Aktiengewinne

  • Hallo

    Ich habe letztes Jahr mit ETFs und Aktien angefangen. An einem Tag war ich so richtig im Kauftausch und habe nur Schrott gekauft. Die Kurse dieser Rohrkrepierer sind dann auch alle gefallen und ich habe Panik bekommen und verkauft und 500 € Verlust generiert. Verbuche es als Lehrgeld! Konnte aber auch 200€ Euro Gewinn erzielen und habe damit meinen Steuerfreibetrag definitiv nicht ausgeschöpft. Nun habe ich am Ende des Jahres einen Bescheid von der DKB bekommen, auf dem steht, dass die 200€ Gewinn von den 500 € Verlust abgezogen wurden. Ist das korrekt?

  • Ja, zuerst werden Verluste verrechnet, dann kommt der Freibetrag zur Anwendung. Und zwar ggf. auch noch nachträglich, wenn sich innerhalb eines Jahres etwas ändert.

  • Ja, und ggf. auch rückwirkend innerhalb eines Jahres. Beispiel: Du realisierst 500,00 € Veräußerungsgewinn, der steuerfrei bleibt, weil du einen Freistellungsauftrag über 500,00 € erteilt hast. Der Freistellungsauftrag ist dann erst einmal verbraucht. Danach realisierst du 500,00 € Verlust, der Verlust wird rückwirkend mit den 500,00 € Gewinn verrechnet und die Freistellung von 500,00 € lebt wieder auf.

  • Ja, und ggf. auch rückwirkend innerhalb eines Jahres. Beispiel: Du realisierst 500,00 € Veräußerungsgewinn, der steuerfrei bleibt, weil du einen Freistellungsauftrag über 500,00 € erteilt hast. Der Freistellungsauftrag ist dann erst einmal verbraucht. Danach realisierst du 500,00 € Verlust, der Verlust wird rückwirkend mit den 500,00 € Gewinn verrechnet und die Freistellung von 500,00 € lebt wieder auf.

    Wie ist das im Beispiel:

    1. Aktiengewinne im Vorfeld in Höhe von 290 Euro

    2. Realisierung Aktienverlust in Höhe von 80 Euro

    3. es wurde kein Freistellungsauftrag erteilt

  • Erst werden die 290 € vollständig mit Kapitalertragsteuerabzug belegt. Nach dem Verlustverkauf wird die ursprüngliche Abrechnung aber korrigiert, es wird dann nur noch für 210 € Steuer abgezogen und die Differenz gutgeschrieben. Diesen internen Verlustausgleich muss die Bank spätestens bis zum Jahresende vornehmen. In der Regel geschieht das aber bereits direkt mit oder nach der Abrechnung des zweiten Geschäfts.

  • 29.6.2023

    Hallo lieber Forumsfreund Maltrato

    Ich habe gerade mal wieder hier im Forum die aktuellen Beiträge gelesen.

    Bei Deiner Frage ist mir etwas ganz anderes aufgefallen.

    Du fragst wohl nach irgendwelchen steuerlichen Verrechnungen von Gewinnen oder Verlusten.

    Es ist natürlich gut, wenn man sich da auskennt.

    Ich habe aber aus Deiner Frage entnommen, dass Du vermutlich den Sinn einer Aktienanlage gar nicht verstanden hast.

    Mit Aktien kann man wohl spekulieren,

    man kann kaufen und verkaufen und sich - wenn man will - den ganzen Tag damit beschäftigen.

    Genau genommen sind Aktien jedoch eine Kapitalanlage, ähnlich wie Immobilen.

    Wenn man Immobilien kauft, profitiert man von den Mieten, die zudem im Laufe der Jahr meist steigen.

    Nebenbei steigt meist auch der Wert der Immobilie.

    Davon hat man aber erst etwas, wenn man die Immobilie verkauft.

    Wichtig ist die Miete.

    Bei Aktien ist es genauso.

    Wenn Du Aktien oder Fonds kaufst, dann beteiligst Du Dich an der jeweiligen Firma.l

    Du bist Miteigentümer von Nestle, McDonalds, Colgate, Procter Gamble, Novo, Apple usw. usw.

    Du bekommst jedes Jahr den Anteil am Gewinn der Firma, das ist die Dividende.

    In der Regel ist es bei den meisten Weltkonzernen so, dass die nicht nur jedes Jahr Dividende zahlen sondern jedes Jahr eine höhere.

    Das summiert isch im Laufe der Jahre und Jahrzehnte erheblich.

    Sogar noch stärke als die politisch oft gebremsten Mieten.

