Ölheizung und "Leitplanken " ?

  • Holz ist sicher keine allgemeine Lösung, auf dem Land allerdings mag das individuell anders aussehen.

    Wenn man sich fertiges Kaminholz kauft, ist nichts mehr mit billig.

    Mag schon sein. Die Verfügbarkeit von Brennholz ist jedenfalls auf dem Land erheblich besser als in der Stadt.

    Im Sommer läßt sich das Brauchwasser am günstigsten durch eine Photovoltaik erwärmen, und dorthin geht ja auch der Trend.

    Photovoltaik produziert Strom. Du meinst vermutlich Solarthermie, die ist schon wieder auf dem absteigenden Ast. Die Kombination PV und (Brauchwasser)wärmepumpe hat weniger Probleme mit ungenutzten Überschüssen.

    Wenn ich "Photovoltaik" schreibe, meine ich vermutlich "Photovoltaik".


    Der Energiebedarf für die Brauchwassererwärmung ist überschaubar. Es ist tendenziell unwirtschaftlich, für diesen geringen Energiebedarf eine Spezialapparatur vorzuhalten und Dachfläche zu opfern. Ob man das Brauchwasser per Wärmepumpe erwärmt (die als Apparat ja auch wieder Geld kostet) oder rein ohmisch über eine Heizpatrone, muß man sich im Einzelfall ausrechnen.


    Ich weiß nicht, woher eine Brauchwasserwärmepumpe ihre Energie holt. Könnte sie dieselbe aus der Heizungsanlage ziehen, wäre das beim aktuellen Wetter sicherlich kein Schaden. Andererseits wären 10 kWh/d Kühlleistung nicht besonders viel.

  • Ich weiß nicht, woher eine Brauchwasserwärmepumpe ihre Energie holt. Könnte sie dieselbe aus der Heizungsanlage ziehen, wäre das beim aktuellen Wetter sicherlich kein Schaden. Andererseits wären 10 kWh/d Kühlleistung nicht besonders viel.

    Hängt vom Modell ab. Es gibt welche mit Anschluss für die Außenluft und welche, die die Wärme aus dem Heizungsraum entziehen. Letzteres ist natürlich billiger, da keine Kernbohrung erforderlich ist.

    So wenig Warmwasserbedarf hat man übrigens gar nicht. In Altbauten geht das relativ unter, aber bei Neubauten und entsprechend sanierten Altbauten rechnet man überschlägig mit einem Viertel bis Drittel für Warmwasser

  • Schon jetzt fehlt es der öffentlichen Bauverwaltung an allen Ecken und Enden an Fachleuten. Ich sehe die Valenzen für eine Baupolizei schon jetzt nicht, umso weniger in der Zukunft.

    Baupolizei gibt es nur noch in Österreich, in DE heißt das Bauaufsicht. Und deshalb beaufsichtigt man hier auch nur das Baugeschehen.


    Die relevanten Bescheinigungen werden von Prüfingenieuren, Sachverständigen und Schornsteinfegern nach Ortstermin ausgestellt. Und die Anforderungen an den Wärmeschutz werden dann wohl im Energiebedarfsausweis nachgewiesen werden müssen. Da plant unabhängig vom deutschen GEG auch die EU eine Verschärfung der Anforderung an Wärmeverluste.

    Wenn man den Energieausweis bei Verkauf oder Neuvermietung nicht der Bauaufsichtsbehörde vorlegt, drohen saftige Bußgelder. Und sowas können deutsche Behörden gut umsetzen.


    Davon ab steht im GEG 2020:

    "Eigentümer eines Wohngebäudes, das nach seiner Zweckbestimmung jährlich mindestens vier Monate auf Innentemperaturen von mindestens 19 Grad Celsius beheizt wird, müssen

    dafür sorgen, dass oberste Geschossdecken, die nicht den Anforderungen an den Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 genügen, so gedämmt werden, dass der Wärmedurchgangskoeffizient der obersten Geschossdecke 0,24 W/(m2·K) nicht überschrei-

    tet."

    Und das ist mit 14cm Styropor mit einem lambda von 0,35 machbar.


    Das soll übrigens der Schornsteinfeger prüfen und bei der Bauaufsicht petzen.

  • Sollte nicht eine Datenbank aufgebaut werden, mit den Energiestandards aller Gebäude? Um die Kontrolle zu erleichtern? Oder fiel die auch dem Kompromiss zum Opfer?

