Feedback zu ETFs

  • Es gibt viele Anleger, die ein langfristiges Investment-Depot und zusätzlich ein Trading-Depot haben. Unter anderem für die ist Markus Koch eine gute und seriöse Informationsquelle, ohne reißerische Überschriften und Thumbnails. Ich schaue den Kanal, um mir Grundwissen über den Markt anzueignen.


    Buy & Hold hat sehr lange Zeit bestens funktioniert und ich beglückwünsche jeden, der es erfolgreich durchgezogen hat. Ich denke, es wird auch noch mindestens die nächsten 20 Jahre funktionieren, obwohl sich das Finanzsystem und der Aktienmarkt bereits stark verändert haben, was durch den Fortschritt bei der KI wohl noch beschleunigt wird. Jedenfalls werde ich auf Buy & Hold setzen.


    Mal abgesehen von Klimawandel und Umweltzerstörung: Auf Dauer können Weltbevölkerung und Wirtschaft nicht unbegrenzt wachsen, denn die Ressourcen unseres Planeten sind begrenzt. Eine weltweit vereinte Menschheit, die solche Probleme gemeinsam überwindet, halte ich für utopisch. Sollte man heutzutage einem Teenager 50 Jahre Buy & Hold anraten?

  • Mal abgesehen von Klimawandel und Umweltzerstörung: Auf Dauer können Weltbevölkerung und Wirtschaft nicht unbegrenzt wachsen, denn die Ressourcen unseres Planeten sind begrenzt. Eine weltweit vereinte Menschheit, die solche Probleme gemeinsam überwindet, halte ich für utopisch. Sollte man heutzutage einem Teenager 50 Jahre Buy & Hold anraten?

    Ja :)


    In den 70er Jahren hat der Club of Rome von den "Grenzen des Wachstums" geschrieben. Man hat damals Szenarien an die Wand gemalt wie etwa "im Jahr 2000 ist das Erdöl aus und der freie Bundesbürger hat dann keine freie Fahrt mehr". Was ist daraus geworden? Es gibt bereits in Deutschland mehr Autos als je zuvor und sie fahren auch mehr als je zuvor.


    Schon damals wurde (völlig zu Recht!) die Überbevölkerung der Erde beklagt. Die Bevölkerung von Indien (damals der Inbegriff der Überbevölkerung) hat sich seitdem verdreifacht.


    Ich bin mit Dir einig, daß die Menschheit nicht weltweit zusammenarbeiten wird, um den Planeten für Menschen in der heute bestehenden Art und Weise bewohnbar zu halten. Ich glaube andererseits nicht, daß in wenigen Jahrzehnten "alles" zusammenbrechen wird. Ich glaube nicht, daß sich die Menschheit in einer Endzeit befindet.


    Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert hat ein Mann in New York sich dazu entschlossen, keine Kinder in die Welt zu setzen. Er hat die Zahl der Kutschen und der Pferde ausgerechnet und die Menge an Pferdemist und -urin, die bei einer Vermehrung des Verkehrs zu erwarten wären. Er wollte seine Kinder nicht zwischen Pferdeäpfeln aufwachsen sehen. Er würde wohl Augen machen, wenn man ihn ins New York des Jahres 2023 versetzen könnte. :)


    Die Menschheit hat den Globus bereits in unglaublicher Art und Weise umgestaltet. Und doch glaube ich, daß wir diesbezüglich erst am Anfang stehen.

  • Auch ich glaube nicht, dass in wenigen Jahrzehnten alles zusammenbricht. Aber ich rechne in den nächsten 50 Jahren mit den ersten Vorläufern einer langanhaltenden und sich stetig steigernden Krisensituation.


    Der Club of Rome hat den technischen Fortschritt falsch eingeschätzt, aber das grundsätzliche Problem haben sie meiner Meinung nach richtig erfasst.

  • Auch ich glaube nicht, dass in wenigen Jahrzehnten alles zusammenbricht. Aber ich rechne in den nächsten 50 Jahren mit den ersten Vorläufern einer langanhaltenden und sich stetig steigernden Krisensituation.

    Dann so. Das glaube ich aber auch nicht.

    Der Club of Rome hat den technischen Fortschritt falsch eingeschätzt, aber das grundsätzliche Problem haben sie meiner Meinung nach richtig erfasst.

    Ich sehe das primäre Problem in der Überbevölkerung. Die Menschheit kann sich nicht immer nur vermehren. Technologische Probleme kriegen die Menschen in den Griff. Da bin ich mir ziemlich sicher. Aber: Jede Generation hat ihre eigenen Probleme zu lösen. Ist ein Problem gelöst, wartet schon das nächste. Das geht immer so weiter, und ich bin garantiert nicht bis zum Ende dabei :)

  • Ich sehe das primäre Problem in der Überbevölkerung. Die Menschheit kann sich nicht immer nur vermehren.