    Wichtig ist,dass man möglichst früh im Leben beginnt, damit man von der Inflation und Wertsteigerung einen hohen Nutzen hat.

    Wenn man kein großes Anfangskapital hat, sollte man eben regelmäßig aufstocken.

    Was Du ganz vergessen kannst, das ist das ständige Kursbeobachten oder gar das Verkaufen und neu Kaufen.

    "Hin und Her macht Taschen leer" - heißt nicht umsonst eine alte Börsenweisheit.

    Es mag sein, dass Du im Moment Deine Zweifel hast.

    Die hat fast jeder Neuling.

    Auch ich habe vor 40 Jahren gemeint,

    "vom Gewinne mitnehmen ist noch niemand arm geworden".
    Inzwischen habe ich gemerkt:

    "Aber auch nicht reich...."

    Viel Geduld wünscht Dir McProfit aus Stuttgart

  • Vielen Dank für deine Ratschläge. Ich werde sie beherzigen. Ich schaue tatsächlich täglich in das Musterdepot von Onvista. Dort habe ich meine Werte übertragen. Ich habe Ende 21 nach einem Beratungsgespräch bei der Verbraucherzentrale, relativ viel Geld in den MSCI World investiert. Damit war ich im gesamten letzten Jahr im Minus. Dann hab ich mit Aktien angefangen, hauptsächlich erneuerbare Energien. Dann hab ich mal an einem Tag 2500€ für verschiedene Aktien ausgegeben ohne mich wirklich mit den Firmen auseinanderzusetzen. Die Preise, die ich bezahlt habe, haben die Aktien nie wieder gesehen, bis auf eine?‍?. Naja, und weil alle auf einmal gefallen sind, hab ich sie verkauft. Das war ein Schockerlebnis und danach hab ich nur noch einmal Aktien gekauft. Aber mittlerweile hab ich die Schnauze voll von Aktien. Hab jetzt nur noch Dividendentitel und damit dieses Jahr meinen Freibetrag schon ausgeschöpft. Hab noch 8 ETFs von denen ich 5 bis zu einem bestimmten Betrag bespare und 3, die ich länger bespare.

  • Ich habe Ende 21 nach einem Beratungsgespräch bei der Verbraucherzentrale, relativ viel Geld in den MSCI World investiert. Damit war ich im gesamten letzten Jahr im Minus.

    Ich habe Ende 2019 relativ viel Geld in einen MSCI World- und einen MSCI EM-ETF investiert. Im März 2020 war ich dann mit 35% im Minus. Heute ist der damalige Kauf wieder sehr gut im Plus.

    Wer im August 2000 in einen MSCI World investiert hat, brauchte bis Oktober 2013 um wieder ins Plus zu kommen! Das werden Sie Dir bei der Verbraucherzentrale doch hoffentlich erzählt haben. :/


    Fazit: Investiere nur Geld in marktbreite Aktien-ETF auf das Du auch min. 15 Jahre lang verzichten kannst.

  • Der Besuch bei der Verbraucherzentrale war insgesamt sehr enttäuschend. Das wurde mir explizit nicht gesagt. Aber meine ETF-Strategie ist so ausgelegt. Bin jetzt 47 und werde bis zur Rente den World, EM IMI und Europa besparen. Geld ist ein nachwachsender Rohstoff und ich muss mein Giro ausdünnen.

  • Vielen Dank für deine Ratschläge. Ich werde sie beherzigen. Ich schaue tatsächlich täglich in das Musterdepot von Onvista. Dort habe ich meine Werte übertragen. Ich habe Ende 21 nach einem Beratungsgespräch bei der Verbraucherzentrale, relativ viel Geld in den MSCI World investiert. Damit war ich im gesamten letzten Jahr im Minus. Dann hab ich mit Aktien angefangen, hauptsächlich erneuerbare Energien. Dann hab ich mal an einem Tag 2500€ für verschiedene Aktien ausgegeben ohne mich wirklich mit den Firmen auseinanderzusetzen. Die Preise, die ich bezahlt habe, haben die Aktien nie wieder gesehen, bis auf eine?‍?. Naja, und weil alle auf einmal gefallen sind, hab ich sie verkauft. Das war ein Schockerlebnis und danach hab ich nur noch einmal Aktien gekauft. Aber mittlerweile hab ich die Schnauze voll von Aktien. Hab jetzt nur noch Dividendentitel und damit dieses Jahr meinen Freibetrag schon ausgeschöpft. Hab noch 8 ETFs von denen ich 5 bis zu einem bestimmten Betrag bespare und 3, die ich länger bespare.

