Acht Jahre zur Rente - mit ETFs starten?

  • Allerdings ist das ganze Thema so vielschichtig, dass je nach Stand der Finanzbildung, den Erfahrungen im Umgang mit dem lieben Geld und der "Risikoneigung" durchaus eine Sitzung bei einem qualifizierten Berater (gegen Honorar) sinnvoll sein kann... sofern das Ziel der Sitzung auf das DIY abzielt. Wenn ich meine Schäfchen noch nicht im Trockenen hätte, würde ich ggfs. mal tobiasweiss ansprechen/anschreiben oder auf seinen Kommentar warten.

    Vielen lieben Dank für den Trigger. Da ist man mal einen Tag offline...

    Ich kann inhaltlich aber gar nichts hinzufügen, Ihr habt ja schon alles geschrieben :)


    Am von Dir, microcommerce, eingangs genannten ETF fällt mir spontan der große Microsoft-Klumpen auf: Die Firma macht >10% des ETF aus, als zweiter Wert folgt Nvidia mit 2,5%:

    https://www.fondsweb.com/de/ve…IE00B57X3V84,IE00B4L5Y983


    Da gibt es m.E. bessere nachhaltige ETF, auch die beiden anderen Finanztip-Empfehlungen:

    https://www.finanztip.de/index…/nachhaltige-geldanlagen/


    Welcher es werden soll, hängt dann von Deinen persönlichen Vorlieben ab: Teilst Du persönlich die Einschätzung, dass Microsoft und Nvidia nachhaltig sind? Siehst Du das auch bei Tesla und Nestle so? Sind Apple, Facebook und Amazon wirklich so viel schlimmer? Willst Du eine einfache weltweite Streuung mit etwas gutem Gewissen, eine etwas schärfere Auswahl oder sogar einen aktiv gemanagten Fonds mit harten Kriterien? Vielleicht eine Kombination?


    Ansonsten zur Frage, wie viel Deines Vermögens in Aktien gehen sollte: Dazu bedarf es einer Aufstellung Deiner sicheren Einkommensströme und der voraussichtlichen Ausgaben. Welche Sonderereignisse könnten eintreten? Welchen Plan B und C gibt es bei Bedarf?


    Willst Du in 8 Jahren sicher ein kleines Vermögen oder vielleicht ein großes Vermögen? ;)

  • Hallo Tobias,


    vielen Dank für Deine interessanten Fragen! :)

    Da gibt es m.E. bessere nachhaltige ETF, auch die beiden anderen Finanztip-Empfehlungen:

    https://www.finanztip.de/index…/nachhaltige-geldanlagen/

    Den von mir genannten ETF habe ich aus der Liste der empfohlenen ETFs. Er steht an dritter Stelle der Liste und ist der erste "grüne" der Liste.

    (Irgendwie bekomme ich das mit dem Zitieren nicht mehr hin...)

    Zitat von Tobias:

    Teilst Du persönlich die Einschätzung, dass Microsoft und Nvidia nachhaltig sind? Siehst Du das auch bei Tesla und Nestle so? Sind Apple, Facebook und Amazon wirklich so viel schlimmer? Willst Du eine einfache weltweite Streuung mit etwas gutem Gewissen, eine etwas schärfere Auswahl oder sogar einen aktiv gemanagten Fonds mit harten Kriterien? Vielleicht eine Kombination?

    Das sind teilweise die Art von Fragen, die mir jedesmal gestellt werden, wenn ich einen "grünen" ETF anfrage/wähle/etc.

    Schlussendlich kann man den grünsten ETF schwarz uminterpretieren. Kommen die Angestellten von Tesla mit Verbrenner oder E-Auto zur Arbeit? Unterstützt Microsoft Kinderarbeit? Dealt Heckler&Koch mit Drogen? Hat die Firma, die für Greta Thunberg den Segel-Einmanner/Einfrauer baute, dies C02-neutral getan? Und so weiter...

