Erste Steuererklärung

  • Im Gegenteil, dort spielt jemand die Rolle eines Aluhut-Trägers und geht, nicht nur daran, zugrunde. Ich wollte dir nur zu deiner Bestätigung ein Beispiel zeigen.

    Trotzdem stehe ich zu meiner Meinung, cloud bezogene Dienste nur dann zu verwenden, wenn es nicht anders geht.

  • Achim Weiss

    Speziellen Dank an dich für dich ausführliche Erklärung.

    Ich werde mich da wohl mal so durchklicken um ein Gefühl dafür zu entwickeln .

  • Kevjaam1993: Was hast du denn überhaupt zu versteuern, also welche Einkunftsart(en)? Das ist eigentlich die entscheidende Frage und die wurde bisher noch gar nicht angesprochen.

  • Gern geschehen!

    Gönn Dir das verlinkte Video vorweg, dauert nur 15 Minuten, erklärt eine ganze Menge. :)

    Danke noch einmal für den link.

    Ich habe mir zuerst das Video angeschaut und danach ging es wirklich ganz gut zu machen, hier und da noch ein bisschen gegoogelt was absetzbar ist und dann war’s auch kein Hexenwerk mehr. Hat zwar ca 2-3 Stunden in Anspruch genommen, aber bei der zu erwartenden Erstattung ist das ein super Stundenlohn :thumbup:

  • Diese Anmerkung ist vollkommen berechtigt:

    Eines vergaß ich noch, die Web Steuererklärungen sind alles cloud Anwendungen. Ihr wisst was das heißt? Alle eure Daten liegen auf dem Server des Anbieters und gehören euch nicht mehr allein.

    Darum sind diese Anwendungen auch oft sehr günstig oder kostenlos. Die Anbieter analysieren eure Daten, ggfs. verkaufen sie diese auch.

    Irgendwann werden die Anbieter dann ggfs. gehackt, sei es von extern oder von intern wie es das aktuelle Beispiel von Tesla gerade zeigt.

    Folgende Anmerkung ist nicht belastbar:

    Hmm,

    könnte es evtl. sein, dass das FA auch meine Steuerdaten kennt? Auch dort lade ich meine Daten hoch (Elster).

    Was ist, wenn das Elsterportal gehackt wird? :/

    Auch wenn:

    Das kann durchaus passieren.

    Denn vom FA erwarte ich, dass es entsprechende Sicherheitsmassnahmen ergreift. Und selbst für den Fall, dass es da irgenwann einmal einen Fehler machen sollte, ist das absolut kein Grund, seine sensiblen Daten in Erwartung deswegen schon mal vorab an Dritte weiterzugeben.

    Gibt's unter den "kostenlosen" Cloud-Anbietern vielleicht auch einen, der einem als Neu-Kunden ein schickes Willkommens-T-Shirt schickt, auf dem das Jahres-Bruttoeinkommen mit Namen und Adresse steht?

    Immer daran denken: Wenn's nix kostet, dann bist Du (Deine Daten) vielleicht die Ware!

  • Eines vergaß ich noch, die Web Steuererklärungen sind alles Coud-Anwendungen.Alle eure Daten liegen auf dem Server des Anbieters und gehören euch nicht mehr allein.

    Die Anbieter analysieren eure Daten, ggfs. verkaufen sie diese auch.

    Diese Anmerkung ist vollkommen berechtigt:

    Ich sehe das nicht so.

    Daß wir diesbezüglich gegenteiliger Meinung sind, macht aber nichts. Du fürchtest Dich vor der Steuererklärung im Web, also nutzt Du sie nicht. Ich habe diese Bedenken nicht, also nutze ich diese Möglichkeit. Beides steht den jeweiligen Personen schließlich frei.

    Gern lasse ich mir von Dir erläutern, welchen Schaden ich von einer Analyse meiner Daten hätte und inwieweit sich diese Daten verkaufen ließen. Vielleicht werde ich dann anderen Sinnes.

    Eine schlichte Behauptung, daß Du die Angst von Barrikade für berechtigt hältst, wird mich allerdings nicht umstimmen. Und nein, ich fühle mich nicht als "Produkt".

  • Eine schlichte Behauptung, daß Du die Angst von Barrikade für berechtigt hältst, ...

