Allerdings habe ich das Vermögen in 40 Jahren zu hart erarbeitet um es bei einem Crash in großen Teilen zu verlieren
Wieso verlieren?
Allerdings habe ich das Vermögen in 40 Jahren zu hart erarbeitet um es bei einem Crash in großen Teilen zu verlieren
Wieso verlieren?
Wieso verlieren?
Wenn Horst54 nächstes Jahr 70 wird, sind seine Möglichkeiten, eventuell noch eintretende schwere Buchverluste noch komplett auszusitzen, begrenzt. Wenn er Teile des Geldes danach zum Leben braucht, müsste er eventuell Verluste realisieren. (Die Marke "in großen Teilen verlieren" wird dabei wohl nicht überschritten. Allerdings ist das Gefühl, an der Stelle Vermögensanlage keinen Stress mehr zu haben, auch eine Menge wert.)
Der entscheidende Nachteil des üblichen Festgelds ist, daß man auch im Notfall nicht an sein eigenes Geld kommt.
Das weiß man doch aber vorher, die Alternativen für ältere Menschen sind nicht all zu viele. Wenn ich einen sinnvollen Finanzplan habe, ist auch Festgeld EIN Bestandteil. Mit dem von FT empfohlenen 4-Töpfe-System dürfte es mit dem Anteil Festgeld kaum Probleme geben.
Weiß man immer alles vorher?
Ein Leben ist lang. Mir ist das jedenfalls nicht nur einmal passiert, daß ich dachte, bestimmte Umstände änderten sich etliche Jahre nicht, und dann haben sie sich eben doch geändert. Hätte ich das mit einkalkuliert (was ich eben nicht getan habe), hätte ich mich nicht auf so und so viele Jahre festgelegt (Nicht mit einem Festgeld, sondern mit anderen Dingen).
Wer nur auf einen Zinssatz starrt wie das Kaninchen auf die Schlange und die Nebenbedingungen außer acht läßt, dem kann es passieren wie dem Kaninchen vor der Schlange, nämlich daß er am Schluß gefressen wird.
Flexibilität in Geld- und anderen Dingen ist ein Wert, den viel zu viele Leute nicht entsprechend schätzen.
Weiß man immer alles vorher?
Ein Leben ist lang. Mir ist das jedenfalls nicht nur einmal passiert, daß ich dachte, bestimmte Umstände änderten sich etliche Jahre nicht, und dann haben sie sich eben doch geändert. Hätte ich das mit einkalkuliert (was ich eben nicht getan habe), hätte ich mich nicht auf so und so viele Jahre festgelegt (Nicht mit einem Festgeld, sondern mit anderen Dingen).
Wer nur auf einen Zinssatz starrt wie das Kaninchen auf die Schlange und die Nebenbedingungen außer acht läßt, dem kann es passieren wie dem Kaninchen vor der Schlange, nämlich daß er am Schluß gefressen wird.
Flexibilität in Geld- und anderen Dingen ist ein Wert, den viel zu viele Leute nicht entsprechend schätzen.
Das klingt ganz nach dem fundamentalen beidseitigen Irrtum, den viele von uns begehen, ehe sie sich besinnen: die Ehe:
Er denkt: Sie bleibt so, wie sie ist.
Sie denkt: Ich kriege ihn schon so weit, bis es für mich passt.
"Er" und "Sie" sind natürlich wechselseitig austauschbar.
Guter Beitrag Achim Weiss
Wie erstelle ich eigentlich eine Vermögensbilanz?
Gibt es irgendwo ein “Kochbuch Rezept”?
Kochbuchrezept? Ja, gibt es viele. Ich bin neulich auf ein Youtube-Video gestoßen, welches das Thema prima erklärt hat. Ich wollte nun gerade nochmal nach dem URL schauen und habe festgestellt, daß es etliche Anleitungen bei Youtube zum Thema gibt.