    Bitte verstehe mich hier nicht falsch, Tobias, ich übertreibe hier lediglich zur Verdeutlichung und nicht, um Dich anzugiften - ganz im Gegentum! :)


    Was ich sagen möchte: Auf dem genannten ETF stehen zwei Stempel: "Grün" und "Empfohlen". An irgendeinem Punkt muss ich anfangen, mich auf Angaben zu verlassen. Oder ich hinterfrage, was mir an Tips und Empfehlungen gegeben wird und zweifele es an, bis genügend "Gegenwissen" angeeignet habe, um das Gegenteil zu beweisen. Damit habe ich dann aber den Sinn dieses Forums nicht wirklich verstanden.


    Also: Wenn der genannte ETF "von FT empfohlen" ist und den Stempel "grün" trägt - und dann die von Dir genannten, zweifelnden Fragen aufwirft: Taugt die Empfehlung dann etwas?
    Halten die "besseren ETFs" ähnlich gebauten Fragen stand?


    Sichere Einkommensströme:

    Zur Zeit mein Gehalt. Um diese Ströme zu erweitern, bin ich hier. Ob mein Arbeitsplatz als "sicher" gelten kann, weiß ich nicht zu beurteilen. Gibt es noch soetwas, wie eine sicheren Arbeitsplatz? Meine persönliche Erfahrung sagt mir: Nein.


    Wenn mir in der Zeit der Rente etwas mehr zur Verfügung stehen würde als jetzt, würde mir das entgegenkommen - das jahrelange Sparen mit 30%-40% des Nettos lässt mir nach unten (also mehr Sparen) keinen Platz mehr...ich bin schon relativ weit "unten" - was nicht heisst: superkleine Sozialwohnung in furchterregender Gegend. Aber was andere Leute für selbstverständlich halten, verkneife ich mir. Ich habe es so gar nicht mit Luxus, Bling-Bling (im übertragenen SInne) und so. Alles was "den Schein erweckt", ist mir zuwieder. Was den Zweck erfüllt (und sei es den Zweck, mir eine Freude zu machen), ist ok...aber das sind halt andere Dinge als die Langläufigen.


    Ich würde mich freuen, zu Deinen Fragen ein paar sinnvolle Antworten gesellt zu haben.

  • Die "Big 4" (Google-Apple-Facebook-Amazon) fallen halt aktuell allesamt aus verschiedensten Gründen (Datenschutz, Kinderarbeit, Arbeitsschutz, …) durch die SRI-Filter und Microsoft ist aktuell der Einzige Tech-Giant, der dem Stand hält. Das kann man seltsam finden, aber so werden nunmal die Kriterien des Index gestellt. Die Diskussion kann man natürlich ewig fortsetzen ("Wie korrekt hätten sie es denn gerne?"), aber irgendwo muss man eben anfangen.


    Ich persönlich bevorzuge aber auch die auch die 5% SRI Issuer Capped Variante aus dem Artikel wegen der für mich besseren Streuung und besser vertretbaren Unternehmen im Index.

  • Mir persönlich geht es ähnlich. Der Microsoft-Klumpen springt einfach ins Auge. Aber microcommerce hat in der Antwort gezeigt, dass er die Vor- und Nachteile der verschiedenen ESG-Möglichkeiten überblickt. Dann spricht nicht mehr viel gegen eine Investoren-Karriere.


    Was würde passieren, wenn Du nun alles investierst, und aus irgendeinem Grund in 8 Jahren das Depot 30% weniger wert sein sollte als heute? Reicht dann das übrige Geld, um die Ausgaben ein paar Jahre zu decken, bis die Aktien hoffentlich wieder gestiegen sind?


    Außerdem fand ich die Hinweise weiter oben zu den Entnahmestrategieen sehr hilfreich.

  • Das Interview hat mich jetzt nicht so da fehlte mir einwenig das Vollkorn im Beton... ;)


    Vielen Dank für die Buchempfehlung. Da ich auf YouTube über eine etwas seltsame Reszension des Buches fiel: Kennt jemand solide Reszensionen des Buches?


    Kurze Zwischenfrage:


    Zitat aus den Finanztip-Seiten:

    Finanztip-Empfehlungen: Unter den günstigen und vielseitigen Depots haben am besten abgeschnitten: ING, Comdirect und Consorsbank und DKB. Die günstigsten Anbieter sind: Smartbroker, Scalable Capital (Free Broker) und Trade Republic.


