Wechsel GKV in PKV

  • Ist diese Hochrechnung realistisch? Dann wären die Beiträge in der Rente trotz Beitragsentlastungssparen tatsächlich nur mit einem erheblichen Vermögen stemmbar. Falls nicht, bitte begründen.

  • Auch wenn es rechnerisch richtig ist (habe ich jetzt unterstellt), ob es dann auch so kommt, weißt Du erst nachher. Das ist halt die systemimmanente Unsicherheit, die Du selbst dann hast, wenn davon ausgegangen wird, dass die Versicherungen ordnungsgemäß kalkulieren. Zur Zeit müssten die Beiträge eigentlich sinken. Die Leistungsausgaben sind während Corona zurück gegangen, die Lebenserwartung ist erstmals seit vielen Jahrzehnten ein wenig zurück gegangen, die Sterbewahrscheinlichkeit entsprechend angestiegen. Die Zinsen steigen auch seit langem wieder spürbar. Da steht jetzt eigentlich der Lackmustest dafür an, dass das System in beide Richtungen funktioniert, wobei bisher noch nichts von großflächigen Beitragssenkungen zu lesen war. In ein paar Jahren oder Jahrzehnten kann die Lage dagegen wieder ganz anders und es durchaus gerechtfertigt seinn, dass die Beiträge dann durch die Decke gehen. Insofern kaufst Du auf jeden Fall mit dem Abschluss die Unsicherheit über die künftige Entwicklung ein. Das ist dem System inne wohnend und auch nicht zu kritisieren.


    Ich würde heute aber die Finger von dem System lassen, weil ich den Versicherungen kein redliches Verhalten unterstelle. Irgendwann verfestigt sich der Eindruck, dass die einen bei jeder Gelegenheit belügen. Wenn ich mir Beitragserhöhungsbegründungen aus der Vergangenheit anschaue, ist das zum Teil so etwas von hanebüchen an den Haaren herbei gezogen gewesen, dass es schon frech war. Die haben sich nicht einmal die Mühe gemacht, irgendwelche plausiblen Behauptungen zu erfinden. So wurden z. B. Erhöhungen des Tarifs für stationäre Krankenhausbehandlungen mehrere Jahre lang mit der neuen GOZ (= Gebührenordnung für zahnärztliche Leistungen) begründet, um nur ein besonders markantes Beispiel zu nennen.


    Aus meiner Sicht hat das System drei grundsätzliche Webfehler, die dazu führen, dass die Versicherungen vom Versicherungsnehmer letztendlich verlangen können, was sie wollen, und das ist dann eben eine ungesund einseitige Angelegenheit.

    Der erste Punkt ist, dass der Versicherungsnehmer irgend wann faktisch nicht mehr wechseln kann. Der zweite Punkt ist, dass die Kalkulation völlig intransparent ist. Und der dritte, vielleicht wichtigste, Grund ist, dass die Treuhänder, die eigentlich als unabhängige Sachwalter über die Beitragsentwicklung wachen sollten, tatsächlich nicht unabhängig sind und alles absegnen, was die Versicherungen abgesegnet haben wollen.

  • Irgendwie erstaunlich, dass fast alle mir bekannten PKV Versicherten trotz einiger Webfehler

    1. von deutlich besserer medizinischer Versorgung profitieren (selbst bei der HUK ist vermutlich kein Mehrbettzimmertarif und ein Wahlarzt versichert?)
    2. moderate Beiträge für ihre PKV zahlen, die bis zur Rente unterhalb des GKV Höchstbeitrags liegen,
    3. mit der Anlage der Ersparnis aus 2. (inkl. Berücksichtigung von Zusatzversicherungen zur GKV zum Ausgleich einiger Leistungsunterschiede) bis zur Rente ein hohes Kapital aufgebaut haben und
    4. in der Rente entweder schon so weniger als den GKV Höchstbeitrag zahlen bzw. spätestens unter Anrechnung der Erträge aus 3.