@Janders: Schimpf nicht auf Excel! Ich nehme das Programm (wo ich es doch schonmal habe) für alles, bei dem ich nur irgendwie rechnen muß. Das kann dann über die Jahre eine Riesendatei werden mit allen Kochbuch bis zurück ins Jahr 2000. Oder mein "fiktiver Steuerbescheid", wo ich die Rechenvorschrift des Finanzministeriums für mehrere Jahre umgesetzt habe (Das Excelblatt sieht so ähnlich aus wie ein Steuerbescheid, mit dem Unterschied, daß ich halt Zahlen eingeben kann). Oder ich brauche einfach nur was zum Rechnen mit mehreren Schritten, das dann hinterher so unwichtig ist, daß ich es noch nicht einmal abspeichere.
Pantoffelheld, @Janders: Die gesetzliche Rente hat gegenüber den meisten Geldanlagen einen großen Vorteil: Sie hat (aus politischen Gründen) eine Art Inflationsschutz eingebaut. Bei einer privaten Rentenversicherung ist die Auszahlung in aller Regel über die Auszahlungsdauer fix. Diese Rente verliert also mit der Inflation laufend an Wert.
Die gesetzliche Rente hingegen ist formal an die Lohnentwicklung gebunden, und die dürfte auch in Zukunft zumindest einigermaßen mit der Inflation laufen. Keine Bundesregierung kann es wagen, hier substantiell Abstriche zu machen, denn der Prozentsatz der Rentenbezieher unter den Wählern wird immer weiter steigen.
Ich möchte noch auf einen Unterschied hinweisen, der regelmäßig übersehen wird, wenn man die gesetzliche Rente in eine Vermögensbilanz aufnimmt:
Jeder im Land muß (und sollte auch) krankenversichert sein. Der Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung, bei der etwa 90% der Bevölkerung Mitglied ist, beträgt momentan etwa 16% des Einkommens des Mitglieds. Das kann Erwerbseinkommen sein, aber halt auch Rente.
Der Erwerbstätige hat einen Anspruch auf einen hälftigen Zuschuß des Arbeitgebers zur Krankenversicherung. Der Bezieher einer gesetzlichen Rente bekommt einen Zuschuß in vergleichbarer Höhe auch, egal ob implizit als Pflichtversicherter oder ausbezahlt als freiwillig oder gar privat Krankenversicherter.
Für Zwecke einer Vermögensbilanz oder beim Vergleich des gesetzlichen mit einem privaten Rentensystems muß man also fairerweise bei der gesetzlichen Rente den Krankenkassenzuschuß dazurechnen, also die nominale Auszahlung der gesetzlichen Rente mit 1,08 multiplizieren.
So gesehen beträgt der Wert eines Rentenpunkts (West) aktuell nicht 36,02 Euro, sondern 38,90 Euro.
Über Excel schimpfe ich ja gar nicht, nutze ich ja selbst auch für fast alles.
Vom aktuellen Rentenwert würde ich eher grob 11% abziehen (bei KV-Pflichtversicherung) und hinter die Krankenversicherung einen Haken machen.
Weiß man immer alles vorher?
Ein Leben ist lang. Mir ist das jedenfalls nicht nur einmal passiert, daß ich dachte, bestimmte Umstände änderten sich etliche Jahre nicht, und dann haben sie sich eben doch geändert. Hätte ich das mit einkalkuliert (was ich eben nicht getan habe), hätte ich mich nicht auf so und so viele Jahre festgelegt (Nicht mit einem Festgeld, sondern mit anderen Dingen).
Wer nur auf einen Zinssatz starrt wie das Kaninchen auf die Schlange und die Nebenbedingungen außer acht läßt, dem kann es passieren wie dem Kaninchen vor der Schlange, nämlich daß er am Schluß gefressen wird.
Flexibilität in Geld- und anderen Dingen ist ein Wert, den viel zu viele Leute nicht entsprechend schätzen.
