdgründe fahren kann.


    Je weniger Geld ihr für Mobilität ausgebt desto mehr habt ihr für die Immobilie.


    20k€ in ETfs sind jetzt auch nicht die Riesenmenge für eine Immobilienfinanzierung und dürften nicht über eure Immobilienwünsche entscheiden.

  • Der wichtigste Punkt beim Baustellenfahrzeug ist die Anhängerkupplung und brauchbare Anhängelast. Dann investiert man noch in einen gebrauchten Anhänger (den man später wieder fast gleich teuer verkaufen kann) und das Auto bleibt innen sauber und wird auch nicht ständig überladen

  • Deswegen wäre es jetzt vielleicht schon eine Überlegung wert ein Kostengünstiges Auto zu kaufen welches den Hausbau noch als Baustellenfahrzeug begleiten kann und danach in die ewigen Jagdgründe fahren kann.

    Achtung: Wenn das Auto kurz nach dem Hausbau wieder getauscht werden soll, müsste entsprechend viel Geld dafür zurückgehalten werden. Dieses Geld fehlt dann als Eigenkapital für den Hauskauf.