    @R.F. selbst ist trotz

    • seiner bewussten Auswahl eines qualitativ fragwürden Anbieters und
    • obwohl er als Selbstständiger in der Rente (noch - vorbehaltlich gesetzlicher Änderungen!) einen geringen GKV Beitrag zahlen würde,

    ein gutes Beispiel dafür. Richtig? :) Warum dann bitte die Empfehlung, "die Finger davon zu lassen"?


    Ob gesetzliche Krankenversicherer, die ihre Patienten kränker machen, um mehr Geld zu verdienen, wesentlich "redlicher" sind, würde ich nebenbei auch bezweifeln.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Irgendwie erstaunlich, dass fast alle mir bekannten PKV Versicherten trotz einiger Webfehler
    von deutlich besserer medizinischer Versorgung profitieren (selbst bei der HUK ist vermutlich kein Mehrbettzimmertarif und ein Wahlarzt versichert?)
    moderate Beiträge für ihre PKV zahlen, die bis zur Rente unterhalb des GKV Höchstbeitrags liegen,
    mit der Anlage der Ersparnis aus 2. (inkl. Berücksichtigung von Zusatzversicherungen zur GKV zum Ausgleich einiger Leistungsunterschiede) bis zur Rente ein hohes Kapital aufgebaut haben und
    in der Rente entweder schon so weniger als den GKV Höchstbeitrag zahlen bzw. spätestens unter Anrechnung der Erträge aus 3.

    Wenn man das so liest, könnte man meinen, alle GKV-Versicherten sind doof, dass sie nicht in die PKV gehen - so herrlich fantastisch großartig wie es da ist. Vielleicht sollte man dem Toll-Reden der PKV aber doch auch mal die Realität gegenüberstellen: nämlich dass auch für einen GKV-Versicherten die medizinische Versorgung sehr, sehr gut ist. Die angeblichen Vorteile der PKV sind da wenig praxisrelevant, auch wenn sie sich im Verkaufsgespräch … Pardon, in der „Beratung“ ? … schön anhören.


    Und Fakt ist einfach, angesichts bunter und vielfältiger Abzweigungen, die in so einem Leben genommen werden können, dass der Weg aus der PKV heraus, wenn man ihn warum-auch-immer nehmen will, schwer und mit Nachteilen gepflastert ist. Auch daran muss man denken, bevor man ins von Herrn Doktor Schlemann gelobte Land zieht,

  • Wenn man das so liest, könnte man meinen, alle GKV-Versicherten sind doof, dass sie nicht in die PKV gehen - so herrlich fantastisch großartig wie es da ist. Vielleicht sollte man dem Toll-Reden der PKV aber doch auch mal die Realität gegenüberstellen: nämlich dass auch für einen GKV-Versicherten die medizinische Versorgung sehr, sehr gut ist. Die angeblichen Vorteile der PKV sind da wenig praxisrelevant, auch wenn sie sich im Verkaufsgespräch … Pardon, in der „Beratung“ ? … schön anhören.


    Und Fakt ist einfach, angesichts bunter und vielfältiger Abzweigungen, die in so einem Leben genommen werden können, dass der Weg aus der PKV heraus, wenn man ihn warum-auch-immer nehmen will, schwer und mit Nachteilen gepflastert ist. Auch daran muss man denken, bevor man ins von Herrn Doktor Schlemann gelobte Land zieht,

    Wer sagt denn, dass GKV Versicherte doof sind? Da wird's gerade wieder etwas polemisch, oder @TamInvest ? Es gibt viele, die nicht in die PKV wechseln können bzw. dort nicht hingehören, z.B. gering verdienende Selbstständige. Für jemand mit normaler Erwerbsbiographie, der bis zur Rente und nach der Rente voraussichtlich den GKV Höchstbeitrag zahlt, ist ein Wechsel in die PKV stark vereinfacht in vielen Fällen sehr sinnvoll.