    Oft finde ich einen Passus wie den aus dem Zitat oben, bei dem alle Broker/Banken mittels Hyperlink gleich verlinkt werden - mit Ausnahme der der DKB. Hat das einen anderen als nur einen technischen Grund? Was steckt dahinter?


    Auch wenn eventuell längere Pausen enstehen sollten, werde ich hier weiterschreiben und mitteilen, was ich so finde und es zu Diskussion stellen. Die Pause entstehen durch meine eigene Recherche und ich muss zwischenzeitlich ja auch arbeiten.... ;)

  • ... mit Ausnahme der der DKB. Hat das einen anderen als nur einen technischen Grund? Was steckt dahinter?


    Auch wenn eventuell längere Pausen enstehen sollten, werde ich hier weiterschreiben und mitteilen, was ich so finde und es zu Diskussion stellen. Die Pause entstehen durch meine eigene Recherche und ich muss zwischenzeitlich ja auch arbeiten.... ;)

    AFAIK hat das was mit 'Affilate-Links' zu tun. Sprich Finanztip bekommt von der DKB kein Geld für die Empfehlung.

    FT lebt ja auch nicht von Luft/Liebe, sondern verdient Geld u.A. mit gesponserten Links. Saidi und Xenia haben das gestern im Livestream erklärt, wie das bei FT mit dem Affilate-Marketing läuft.

    Finanztip Behind The Scenes: Wie wir arbeiten, Empfehlungen aussprechen, uns finanzieren u.v.m. - YouTube


    Ich geb Dir den Tip, unabhängig von Deiner weiteren Recherche, einfach mal mit einem ETF-Sparplan anzufangen.

    Es gibt nix besseres um sich an das Auf-und-Ab der Kurse zu gewöhnen, als selbst dabei zu sein.

    Viel Erfolg!:)

  • Ich muss immer irgendwie (positiv!) grinsen, wenn ich Dein fröhlich lachendes Gesicht mit Sonnenbrille vor dem Meer (Nordsee?) sehe und darunter als Kennung so "dunkle" Begriffe wie "MONSTER" und "MANIA", monstermania....das macht Laune (positive!) :)


    Aber auch beim "Übungsinvestment" sollte man sich doch nicht "mal eben so für's Wochenende 'nen ETF schießen" oder? ;)


    Ich habe mir mal aus den Empfehlungsseiten zwei ETFs rausgesuch: Einen Grünen und einen Grauen:


    Grün: UBS ETF (LU) MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-acc

    Grau: iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc)


    Und dann mache ich mal mein umweltbewusstes Auge zu und gucke mir Beide ETFs an.

    Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass ersterer besser abschneidet.


    Ich habe mir auf justETF die Performancekurven angesehen und durch Tab-HinUndHerklicken verglichen. Mal losgelöst vom absoluten Wert (der hier für den

    grünen ETF besser ist) ist auch die Amplitude (also die Ausschlagsweite des Graphen) beim grünen ETF geringen: Er reagiert auf Einschläge "gelassener" - besonders gut zu sehen beim "Durchgreifen" der Corona-Krise.


    Oder anders ausgedrückt: Der Graph des grünen ETF liegt als absoluter Wert oft über dem grauen ETF UND schlägt nicht so stark nach oben und unten aus.


    Jetzt schalte ich mein grünes Auge wieder an und freue mich darüber, dass der grüne ETF auch unter rein monitären Aspekten der Bessere zu sein scheint.


    TER liegt bei Beiden bei 0.2x% - beide sind in Luxembourg angesiedelt - leider nicht Irland.


    Noch schnell die ISINs:

    Grün: LU0950674332

    Grau: IE00B4L5Y983



    Oder übersehe ich hier etwas, was ein Profi oder eine Profin sofort sieht?





  • Den LU0950674332 gibt es halt erst seit 2018. 3 Jahre ist eigentlich ein viel zu kurzer Zeitraum um die Performanceunterschiede wirklich ermitteln zu können.

    Um es mal so zu sagen. In 10 oder gar 20 Jahren wissen wir mehr. :) Aber einen Fehler macht man damit m.E. auf jedem Fall nicht. Ist schließlich auch nur ein Querschnitt aus dem MSCI World.