    Zu viele Menschen ergeben Konflikte.

    Konflikte führen zu Kriegen.

    Kriege lösen das Problem von zu vielen Menschen.

    Hoffen wir, dass wir uns in einer Zeit zwischen den Kriegen (in Europa klappt schonmal nicht) in unserem Lebensraum befinden.

  • USA & Europa: Durch medizinischen und technischen Fortschritt kam es zu Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum, bis ein bestimmtes Maß an Wohlstand erreicht ist und die Bevölkerung nicht weiter wächst. Diese Entwicklung ist mit hohem Ressourcenverbrauch und Umweltzerstörung verbunden. In China und Indien lief und läuft es ähnlich.


    Ich denke, das Problem ist nicht nur die zweifelsohne ausschlaggebende Überbevölkerung, die von der linksgrünen Bubble aus "moralischen" Gründen mit dem Scheinargument "CO2 Verbrauch in Afrika" kleingeredet wird. Es ist die Art und Weise, wie sich Industriestaaten entwickeln, was mit Bevölkerungswachstum verbunden ist.

  • Es ist die Art und Weise, wie sich Industriestaaten entwickeln, was mit Bevölkerungswachstum verbunden ist.

    Das hat weniger mit Industrie zu tun und mehr mit medizinischer Versorgung und Lebensstandard. Wenn nicht mehr die Hälfte aller Kinder stirbt, setzt man auch keine 10 Kinder in die Welt. Und wenn Kinder nicht mehr durch ihre Arbeit helfen müssen, das Überleben der Familie zu sichern, werden auch weniger Kinder in die Welt gesetzt. Der Trend dazu ist bereits heute auch im größten Teil von Afrika zu sehen. In die Zukunft geblickt, ist das reine Bevölkerungswachstum das kleinere Problem. Das größere Problem ist, wenn zig Milliarden Menschen jetzt auch die westlichen Ansprüche haben wollen: große Wohnungen, gerne mit Klimaanlage, Autos, Flugreisen mehrfach im Jahr,...

  • Ich weiß nicht, ob der Cantillon Effekt hier wirklich passt. Den hatten wir die letzte Dekade eigentlich als Paradebeispiel. Durch niedrige Zinsen sind erst die Börsen und Immobilienpreise durch die Decke. Die Wirtschaft hat das billige Geld aber viel weniger stimuliert und nachdem wir jetzt eine weitere Störung hatten, wirkt das viele Geld doch inflationstreibend

  • Das hat weniger mit Industrie zu tun und mehr mit medizinischer Versorgung und Lebensstandard.


    Mediziner und technischer Fortschritt, sowie Wohlstand / Lebensstandard entstehen halt durch Industrie und Wirtschaftswachstum. Der Weg zum Industriestaat mit hohem Lebensstandard ist mit einer Phase des Bevölkerungswachstums verbunden. Die Menschheit hat sich im Industriezeitalter verzehnfacht. Allein seit 1950 mehr als verdreifacht.


    Das zukünftige, sich verlangsamende Bevölkerungswachstum ist nicht der Punkt, da bin ich bei dir. Die in der Vergangenheit entstandene Überbevölkerung ist das Hauptproblem, vor allem in den wohlhabenden Industriestaaten und den Emerging Markets.


    Viele Menschen mit hohem Lebensstandard = Hoher Ressourcenverbrauch und Umweltzerstörung

  • Hallo Achim Weiss,

    bei mir war es 2018 so, dass ich in dem Jahr keine Gewinne hatte. Die Steuerbescheinigung meiner Depotbank ergab aber einen recht hohen Gewinn. Ich habe daher einen Fehler bei der Steuerbescheinigung vermutet. Da ich aber damals schon eine Nichtveranlagungsbescheinigung hatte, habe ich mich erst mal nicht weiter darum gekümmert. Das war sicher mein Fehler. 2020 bekam ich vom Finanzamt die Aufforderung eine Steuererklärung für 2018 abzugeben. Erst da bin ich stutzig geworden, und habe etwas genauer hingeschaut. Das Finanzamt hat meine Nichtveranlagungsbescheinigung übrigens nicht für ungültig erklärt. Das Finanzamt hat sicher meine Erklärung mit der Fehlerhaftigkeit akzeptiert. Das mit den 3 Jahren ist zwar richtig, aber ich beantrage immer im letzten Gültigkeitsjahr eine neue NV.