    Völlig richtig, verglichen mit vielen anderen staatlichen Gesundheitssystem ist die deutsche GKV Versorgung ziemlich gut. Sollten Sie in die Materie einmal fachlich tiefer einsteigen wollen, statt pauschale Statements wie "sehr, sehr gut" zum Besten zu geben, dann werden Sie schnell feststellen, dass § 12 SGB V (bitte nachlesen!), Budgets, Festbeträge, etc. die Leistungen der GKV stark einschränken. Hier stehen Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit im Vordergrund (Schulnote "Ausreichend"), nicht die optimale medizinische Versorgung! Googeln Sie z.B. mal nach "Kritische Defizite GKV", dort finden Sie einige markante Beispiele.


    Ob man besser in ägyptischer Knechtschaft eines staatlichen Systems oder im "gelobten Land" einer leistungsstarken privaten Krankenversicherung aufgehoben ist (um mich Ihren blumigen Formulierungen etwas anzupassen :) ), sollte jeder für sich nach eingehender Beratung und Beschäftigung mit dem Thema entscheiden. Der "Weg aus der PKV heraus" wird nur relevant, wenn eine Entscheidung falsch war. Bei gut informierten und beratenen Kunden kommt das nur sehr selten vor.

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  • ... die Leistungen der GKV stark einschränken. Hier stehen Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit im Vordergrund (Schulnote "Ausreichend"), nicht die optimale medizinische Versorgung! ...

    Aber sind das nicht genau die gleichen Kriterien, die nach MB/KK auch für die Leistungen der privaten Krankenversicherung gelten, nämlich "medizinisch notwendig" und wirtschaftlich "angemessen"? Siehe § 5 (2) MB/KK: "Übersteigt eine Heilbehandlung oder sonstige Maßnahme, für die Leistungen vereinbart sind, das medizinisch notwendige Maß oder wird für eine medizinisch notwendige Heilbehandlung oder sonstige Maßnahme eine unangemessen hohe Vergütung berechnet, so kann der Versicherer seine Leistungen auf einen angemessenen Betrag herab setzen."

  • Zunächst eine generelle Anmerkung: Die Musterbedingungen des PKV Verbands werden systematisch durch die Allgemeinen Tarifbedingungen der Gesellschaften und die Tarifbedingungen des jeweiligen Tarifs ich sage mal vereinfacht "überlagert". Dort sind diverse Abweichungen zu Gunsten der Versicherungsnehmer geregelt.


    Die "Übermaßbehandlung" in § 5 Abs. 2 MB/KK liegt ungefähr 4 Autoklassen höher, als § 12 SGB V. Hier geht es nur um "medizinisch notwendig" und eine "unangemessen hohe Vergütung", z.B. über dem 3,5 fachen Satz der Gebührenordnung, sofern der Tarif hierzu keine Sonderregelung enthält (s.o.). "Ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich" sind hier nicht als weitere Einschränkungen genannt. Bildlich gesprochen bekommen PKV Versicherte aufgrund dieser Vorschrift keine medizinisch unnötigen "Rolls Royce Behandlungen". Die Beweislast dafür liegt beim Versicherer. § 12 SGB V deckelt die Leistung dagegen auf Dacia Niveau.


    Ein praktisches Beispiel für diese Unterschiede ist die Hörgeräte Versorgung. Siehe dazu unsere Seite "Auswahlkriterien Krankenversicherung" unter dem Stichpunkt "Hörgeräte ohne Einschränkung". GKV: 850 EUR pro Ohr, je nach PKV bis zu 4.000 EUR pro Ohr. So viel zum Thema, "dass auch für einen GKV-Versicherten die medizinische Versorgung sehr, sehr gut ist."

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  • Für jemand mit normaler Erwerbsbiographie, der bis zur Rente und nach der Rente voraussichtlich den GKV Höchstbeitrag zahlt, ist ein Wechsel in die PKV stark vereinfacht in vielen Fällen sehr sinnvoll.

    Sehen Sie, da fängt es bei Ihrer Betrachtung ja schon an, schief zu sein. Jemand mit normaler Erwerbsbiografie wird i. d. R. nicht den Höchstbeitrag zur GKV zahlen, da dies nur mit einem überdurchschnittlichen Einkommen zu zahlen ist.