    Die Energieausweise einzupflegen ist recht einfach, das sind ja im Wesentlichen zwei Zahlen. Und ob die ganzen restlichen Anforderungen erfüllt werden, überprüft dann der Aussteller des Energieausweises.

  • [Woher bezieht eine Brauchwasserwärmepumpe ihre Energie? Wenn sie diese aus dem Heizungswasser holt, könnte man damit im Sommer das Haus kühlen.]

    Hängt vom Modell ab. Es gibt welche mit Anschluss für die Außenluft und welche, die die Wärme aus dem Heizungsraum entziehen. Letzteres ist natürlich billiger, da keine Kernbohrung erforderlich ist.


    So wenig Warmwasserbedarf hat man übrigens gar nicht. In Altbauten geht das relativ unter, aber bei Neubauten und entsprechend sanierten Altbauten rechnet man überschlägig mit einem Viertel bis Drittel für Warmwasser.

    Absolute Zahlen sind mir immer lieber als Bruchteile anderer Größen. Der Brauchwasserbedarf dürfte von der Größe der Familie sowie dem Nutzerverhalten (Dauerduschen ...) abhängen und entsprechend variabel sein.


    Ich brauche hier im Durchschnitt vielleicht 7 kWh/d. Das dann vielleicht mal 120 (5 Monate abzüglich 4 Wochen Sommerurlaub) sind etwa 850 kWh pro Saison. Mach 1000 davon, wenn Du willst. Nicht so richtig viel. Im Winter kommt das Brauchwasser aus der Heizung.


    Ich könnte mir vorstellen, daß man diese Energiemenge im Sommer unproblematisch aus der Photovoltaik abzweigen könnte, per Wärmepumpe dann natürlich erst recht.

  • Schon jetzt fehlt es der öffentlichen Bauverwaltung an allen Ecken und Enden an Fachleuten. Ich sehe die Valenzen für eine Baupolizei schon jetzt nicht, umso weniger in der Zukunft.

    Baupolizei gibt es nur noch in Österreich, in DE heißt das Bauaufsicht. Und deshalb beaufsichtigt man hier auch nur das Baugeschehen.

    Wie die behördliche Aufsicht genau heißt, ist eigentlich sekundär. Es geht hier um deren Funktion.

    Baupolizei gibt es nur noch in Österreich, in DE heißt das Bauaufsicht. Und deshalb beaufsichtigt man hier auch nur das Baugeschehen.

    Wenn der Staat sicherstellen will, daß Häuser gerade im Bestand nachträglich die Vorschriften erfüllen, muß es dafür ein Kontrollorgan geben, und nachdem es hier um ziemlich viele Objekte gehen, braucht man für diese Kontrolle ziemlich viele Leute.

    Die relevanten Bescheinigungen werden von Prüfingenieuren, Sachverständigen und Schornsteinfegern nach Ortstermin ausgestellt. Und die Anforderungen an den Wärmeschutz werden dann wohl im Energiebedarfsausweis nachgewiesen werden müssen. Da plant unabhängig vom deutschen GEG auch die EU eine Verschärfung der Anforderung an Wärmeverluste.

    Wenn man den Energieausweis bei Verkauf oder Neuvermietung nicht der Bauaufsichtsbehörde vorlegt, drohen saftige Bußgelder. Und sowas können deutsche Behörden gut umsetzen.

    Wie gut (bzw. wie wenig gut) der Staat ungeliebte Regulationen umsetzen kann, hat man an den Bußgeldern der Coronazeit gesehen. Der Staat hat geradezu phantastische Bußgelder festgesetzt, die dann nie durchgesetzt wurden. Auch die Impfpflicht in Krankenhäusern und Pflegeheimen hat der Staat nicht durchsetzen könne, allen starken Politikersprüchen zum Trotz.


    Seit Jahren wird an der Reform der Grundsteuer gebastelt. Sie bringt die Finanzämter an die Grenze ihrer Möglichkeiten.


    Mein Wohnviertel steht unter Denkmalschutz. Brave Bürger fragen wie vorgeschrieben bei der Denkmalschutzbehörde an, ob sie etwas an ihrem Haus verändern dürfen (und verzweifeln fast an den Bürokraten). Andere machen einfach und es passiert exakt nichts.


    Ich sehe einfach nicht, daß unser Staat die Valenzen hat, strenge Wärmedämmvorschriften durchzusetzen.


