Targobank fragt nach Anlagen bei anderen Banken

  • Hallo,

    ich wollte gerade online eine Festgeldanlage bei der Targobank beantragen.

    Bei Eingabe der Daten wird man dann unter anderem gefragt:


    "Haben Sie bereits Anlagen bei einer anderen Bank?" Wenn ja: "Anlagedauer (Monate)"


    Wobei man insgesamt nur eine einzige Bank eingeben kann. Manche Banken werden nicht als Eingabe akzeptiert z.B. Bank11.

    "Meine Bank" oder "Bankxy" z.B. wird schon akzeptiert.


    Weiß jemand, was Sinn und Zweck dieser Anfrage der Targobank ist?


    Man wird übrigens auch nach der Herkunft der Anlagen gefragt...


    Viele Grüße

    Dietmar

  • Keine Ahnung...Ich habe ja mehrere Geldanlagen bei verschiedenen Banken. Ich könnte sowieso nur eine einzige Bank angeben...Mehrere sind nicht möglich. Und wie gesagt, Bank11 kann man nicht eingeben, das wird nicht akzeptiert.

    Hier die entsprechende Eingabemaske...:

  • Es geht offenbar um die vorgeschriebene Prüfung eines möglichen Verdachts auf Geldwäsche.


    Du solltest die Angaben unbedingt wahrheitsgemäß machen, da sie im Zweifel der Überprüfung der Herkunft des Geldes dienen und Du Dich sicherlich nicht unnötig verdächtig machen möchtest.

  • Es geht offenbar um die vorgeschriebene Prüfung eines möglichen Verdachts auf Geldwäsche.


    Du solltest die Angaben unbedingt wahrheitsgemäß machen, da sie im Zweifel der Überprüfung der Herkunft des Geldes dienen und Du Dich sicherlich nicht unnötig verdächtig machen möchtest.

    Wäre dann nicht die Frage nach der Herkunft des Geldes zielführender? ("Wo kommt die Kohle her?")

  • Die müssen/wollen nur auf Geldwäsche prüfen und können mit der Antwort eh nicht sonderlich viel anfangen.


    Jetzt kann man entweder a) ohne ein erkennbares Risiko die Angaben machen oder b) sich auf die Hinterbeine stellen und eine Diskussion über Recht/Unrecht lostreten und ggfls. kein Geld dort anlegen.


    Der Deutsche wird sich nach meiner Erfahrung in 8 von 10 Fälle für die Variante b) entscheiden. Gleichzeitig hat er aber kein Störgefühl, wenn eine bislang am Markt völlig unbekannte Bank aus Kasachstan ihm für seine "völlig sichere" Anlage 15% Zinsen verspricht.

  • Wäre dann nicht die Frage nach der Herkunft des Geldes zielführender? ("Wo kommt die Kohle her?")

    Diese Frage stellt die Bank doch: "Wirtschaftliche Herkunft der Anlagen" und bittet zusätzlich um die Angabe einer bereits vorhandenen Geschäftsbeziehung mit einer anderen Bank.

    Die Bank macht m.E. nur ihren Job.

  • Hallo,

    habe die Hotline angerufen .

    Die Dame am Telefon konnte mir nicht den Grund für diese Fragen nennen, sie hat erklärt, dass sie die Online-Antrags-Prozedur für Festgeld nicht kennt.

    Warum man Bank11 nicht als Kreditinstitut angeben kann, hat sie damit begründet, dass dies eine völlig unbekannte Bank ist und aus diesem Grund nicht in der Datenbank der Targobank enthalten ist. Sie kennt die Bank11 überhaupt nicht, hat sie gesagt ;)


    Ja, natürlich sind die Fragen wegen Geldwäsche...

    Aber ich habe solche Fragen bei einer Anlage von Fest-oder Tagesgeld in Deutschland noch nie

    beantworten müssen...Ich werde sie jetzt einfach beantworten und gut isses..


    Viele Grüße

    Dietmar

  • Diese Frage stellt die Bank doch: "Wirtschaftliche Herkunft der Anlagen" und bittet zusätzlich um die Angabe einer bereits vorhandenen Geschäftsbeziehung mit einer anderen Bank.

    Die Bank macht m.E. nur ihren Job.