Logisch ist ein Leben lang, aber eine Festgeldanlage ist meistens nicht bis zum Lebensende, teilweise sollen Sparer nur wenige Monate oder wenige Jahre ihr Geld da anlegen, hörte ich so von einem Freund. Allerdings fehlt mir das Wissen wie lange Kaninchen ihr Vermögen anlegen müssen. Im Ernst, alles was ich im überschaubaren Zeitraum nicht benötige, lege ich für diese Zeit an, das muss nicht Festgeld sein. Für Leute die keinen Sicherheitsbaustein haben, den sie sofort nutzen können, fehlt mir jegliches Verständnis. Bei mir zum Beispiel, mit kurzer Zeit bis zum Ruhestand, wurden ETF Anteile Ende 2021 verkauft und in TG/FG verschoben, bisher habe ich alles richtig gemacht. Wenn natürlich dieses Jahr der ETF über 20% zulegt, war es falsch….. aber ich kann damit leben, Sicherheitsbaustein, ab 2025 schaue ich wann dieser Schritt wiederholt werden kann/muss…..
Wenn Horst54 nächstes Jahr 70 wird, sind seine Möglichkeiten, eventuell noch eintretende schwere Buchverluste noch komplett auszusitzen, begrenzt. Wenn er Teile des Geldes danach zum Leben braucht, müsste er eventuell Verluste realisieren. (Die Marke "in großen Teilen verlieren" wird dabei wohl nicht überschritten. Allerdings ist das Gefühl, an der Stelle Vermögensanlage keinen Stress mehr zu haben, auch eine Menge wert.)
1. Erholungsphasen gehen relativ schnell. Die Jüngere Finanzkrise 2007-2009 in unter drei Jahren. Da der Horst sein Geld nicht braucht stellt sich also die Frage warum so ängstlich. Was genau tritt ein, das man sein Geld jetzt sofort in großen Mengen benötigt?
2. Ich hätte Stress mit Blick auf die Pflegekosten und mit dem Ziel ein möglichst hohes Einkommen zu erreichen. Festgeld ist da hinderlich. Bezüglich der Verfügbarkeit siehe Punkt 1.
3. Ich möchte Geld an meine Angehörigen übertragen. Festgeld ist da hinderlich.
flip ich stimme Dir in allen Punkten zu. Aber wenn der Anleger sich das Aushalten von Rücksetzern emotional nicht (mehr) zutraut, ist es nicht (mehr) die richtige Anlageform. In dem Fall ginge es auch nicht um die Komplettaufgabe der Aktienanlage sondern um weiteres Umschichten in den sicheren Bereich. Das passt schon zusammen.
Ein entscheidender Nachteil eines Festgeldes ist, daß man in aller Regel selbst im Notfall nicht vor dem Fälligkeitstermin an sein Geld kommt.
Die Option, eine Anlage vorzeitig aufzulösen, ist letzlich Geld wert (was viele Kleinsparer nicht sehen).
Jeder legt sein Geld selber an, hat dann aber auch die Folgen seiner Tat zu tragen.
Niemand hier wird mich von dieser meiner Überzeugung herunterschreiben können
Logisch ist ein Leben lang, aber eine Festgeldanlage ist meistens nicht bis zum Lebensende, teilweise sollen Sparer nur wenige Monate oder wenige Jahre ihr Geld da anlegen, hörte ich so von einem Freund.
Mag sein. Deine Sache. Mag auch sein, daß es bei Dir bisher immer gutgegangen ist. Das sagte auch jeder Mann, der aus dem 20. Stock gefallen ist, als er im 1. Stock angekommen ist. (Übrigens: Ein Auto dämpft ganz enorm, das hat gerade ein besoffener Russe ausprobiert, der von seinem Balkon im 19. Stock gefallen ist. Er hat den Ausflug mit einer Gehirnerschütterung und einer Wirbelfraktur überlebt).