    Das Nachbarhaus meines Elternhauses sollte umgebaut werden. Der Architekt hat von vornherein zwei Pläne gemacht: Einen zur Vorlage zwecks Genehmigung bei der Baubehörde, einen, nach dem gebaut wurde. Hinterher war das Haus zwei Meter tiefer als genehmigt, es kräht aber kein Hahn danach.


    Ohne außergewöhnliches Pech passiert da nichts.

    "Eigentümer eines Wohngebäudes ... müssen dafür sorgen, dass oberste Geschossdecken ... gedämmt werden.


    Das soll übrigens der Schornsteinfeger prüfen und bei der Bauaufsicht petzen.

    Und? Tut er das auch?


    Die Geschoßdecke muß übrigens nicht gedämmt sein, wenn die Dachhaut gedämmt ist. Wie will ein Schornsteinfeger das im Bestand prüfen?


    Die Sprüche des Gesetzgebers klingen markig, was daraus wird, zeigt sich dann.


    Was aus dem Habeckschen Heizungsgesetz wird, wird sich übrigens auch zeigen. Ich traue mir da keine Prognose zu.

  • [Woher bezieht eine Brauchwasserwärmepumpe ihre Energie? Wenn sie diese aus dem Heizungswasser holt, könnte man damit im Sommer das Haus kühlen.]

    Es gibt Fußbodenkühlung. Technisch recht einfach, bei den meisten Herstellern aber nicht ganz günstig. Noch besser geht es mit Erdwärme, da man dann komplett ohne Verdichter arbeiten kann. Problem bei der Fußbodenkühlung ist, dass man die Luft nicht entfeuchtet. Kühlt man den Fußboden unter den Taupunkt, kommt es zu Kondensat. Deshalb ist der Effekt begrenzt und nicht mit einer Klimaanlage vergleichbar. Bei uns im Büro gibt es eine Fußbodenkühlung, dort hilft es in der Hinsicht, dass zu den kühlen Tageszeiten keiner im Büro ist und lüften kann.

  • Was aus dem Habeckschen Heizungsgesetz wird, wird sich übrigens auch zeigen. Ich traue mir da keine Prognose zu.

    Das GEG ist keine Erfindung von Herrn Habeck. Die aktuelle Version 2020 mit der Dämmpflicht der obersten Decke und Ölheizungsverbot ab 2026 wurde noch von der GroKo verabschiedet.

    Insofern viel Spaß mit der nächsten Regierung mit oder ohne die ach so bösen Grünen.

    Neu ist nur die Gleichbehandlung von Pellets, Öl und Gas, weil das Gas seit dem russischen Lieferstopp nicht mehr im Überfluss vorhanden ist.

  • [Woher bezieht eine Brauchwasserwärmepumpe ihre Energie? Wenn sie diese aus dem Heizungswasser holt, könnte man damit im Sommer das Haus kühlen.]

    Es gibt Fußbodenkühlung. Technisch recht einfach, bei den meisten Herstellern aber nicht ganz günstig. Noch besser geht es mit Erdwärme, da man dann komplett ohne Verdichter arbeiten kann. Problem bei der Fußbodenkühlung ist, dass man die Luft nicht entfeuchtet. Kühlt man den Fußboden unter den Taupunkt, kommt es zu Kondensat. Deshalb ist der Effekt begrenzt und nicht mit einer Klimaanlage vergleichbar. Bei uns im Büro gibt es eine Fußbodenkühlung, dort hilft es in der Hinsicht, dass zu den kühlen Tageszeiten keiner im Büro ist und lüften kann.

    Mein Argument war: Der Brauchwasserbedarf ist verhältnismäßig niedrig, somit fragt es sich, wieviel Geld man in Apparate zur Brauchwassererwärmung steckt. Im sonnigen Sommer hat ein Solarbauer eigenen Strom im Überfluß, für den nur wenig Geld bekommt, wenn er ihn einspeist. Also kann er es sich locker leisten, den Strom via Heizpatrone in die Brauchwassererwärmung zu stecken, obwohl natürlich ohmische Heizung mehr Strom braucht als eine Wärmepumpe.


