ETF Sparpläne bündeln oder aufgeteilt lassen?

  • Servus,


    ich hab vor einiger Zeit Sparpläne in Form eines All-Weather Portfolios mit folgenden ETFs angelegt:


    MSCI World X(IE)-MSCI WORLD 1D

    MSCI EM X(IE)-MSCI EM.MKTS

    Gold 0,0 % BOERSE STUTTG. EUWAX-GOLD 00.0000

    EX-AG Comstage MUL-AM.B.E-W.C.XA ETF EOA

    Anleihen XTR.II GL.INF.-LI.B.1CEOH

    Xtrackers II Global XTR.II ESG GBL AGG.BD 1D

    iShares J.P. Morgan ISHSII-JPM DL EM BD DLDIS

    High Yield Corp LY.I.-ESG EO HI.YI.UE EOD


    Zum Spaß habe ich dann noch Sparpläne für folgende ETFs angelegt:


    NASDAQ 100 ISHARES NASDAQ-100 U.ETF

    Video Gaming and eSports VANECK VID ESPORTS UC.ETF


    Insgesamt sind es 12 TEUR mit dem Ziel der Altersvorsorge, also noch ca. 25 Jahre 500€ pro Monat einzuzahlen.

    Jetzt überlege ich alle meine Anteile zu verkaufen und in den MSCI World zu packen, da der MSCI World an sich ja schon so diversifiziert ist, dass ich gar keine anderen ETFs mehr benötige.


    Bevor ich mir jetzt die Mühe mache und die einzelnen Sparpläne auflöse würde ich von euch gerne wissen ob das überhaupt Sinn macht oder ob ich alternativ die Sparpläne so lasse wie sie sind aber nur noch den MSCI World bespare.


    Vorab vielen Dank und einen entspannten restlichen Feiertag!

  • Hallo.


    Wenn Dir Dein "Gemischtwarenladen" so gefällt, dann lass' alles so und zieh' durch. :thumbup:


    Wenn Dir etwas an der Aufteilung nicht mehr zusagt, dann musst Du für Dich (!) entscheiden, ob Du etwas ändern willst. :/


    Ich bin mit 1x MSCI World zufrieden und kann mein Vorgehen vor mir rechtfertigen. :saint:

    Ob mein Portfolio meinem Nachbarn gefällt, habe ich ihn nie gefragt. ;)

  • Geschmack ist Geschmackssache :)


    Ich glaube nicht, daß es auf Deine (durchaus berechtigte!) Frage eine allgemeingültige Antwort gibt.


    Ich bin Anhänger des Prinzips KISS (keep it simple, stupid!). Wenn Du mich fragst, würde ich Dir Deine Frage mit ja beantworten: Ich würde die kleinteilige Aufteilung auflösen und alles in einen ETF auf den MSCI World stecken (oder meinetwegen auch in einen ACWI). Ich fühle mich auch mit dem gesetzlichen Rentensicherungssystem hinreichend gesichert, so daß ich von meinem Anlagevermögen nichts in Renten stecken mag. Auch das mögen andere Leute anders sehen. Einen Notgroschen hast Du nebenher auch noch? Ich würde ihn haben wollen, Georg von "finanzen-erklärt" beispielsweise verzichtet sogar darauf.


    Ich bin mir sicher, daß andere Antworter hier im Forum Deine Frage anders (zumindest im Detail anders) beantworten werden.


    Und wie Du das schließlich machst, mußt Du selber entscheiden. :)

  • Erstmal vielen Dank für eure Rückmeldungen!


    Mir gehts im Endeffekt nur darum die maximale Rendite bei dem kleinstmöglichen Risiko zu haben. Deswegen das Allweather-Gedöns.

    Mein gefährliches Halbwissen sagte mir, "mit nem Allweather bist du sicherer als mit "nur" nem MSCI World." Ob das so stimmt kann ich leider nicht beantworten, deswegen meine Frage hier.