Wir sollten diese Diskussion hier beenden: Ich werde never ever ein Festgeld kaufen, aber dieses Forum ist voller Festgeld-Fanboys. Wir werden nicht zusammenkommen
Ich merke mit jetzt 69 Jahren das ich (seit 30 Jahren Selbstentscheider bei früher primär Einzelaktien) jetzt doch selbstkritisch eingestehen muss das die "gefühlte" Risikotragfähigkeit geringer wird, deshalb ich meinen Sicherheitsbaustein erhöhen möchte (dies auch tun werde). Die primäre Maßnahme diesbezüglich ist dass ich meine OIFs die 20 % des Gesamtvermögens ausmachen soweit 12 monatige "Sperrfrist" abgelaufen bereits gekündigt habe, ansonsten sofort nach den 12 Monaten (was in Bälde der Fall sein wird) kündigen werde. Die dann von der Gesellschaft bei Kündigungsablauf gezahlten dann geltenden NAV-Kurse (Ø zzt. 9 % höher als die Börsenkurse) werde ich in Festgeldleiter mit Laufzeiten 6 Monate, 12 Monate, 2 - 4 Jahre anlegen oder in das m.E. sehr interessante Produkt Zinswachstum GEFA-Bank (in der April Ausgabe von FINANZTEST empfohlen), vor allem wegen der vorzeitigen Kündigungsmöglichkeit nach 15 Monaten. OIFs sind nicht mehr meine Anlageklasse, ich habe da auf Dauer kein gutes Gefühl (mehr). Ich fühle mich mit 69 Jahren eher bewogen den Risikobaustein (Aktien ETFs weltweit) mit 50 %, maximal 2/3 und den Sicherheitsbaustein mit mindestens 1/3 auf Dauer zu fahren. Meine Einkünfte die nachhaltig sind decken die Ausgaben, wenn auch nur knapp. Deshalb halte ich stets eine Kontoliquidität von 6 Ø Monatsausgaben vor. Den weiteren Sicherheitsbaustein sehe ich bei mir (damit würde ich mich wohlfühlen) dann mit nochmal 12 Ø Monatsausgaben im Tagesgeldbereich (zzt. VW Bank mit 2,25 %) und in der Festgeldleiter (vorstehend erwähnt) bzw. im Zinswachstum GEFA-Bank. Im Ø meines Gesamtgeldvermögens möchte ich passives Einkommen, also nach Steuern gutgeschriebene Erträge von mindestens 2 % erwirtschaften, dass wären bei mir rd. 1.000 € im Monat, dass würde für die "Extras" des Lebens (Urlaub, Hobbys) reichen ich bräuchte dann - wenn wir gesund bleiben und in unserem substanziell guten schuldenfreien EFH wohnen bleiben - gut reichen. Da wir kinderlos sind wird das EWrbe wohl auf eine Stiftung hinauslaufen, das hat hoffentlich aber noch Zeit.
Es ist einfach schwer Substanz zu "entsparen" wenn man fast 50 Jahre nur sparen gekannt hat. Die Meinung der User die meine Überlegungen werden nachvollziehen können würde mich sehr interessieren. LG
Über Excel schimpfe ich ja gar nicht, nutze ich ja selbst auch für fast alles.
"Excel" ist pars pro toto der übliche Begriff für ein Tabellenkalkulationsprogramm, so wie "Tempo" der übliche Begriff für Papiertaschentücher ist.
Libreoffice Calc tut es natürlich für den Normalbürger genauso gut.
Vom aktuellen Rentenwert würde ich eher grob 11% abziehen (bei KV-Pflichtversicherung) und hinter die Krankenversicherung einen Haken machen.
Darum ging es mir nicht.
Den Krankenkassenzuschuß zu Alterseinkünften gibt es nur zur gesetzlichen Rente dazu, nicht etwa zu der Zahlung einer privaten Rentenversicherung, und auch nicht zu einer Versorgungswerksrente, wie sie ein Arzt oder Rechtsanwalt bezieht.