    Den IE00B4L5Y983 bespare ich Übrigens selbst. Ist halt ein 08/15 Brot-und-Butter-ETF :)


    Ob Grün oder Grau, wichtig ist, dass man überhaupt erstmal anfängt und dabei ist. Ist nämlich etwas anderes, wenn man von Schwankungen spricht, oder wenn das eigene Depot plötzlich tiefrot ist. ;)


    PS: IE -> Der ETF ist in Irland aufgelegt

  • IE -> Irland, LU -> Luxembourg....hätte ich auch selber drauf kommen können...bin ich aber nicht...:) Danke für's Drauf-Hinweisen!


    Nochmal zwei technische Fragen:


    Wenn ich ETF-Anteile kaufen...werden dann die Kosten hierfür, von dem Betrag abgezogen, die ich investieren möchte, oder gehen die von meinem Verrechnungskonto getrennt ab?


    Und:

    Kann ein ETF ins absolute Minus laufen, so dass ich den ETF-Verkäufern Geld schulde oder ist bei "Null" Schluss?


    Randbemerkung: Ich dachte, dass eines der Kriterien für die Übernahme in Empfehlungslisten von Finanztip für ETFs eine Mindestauflagedauer von 5 Jahren ist? Oder irre ich?

  • Monstermania hat recht, mach einfach mal los. Die beiden ETFs werden von der Wertentwicklung immer relativ nah beieinander liegen, weil sie ja weitgehend überlappend sind. Wenn Dir der grüne sympathischer ist, dann nimm ruhig den.


    In den letzten Jahren haben die “grünen” ETFs fast durchgehend besser performed als die entsprechenden “klassischen”. Das kann man auf unterschiedliche Weise deuten:


    - Die grünen fokussieren stärker auf zukunftsfähige Geschäftsmodelle. Unter der Annahme würden sie auch zukünftig besser laufen.


    - Die grünen haben einen leicht anderen Branchen-Mix, der über die letzten Jahre zufällig besser gelaufen ist. Kann in Zukunft auch genau andersrum sein.


    - Die Nachfrage nach grünen Investments steigt, wodurch auch die Kurse der darin enthaltenen Unternehmen sich etwas positiver entwickeln. Quasi selbsterfüllende Prophezeiung. Das könnte aber auch zu Überbewertung und leichter Blasenbildung führen.


    Du kannst Dir die Erklärung aussuchen, die Dir am einleuchtendsten erscheint ;)

  • Die Order-Gebühren reduzieren den Betrag, mit dem Du Anteile kaufst. Sie werden nicht getrennt vom Konto abgebucht.


    Ein ETF kann nicht ins Minus rutschen, es besteht keine Gefahr, dass Du Geld nachschießen musst. Ein Totalverlust (Wert sinkt auf 0) ist nach menschlichem Ermessen ebenfalls auszuschließen. Das würde bedeuten, dass alle enthaltenen Aktien gar nichts mehr wert sind —> totaler Zusammenbruch der Weltwirtschaft, wir leben wieder in der Steinzeit.

  • Der Vollständigkeit halber: Meine Aussage zum Totalverlust bezieht sich auf normale, breit streuende Index-ETFs wie die von Dir genannten. Es mag exotische Dinger geben (z.B. gehebelt), bei denen ein Totalverlust nicht auszuschließen ist.


    Grundsätzliche Gefahr des Totalverlusts besteht natürlich immer durch staatliche Eingriffe (Enteignung) oder krimineller Betrug auf Seiten des Emittenten oder Brokers (kauft gar keine Assets vom eingenommenen Geld sondern leitet es in dunkle Kanäle). Gegen letzteres gibt es aber die Finanzaufsicht.

  • > Den LU0950674332 gibt es halt erst seit 2018. 3 Jahre ist eigentlich ein viel zu kurzer Zeitraum um die Performanceunterschiede wirklich ermitteln zu können.

    LU0950674332 ist die wiederanlegende Variante von LU0629459743.