    Es ist keine Angst, sondern mehr eine Lebenseinstellung. Und wir werden in Zukunft auch immer weniger diesbezüglich eine Wahl haben. Aber wo es noch geht, kann man doch Office 2021 statt Office 365, t-online statt gmail und Steuer PC-Programme statt Steuer-Web verwenden.

  • Eine schlichte Behauptung, daß Du die Angst von Barrikade für berechtigt hältst, wird mich allerdings nicht umstimmen.

    Es ist keine Angst, sondern mehr eine Lebenseinstellung. Und wir werden in Zukunft auch immer weniger diesbezüglich eine Wahl haben.

    So wie Du das Argument äußerst, ist es primär Angst, allenfalls sekundär Lebenseinstellung.

    Ich bin mit Dir einer Meinung, daß Webanwendungen zunehmen werden.

    Aber wo es noch geht, kann man doch Office 2021 statt Office 365, t-online statt gmail und Steuer PC-Programme statt Steuer-Web verwenden.

    Ich bin bekennender Internet-Ausdrucker, insoweit muß ich mir eine zu große Cloud-Nähe nicht vorhalten lassen.

    Klar: Open Office statt Office 365.

    Bei der Mailanwendung wird es schon schwieriger, denn die funktioniert ohne Netzverbindung nicht so recht. Und Mailverschlüsselung ist über die rein technische Transportverschlüsselung auf breiter Basis nicht aufs Gleis gekommen. Das heißt: auf den beiden Mailservern kann man mitlesen, ich gehe davon aus, daß es die NSA auch tut. E-Mails sind Postkarten.

    Mit der Steueranwendung im Web habe ich keinerlei Problem, zumal ich damit nur rechne, die Steuererklärung aus verschiedenen Gründen damit also nicht einreiche. Da gibts also keine Verbindung zu meinem Namen und meiner Adresse. Natürlich: Mit geheimdienstlichen Mitteln läßt sich die rekonstruieren, mit den Mitteln einer normalen Firma in unserer Rechtsordnung aber so einfach nicht. Ich mach das ja auf dem PC und nicht mit dem Tablet. Ich habe früher jahrelang mit lokal installierten Steueranwendungen gearbeitet, das war teurer und unbequemer als die Webanwendung. Solange ich die Steuererklärung noch nicht online einreichen muß (Für Privatanwender gibt es einen solchen Zwang ja noch nicht, im Gegensatz zu gewerblichen Steuerzahlern), sehe ich mich nicht gefährdet.

    Wie oben schon erwähnt, lasse ich mir gern von Dir die realen Gefahren dieses Vorgehens erklären. Ich glaube nicht, daß der Anbieter meine Daten personenbezogen analysiert - eine allgemeine Statistik ("Unsere Anwender bekommen im Durchschnitt x Euros zurück.") wäre mir egal. Interessieren würde mich, was man mit meinen verkauften Daten machen kann. Ich lerne diesbezüglich gern dazu. Bis mir das allerdings plausibel gemacht wird, halte ich Deine Äußerungen für Verschwörungsgeschwurbel.

  • halte ich Deine Äußerungen für Verschwörungsgeschwurbel.

    Du bist immer ziemlich schnell darin, anderen Worten in den Mund zu legen und/oder zu verdrehen.

    Wie würdest Du es denn finden, wenn man Dich einen paranoiden Spinner nennt, nur weil Du Open Office verwendest?

    Und wieso ist es für Dich verwerflich, lieber eine lokal laufende Software zu verwenden (aus verschiedenen Gründen), aber anscheinend nicht, die Erklärung komplett offline zu machen und in der Online-Berechnungssoftware aber ja den Echtnamen weg zu lassen.

    Das scheint mir nicht inhaltlich begründet, sondern in dem Verlangen, sich über andere irgendwie zu erheben.

  • Du bist immer ziemlich schnell darin, anderen Worte in den Mund zu legen und/oder zu verdrehen.

    Wer anderen so etwas vorwirft, sollte es belegen.

    Und wieso ist es für Dich verwerflich, lieber eine lokal laufende Software zu verwenden, aber anscheinend nicht, die Erklärung komplett offline zu machen und in der Online-Berechnungssoftware aber ja den Echtnamen weg zu lassen.

    Wieso sollte das für mich "verwerflich" sein?

    Barrikade warnt mit deutlichen Worten vor Cloud-Anwendungen generell. Die Anbieter würden die eingegeben Daten analysieren und ggf. verkaufen. Ich empfinde diese Warnung als alarmistisch (fände es im übrigen besser, er spräche in der Diskussion für sich, statt Du für ihn).