Vergleiche ich also eine Versorgungswerksrente mit einer gesetzlichen Rente mit gleichen Nominalbetrag, so ist die gesetzliche Rente 8% de facto höher als die Versorgungswerksrente, weil der gesetzliche Ruheständler zusätzlich zu den allgemein kommunizierten Zahlen (Wert eines Entgeldpunkts aktuell 36,02 Euro) noch einen Krankenkassenzuschuß bekommt, der Versorgungswerkrentner aber nicht. Das ist schon ein Unterschied!
"Excel" ist pars pro toto der übliche Begriff für ein Tabellenkalkulationsprogramm, so wie "Tempo" der übliche Begriff für Papiertaschentücher ist.
Libreoffice Calc tut es natürlich für den Normalbürger genauso gut.
Darum ging es mir nicht.
Den Krankenkassenzuschuß zu Alterseinkünften gibt es nur zur gesetzlichen Rente dazu, nicht etwa zu der Zahlung einer privaten Rentenversicherung, und auch nicht zu einer Versorgungswerksrente, wie sie ein Arzt oder Rechtsanwalt bezieht.
Vergleiche ich also eine Versorgungswerksrente mit einer gesetzlichen Rente mit gleichen Nominalbetrag, so ist die gesetzliche Rente 8% de facto höher als die Versorgungswerksrente, weil der gesetzliche Ruheständler zusätzlich zu den allgemein kommunizierten Zahlen (Wert eines Entgeldpunkts aktuell 36,02 Euro) noch einen Krankenkassenzuschuß bekommt, der Versorgungswerkrentner aber nicht. Das ist schon ein Unterschied!
Ich versuche es zu vermeiden, Markennamen als Gattungsbegriffe zu verwenden. (Nicht nur bei Klemmbausteinen.)
Die gesetzliche Rente kann auch Versicherungspflicht in der Krankenversicherung auslösen, das kann relevant sein.
Es ist einfach schwer Substanz zu "entsparen" wenn man fast 50 Jahre nur sparen gekannt hat. Die Meinung der User die meine Überlegungen werden nachvollziehen können würde mich sehr interessieren.
Ich stelle jetzt mal ganz provokant eine zentrale Frage, da ich das selber in der Familie in den vergangenen Jahren miterlebt habe.
Für was hast du jetzt 50 Jahre gespart?
Damit du dann mit 70 einen Großteil aufs Tagesgeld/Festgeld umschichten kannst und... dann? Weitersparen? Du musst vermutlich nach 50 Jahren erst einmal lernen zu "entsparen" um dein Wohlstandsniveau zu realisieren/akzeptieren. Und die über alles schwebende Frage beantwortet: Was kann dir passieren und wie teuer wird es dann maximal in den kommenden drei bis fünf Jahren.
Es ist einfach schwer Substanz zu "entsparen" wenn man fast 50 Jahre nur sparen gekannt hat. Die Meinung der User die meine Überlegungen werden nachvollziehen können würde mich sehr interessieren. LG
Ich kann Deine gesamten Gedanken nachvollziehen!
Insbesondere der obige Absatz ist für mich und meine Überlegungen ein sehr entscheidender Punkt geworden. Wozu habe ich mein Leben lang Geld gespart (und seit einigen Jahren investiert), wenn ich nicht irgendwann das Ersparte nutze (für mich)?
Ich für meinen Teil werde voraussichtlich mit einem Cash-Puffer von 5 Jahren in den Unruhestand starten. Ja, das mag sich nach viel (lang) anhören, aber möchte nicht im Alter mit schwindender (Lebens)Zeit zurückstecken müssen, weil die Börsen 'zicken'. Das Cash-Depot wird dann jährlich wieder aufgefüllt, wenn die Börse einigermaßen normal läuft.