    Nimmt man aber eine Wärmepumpe (die nennenswert Geld kostet, dann aber Strom spart), stellt sich die Frage, woher diese die Wärme nimmt. Daß ein heutiger Heizungskeller besonders warm wäre, ist eine romantische Vorstellung, die aus vieler Leute Köpfe nicht hinauswill, mal ganz davon abgesehen, daß die Wärmepumpe ja genau dann zum Einsatz kommen soll, wenn der Heizkessel eben nicht läuft. Mag schon sein, daß man dennoch aus der relativ kühlen Kellerluft Wärme herauspumpen kann. Ich könnte mir aber vorstellen, daß das aus dem umlaufenden Heizungswasser leichter geht, damit würde man aus dem ganzen Haus Wärme heraussaugen, was bei hoher Außentemperatur möglicherweise erwünscht wäre. So trivial, wie Du Dir das vorstellst, ist das aber auch wieder nicht. Heizungsventile für Radiator- und Fußbodenheizung sind normalerweise im Sommer geschlossen, weil dann ja nicht geheizt werden muß. Will man aus dem Wasser der Heizung aber Wärme herauspumpen, müssen die Ventile offen sein, sonst kommt ja kein Wasserumlauf zustande.


    Ein guter Bekannter, der seinen Neubau mit einer Wärmepumpe beheizt, wollte die an sich pfiffige Möglichkeit nutzen, über die großen Heizflächen das Haus optional zu kühlen. Der Fachhandwerker hat das aber konzeptionell nicht gebacken bekommen und die Heizanlage so festgezimmert, daß dieser quasi inverse Betrieb nicht funktioniert.


    Das ist ein grundsätzliches Problem mit allen bi- oder gar polivalenten Anlagen: Sie sind technisch komplizierter als monovalente Anlagen, was Handwerker regelmäßig geistig überfordert.


    Prinzipiell hast Du mit dem Taupunkt recht. Andererseits enthält Wasser sehr viel mehr Wärme als Luft, insoweit dürfte die Temperatur des Heizungswassers nicht so schnell sinken, daß der Taupunkt in Reichweite kommt. Ich vermute, daß die relativ geringe Wärmeentnahme zur Brauchwassererwärmung allenfalls zu einer geringen Kühlwirkung führen würde.

  • Es gibt spezielle Thermostate, die auch einen Kühlmodus haben. Alternativ kann man auch einfach am Heizkreisverteiler die Ventile auf manuell offen stellen. Das haben wir im Büro gemacht, weil die Thermostate dort zwar theoretisch einen Kühlmodus haben, praktisch unser Vermieter einen Elektriker genommen hat, der die Steuerung nicht gebacken bekommt.

    (Beim Heizbetrieb mit Wärmepumpe empfiehlt es sich ohnehin, nicht über die Thermostate zu regeln, sondern die Wärmepumpe nach Außentemperatur zu steuern. Das ist dem Material zuträglicher als ein Stop+Go Betrieb.)


    Was Kühlung durch Brauchwassererwärmung anbelangt, ist tatsächlich wenig zu erwarten. Die solaren Gewinne eines normalen Fensters dürften mehr Wärme pro Tag zuführen, als durch Brauchwassererwärmung entzogen wird

  • Es gibt spezielle Thermostate, die auch einen Kühlmodus haben.

    Was ist schon ein Thermostat?

    a) Ein Kästchen an der Wand mit einem Schaltkontakt?

    b) Ein Heizkörperventil mit angebauter Mimik, die das Ventil temperatur- und/oder zeitgesteuert auf- und zudreht.


    Ich hatte das zweitere im Blick.

    Alternativ kann man auch einfach am Heizkreisverteiler die Ventile auf manuell offen stellen. Das haben wir im Büro gemacht, weil die Thermostate dort zwar theoretisch einen Kühlmodus haben, praktisch unser Vermieter einen Elektriker genommen hat, der die Steuerung nicht gebacken bekommt.

    Natürlich kann man das manuell machen, aber das möchte man in einer automatischen Heizanlage halt eigentlich nicht tun.


    Daß mancher Fachhandwerker mit komplexteren Heizungsanlagen überfordert ist, hatte ich schon erwähnt.

    Was Kühlung durch Brauchwassererwärmung anbelangt, ist tatsächlich wenig zu erwarten.

    Dann ist natürlich auch die Gefahr durch Kondenswasser nicht besonders groß.

    Wir kommen von Hölzken auf Stöcksken.

    Wir sollten das privatim fortführen (wenn überhaupt).

  • Hallo zusammen,

    etwas abwarten ist zur Zeit eine gute Wahl.

    Die Preise dürften für Wärmepumpen fallen.

    Prüfen wie sinnvoll sie ist:

    -Vorlauftemperatur gerne bei 35 Grad. 55 geht auch noch.

    -Zweirohr-Heizkörper ist da gut.

    - Wärmebedarfsrechnung

    Da im Grundgesetz verankert ist, dass CO2 immer mehr kosten wird.

    LG