    Sollten Sie in die Materie einmal fachlich tiefer einsteigen wollen, statt pauschale Statements wie "sehr, sehr gut" zum Besten zu geben, dann werden Sie schnell feststellen, dass § 12 SGB V (bitte nachlesen!), Budgets, Festbeträge, etc. die Leistungen der GKV stark einschränken. Hier stehen Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit im Vordergrund (Schulnote "Ausreichend"), nicht die optimale medizinische Versorgung! Googeln Sie z.B. mal nach "Kritische Defizite GKV", dort finden Sie einige markante Beispiele.

    Merci, aber diesbezüglich benötige ich keine Hilfestellung. Trotzdem danke für die Tipps. Allerdings ist gerade auch mit Blick auf die PKV zu erwähnen, dass diese von auf Gewinn ausgerichteten Unternehmen angeboten wird. Oder anders gesagt: Vom Draufzahlen überlebt so ein Versicherer auch nicht.


    Der "Weg aus der PKV heraus" wird nur relevant, wenn eine Entscheidung falsch war. Bei gut informierten und beratenen Kunden kommt das nur sehr selten vor.

    Obgleich ich die Kunstfertigkeit und wortklauberische Artistik bewundere, mit der Sie dann doch immer wieder einen Werbeblock für einen guten Verkäufer unterbringen, ist auch hier schlicht zu sagen: Das ist falsch. Das ist nicht nur für schlecht informierte oder beratene Personen relevant, sondern auch für Personen, bei denen sich Lebensumstände ändern, oder die aktiv Lebensumstände ändern wollen. Dafür raubt die Entscheidung für die PKV viel Flexibilität. Aber ja, ich kann ja verstehen, dass Sie das Hohelied auf die PKV singen … schließlich leben Sie davon, PKV-Verträge zu verkaufen.

  • Sehen Sie, da fängt es bei Ihrer Betrachtung ja schon an, schief zu sein. Jemand mit normaler Erwerbsbiografie wird i. d. R. nicht den Höchstbeitrag zur GKV zahlen, da dies nur mit einem überdurchschnittlichen Einkommen zu zahlen ist.

    Also bitte @TamInvest , jemand, der als Angestellter nicht den Höchstbeitrag in der GKV bezahlt, darf doch gar nicht in die PKV wechseln bzw. muss (bis 55) zurück in die GKV, wenn sein Einkommen entsprechend sinkt. :) Die BBG (Beitragsbemessungsgrenze) liegt unterhalb der JAEG (Jahresarbeitentgeltsgrenze). Es kann also begriffsnotwendig grundsätzlich keine Angestellten (unter 55) in der PKV geben, die in der GKV nicht den Höchstbeitrag zahlen würden! Machen Sie sich doch bitte einmal mit Krankenversicherungs-Basics vertraut, bevor Sie mir in offensivem Ton "schiefe Betrachtungen" unterstellen. :)


    Ich formuliere das Wort Erwerbsbiographie für Sie noch einmal etwas einfacher: Das meint, wenn jemand nicht kontinuierlich genügend verdient, um dauerhaft in der PKV zu bleiben, z.B. durch Elternzeit oder längere Arbeitslosigkeit.


    Sie haben völlig Recht, PKV Unternehmen erzielen Gewinne. Das ist auch gut so und muss so sein, damit es diese Unternehmen in 50 Jahren auch noch gibt. Anders als die GKV hängen sie nämlich nicht am milliardenschweren Steuertropf.


    "Wortklauberische Artistik" klingt, als würden Ihnen die Argumente ausgehen. Ebenso wenn Sie über die Finanzierung meines Lebensunterhalts spekulieren. Lesen Sie sich gerne auf unserer Seite "Kritsche Fragen private Krankenversicherung" unter dem Stichwort "(Wie) Komme ich zurück in die GKV?" fachlich tiefer ein und Sie werden feststellen, dass es nur wenige Situationen gibt, in denen sich verändernde Lebensumstände einen PKV Versicherten hilflos zurücklassen.