Wie hoch mein Aktienanteil im Ruhestand konkret sein wird? Keine Ahnung. Hängt davon ab, wie sich die Aktienmärkte in den nächsten 20-40 Jahren entwickeln.
So sieht es aus, habe Ende 2021, knapp unter dem Höchststand, Anteile für etwa 5 Jahre Ruhestand verkauft, was natürlich mit viel Glück verbunden war. Jetzt ruht das Geld im TG/FG und ich schaue ab und an völlig beruhigt auf mein Depot. In 2-5 Jahren muss/kann ich das ganze wiederholen, finde es so besser als einen Auszahlplan, ob es so ist/wird weiß ich hinterher.
In 2-5 Jahren muss/kann ich das ganze wiederholen, finde es so besser als einen Auszahlplan, ob es so ist/wird weiß ich hinterher.
Was wäre besser? Bessere Rendite?
Mir ist besserer Schlaf wichtiger als bessere Rendite. Wenn ich das Spiel grundsätzlich schon gewonnen habe, kann ich auch auf etwas (mögliche) Rendite verzichten und dafür sorgenfreier schlafen. Justmy2Cent
Was wäre besser? Bessere Rendite?
Mir ist besserer Schlaf wichtiger als bessere Rendite. Wenn ich das Spiel grundsätzlich schon gewonnen habe, kann ich auch auf etwas (mögliche) Rendite verzichten und dafür sorgenfreier schlafen. Justmy2Cent
Genau so sieht es aus, habe einen Großteil der erfolgreichen letzten 10 Börsenjahre nutzen können, da spielen ein paar Prozent mehr oder weniger nicht die große Rolle, obwohl ein bisschen Zocken mit dem Verkaufstag kann schon mein Altershobby werden .
Ich merke mit jetzt 69 Jahren, dass ich (seit 30 Jahren Selbstentscheider bei früher primär Einzelaktien) jetzt doch selbstkritisch eingestehen muss, dass die "gefühlte" Risikotragfähigkeit geringer wird, weshalb ich meinen Sicherheitsbaustein erhöhen möchte (dies auch tun werde). Die primäre Maßnahme diesbezüglich ist, dass ich meine OIFs, die 20 % des Gesamtvermögens ausmachen soweit, 12 monatige "Sperrfrist" abgelaufen bereits gekündigt habe, ansonsten sofort nach den 12 Monaten (was in Bälde der Fall sein wird) kündigen werde.
Wenn ich nur wüßte, was ein "OIF" ist ...
Die dann von der Gesellschaft bei Kündigungsablauf gezahlten dann geltenden NAV-Kurse (Ø zzt. 9 % höher als die Börsenkurse) werde ich in Festgeldleiter mit Laufzeiten 6 Monate, 12 Monate, 2 - 4 Jahre anlegen oder in das m.E. sehr interessante Produkt Zinswachstum GEFA-Bank (in der April Ausgabe von FINANZTEST empfohlen), vor allem wegen der vorzeitigen Kündigungsmöglichkeit nach 15 Monaten.
Wenn ich nur wüßte, was "NAV-Kurse" sind ...
OIFs sind nicht mehr meine Anlageklasse, ich habe da auf Dauer kein gutes Gefühl (mehr). Ich fühle mich mit 69 Jahren eher bewogen, den Risikobaustein (Aktien ETFs weltweit) mit 50 %, maximal 2/3 und den Sicherheitsbaustein mit mindestens 1/3 auf Dauer zu fahren.
Wie schon einmal geschrieben: Du hast bereits einen "Sicherheitsbaustein" erheblicher Höhe, der sich "gesetzliche Rente" nennt. Die kommt Monat für Monat und wird auch in Zukunft analog zu den Lohnsteigerungen der arbeitenden Bevölkerung weiter steigen.