    "Verwerflich" ist etwas völlig anderes.

    Ich habe keinerlei Problem damit, meine paar Steuerdaten anonym in eine Webanwendung einzugeben. Da steht mein Name nicht dabei, nicht meine Adresse, nicht meine Steuernummern, nicht mein Konto. Ein PC ist von von einem Anbieter einer Webanwendung nicht identifizierbar. Ich empfinde das bezüglich Datenschutz als unproblematisch.

    Meine Steuererklärung ist mittlerweile ziemlich nahe am Merzschen Bierdeckel. Das sind eine Handvoll Zahlen in wenigen ausfüllbaren PDFs. Ich finde das praktisch und deswegen mache ich das so.

    Ein Steuerprogramm hingegen muß ich kaufen, dazu vielleicht noch in die Stadt marschieren, mir dann überlegen, wie ich die CD gelesen bekomme in einem Rechner ohne CD-Laufwerk, das ganze installieren, dann online updaten lassen, weil der Hersteller seit Pressung der CD schon verschiedene neue Versionen herausgebracht hat - und das alles für eine vermutlich nur zweimalige Nutzung: Einmal für die Erstellung der Steuererklärung, einmal für die Kontrolle des Steuerbescheids. Mir ist das zu viel Aufwand, deswegen mache ich das nicht so.

    Andere Leute mögen das anders sehen, dann machen sie es halt anders.

    Ich halte mein Verfahren übrigens bezüglich Datenschutz sogar für besser als das Offline-Verfahren von Barrikade. Kauft man sich das lokal zu installierende Programm als Download im Web, geht das nur namentlich. Im Programm gibt man die relevanten Daten alle ein (die ich dort ja nicht eingebe). Wer gibt einem die Gewißheit, daß das lokal installierte Programm nicht nach Hause telefoniert? Ein ausfüllbares PDF ist doof, das telefoniert nicht nach Hause.

  • Ich sehe das nicht so.

    Daß wir diesbezüglich gegenteiliger Meinung sind, macht aber nichts. Du fürchtest Dich vor der Steuererklärung im Web, also nutzt Du sie nicht. Ich habe diese Bedenken nicht, also nutze ich diese Möglichkeit. Beides steht den jeweiligen Personen schließlich frei.

    Gern lasse ich mir von Dir erläutern, welchen Schaden ich von einer Analyse meiner Daten hätte und inwieweit sich diese Daten verkaufen ließen. Vielleicht werde ich dann anderen Sinnes.

    Eine schlichte Behauptung, daß Du die Angst von Barrikade für berechtigt hältst, wird mich allerdings nicht umstimmen. Und nein, ich fühle mich nicht als "Produkt".

    Sicher, das kann jeder halten wie er will.

    Aber da die IP Adresse erkannt wird und man vielleicht vorher oder nachher weitere Daten mit dem online Anbieter austauscht und dann ggf. nicht mehr auf dem Schirm hat, wann man was schon mal da hingesendet hat bin ich da vorsichtiger. Und da ich auf Internet-Seite Y Werbung von Produkt A bekomme, das ich mir mal auf Internet-Seite X angesehen habe, bin ich mir nicht sicher, wer da wie mit wem Daten austauscht oder über gemeinsame zusätzliche Platformen läuft, die irgendwie Daten zusammenführen. Und selbst wenn ich definitiv wüsste, was alles nicht gehen sollte und mich schützen müsste, würde ich Software Fehler - die genau das unterlaufen - nicht ausschliessen.

  • Ich war bzw. bin bei einem Lohnhilfesteuerverein. Nur letztes Jahr musste ich mehr für den Hilfeverein zahlen als ich zurück bekommen habe. Klar müssen die auch Geld verdienen und für die Arbeit entlohnt werden. Allerdings hat es mich sehr gestört, dass man nicht irgendwie eine kulante Lösung hätte finden können. Daher probiere ich dieses Jahr Smartsteuer aus.

  • Ich war bzw. bin bei einem Lohnhilfesteuerverein. Nur letztes Jahr musste ich mehr für den Hilfeverein zahlen als ich zurück bekommen habe. Klar müssen die auch Geld verdienen und für die Arbeit entlohnt werden. Allerdings hat es mich sehr gestört, dass man nicht irgendwie eine kulante Lösung hätte finden können. Daher probiere ich dieses Jahr Smartsteuer aus.