    Dieses Risiko wird weiter reduziert, wenn die Entscheidung wohl bedacht wurde und z.B. beim Wechsel in die PKV eine ausreichende Berufsunfähigkeitsversicherung sichergestellt ist. Die meisten Verbraucher benötigen dabei fachkundigen Rat von jemand mit hoher beruflicher Qualifikation. Klar, Sie können jetzt wieder versuchen, solche Personen unter dem Stichwort "Verkäufer" zu diffamieren, entlarven sich dabei m.E. aber eher selbst. Womöglich meinen Sie nach dem Konsum einiger Arztserien, dass Sie auch selbst ganz gut operieren können? :)

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  • Womöglich meinen Sie nach dem Konsum einiger Arztserien, dass Sie auch selbst ganz gut operieren können? :)

    Ehrlich gesagt, klingt das eher nach dem, was Sie mir oben unterstellen: nämlich, dass Ihnen die Argumente ausgehen. Oder jedenfalls, dass Sie angesichts von Gegenrede schnell die Fassung verlieren.


    Wobei das nach meinem Eindruck bei Ihnen ja nicht unüblich ist, da Sie bei Unterbrechungen Ihres Werbeblocks gerne dazu übergehen, das Geschriebene, das Ihnen nicht passt, ins Lächerliche ziehen oder den Schreiber persönlich angehen zu wollen.


    Also bitte TamInvest , jemand, der als Angestellter nicht den Höchstbeitrag in der GKV bezahlt, darf doch gar nicht in die PKV wechseln bzw. muss (bis 55) zurück in die GKV, wenn sein Einkommen entsprechend sinkt. :)

    Das ist ja schön, dass Sie sowas doch auch noch im Blick haben. Sonst hat man bei Ihren Beiträgen ja doch oft den Eindruck, dass es nichts und niemanden gibt, dem Sie nicht eine PKV nahelegen wollen. ^^

  • Sachliche und fachlich fundierte Gegenrede schätze ich sehr. Die vermisse ich hier leider.


    Nachdem Sie nun noch einmal betont haben, dass Sie völlig zu Unrecht verdächtigt wurden, im Sandkasten mit einem Schäufelchen geworfen zu haben, können wir uns vielleicht wieder ohne störende Nebengeräusche auf persönlicher Ebene dem eigentlichen Thema zuwenden?

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  • […] dass Sie völlig zu Unrecht verdächtigt wurden, im Sandkasten mit einem Schäufelchen geworfen zu haben, […]

    :D - mit besserer Impulskontrolle und damit ohne solche Polemik könnte man Ihnen die anderen Sätze leichter glauben.

  • Ich habe da noch eine Frage:
    Es wird häufiger behauptet, dass Rentner in der GKV auch den Höchstbeitrag zahlen.

    Wenn sie 90% ihrer zweiten Berufshälfte in der GKV sind, sind sie in der KVdR.

    Hier fallen dann nur Beiträge zur Rente an für gesetzliche Rente, Versorgungsbezüge und Arbeitseinkommen (https://www.finanztip.de/gkv/k…versicherung-der-rentner/).


    Der Beitrag aus der gesetzlichen Rente kann max. 7,3% von 3.141,82€, also 229,35€ betragen.

    Und dieser Wert ist schon kaum erreichbar.


    Arbeiten möchte ich in der Rente nicht mehr.

    Versorgungsbezüge habe ich auch keine und da gäbe ja auch noch Freigrenzen.

    Für Mieten und Kapitalerträge müssen in der KVdR keine Beiträge bezahlt werden (nur bei freiwillig gesetzlich versichert).


    In der Regel sollte also doch der Höchstbeitrag der GKV in der Rente nie erreicht werden, es sei denn man hat gigantische Versorgungsbezüge oder sehe ich das falsch?

  • Das ist ja schön, dass Sie sowas doch auch noch im Blick haben. Sonst hat man bei Ihren Beiträgen ja doch oft den Eindruck, dass es nichts und niemanden gibt, dem Sie nicht eine PKV nahelegen wollen. ^^

    Der liebe Herr Schlemann kann nicht anders, sonst würde er sich ja die Provision und Beraterhonorare entgehen lassen... Und dieses Forum dient ihm primär als Werbeplattform. Er schreibt hier eben nicht als Privatperson. Das haben die FT-Moderatoren auch schon im Blick und haben u.a. untersagt dass er hier aktiv Forumsmitglieder zum Beratungsgespräch entlädt.