Meine Einkünfte, die nachhaltig sind, decken die Ausgaben, wenn auch nur knapp. Deshalb halte ich stets eine Kontoliquidität von 6 Ø Monatsausgaben vor. Den weiteren Sicherheitsbaustein sehe ich bei mir (damit würde ich mich wohlfühlen) dann mit nochmal 12 Ø Monatsausgaben im Tagesgeldbereich (zzt. VW Bank mit 2,25 %) und in der Festgeldleiter (vorstehend erwähnt) bzw. im Zinswachstum GEFA-Bank.
Sicherheit kann es für den Durchschnittsdeutschen nie genug geben.
Deine üblichen Alterseinkünfte decken die Ausgaben ("wenn auch knapp"). Das heißt: Du brauchst Dein Vermögen (das Du als Kinderloser übrigens auch verbrauchen könntest!) und dessen Erträge lediglich für Extras und Unerwartetes, nicht für die tägliche Lebensführung.
Die übliche Orientierung an den Monatseinkünften, die im Hinterkopf die Grundlage hat: "Was mache ich nur, wenn plötzlich mein Erwerbseinkommen ausfällt?" spielt für Dich keine Rolle mehr. Du bist ja bereits dauerarbeitslos. Deine Rente aber ist Dir sicher. Gegenüber dem Bezieher eines Erwerbseinkommens hast Du also einen geringeren Absicherungsbedarf: Du mußt nur die Extras absichern, nicht die tägliche Lebensführung.
Wie hoch sind diese Extras im Vergleich zu den festen Ausgaben? Ein Drittel? Die Hälfte?
Nehmen wir mal hoch an, Deine Extras kosteten die Hälfte der täglichen Lebensführung. Du willst 18 "Monatsausgaben" als Tagesgeld halten. Das wäre dann das, was Du in 3 Jahren als Extra ausgeben willst.
Ich halte das für einen mehr als auskömmlichen Liquiditätspuffer, berücksichtigend die Tatsache, daß Du diesen Liquiditätspuffer mit einer Festgeldanlage flankieren willst (der Lieblingsanlage der Deutschen direkt nach der Kapitallebensversicherung), auf die Du bereits nach 15 Monaten zugreifen kannst.
Im Ø meines Gesamtgeldvermögens möchte ich passives Einkommen, also nach Steuern gutgeschriebene Erträge von mindestens 2 % erwirtschaften, das wären bei mir rd. 1.000 € im Monat, dass würde für die "Extras" des Lebens (Urlaub, Hobbys) reichen. Ich bräuchte dann - wenn wir gesund bleiben und in unserem substanziell guten schuldenfreien EFH wohnen bleiben - gut reichen. Da wir kinderlos sind, wird das Erbe wohl auf eine Stiftung hinauslaufen, das hat hoffentlich aber noch Zeit.
Es ist einfach schwer, Substanz zu "entsparen", wenn man fast 50 Jahre nur sparen gekannt hat. Die Meinung der User, die meine Überlegungen werden nachvollziehen können, würde mich sehr interessieren.
Kurz mal nachgerechnet: 1000 Euro Kapitalertrag im Monat sind 12.000 Euro Kapitalertrag im Jahr, dazu ein Drittel für die Steuer, macht 16.000 Euro. Das seien 2% Deines Anlagevermögens, macht 800 TEuro Kapital, dazu ein schuldenfreies Eigenheim ohne großen Sanierungsbedarf.
Hm. Was machst Du nur, wenn bei solchen Verhältnissen plötzlich die Waschmaschine kaputtgeht?