    Es gibt Umstände, die dazu führen, dass man insgesamt etwas nachzahlen muss. (Entgeltersatzleistungen mit Progressionsvorbehalt z. B.) Da ändert auch ein Dienstleister (Lohnsteuerhilfeverein, Steuerberater, ...) nichts daran. Daher finde ich diese Erwartung von Kulanz erwas befremdlich.

  • Aber da die IP Adresse erkannt wird und man vielleicht vorher oder nachher weitere Daten mit dem online Anbieter austauscht und dann ggf. nicht mehr auf dem Schirm hat, wann man was schon mal da hingesendet hat bin ich da vorsichtiger.

    Bei einem Internetzugang über einen der großen Provider erhältst Du zumindest täglich eine neue IP-Adresse.

    Wenn ich z.B. über die Firma ins Internet gehe ist die IP-Adresse für alle MA immer identisch. Da dass dann tausende von MA sind, ist eine Zuordnung der IP-Adresse zu einem einzelnen MA such nur schwerlich möglich (für den Cloud-Anbieter).

    Die individuelle Erkennung bzw. Tracking erfolgt über Browser-Tracking (Cookies), was man aber auch umgehen kann (wenn man denn weiß wie es geht).

    Und ja, Du lädst Deine (Steuer)Daten an einen Dienstleister. Aber das sind ja Daten, die ohnehin nicht wirklich geheim sind (Das FA hat die Daten ja auch).

    Und es zwingt einen ja niemand einen Online-Dienst zu nutzen. Man kann auch eine Kauflösung nutzen. Dann liegen Deine (Steuer)Daten halt auf Deinem PC. Ob die Daten dort dann sicherer sind, lasse ich mal offen. Wenn ich so sehe, wie Freunde von mir so im Internet unterwegs sind, sehe ich das eher kritisch (da wird mit einem Admin-Konto auf dem PC gearbeitet, oder völlig veraltete Software genutzt, Sicherheitsupdates bremsen den PC eh nur aus, usw.).

  • [Cloud-Anwendungen und Datenschutz]

    Aber da die IP Adresse erkannt wird und man vielleicht vorher oder nachher weitere Daten mit dem online Anbieter austauscht und dann ggf. nicht mehr auf dem Schirm hat, wann man was schon mal da hingesendet hat, bin ich da vorsichtiger.

    Die IP-Adresse wechselt beim durchschnittlichen Privatanwender dauernd. Es wäre unpraktisch, ihn darüber identifizieren zu wollen. Das ginge prinzipiell mit Browser Footprinting sehr viel leichter (Die Ausstattung eines PCs mit Schriften etwa ist hochspezifisch, und die kann man per Browser abfragen). Die meisten Anbieter machen das aber über Cookies irgendwelcher Art.

    Zurück zur Steueranwendung: Wenn ich zurückkomme und mit meinen bisherigen Eingaben weiterarbeiten will, identifiziere ich mich ja mit meiner Kennung. Der Anbieter weiß dann, daß sich der gleiche Nutzer wieder anmeldet. Von dort hin zum bürgerlichen Namen ist dann aber schon noch ein gutes Stück Weg. Auch ist es für verschiedene Anbieter subtrivial, Daten verschiedener Kennungen verschiedener Anbieter zu aggregieren. Der Steuerprogramm-Anbieter hat also nicht gleich Zugriff auf das, was ich möglicherweise bei Amazon alles gekauft habe.

    Wenn ich sehe, welcher Mist mir als angeblich "personalisierte Werbung" präsentiert wird, muß ich feststellen, daß die entsprechenden Methoden offensichtlich noch ganz am Anfang sind.

    Wie schon gesagt: Ich habe mit einer Online-Steueranwendung, die ich anonym aufrufen kann, keine Probleme. Das wäre möglicherweise anders, wenn ich für die Nutzung der Seite ein kostenpflichtiges Konto einrichten müßte (etwa für 1 Euro) und dann für das Absenden der Steuererklärung den bisherigen Preis abzüglich 1 Euro. Damit würde der Normalnutzer das gleiche bezahlen wie bisher, aber die eindeutige Identifikation des Nutzers erfolgte bereits am Anfang und nicht am Ende des Prozesses.

    Wenn das so wäre, würde ich möglicherweise auf "Aldi-Steuer" oder so etwas umschalten, wo ich die CD gegen Bargeld im Laden kaufen kann.