    Bei "nur ihren Job" wäre da nur ein Feld für Angaben und Dein Satz oben wäre vor dem "und" zu Ende.

  • Leg mal als Unternehmer große Summen an, dann schlackerst du bezüglich der Auskunftspflichten/Fragen in Bezug auf Geldwäsche mit den Ohren.


    Mein Chef ist bei der Privatbank vor Ort seit > 50 Jahren Kunde und musste trotzdem komplett die Hosen herunter lassen. Beteiligungsstruktur, Beherrschung, Auszug Transparenzregister, Handelsregisterauszug, Fragebogen zur Gesellschaft und Auslandsbeziehungen etc.

  • Diese Fragen wurden mir noch nie bei einer Festgeldanlage bei verschiedenen Banken gestellt, daher würde ich die Bank ignorieren und mir eine andere suchen!

  • Bei jedem Betrag über 10.000 Euro wird dir eine neue Bank wohl immer Fragen zur Geldwäsche stellen.


    Aber man kann ja notfalls auch > 10 Bankverbindungen anlegen, dann ist man sicher.

  • Mir ist wohl bekannt, dass man bei Bareinzahlung größerer Summen die Herkunft angeben muß.

    Bei online-Eröffnung von Festgeld gibt man aber doch ein Referenzkonto an, von dem das Geld abgebucht wird. Insofern hat die Bank doch die Angabe der Herkunft.


    Die Frage, ob man "bereits Anlagen bei einer andere Bank" hat, hat m.E. damit nichts zu tun.

  • Bei jedem Betrag über 10.000 Euro wird dir eine neue Bank wohl immer Fragen zur Geldwäsche stellen.

    Echt? Ich habe gerade ein neues Tagesgeldkonto aufgemacht und dorthin mehr als 10.000 Euro überwiesen. Keine Rückfrage, ich hätte eine solche auch nicht erwartet.


    Mir scheint die Targobank etwas sehr neugierig zu sein.

  • Ich denke die Frage nach der anderen Bank zielt darauf ab, dass diese Bank dann ggfls. auch schon die Herkunft des Geldes geprüft hat.


    Grundsätzlich kann/sollte die Bank erfragen, woher man Beträge > 10.000 Euro hat. Bei Unsicherheiten wird dann ggfls. tiefer geprüft oder Meldung erstattet.

  • Die erste Frage muss gestellt werden, das verlangt die BAFin nach AuA (=Auslegungs- und Anwendungshinweise zum Geldwäschegesetz) in der aktuellen Fassung. Anders als z. B. bei Bargeldgeschäften ist dabei nicht eindeutig beziffert, was unter einem "größeren Betrag" zu verstehen ist. Das kann die Bank nach Lage des Einzelfalls flexibel beurteilen. Bei einem langjährigen Bestandskunden, der immer schon hohe Beträge angelegt hat, darf ein anderer Maßstab angelegt werden als bei einem Neukunden, der zum ersten mal mit einem "größeren Betrag" kommt.


    Die zweite Frage muss die Bank nicht stellen, aber vielleicht ist das sogar als Erleichterung gedacht. Wenn der Neukunde erklärt, dass er anderswo schon über legale und herkunftsgeprüfte Anlagen verfügt, dann muss sich der Bank nicht der Verdacht aufdrängen, er könnte als Strohmann für einen kolumbianischen Rauschgifthändler handeln. Es kann natürlich auch einfach nur "Marktforschung" sein und die möchten wissen, mit wem sie hauptsächlich konkurrieren.

  • Ich habe gerade ein neues Tagesgeldkonto aufgemacht und dorthin mehr als 10.000 Euro überwiesen. Keine Rückfrage, ich hätte eine solche auch nicht erwartet.

    Warst du dort schon Kunde oder ist das eine ganz neue Geschäftsbeziehung?

    Zweiteres.


    Wenn eine Bank bei jeder Buchung über 10.000 € einen Herkunftsnachweis haben wollte, hätte sie vermutlich viel zu tun.


    Davon abgesehen hat die Targobank ja nicht nach der Herkunft des Geldes gefragt, sondern ob der neue Kunde auch Anlagen bei anderen Banken hätte, und wenn ja, wie lang die liefen. Ich bleibe bei meiner Einschätzung: Da ist die Targobank etwas zu neugierig.