Ein guter Freund mit ähnlichen Verhältnissen (ledig, kinderlos) hat sich neulich aufgemacht zu seiner letzten Segeltour. Sein Vermögen ist seiner besten Freundin (nicht Partnerin!) zugefallen, die das nicht unerhebliche Geld offenbar als eine Art unredliche Bereicherung empfindet und es offensichtlich nicht für sich annehmen kann. Sie will damit nun jedenfalls eine Stiftung gründen, die das Andenken des Verstorbenen wachhält. Das ist schon rein thematisch nicht ganz so einfach, mal ganz davon abgesehen, daß letztlich eine ganze Menge Bürokratie damit verbunden ist. Sie selbst ist ähnlich alt wie der Erblasser, wird somit auch nach menschlichem Ermessen in nicht übermäßig langer Zeit zur letzten Segeltour aufbrechen. Was passiert dann mit der Stiftung?
Es ist in meinen Augen besser, man gibt mit warmen Händen.
Du hast mal geschrieben, Du könnest Dir es nicht leisten, daß Dein mühevoll angespartes Vermögen durch einen Börsencrash beispielsweise halbiert wird. Ich bin gegenteiliger Meinung. Du hast, was Du hast, immer nur auf einen Haufen gelegt, es ist nun nichts als eine Zahl auf dem Konto. Ob das nun 800 Mille sind oder "nur noch" 400 Mille, hat auf Dein tägliches Leben keinen Einfluß. Du brauchst das Geld nicht, lediglich die Zahl gibt Dir Sicherheit. Ein Börsencrash (den ich nicht für sehr wahrscheinlich halte), wäre für Dich allenfalls ein psychologisches, nicht etwa ein finanzielles Problem.
Wenn Du ein sparsamer Mensch bist (wie es den Anschein hat), wirst Du Deinen Lebensstil nicht so fundamental umstellen, daß Du Dein Vermögen verpraßt. Du wirst somit vermutlich Dein Vermögen in Deinem (hoffentlich langen, hoffentlich gesunden) Leben nicht verbrauchen, selbst wenn Du Dir ab jetzt deutlich mehr "gönnst" als früher.
Ich habe mal von einem sparsamen Menschen gelesen, der seine jährliche private Finanzplanung erläutert hat: Neben verschiedenen Töpfen für verschiedene Ziele war auch ein Topf "Vergnügen" vorgesehen, der (so seine Vorgabe) am Jahresende immer leer sein mußte. Gedacht war das Geld für sein Vergnügen, vielleicht Urlaub oder Essengehen oder Dinge, die ihm als Luxus erschienen. Am Jahresende jedenfalls hat er den Rest dieses Topfes für eine gute Sache gespendet. So hat er sich selbst quasi dazu gezwungen, sich selbst etwas zu "gönnen".
Du erwartest Dir aus Deinem Vermögen 1000 Euro im Monat; Du könntest vermutlich das Dreifache dessen entnehmen und würdest es dennoch in Deiner Lebenszeit nicht verbrauchen.
Schau doch mal bei Georg vorbei! In seinem Blog https://www.finanzen-erklaert.de/ berichtet er mehr über Entnahmestrategien, als der Normalmensch überhaupt wissen will. Georg argumentiert vorsichtig und wiederholt nicht die Mär von der angeblich "sicheren" 4%igen Entnahmerate (die ja ohne Kapitalverzehr gerechnet ist!). Du peilst nur die halbe Entnahmerate an. Damit wärest Du in meinen Augen ein hochattraktiver Erbonkel.
Wenn man sein Leben lang frugal gelebt hat und damit zufrieden war, ist es nicht so einfach, sein Leben umzustellen und nun mehr Geld auzugeben. Dazu kommt, daß man Genuß (oder nachhaltige Erinnerungen) nicht verläßlich mit Geld kaufen kann.
"Warum gönnst Du Dir nichts, jetzt, wo Du Dir leisten kannst?" habe ich mal eine betuchte ältere Dame der Verwandtschaft gefragt. "Es gibt mir nichts," antwortete sie.
Das Forumsglossar hilft:
OIF: Offene Immobilienfonds
NAV: Nettoinventarwert (engl. Net Asset Value, NAV) gibt den Gesamtwert eines Fondsvermögens (oder Deines Anteils daran) an