    Aber reden wir hier im Forum nicht über Einzelpersonen.

  • Allerdings ist gerade auch mit Blick auf die PKV zu erwähnen, dass diese von auf Gewinn ausgerichteten Unternehmen angeboten wird. Oder anders gesagt: Vom Draufzahlen überlebt so ein Versicherer auch nicht.

    Die PKV-Branche ist mit Abstand die lukrativste Versicherungssparte in Deutschland: Die PKV hält quasi lebenslängliche Knebelverträge für die 7 Mio. ‚reichsten‘ Deutschen. Kritik daran wird natürlich mit einer starken Lobby sofort mundtot gemacht. Es geht eben NICHT, um die bessere medizinische Versorgung der Versicherten, sondern primär um die Dividenden der Versicherungskonzerne. Deshalb traut sich die Politik nicht an Reformen, d.h. lieber Geld direkt ins Gesundheitswesen zu investieren anstelle es privaten Versicherungen zu ,schenken‘ ohne wirklichen Mehrwert für die Gesellschaft.

    https://rp-online.de/leben/rat…ssen-medizin_aid-49001555


    Deshalb meine nicht ganz Ernst gemeinte Empfehlung: Aktien der eigenen Versicherungen (AXA, DKV, Allianz & Co.) kaufen, damit man sich im Alter noch die Beiträge leisten kann. ???

  • Hallo Atohm,


    ich versuche mich mal an Antworten auf Deine Fragen bzw. Aussagen unter #176:

    Der Reihe nach:


    Ich habe da noch eine Frage:

    Es wird häufiger behauptet, dass Rentner in der GKV auch den Höchstbeitrag zahlen.

    Die meisten liegen natürlich mehr oder weniger darunter. Zumal diejenigen, für die ein Wechsel zur PKV zu aktiven Zeiten nie möglich gewesen wäre (darin bitte keine Abwertung verstehen).


    Wenn sie 90% ihrer zweiten Berufshälfte in der GKV sind, sind sie in der KVdR.

    Hier fallen dann nur Beiträge zur Rente an für gesetzliche Rente, Versorgungsbezüge und Arbeitseinkommen [Link].

    Nach heutiger Rechtslage ist das so. Wie die sich aber zu Zeiten knapper werdender Kassen ändern kann, hat die damalige Bundesregierung z. B. vor dem Jahreswechsel 2003/04 belegt:
    Quasi über Nacht wurden die vordem als beitragsfrei gelobten Betriebsrenten, Direktversicherungszahlungen usw. voll verbeitragt. Das betraf insbesondere auch Altfälle.
    Natürlich kann man hoffen, dass die obige 90%-Regelung noch weitere 30 Jahre gelten wird. Aber wetten würde ich darauf nicht.


    Der Beitrag aus der gesetzlichen Rente kann max. 7,3% von 3.141,82€, also 229,35€ betragen.

    Und dieser Wert ist schon kaum erreichbar.

    Due meinst nicht den Beitrag, sondern den Beitragszuschuss? Der betreffende Beitragssatz 2023 ist nicht 7,3%, sondern 8,1% (2022: 7,95%), Und ja, eine gesetzliche Rente von 3.141,82 € ist ein theoretischer Maximalwert, den in der Praxis niemand erreicht


    Arbeiten möchte ich in der Rente nicht mehr.

    Mit entsprechender langfristiger individueller Vorsorge (qualifizierte Tipps gibts hier im Forum ja zur Genüge)x wird das wohl auch nicht nötig sein.


    Versorgungsbezüge habe ich auch keine und da gäbe ja auch noch Freigrenzen.

    Mit den Freigrenzen ist ist nicht weit her. In "Pflege" beträgt die Freigrenze 2023 monatlich 169,75 €. Liegt der Zahlbetrag höher, ist er komplett beitragspflichtig, auch die unteren 169,75 €

    In "Kranken" ist es seit 2020 ein Freibetrag, ist also immer beitragsfrei. Bei einem BAV-120stel von z. B. 1.000 € sind die oberen 830,25 € beitragspflichtig, die unteren 169,75 € beitragsfrei.