    Ich glaube du hast, außer dem Weg zur Verbraucherzentrale, alles falsch gemacht. Aber du hast daraus gelernt, wichtig ist bei Anlagen die Ruhe zu bewahren. Auf jedes Allzeithoch folgt ein Neues, allerdings können zwischen den beiden einige Tage, Wochen, Monate oder Jahre liegen. Weiterhin ist die Börsenregel Nummer 1 für ewig in Stein gemeißelt, investiere nur in Dinge die du zu 100% nachvollziehen kannst. Ich habe immer nur einen ETF auf den MSCI World gesetzt, Vorteil man kommt nicht in Versuchung umzuschichten und dann wieder das falsche Pferd zu treffen. Wenn du dieser Versuchung widerstehst sehe ich keine Probleme mit deiner Aufstellung, dann sieht es für die Altersvorsorge recht gut aus. Viel Erfolg

  • Vielen Dank.

    Du hast recht, ich habe alles falsch gemacht, sogar den MSCI World zum Höchstpreis gekauft. Mein Problem war, dass ich mit dem ETF das ganze Jahr im Minus war, manchmal mit 5-7k. Und das war nicht nur extrem erschreckend für mich als absoluten Neuling, sondern auch sehr frustrierend. Ich hatte im ganzen letzten Jahr kein Erfolgserlebnis. Was mich dann noch dazu verleitet hat, Einzeltitel zu kaufen, weiß ich nicht mehr, ich würde es heute nicht mehr machen. Mittlerweile bin ich zwar auch im Plus und habe schöne Dividenden bekommen, aber es hat mich schon Nerven gekostet. Ich bin noch am überlegen, ob ich langfristig die Einzeltitel abstoße, da es ja mittlerweile auch wieder Zinsen aufs Tagesgeld gibt und ich mich tatsächlich nur auf ETFs beschränke. Neue Aktien werde ich mir definitiv nicht holen, da mir letztens erst aufgefallen ist, dass ich die Hälfte meines Vermögens bereits an der Börse investiert habe. Ich profitiere vom Fachkräftemangel, bekomme 1-2 Mal im Jahr eine Gehaltserhöhung, und um mein Giro auszudünnen, bespare ich die ETFs monatlich mit 2k.

  • Du hast recht, ich habe alles falsch gemacht, sogar den MSCI World zum Höchstpreis gekauft.

    Mein Problem war, dass ich mit dem ETF das ganze Jahr im Minus war, manchmal mit 5-7k.

    Und das war nicht nur extrem erschreckend für mich als absoluten Neuling, sondern auch sehr frustrierend. Ich hatte im ganzen letzten Jahr kein Erfolgserlebnis.

    Es gibt halt schlechte Einstiegszeitpunkte. Letztes Jahr war wohl so einer.

    Das ist Pech, das halte ich nicht für einen Fehler.

    Was mich dann noch dazu verleitet hat, Einzeltitel zu kaufen, weiß ich nicht mehr, ich würde es heute nicht mehr machen. Mittlerweile bin ich zwar auch im Plus und habe schöne Dividenden bekommen, aber es hat mich schon Nerven gekostet. Ich bin noch am überlegen, ob ich langfristig die Einzeltitel abstoße, da es ja mittlerweile auch wieder Zinsen aufs Tagesgeld gibt und ich mich tatsächlich nur auf ETFs beschränke.

    Das halte ich jetzt auch für eine ziemlich erratische Ansicht. Was hast Du denn als Einzeltitel? Da gibts ja auch solche und solche.

    Neue Aktien werde ich mir definitiv nicht holen, da mir letztens erst aufgefallen ist, dass ich die Hälfte meines Vermögens bereits an der Börse investiert habe. Ich profitiere vom Fachkräftemangel, bekomme 1-2 Mal im Jahr eine Gehaltserhöhung, und um mein Giro auszudünnen, bespare ich die ETFs monatlich mit 2k.

    Für einen Herumanleger wie Dich sind Einzeltitel eher nichts, das kann man schon so sagen.


    2000 € Sparrate andererseits sind schon eine ganze Menge. Damit sollte man schon in kürzerer Zeit etwas anfangen können.


    Dennoch: Bist Du Dir sicher, daß Du Deine Risikotragfähigkeit richtig einschätzt? Lies mal bei Hartmut Walz in seinem Blog nach, was er dazu schreibt. Börse geht auf und ab, das ist nun einmal so. Da gilt es für den Anleger, ruhig Blut zu behalten, weil gerade Privatanleger es wunderbar schaffen, am Tiefpunkt zu verkaufen (den Verlust also zu realisieren), und dann der Erholung erstmal länger zuschauen, bis sie die Aktie zurückkaufen, die den Hügel schon wieder ganz schön hochgekrochen ist. Es muß nicht jeder sein Geld in Aktien anlegen. Wer damit schlecht schläft, ist mit anderen Anlagen vielleicht besser bedient.