    Letztendlich habe ich nur gesehen, dass der reine MSCI World besser performt als mein "Gemischtwarenladen".


    Parallel hab ich noch nen Notgroschen 3* Monatsnetto, ein paar Kryptos 3 TEUR, ne BU, Riester und noch ein kleines DEKA DK-DividStraCFA Depot, was monatlich von meinem Arbeitgeber gefüllt wird.

  • Letztendlich habe ich nur gesehen, dass der reine MSCI World besser performt als mein "Gemischtwarenladen".

    Abgerechnet wird am Ende. Kann also sein, dass Deine Variante rückblickend besser gewesen sein wird. Die Renditen bis heute sind kein Garant für die künftigen Renditen.

  • Mir gehts im Endeffekt nur darum, die maximale Rendite bei dem kleinstmöglichen Risiko zu haben.

    Reich und gesund ist besser als arm und krank!

    Ohne Frage :)

    Fragt sich nur, ob man diese beiden Ziele unter einen Hut bekommt ...


    Notgroschen hast Du; die Kryptos sind Spielgeld (etwas Spaß muß sein); BU ist hoffentlich richtig dimensioniert; Riester sehe ich persönlich skeptisch, wenn Du keinen Stall voll Kinder hast; alles, wo Deka draufsteht, sehe ich auch eher skeptisch, da wirst Du aber halt vermutlich keine Wahl haben.


    Und entscheiden muß Dein bester Finanzberater, nämlich Du selbst :)

  • … auf die Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Jedem so, wie es gefällt und wie er es für richtig hält. Da es für nichts Garantien gibt, ist nämlich (innerhalb vernünftiger Grenzen) v. a. wichtig, dass man selbst dahinter steht.


    Die reine hiesige Lehre ist in der Hinsicht wohl: Aktien-ETF plus Tagesgeld und fertig.


    Ich selbst, persönlich, womit kein Hinweis auf Nachahmung gegeben ist, halte mich daran auch nicht.


    Wenn Du etwas vereinfachen willst, bietet es sich an, die Aktien in einem ETF zusammenzufassen … einem FTSE AllWorld oder einen MSCI ACWI. Sowas … plus 1 Gold … plus 1 Anleihen-ETF mit wenig Aktien-Korrelation (EM Bonds) wäre ein einfacheres Setting. Nur als Gedanke!

  • Moin munson81 ,


    Ich würde das ganze Depot etwas durchlichten und eine klare Strategie verfolgen.

    Mir scheint das du da jetzt ein wenig ohne Plan mal irgendetwas zusammen gekauft hast und möchtest damit den Markt schlagen.

    Mir wäre das zu anstrengend und ich probiere das der Markt mich nicht schlägt und das bekommen ich mit einem FTSE All World so halbwegs hin. Ein bisschen EM hab ich noch dazu. Ein paar Einzelwerte habe ich noch als mahnendes Denkmal im Depot liegen.

    Gold habe ich nur ne halbe Unze im Schrank liegen und Anleihen brauche ich nicht da Tages und Festgeld sich im Rahmen der Einlagensicherung bewegen.


    Ob jetzt eine Depotaufräumaktion deine Performance verbessert weiß kein Mensch nur würde es für dich übersichtlicher.


    Der größer Hebel bei deiner Optimierung liegt mMn eher bei deiner Riesterrente. Da gibts doch leider sehr viele schlechte Verträge…..


    Das Deka sparen ist doch sicherlich VL, oder? Da gibts auch günstigere Lösungen…..


    Viel Erfolg beim Depot aufhübschen.

  • Mir gehts im Endeffekt nur darum die maximale Rendite bei dem kleinstmöglichen Risiko zu haben.

    Dieser Wunsch ist verständlich, aber leider widersprüchlich. Mehr Rendite geht eigentlich immer mit mehr Risiko einher. Du musst dich also entscheiden, was dir wichtiger ist: maximale Rendite oder höhere Sicherheit.