    Für Mieten und Kapitalerträge müssen in der KVdR keine Beiträge bezahlt werden (nur bei freiwillig gesetzlich versichert).
    Siehe oben "knappe Kassen" und "30-Jahres-Wette".

    In der Regel sollte also doch der Höchstbeitrag der GKV in der Rente nie erreicht werden, es sei denn man hat gigantische Versorgungsbezüge oder sehe ich das falsch?
    In der Regel und nach heutiger Rechtslage siehst Du das wohl richtig, zumindest, wenn Du nie durch nicht ersetzest.

    Vielleicht eine andere Wette: Je mehr die Anlagestrategie von z. B. gut verdienenden Arbeitnehmern von Versicherungs- zu ETF-Lösungen wandert - dagegen ist ja nicht zu meckern - desto eher wird die beitragsklamme Sozialgesetzgebung auch in diese Richtung Begehrlichkeitsphantasien entwickeln und diese in einem günstigen Moment auch durchziehen.

    Dieser Moment wird spätestens gekommen sein, wenn es gelungen sein sollte ist, die PKV als Wettbewerber zur GKV auszuschalten oder zumindest kalt zu stellen.


    Gruß

    Alexis

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • GKV-Versicherten die medizinische Versorgung sehr, sehr gut ist. Die angeblichen Vorteile der PKV sind da wenig praxisrelevant, auch wenn sie sich im Verkaufsgespräch … Pardon, in der „Beratung“ ? … schön anhören.

    Die medizinische Versorgung in Deutschland hängt (zum Glück) weniger vom Versicherungsstatus ab, sondern eher von der Verfügbarkeit bzw. Erreichbarkeit der Leistungserbringer (die PKV erbringt eben keine Leistungen, sondern finanziert diese).


    Es ist primär entscheidend, ob man

    - ländliche oder städtisch wohnt,

    - in Nord/Ost oder Süd/West und

    - ob man eher ‚Arztmuffel‘ ist oder regelmäßig zur Vorsorge geht.


    Wenn man eher abgelegen in der Müritz, Oberlausitz oder Eifel lebt, schafft man es auch als Privatpatient natürlich nicht in 30min. beim Herzinfarkt (STEMI) auf dem Herzkathetertisch zu liegen.

    Wenn man in Heidelberg, Kiel oder Münster lebt und eine Universitätsklinik vor der Nase hat, wahrscheinlich schon…

  • Die PKV-Branche ist mit Abstand die lukrativste Versicherungssparte in Deutschland: Die PKV hält quasi lebenslängliche Knebelverträge für die 7 Mio. ‚reichsten‘ Deutschen. Kritik daran wird natürlich mit einer starken Lobby sofort mundtot gemacht. Es geht eben NICHT, um die bessere medizinische Versorgung der Versicherten, sondern primär um die Dividenden der Versicherungskonzerne. Deshalb traut sich die Politik nicht an Reformen, d.h. lieber Geld direkt ins Gesundheitswesen zu investieren anstelle es privaten Versicherungen zu ,schenken‘ ohne wirklichen Mehrwert für die Gesellschaft.
    [...]


    Deshalb meine nicht ganz Ernst gemeinte Empfehlung: Aktien der eigenen Versicherungen (AXA, DKV, Allianz & Co.) kaufen, damit man sich im Alter noch die Beiträge leisten kann. ???

    Vorweg, Thomaner : Den Link im Zitat habe ich gelöscht. Im Original genügt er - um nicht zu sagen, schon dort handelt es sich um eine ziemlich genau drei Jahre alte "Olle Kamelle".


    Was diese Bertelsstifte wollen, ist seit längerem und spätestens seit dieser Studie offenkundig:

    Es geht um die von ihnen so genannte "Integrierte Krankenversicherung". Wohlgemerkt: Nicht um die "integrierende Krankenversicherung".


