Festgeld für drei Jahre: Jetzt oder noch warten?

  • Hallo,


    ich schätze die momentane Lage so ein, dass die Zinsen eher noch steigen werden als dass sie fallen (?oder?).

    Da ich Geld in eine Festgeldanlage für 3 Jahre anlegen möchte, frage ich mich, ob es besser ist, noch zu warten

    und einen gegebenfall höheren Zinssatz zu erhalten oder ob ich diese Überlegung aussen vor lassen soll?

  • Natürlich hat keiner eine Glaskugel, aber ich gehe auch davon aus, dass die Sparzinsen noch ein wenig steigen werden.

    Kommt auf deine Anlagesumme an, aber du könntest auch gestaffelt einsteigen. Einen Teil jetzt auf 3 Jahre anlegen, einen Teil in ein einem halben Jahr und derweil auf Tagesgeld parken... Oder du drittelst dein Geld und legst jetzt einen Teil auf 12 Monate an, einen auf 24 und einen auf 36 und in einem Jahr kannst du wieder entscheiden, was du mit dem Geld machst. Aber ist natürlich alles individuell und nur ein Gedankengang meinerseits.

  • Ich schätze die momentane Lage so ein, dass die Zinsen eher noch steigen werden, als dass sie fallen. Da ich Geld in eine Festgeldanlage für 3 Jahre anlegen möchte, frage ich mich, ob es besser ist, noch zu warten.

    Nachdem Du der Überzeugung bist, daß die Zinsen weiter steigen werden, solltest Du Deiner Überzeugung entsprechend warten.


    Ist ja nicht schwer, es gibt für Tagesgeld aktuell ja den gleichen Zins.


    PS: In meinen Augen ist der Hauptnachteil von Festgeld, daß es eben fest ist, Du also selbst im Notfall nicht an Dein Geld herankommst.

  • PS: In meinen Augen ist der Hauptnachteil von Festgeld, daß es eben fest ist, Du also selbst im Notfall nicht an Dein Geld herankommst.

    Zu dem Zweck sind Anleihen erfunden worden. Die aktuellen brauchen sich mittlerweile auch nicht mehr für ihren Zinssatz zu schämen.

  • ANDREJ :

    Damit hast Du völlig recht, aber Du kennst doch die in meinen unerklärliche Liebe, die hier im Forum dem Anlageinstrument "Festgeld" entgegengebracht wird. Wenn ich so etwas brauchte, müßte der Zinsunterschied schon ganz erheblich sein, damit ich ein Festgeld kaufte statt einer Rente.

  • Zu dem Zweck sind Anleihen erfunden worden. Die aktuellen brauchen sich mittlerweile auch nicht mehr für ihren Zinssatz zu schämen.

    Nur, dass man da eben das Zinsänderungsrisiko hat. So heißen, dass man die Anleihe im Gegensatz zum Festgeld zwar Mitten in der Laufzeit verkaufen kann, aber wenn z.B. die Zinsen weiter steigen diese ggfs weniger Wert ist.


    microcommerce Hier gibt es ein einen guten Start zum Thema Anleihe-ETFs, wobei der Artikel auch auf Anleihen selbst eingeht. https://hartmutwalz.de/anleihe-etfs/


    Der wichtigste Punkt ist in einem parallelen Faden schon genannt worden: Auf den Spread achten, Anleihen sind nämlich häufig nicht besonders gut liquide.

  • Hat da mal jemand einen besonders hilfreichen Link zum Thema "Anleihe"...ich merke gerade, dazu noch nicht genug zu wissen...

    Ganz frisch:

    https://www.finanzen-erklaert.…ld-einfach-selber-machen/


    Georg beschreibt dort zwar primär, wie man mit Bundesanleihen quasi sein eigenes Tagesgeld machen kann, erklärt im Zuge dessen aber auch eine ganze Menge über Anleihen an sich (etwa Stückzinsen, Kursänderungschance und -risiko, Zinsstrukturkurve).

  • Ganz frisch:

    https://www.finanzen-erklaert.…ld-einfach-selber-machen/


    Georg beschreibt dort zwar primär, wie man mit Bundesanleihen quasi sein eigenes Tagesgeld machen kann, erklärt im Zuge dessen aber auch eine ganze Menge über Anleihen an sich (etwa Stückzinsen, Kursänderungschance und -risiko, Zinsstrukturkurve).