    Der Sinn eines All-Weather-Portfolios ist die Streuung über mehrere Assetklassen (neben Aktien auch Anleihen und Gold) um das Risiko zu minimieren. Oft (aber auch nicht immer) kann ein Asset die Schwächephase eines anderen ausgleichen. Das geht aber, wie du schon festgestellt hast, zulasten der Rendite. Dafür hast du weniger Schwankungen.


    Also: möchtest du dein Risiko verglichen zu einem reinen Aktienportfolio senken, dann bleib bei dem All-Weather-Ansatz. Möchtest du aber mehr Rendite und bist bereit dafür mehr Risiko und Schwankungen zu ertragen, dann geh all-in Aktien mit MSCI World oder auch einem ACWI/All World.


    Aber du musst dich entscheiden, denn wie heißt es so schön: you can’t have your cake and eat it too.

  • Hallo zusammen,

    Respekt für die Frage.


    Es reicht ein ETF auf den MSCI World.

    Da ist alles wesentliche enthalten.

    Dazu noch das vier Töpfe Prinzip.

    Damit ist die Aufteilung mit einem Algorithmus ausgestattet, der psychologisch hilft passiv zu bleiben, was wohl die größere Herausforderung ist… wohl vor allem für Männer.


    LG

  • Der größer Hebel bei deiner Optimierung liegt mMn eher bei deiner Riesterrente. Da gibts doch leider sehr viele schlechte Verträge…..


    Das Deka sparen ist doch sicherlich VL, oder? Da gibts auch günstigere Lösungen…..

    Jo, die Riestergeschichte liegt mir tatsächlich schon länger schwer im Magen und ich bin mir unsicher was ich tun soll.

    Kündigen und den Rückkaufswert in meinen ETF investieren macht am wenigsten Sinn, korrekt?Beitragsfrei stellen und die monatliche Rate dem Depot zuführen wohl eher.

    Wobei der ETF die bsp. 175€ jährliche Zulage auch erstmal erwirtschaften muss.


    Mit der VL habe ich mich damals so gut wie nicht beschäftigt aber auch hier sollte es Sinn machen die Beiträge in einen MSCI World zu packen. Also ebenfalls beitragsfrei stellen um die bisherigen Zulagen nicht zu verlieren oder?

  • Die Riestergeschichte liegt mir tatsächlich schon länger schwer im Magen, und ich bin mir unsicher, was ich tun soll.

    Nachrechnen :)

    Das war jetzt einfach :)

    Kündigen und den Rückkaufswert in meinen ETF investieren macht am wenigsten Sinn, korrekt? Beitragsfrei stellen und die monatliche Rate dem Depot zuführen wohl eher.

    Wobei der ETF die bsp. 175€ jährliche Zulage auch erstmal erwirtschaften muss.

    Riesterprodukte sind im allgemeinen notorisch renditeschwach. Sie lohnen sich allenfalls dann, wenn man über möglichst viele Kinder Staatsknete einstreichen kann. Wenn das nicht gegeben ist, spricht viel dafür, die Finger davon zu lassen.


    Wenn man aber in der Mausefalle sitzt, also bereits ein solches Produkt an der Backe hat, muß man sich überlegen, ob man den ganzen Vertrag kündigt (Zulagen zurückzahlen, eventuell auch Steuervorteile zurückzahlen) oder beitragsfrei stellt (also liegen läßt). Im zweiten Fall dürften die weiterlaufenden Gebühren den Vertrag zumindest nicht mehr wachsen lassen. Auch diese Option ist also nicht so wirklich toll.


    Das muß man wirklich im Einzelfall durchrechnen. Es kann schon sein, daß es sich lohnt, den Vertrag komplett zu kündigen.