    So erklärt sich das auch mit den Zinsen.

    Eigentlich wollte ich nur darauf hinweisen, dass Kaufen und Halten nicht immer sinnvoll ist.

    Gruß


    Altsachse

  • Ein vernünftiges Zitat hat in einem langen Thread echt Vorteile.


    Du hast geschrieben, Deine Depotbank habe mit dem Brexit einen Fondstausch vorgenommen.

    bei mir war es 2018 so, dass ich in dem Jahr keine Gewinne hatte.

    Die Steuerbescheinigung meiner Depotbank ergab aber einen recht hohen Gewinn.

    Ob das jetzt der Brexit war, kann ich nicht nachvollziehen. Klar ist, daß zum Jahreswechsel 2017/2018 alle Fonds fiktiv verkauft worden sind. Dadurch mußten die Leute, die Fonds hielten, die über Jahre aufgelaufenen Gewinne versteuern. Vielleicht meinst Du ja das Jahr 2017.

    Ich habe daher einen Fehler bei der Steuerbescheinigung vermutet. Da ich aber damals schon eine Nichtveranlagungsbescheinigung hatte, habe ich mich erst mal nicht weiter darum gekümmert. Das war sicher mein Fehler.

    Das mag sein. Wenn was von der Bank kommt, ist es allgemein ratsam, daß man das liest. Es kann schon sein, daß man daraufhin etwas veranlassen muß.


    Die Umstellung der Fondsbesteuerung war übrigens angekündigt. Du hättest Dich vermutlich finanziell besser gestellt, wenn Du darauf hingearbeitet, sprich: Einen Teil Deiner Fonds schon im Steuerjahr 2016 umgesetzt hättest.


    Um Deinen Nachteil abzuschätzen, müßte man aber natürlich die Zahlen kennen.

    2020 bekam ich vom Finanzamt die Aufforderung, eine Steuererklärung für 2018 abzugeben. Erst da bin ich stutzig geworden, und habe etwas genauer hingeschaut.

    Das Finanzamt hat meine Nichtveranlagungsbescheinigung übrigens nicht für ungültig erklärt.

    Das hätte rückwirkend ja auch nichts gebracht.

    Das Finanzamt hat sicher meine Erklärung mit der Fehlerhaftigkeit akzeptiert.

    So erklärt sich das auch mit den Zinsen.

    Steuerhinterziehung ist böswillig. Um sich einer Steuerhinterziehung schuldig zu machen, muß man bewußt Steuern hinterziehen. Wenn man im guten Glauben, alles sei in Ordnung, die nötigen Steuern nicht bezahlt, gibt das in der Regel keine Strafe. Aber Du mußt die Steuern natürlich nachzahlen, dem Zeitablauf entsprechend auch mit Zinsen.

    Das mit den 3 Jahren [Gültigkeitsdauer einer Nichtveranlagungsbescheinigung] ist zwar richtig, aber ich beantrage immer im letzten Gültigkeitsjahr eine neue NV.

    Du bist schon ziemlich lang Rentner, infolgedessen dürftest Du einen hohen Rentenfreibetrag haben. Der zu versteuernde Teil Deiner Rente dürfte unter dem Grundfreibetrag liegen. Somit bist Du ein klassischer Kandidat für die Günstigerprüfung. In Deiner Steuererklärung kannst Du vermutlich eine ganze Menge Kapitaleinkünfte steuerfrei unterbringen, zumal Du dann auch noch den Krankenkassenbeitrag absetzen kannst, der vermutlich jetzt noch steuerlich unbedeutend ist.

    Eigentlich wollte ich nur darauf hinweisen, dass Kaufen und Halten nicht immer sinnvoll ist.

    Stimmt. Sonderfälle wie Du müssen allerdings auf sich selber aufpassen.


    PS: Hat da nicht neulich einer mal einen langen Text über die Günstigerprüfung geschrieben? Mir war da so etwas ...

  • Meine Depotbant führt bei mir keine Steuern ab. Grund ist die von mir eingereichte Nichtveranlagungsbescheinigung.

    Die Steuern zahle ich selbst an mein Finanzamt, sofern das überhaupt notwendig wird.

    Gruß


    Alltsachse

  • Altsachse:

    Du hattest berichtet, die Fondsgesellschaft habe im Zuge des Brexits im Jahr 2018 einen Fondstausch vorgenommen.