    Sollte man da wirklich alles auf eine Bundesanleihe mit einem Endfälligkeitsdatum setzen?

    Oder sollte man da besser in Betracht ziehen, die Anlagesumme über Fälligkeiten mit 6 oder sogar 3 Monaten Abstand zu verteilen? Dann hat man 1. Eine bessere Verfügbarkeit bei reduzierten Kursrisiko und 2. kann man die Anlageform gleitend wechseln, falls zwischendurch etwas anderes interessanter wird. Das kostet dann u.U. etwas mehr Transaktionsgebühren, aber man ist so liquider.

  • Sollte man da wirklich alles auf eine Bundesanleihe mit einem Endfälligkeitsdatum setzen?

    Das kann man durchaus so machen.

    Oder sollte man da besser in Betracht ziehen, die Anlagesumme über Fälligkeiten mit 6 oder sogar 3 Monaten Abstand zu verteilen? Dann hat man 1. Eine bessere Verfügbarkeit bei reduzierten Kursrisiko und 2. kann man die Anlageform gleitend wechseln, falls zwischendurch etwas anderes interessanter wird. Das kostet dann u.U. etwas mehr Transaktionsgebühren, aber man ist so liquider.

    Auch das kann man machen.


    Credo dieses Forums und auch Georgs Credo ist: Leute schlau machen mit dem Ziel, daß sie mit mehr Einsicht mit dem eigenen Geld umgehen. Bundespapiere sind hoch liquide. Die im Blogbeitrag genannten 200 T€ laufen an der Börse ohne Zucken durch. Georg schreibt: Wenn einer 200 T€ als Tagesgeld anlegen will und fürchtet, daß er die Einlagensicherung brauchte, so müßte er das Tagesgeld auf 2 Banken verteilen. Wenn man 200 T€ Bundesanleihen kauft, habe man dieses Risiko nicht.


    Doch :)


    Wenn dies Anleihe fällig wird, werden die 200 T€ in einem Batzen auf das Verrechnungskonto gebucht, und wenn genau dann ...


    Die Furcht des Paranoikers keint keine sinnvolle Grenze.


    Mir diesem Gedanken im Hintergrund könnte man sagen: Hälfte auf 3 Monate anlegen, andere Hälfte auf 6 Monate. Aber dann ist ja das Zinsänderungsrisiko wieder größer! Man entkommt ihm nicht, dem Risiko, auf dieser Welt. :(

  • Der Zweck des Festgeldes ist im größeren Rahmen die Altervorsorge und in einem in diesem Rahmen enthaltenen Rahmen die Anti-Inflation.

    Also Sicherheitsbaustein im Rahmen der Altersvorsorge... :/


    Da wäre ich ohnehin eher bei Tagesgeld und ggf. nur im Rahmen einer Festgeldtreppe beim Festgeld.

  • Fakt ist aber auch, ob TG, FG oder Anleihen, man ist mit allen Anlagen netto im Minus. Für mich sind das alles Anlagen mit denen ich nur einen kürzeren Zeitraum überbrücke. Bei mir das Geld was ich für die nächsten 3-5 Jahre benötige. Auf jeden Fall erwarte ich keine großen Zinssprünge auf FG für die nächsten Jahre. Selbst wenn es 1% mehr werden, kommt für den Sicherheitsbaustein nur eine überschaubare Summe zusammen.

  • Nur, dass man da eben das Zinsänderungsrisiko hat. So heißen, dass man die Anleihe im Gegensatz zum Festgeld zwar Mitten in der Laufzeit verkaufen kann, aber wenn z.B. die Zinsen weiter steigen diese ggfs weniger Wert ist.

    Na ja, das Zinsänderungsrisiko ist bei einer Anleihe mit 3-jähriger Restlaufzeit genau das gleiche wie mit einem 3-Jahres-Festgeld. Der Unterschied ist, dass die Anleihe die Entwicklung durch ihren Kurs reflektiert während das Festgeld die ganze Zeit mit seinem Einstandswert in Deinen Büchern stehen bleibt.