    Den gibt es immerhin seit 2011.


    https://www.ubs.com/de/de/asse…u0950674332.basedata.html


    https://www.ubs.com/de/de/asse…u0629459743.basedata.html


    Bzgl. der zu erwartenden Performance im Vergleich zum "grauen" MSCI würde ich mich nicht verrückt machen. Ja, die letzten Jahre liegen eine leicht bessere Rendite/Risiko Aufstellung nahe, aber da halte ich den Betrachtungszeitraum auch für zu kurz. Ingesamt gibt es aber auch nach Ausschluss durch SRI-Kriterien immer noch eine sehr große Überschneidung, so dass es zumindest unwahrscheinlich ist, dass die krass auseinander gehen.


    Ansonsten kann ich mich auch nur monstermania anschließen. Fang einfach an, um dich an die Schwankungen zu gewöhnen.


    1. Konto+Depot bei einer der 4 Direktbanken aufmachen.

    2. Sparplan mit für dich vertretbarer Rate starten, du kannst auch mit z.b 25 EUR / Monat starten, bist dann quasi null investiert und kannst dich gefahrlos rantasten.

    3. Wenn dich psychologisch ran getastet hast, Dann entweder schrittweise Hochfahren der Sparrate (50,100,200,400, …) oder eine große Einmal-Anlage.


    > Wenn ich ETF-Anteile kaufen...werden dann die Kosten hierfür, von dem Betrag abgezogen, die ich investieren möchte, oder gehen die von meinem Verrechnungskonto getrennt ab?

    Beim der Sparplan-Ausführung der DKB kommen die Kosten auf deinen Anlagebetrag des Sparplans drauf. Sprich du kaufst z.B. für 100 EUR ETF Anteile, hast 1,50 EUR Ausführungsgebühren, musst dann dann insgesamt 101,50 EUR bezahlen.


    Von den 4 Direktbanken "lohnt" sich die DKB eher bei hohen Sparplänen/Einlagen, da die Kosten pauschal und nicht prozentual zur Anlagesumme sind. Das finde ich aber schon ziemlich am Rande der Grenzoptimierung, wenn man das ins Verhältnis der potentiellen Anlagesumme setzt. Ob man da jetzt irgendwo 10 EUR im Vergleich spart wäre mir persönlich egal.

  • Frage: Wenn wie beim LU0950674332/LU0629459743 ein ETF "neu angelegt" wird - ist dies ein "Indiz" dafür, dass der Anleger besser die Finger davon lassen sollte? Oder sollte er gerade solche ETFs bevorzugen oder sollte er....? Was bedeutet das? Und was bedeutet das für die Anleger, die bereits in die "alter Variante" investiert habe? Neue Investitionen in die neue Variante schieben?


    Next: Ich habe gelesen, dass es vorteilhaft ist, alle zwei Jahre in neue ETFs des gleichen Index zu investieren, um zu verhindern, auf alte Anteile und damit auf die "wirklungsvollsten" Anteile zurückgreifen zu müssen, falls mal Not an der Frau/am Mann ist. Ich plane grob eine Einmalanlage. Ist die Wirkung des oben Beschriebenen so groß, dass ich das besser nicht machen sollte?


    Noch etwas: Ich habe gelesen, dass man eine echte Einmalanlage - im wahrsten physikalischen Sinne des Wortes besser in eine Reihe von größeren Teilen splitten sollte. Also quasi "Sparplan in großen Schritten". Wieviele Unterteilungen sind hier sinnvoll und: Der Sinn erschließt sich mir nicht ganz, da er dem zu wiedersprechen scheint, weswegen es eher sinnvoll ist - speziell bei thesaurierenden ETFs - durch eine Einmalanlage gleich von Start an vom Zinzeszinz zu profitieren...?


    Handel via Xetra vs. Handel via Tradegate: Mal eine Einmalanlage und thesauriende ETFs vorausgesetzt und davon ausgehend zu Öffnungszeiten der Xetra zu handeln: Gibt es Gründe, den einen Handelsweg dem anderen vorzuziehn?


    Limits: Oft wird in Videos gezeigt, wie beim Kauf von ETFs ein oberes Preislimit angesetzt wird, um zu verhindern, sauteuer einzukaufen. Gibt es beim Setzen dieses Limits mehr zu beachten, als den obersten Preis, den man zahlen will?