    Kurzfassung dazu:
    Auf den ersten Blick soll die PKV abgewickelt und ihre Versicherten in die GKV integriert werden.
    Erst auf den zweiten Blick zeigt sich, dass auch die überlebende GKV in etwas integriert - hier passt das Partizip Perfekt dann perfekt - werden soll, das in etwa dem Strickmuster der US-amerikanischen HMO (Health Maintenant Organization) nahekommt.


    Wobei der Bertelsmann-Konzern in dieser Hinsicht natürlich keine Phantasien und schon gar keine Pläne hat.8)8)8)


    Gruß

    Alexis

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • ... Und dieses Forum dient ihm primär als Werbeplattform. Er schreibt hier eben nicht als Privatperson. Das haben die FT-Moderatoren auch schon im Blick und haben u.a. untersagt dass er hier aktiv Forumsmitglieder zum Beratungsgespräch entlädt.

    Aber reden wir hier im Forum nicht über Einzelpersonen.

    Oh, jetzt ist mir doch jemand auf die Schliche gekommen. Meine Beiträge haben einerseits den Zweck, konkrete Fragen von Ratsuchenden zu beantworten, um ihnen weiterzuhelfen - mit einem durchaus altruistischen Hintergrund, wie man das in einer Community halt so macht. Gleichzeitig verstärkt sich dadurch bei FT-Lesern die Wahrnehmung einer gewissen Expertise. Der eine oder andere mag dann zu dem Schluss kommen, dass man sich von uns guten Gewissens beraten lassen kann, wie das diverse gute Bewertungen belegen. Vermutlich hätte das niemand gemerkt, wenn Thomaner diese Strategie nicht schonungslos aufgedeckt hätte. ^^


    Den zweiten Teil muss ich entschieden zurückweisen. Weder schreibe ich Forumsmitglieder an, um sie zum Beratungsgespräch einzuladen (die melden sich bei Bedarf selbstständig bei uns), noch hat irgendein Finanztip-Moderator das (mangels Notwendigkeit) untersagt. Bei Bedarf könnte das Xenia sicher klarstellen.


    Dieses unrichtige Statement über eine Einzelperson mit dem Satz "Aber reden wir hier im Forum nicht über Einzelpersonen." abzuschließen, ist schon ein besonderes ethisches und rhetorisches Highlight.


    Vielleicht gelingt es jetzt ja doch wieder, sachlich zu argumentieren und zu den fachlichen Fragen zurückzukehren, statt persönliche Grabenkämpfe auszutragen?

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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  • Oh, jetzt ist mir doch jemand auf die Schliche gekommen. Meine Beiträge haben einerseits den Zweck, konkrete Fragen von Ratsuchenden zu beantworten, um ihnen weiterzuhelfen - mit einem durchaus altruistischen Hintergrund, wie man das in einer Community halt so macht. Gleichzeitig verstärkt sich dadurch bei FT-Lesern die Wahrnehmung einer gewissen Expertise. Der eine oder andere mag dann zu dem Schluss kommen, dass man sich von uns guten Gewissens beraten lassen kann, wie das diverse gute Bewertungen belegen. Vermutlich hätte das niemand gemerkt, wenn Thomaner diese Strategie nicht schonungslos aufgedeckt hätte. ^^


    Den zweiten Teil muss ich entschieden zurückweisen. Weder schreibe ich Forumsmitglieder an, um sie zum Beratungsgespräch einzuladen (die melden sich bei Bedarf selbstständig bei uns), noch hat irgendein Finanztip-Moderator das (mangels Notwendigkeit) untersagt. Bei Bedarf könnte das Xenia sicher klarstellen.

    Es ist bemerkenswert, dass Sie immer gleich irgendwas zwischen aktiv-aggressiv und passiv-aggressiv werden und das Gegenüber lächerlich zu machen, wenn jemand Ihren werbenden Beiträgen den Disclaimer „Werbung“ verpasst. Dabei ist es ja bspw. bei Print-Produkte aus gutem Grund so, dass Werbung als Werbung gekennzeichnet sein muss.


    Wäre Altruismus tatsächlich die Triebfeder Ihres Tuns, könnten Sie Ihre Kompetenzergüsse auch ohne werbende persönliche Verknüpfung niederschreiben.