  • 2020 hat meine Tante mir geraten, Tesla zu kaufen, ihr Sohn, der einen sehr gut bezahlten Job in der Wirtschaft hat, ist angeblich später durch Tesla Millionär geworden. Ich hab mich zwar direkt bei flatex angemeldet, aber dabei ist es auch geblieben, da ich mich mit dem ganzen Thema nicht auseinandergesetzt habe und dann doch zu sehr an meinem Geld hänge. Mein Versicherungsvertreter hat mir 2 Rentenversicherungen "angedreht". Riester (seit 2012) und eine fondsbasierte Rentenversicherung (seit 2015). Nun habe ich 2021 immer mal wieder Schlechtes über solche Versicherungen in den Medien gehört, was mich dazu veranlasst hat, eine unabhängige Meinung durch den Verbraucherschutz zu bekommen.

    Ich bin auf die Einzeltitel durch Podcasts und yt-Videos gekommen, außerdem hat meine Freundin auch letztes Jahr mit Aktien angefangen, und sie meinte, Autos gehen immer. Also mein Portfolio ist sehr autolastig.

    Mercedes, BMW, VW, Tesla, BYD, Nio

    Freyr, Encavis, Flex LNG, Sunpower,PNE,

    SMA Solar hatte ich sogar auch....aber auch zu früh verkauft, was auch als schmerzhaftes Lehrgeld verbucht wird. Aber keine Position hat mehr als 100 Anteile.

    Meine ETFs sind World Information Technologie, World Consumer Staples, World Health Care, World Energy, World Semiconductors, die ich max mit 2500€, besparen will. World, EM IMI und Europa werde ich dann länger besparen.

  • 2020 hat meine Tante mir geraten, Tesla zu kaufen, ihr Sohn, der einen sehr gut bezahlten Job in der Wirtschaft hat, ist angeblich später durch Tesla Millionär geworden.

    Könnte allerdings sein, daß Tesla schon den Großteil seiner Wertsteigerung hinter sich hat (schon 2020 übrigens).

    Mein Versicherungsvertreter hat mir 2 Rentenversicherungen "angedreht".

    Andersherum: Du hast Dir von Deinem Versicherungsvertreten 2 Rentenversicherungen andrehen lassen.

    mein Portfolio ist sehr autolastig.

    Mercedes, BMW, VW, Tesla, BYD, Nio

    Freyr, Encavis, Flex LNG, Sunpower,PNE,


    Meine ETFs sind World Information Technologie, World Consumer Staples, World Health Care, World Energy, World Semiconductors, die ich max mit 2500€ besparen will. World, EM IMI und Europa werde ich dann länger besparen.

    Diversifizierung ist ganz offensichtlich nicht Dein Ding. Und ohne Sektorwette machst Du es offensichtlich auch nicht.


    Dein Geld, Deine Anlage, Dein Anlageerfolg (wenn es denn klappt).

  • Ich bin auf die Einzeltitel durch Podcasts und yt-Videos gekommen, außerdem hat meine Freundin auch letztes Jahr mit Aktien angefangen, und sie meinte, Autos gehen immer.

    Nun ja, nicht alles was im Netz so herumgeistert ist sinnvoll. Gerade bei Autotitteln ist für mich eine gewisse Gefahr. Wenn ein Unternehmen jetzt die falsche Strategie fährt, kann es morgen im Verlust stehen. Wer hätte vor 10 Jahren an ein Boom von Elektroautos geglaubt, wer weiß was in 10 Jahren aktuell ist, immer noch Elektro, Wasserstoff oder ganz was anderes? Einzelaktien waren für mich immer Spielgeld, für die Altersvorsorge ein ganz einfacher MSCI World, Anteilig ausschüttend und dann thesaurierend. Ich bin jetzt guter Dinge was meine Rente betrifft. Irgendwelche Rentenversicherungen habe ich auch nicht, allerdings habe ich seit 5 Jahren meinen vorzeitigen Rentenbeginn bei der GRV ausgeglichen, habe da den Steuervorteil komplett ausgereizt und bin durch die kräftigen Rentenerhöhungen schon sehr gut gefahren. Stand ohne Erhöhung wäre nach 10 Jahren im Plus zu sein, mit den Erhöhungen wird es deutlich früher. Bleibt nur zu hoffen, dass die Gesundheit mitspielt und ich es sinnvoll verbrauchen kann.