    Also ich meine Regeln wie "bei einem ETF-Preis von über 20 EUR sollte das Limit immer unterhalb eines Aufschlages von 3.1415926 % des eigentlichen Preises liegen!" oder "Mittwochs immer unterhalb von 2.7182818% Aufschlag bleiben, an den anderen Tage 0,618033% abziehen." ...oder sowas ;)

    Also Dinge, die einem Investor-Newbie nicht sofort einzuleuchten scheinen...

  • Ad 1: Weiss nicht ganz, was Du meinst. Der thesaurierende ETF ist seit 10 Jahren auf dem Markt. Irgendwann hat UBS festgestellt, dass es auch eine Nachfrage nach einer ausschüttenden Variante gibt, und dann diesen zusätzlich auf den Markt gebracht. Diesen gibt es jetzt auch schon seit 3 Jahren und er hat jetzt ein Volumen von fast 700 Mio. EUR. Alles gut, würde ich sagen.


    Ad 2: Dahinter stehen ausschließlich steuerliche Überlegungen. Wenn Du Anteile aus einem Bestand verkaufst, wird für die Steuer immer angenommen, dass Du die ältesten verkaufst. Meist sind dies die Anteile, mit dem höchsten Gewinnanteil im Wert. Daher fällt beim Verkauf mehr Abgeltungssteuer an, als wenn Du jüngere Anteile verkaufen würdest. Andererseits: Wenn Du davon ausgehst, dass Du irgendwann alle Anteile aufbrauchen wirst, fällt die Steuer irgendwann eben sowieso an. Und es gibt auch keine Garantie, dass die Abgeltungssteuer immer 25% betragen wird. Wenn die irgendwann auf 35% erhöht wird, wärst Du vielleicht froh, wenn Du mehr Gewinne zu 25% realisiert hättest.


    Ad 3: Das soll das Risiko verringern, dass man die Einmalanlage komplett vor einem Kurssturz tätigt. Üblich ist eine Streckung auf 6 oder 12 Monate. In der Vergangenheit war es im Durchschnitt(!) aber besser, alles auf einmal zu investieren.


    Ad 4: Google mal nach Xetra vs. Tradergate.


    Ad 5: Unerwünschte Preisschwankungen bei ETF gibt es nur sehr selten in ganz extremen Marktsituationen. Denn der ETF ist ja absichtlich so konstruiert, dass der Preis im Normalfall nicht durch die Nachfrage beeinflusst wird. Wenn Du ca. 5% über aktuellem Preis als Limit setzt, ist das kein Fehler. Beim Sparplan gibt es kein Limit, aber da ist das Risiko sowieso auf den Betrag der Spar-Rate begrenzt.

  • Wenn ich von einem Honorarberater sprach, meinte ich jemanden, der finanziell unabhängig und nicht auf Honorare angewiesen ist.

    Ein Honorarberater nimmt nur das vereinbarte Honorar und sonst nichts. Er ist nicht auf Provisionen angewiesen, darf auch keine entgegennehmen und kann Dir deswegen auch ohne finanzielle Nachteile für sich selbst beispielsweise raten, Deine bestehende Anlage einfach so zu lassen oder in Produkte zu investieren, die keine Provisionen bringen würden. Auch erfolgsabhängige Honorare sind übrigens verpönt.


    ( JDS, ich denke, Du hattest Dich oben nur vertippt.)

  • Vielen Dank für die Antworten auf meine Fragen! :)


    Ich möchte hier mit zwei Links meine Frage nach "Xetra vs. Tradegate" selber vervollständigen, damit andere, die diesen Thread besuchen, zumindest eine

    Teilantwort erhalten:


    https://community.comdirect.de…-vs-Tradegate/td-p/180744


    und in diesem Thread der Comdirect-Community ist folgender Link auf die Zeitschrift "Wirtschaftswoche" zu finden:


    https://www.wiwo.de/finanzen/boerse/plattform-fuer-privatanleger-die-zweifelhafte-erfolgsgeschichte-von-tradegate/10367106-all.html