    Was die Zukunft bringt, weiß keiner. Die mit 7%/a angenommene ETF-Rendite beispielsweise ist keineswegs in der Weise garantiert, wie manche Leute einen das glauben machen wollen. Ich persönlich glaube daran und handle mit meinem Geld entsprechend. Das kannst Du nachmachen oder auch nicht, das ist in jedem Fall Deine Sache.


    Riester ist genau das Beispiel für Dein oben genanntes Ziel: Es sollte bei maximaler Sicherheit die Rendite maximiert werden, und das dann nicht im Depot eines Einzelmenschen, sondern bundesweit. Dieser Plan ist halt erwartungsgemäß in die Hose gegangen: Es mag schon sein, daß Riesterprodukte supersicher sind, aber renditestark sind sie nicht.


    Ob es wirklich so toll ist, daß man nach 30 Jahren laufender Inflation "sein Geld" garantiert zurückbekommt, sei auch mal dahingestellt.

  • Ob es wirklich so toll ist, daß man nach 30 Jahren laufender Inflation "sein Geld" garantiert zurückbekommt, sei auch mal dahingestellt.

    Zumal man das auch mit einem ganz einfachen Trick auch so hinbekommen hätte. Einfach das Geld auf ein Tagesgeldkonto legen.;)

    Ich befürchte sogar, dass dabei über 30 Jahre mehr 'Rendite' herauskommt als bei so manchen Riester-Vertrag.:/

  • Ob es wirklich so toll ist, daß man nach 30 Jahren laufender Inflation "sein Geld" garantiert zurückbekommt, sei auch mal dahingestellt.

    Zumal man das auch mit einem ganz einfachen Trick auch so hinbekommen hätte. Einfach das Geld auf ein Tagesgeldkonto legen. ;)

    Ich befürchte sogar, dass dabei über 30 Jahre mehr 'Rendite' herauskommt als bei so manchen Riester-Vertrag. :/

    Man weiß es nicht.

    Dennoch gilt mein Spruch, den ich häufig schon geschrieben habe:


    Wenn es eine staatliche Förderung gibt, setzt beim Durchschnittsdeutschen das Denkvermögen aus.


    Es gibt schon Fälle, in denen Riester sich lohnt, aber Riester lohnt sich nicht in jedem Fall. Dazu kommt, daß das Volumen in jedem Fall klein ist, die Riesterrente also keine weitere Säule der Altersversorgung darstellt, sondern allenfalls ein Mosaiksteinchen. Sich als Sparer in Sicherheit zu wiegen und zu glauben, damit hätte man bereits alles zum Schluß der Rentenlücke getan, ist sicherlich eher ein Irrglaube.

  • Jo, die Riestergeschichte liegt mir tatsächlich schon länger schwer im Magen und ich bin mir unsicher was ich tun soll.

    Kündigen und den Rückkaufswert in meinen ETF investieren macht am wenigsten Sinn, korrekt?Beitragsfrei stellen und die monatliche Rate dem Depot zuführen wohl eher.

    Wobei der ETF die bsp. 175€ jährliche Zulage auch erstmal erwirtschaften muss.

    Bei deinem Riester hängt es ganz stark davon ab was für ein Produkt das ist. Es gibt durchaus die ein oder andere Riesterversicherung die als Sicherheitsbaustein Sinn machen könnte. Fondsparpläne sind dagegen eher ungünstig.

    https://www.ihre-vorsorge.de/m…lassen-1.html?cid=ivnewsl


    Das mit dem Kündigen musst du dir ausrechnen. Und die Zulage ist ja auch nur eine Steuerverlagerung ins Rentenalter....

    Mit der VL habe ich mich damals so gut wie nicht beschäftigt aber auch hier sollte es Sinn machen die Beiträge in einen MSCI World zu packen. Also ebenfalls beitragsfrei stellen um die bisherigen Zulagen nicht zu verlieren oder?

    Zur VL findest du hier die nötigen Infos:


    https://www.finanztip.de/vermoegenswirksame-leistungen/