  • Samstag 01.07.2023

    Von McProdit an Börsenfreund Maltrato

    Lieber Forumsfreund, jetzt muss ich Dir doch noch einmal schreiben.

    Ich habe gerade wie immer mit Vergnügen die Kommentare hier gelesen.

    Insgesamt allesamt sehr professionell und weit entfernt von Spekulantentips.

    Mir ist nur aufgefallen, dass Du wohl inzwischen erkannt hast, dass Kapitalanlage in Aktien eine langfristige Sache ist.

    Denk immer an einen Anleger der statt Aktien sich eine vermietete Immobilie kauft.

    Den interessiert doch auch nicht jeden Tag wie heute der aktuelle Wert seiner Wohnung wäre, wenn er sie verkaufen würde.

    Wichtiger ist ihm zunächst mal die Miete und für echte Aktienanleger ist das eben die Dividende.

    Ich weiß dass ich damit manchen hier langweile.

    Ich bin aber selbst das beste lebende Beispiel, weil ich das seit über 40 Jahren praktiziere.

    Meine ersten Aktien habe ich Anfang der 1980er Jahre gekauft.

    Da notierte zum Vergleich der MSCI Weltindex damals bei 200 Punkten.

    Es dauerte dann 3 Jahre von 1984 bis 1987 bis sich der Index von 200 erstmals auf 400 Punkte verdoppelt hatte.

    Bis zur nächsten Verdoppelung dauerte es 9 Jahre, von 1987 bis 1996.

    Dann waren erstmals die 800 Punkte erreicht.

    Wer 1996 erstmals eingestiegen ist musste sich 7 Jahre gedulden bis dann 1993 die nächste Verdoppelung auf 1.600 Punkte stattgefunden hat.

    Und wie Du vermutlich aus den aktuellen Zahlen sieht, haben wir uns von 1993 an bis 2021 wieder 8 Jahre gedulden müssen bis wir erstmals mit 3.200 Punkte eine weitere Verdoppelung erreicht haben.

    Natürlich ging die Kursentwicklung in dieser Zeit nicht wie vom Lineal gezogen von links unten nach rechts oben.

    Der Kurs sieht teilweise aus wie die Bergkette der Alpen mit riesigen Höhen und Tiefen.

    Trotz allen Schwankungen hat der Kurs am Ende aber immer wieder neue Höchststände erreicht.

    Du hast nun eben das persönliche Pech gehabt dass Du gerade VOR einer solchen Abstieg erstmals investiert hast.

    Ich kann Dich aber trösten.

    Es wird eine Zeit kommen, da würden Dir andere Börsianer Deine Aktien aus der Hand reisen, wenn sie diese zum Deinem EINKAUFS-Kurs kaufen könnten (den Du heute als Fehler ansiehst).

    Nicht umsonst hat der gute alte Börsengroßmeister Kostolany immer gesagt:

    "Aktiengewinne sind Schmerzensgeld, erst kommt der SCHMERZ und dann das GELD".

    In diesen Sinne Geduld und nicht jeden Tag Kurse ansehen.

    Viele Grüße aus Stuttgart von McProfit.

  • Liebe Börsenfreunde

    Vielen Dank für die aufmunternden Wort und die Kritik, die ich auch nicht als unbegründet erachte. Ich habe die Börse 46 Jahre erfolgreich ignoriert, was an einer wesentlich eingeschränkten Risikotragfähigkeit liegt. Ich habe bei einem Gehalt zwischen 2k und 3k im Monat es geschafft, in 15 Jahren 100k anzusparen. Ich bin ledig und habe keine Kinder. Manche nennen es geizig, ich sag genügsam. Dazu kommt noch das Guthaben bei diversen Versicherungen. Nun hab ich wohl innerhalb eines Jahres, wohl so einiges falsch gemacht. Das für mich erschreckende war, dass ich die Kohle so rausgehauen habe, ohne mich wirklich mit den Unternehmen zu beschäftigen, lediglich inspiriert durch podcasts, yt-videos oder eigene Ideen. Ich habe es verglichen mit einem Spieler in der Spielothek. Ihr merkt schon ich bin nicht die hellste Kerze. Letztens hab ich einen Beschei über die Transaktionskosten vom letzten Jahr bekommen. Die sind nicht unerheblich.

    Ich habe noch nicht einmal eine richtige Strategie. Ich weiß nicht genau, wie es weitergeht. Ich hätte gern mehr Diversifikation und zwar mit konservativen Dividendentiteln. Und dann noch ETFs. Aber als erstes wird die Musterdepot-App deinstalliert, damit ich nicht jeden Tag gucke.