    Mich hat das gewundert, denn die Fondsbesteuerung hat sich mit dem Jahreswechsel 2017/2018 derart geändert, daß alle Fonds als fiktiv verkauft und wieder erworben galten. Auf diese Weise wurden aufgelaufene Kursgewinne mit diesem Jahreswechsel unerwartet für die Anleger in 1 Jahr versteuert.


    Diese Information wird wohl auch zu Deinem Finanzamt gelangt sein, denn es hat Dich einige Jahre später dazu aufgefordert, eine Steuererklärung abzugeben. Das hast Du getan, ein Steuerbescheid wurde erstellt, und Du hast die Steuer mit den entsprechenden Zinsen nachgezahlt (worüber Du Dich beklagt hast).


    Dein Argument war, daß Buy and Hold nicht immer eine geeignete Strategie sei. Das ist unbestritten; es dürfte so gut wie nichts auf dieser Menschenwelt geben, für das es keine Ausnahme gibt.


    Es ist sehr gut möglich, daß für Dich eine solche Ausnahme zugetroffen hätte, daß Du nämlich , wenn Du rechtzeitig geeignet reagiert hättest (etwa mit einer Teilumsetzung Deines Depots im Vorjahr), weniger Steuer gezahlt hättest, als Du es nun mußtest. Aber es ist ja meistens so, daß man mehr Steuer zahlt, wenn man die Steuererklärung nicht gestaltet, als wenn man es tut.


    Für eine genauere Aussage lieferst Du aber nicht genug Info. Es ist ja auch egal, da Schnee von gestern.

  • Hallo Achim Weiss ,

    ich bin mir sicher mit dem Jahreswechsel 2017/18 hat das wenig zu tun, sonst währen alle anderen Fonds bei mir auch betroffen. Das Problem ist aber nur durch den einen Fonds aus Großbritannien aufgetreten. Der Fond wurde geschlossen, und als neuer Fonds in Luxemburg eröffnet. Unglücklicherweise hatte der Fonds bei mir über viele Jahre Gewinne angesammelt. Die Fondsgesellschaft hat also eine für den Kunden ungünstige Variante gewählt.

    Von dieser Fondsgesellschaft habe ich mich im Nachgang getrennt.

    Gruß


    Altsachse

  • Ich bin mir sicher, mit dem Jahreswechsel 2017/18 hat das wenig zu tun, sonst wären alle anderen Fonds bei mir auch betroffen.

    Es ist in Foren üblich, Informationen schlückchenweise herauszulassen. Mit jedem Posting sieht die Sachlage wieder minimal anders aus, und man kann nie wissen, wann die Sachstandsschilderung komplett ist.

    Das Problem ist aber nur durch den einen Fonds aus Großbritannien aufgetreten. Der Fond swurde geschlossen, und als neuer Fonds in Luxemburg eröffnet.

    Sowas kann vorkommen, speziell dann, wenn man irgendwelche kleinen und speziellen Fonds hält.

    Unglücklicherweise hatte der Fonds bei mir über viele Jahre Gewinne angesammelt. Die Fondsgesellschaft hat also eine für den Kunden ungünstige Variante gewählt.

    Wie hätte sie es besser machen können?

  • Mich hat das gewundert, denn die Fondsbesteuerung hat sich mit dem Jahreswechsel 2017/2018 derart geändert, daß alle Fonds als fiktiv verkauft und wieder erworben galten. Auf diese Weise wurden aufgelaufene Kursgewinne mit diesem Jahreswechsel unerwartet für die Anleger in 1 Jahr versteuert.

    Die Versteuerung erfolgt erst bei einem tatsächlichen Verkauf.

    [...]Zur Umsetzung der neuen Besteuerung, war eine rein steuerlich zu beachtende fiktive Veräußerung der Fondsanteile zum 31. Dezember 2017 und eine fiktive Anschaffung der Fondsanteile zum 1. Januar 2018 durchzuführen.

    Im Zusammenhang mit der fiktiven Veräußerung der Fondsanteile zum 31. Dezember 2017 wird auch ein fiktiver Veräußerungsgewinn (-verlust) errechnet. Dieser unterlag jedoch nicht sofort der Besteuerung, sondern unterliegt erst zum Zeitpunkt der tatsächlichen Veräußerung und/oder Übertrag mit Gläubigerwechsel des Investmentanteils dem Steuerabzug.[...]

    Der fiktive Verkauf diente nur dazu, zeitnah den Überschuss nach altem Recht zu berechnen und festzuhalten.

    Wie hätte sie es besser machen können?

    Ohne Wechsel des Sitzstaates wäre es meines Wissens eine steuerneutrale Verschmelzung gewesen, s. §23 InvStG. Ob es Klagen dagegen gibt, das weiß ich nicht.