ETF-Kauf bei welcher Gesellschaft als Rentnerin? + Konzept im Alter ohne Kranken- und Pflegeversicherung?

  • Die Frage der Krankenversicherung ist auf jeden Fall das vordringlichste Problem. Die Anlage des Geldes ist im Vergleich völlig zweitrangig.

    Daher noch einmal zur Krankenversicherung. Verstanden habe ich, dass lange Zeit eine freiwillige Versicherung in der GKV bestand. Wann (welches Jahr) und wie genau hat diese geendet?

  • Dein Fall ist nicht ungewöhnlich. Es kommt öfter vor, dass Menschen die ganze Zeit arbeiten und finanziell erfolgreich sind, aber nicht die Zeit finden für die Absicherung. Oder mit schlechter Beratung die falsche Absicherung wählen. Dann geht etwas schief und statt wie gewohnt zu machen brauchen sie auf einmal selbst Hilfe. Das ist nicht schlimm. Was wird schlimmstenfalls passieren, wenn "herauskommt" und dann "alle wissen", dass die XY "solche Probleme" hat? Wäre das schlimmer als nicht mehr zum Arzt gehen zu können?

  • Wohnort zwischen Kassel und Dortmund aber etwas Abstand wünschenswert? Wäre Bielefeld da nicht vielleicht geeignet? Aus der Liste von vorhin wäre das die folgende Ansprechpartnerin, die Beratungen sind eigentlich immer kostenlos, anonym und absolut vertraulich, auch telefonische Erstgespräche:

    Nordrhein-Westfalen

    • Clearingstelle Migration und Gesundheit Bielefeld

    Träger: Sozialdienst Bethel, v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

    Viktoriastraße 10 | 33602 Bielefeld Ansprechpartnerin: Uta Braune-Krah Tel.: 0151 / 17535915

    E-Mail: uta.braune-krah@bethel.de

    Ich würde mir glaube ich den Ruck geben und da einfach direkt anrufen! Wie die anderen schon geschrieben haben, sind die sonstigen Parameter (Rente vorhanden, Vermögen vorhanden, gesundheitlich noch nicht wesentlich eingeschränkt) doch so gut, dass bei dir eine ansonsten gute Perspektive besteht! Sobald du wieder in der GKV/GPV bist, kannst dich um das Haus und die sonstigen Anlagefragen kümmern!

    Eine Absicherung für den Krankheitsfall dient existenziell dir aber auch deinem Ehemann und euren gemeinsamen weiteren Lebensprojekten! Und es betrifft verdammt viele: Man kann aus unterschiedlichen Gründen aus der Krankenversicherung in Deutschland rausfallen, dafür braucht man sich m.E. nicht schämen, aber man sollte es zeitnah angehen und am besten bevor einem die Gesundheit wegbricht! Ich drücke weiter die Daumen!

    LG FT-User

  • Dein Fall ist nicht ungewöhnlich. Es kommt öfter vor, dass Menschen die ganze Zeit arbeiten und finanziell erfolgreich sind, aber nicht die Zeit finden für die Absicherung. Oder mit schlechter Beratung die falsche Absicherung wählen. Dann geht etwas schief, und statt wie gewohnt zu machen, brauchen sie auf einmal selbst Hilfe. Das ist nicht schlimm. Was wird schlimmstenfalls passieren, wenn "herauskommt" und dann "alle wissen", dass die XY "solche Probleme" hat? Wäre das schlimmer, als nicht mehr zum Arzt gehen zu können?

    Die Threadstarterin fürchtet, sie verliere ihre "Reputation", sofern herauskomme, daß sie nicht krankenversichert sei. Ich bin nicht der einzige hier, der das für ein schwaches Argument hält, für die Threadstarterin aber ist das vermutlich das schlagende Argument. Daß sie die Brisanz des Themas nicht sehen will, ist sicherlich Teil ihres Problems.

    Ich kenne das Phänomen aus einem anderen Umfeld: Da beginnt am eigenen Körper etwas zu wachsen. Das sieht man zwar, aber man ignoriert es bewußt, und zwar so lange, bis man es nicht partout mehr ignorieren kann. Allerdings ist es dann gelegentlich für eine Intervention zu spät.

  • Die Threadstarterin fürchtet, sie verliere ihre "Reputation", sofern herauskomme, daß sie nicht krankenversichert sei. Ich bin nicht der einzige hier, der das für ein schwaches Argument hält, für die Threadstarterin aber ist das vermutlich das schlagende Argument. Daß sie die Brisanz des Themas nicht sehen will, ist sicherlich Teil ihres Problems.

    Man kann dummerweise niemandem Raten sich wegen Paranoia in Behandlung zu geben, wenn keine KK da ist, die das zahlt.

    Bisschen ein Henne-Ei-Problem...

  • Ich bin eine Person "öffentlichen Interesses", die Leute sind neugierig, und würde meine gesamte Reputation verlieren, wenn das rauskommt.

    Von außen betrachtet:

    Es ist der Umgang mit den "finanziellen Beschwernissen", der einen die Reputation verlieren lässt, nicht die Beschwernisse selbst.

    Selbständige können scheitern, da ist nichts Ehrabschneidenes dabei. Wenn der Gerichtsvollzieher schon vor der Tür stand, die Angestellten freigesetzt wurden und das Geschäft abgewickelt wurde, dann wäre das nach der oben beschriebenen Logik doch ebenfalls reputationsvernichtend und der befürchtete Schaden wäre längst eingetreten.

    Also kein Grund, die Hilfestellung schwieriger als nötig zu gestalten.

    Wie gesagt, von außen. Von innen fühlt sich das sicher ganz anders an. :saint:

  • Falls Bielefeld nicht in Betracht kommt, dann vielleicht Dortmund? Halte den Träger für zweitrangig, wichtig ist, dass die sich auskennen und den Auftrag haben, Menschen wieder zurück in die Krankenversicherungen zu bringen!

    • Clearingstelle Dortmund

    Träger: Soziales Zentrum Dortmund e.V. | Westhoffstraße 8-12 | 44145 Dortmund Tel.: 0231 / 8403100

    E-Mail: Clearing@soziales-zentrum.org | westhoffstrasse@soziales-zentrum.org

  • Die Verbraucherzentrale hat einen brauchbaren Artikel zum Thema

    Nicht krankenversichert - was tun?

    Nach den bisherigen Angaben von Hoffnung müsste sie über meinen dicken Daumen gepeilt mit einer einmaligen Nachzahlung von gut 10.000 € wieder voll im System sein, weil Beitragsschulden älter als vier Jahre verjähren und in den letzten vier Jahren nur die Mindestbeiträge fällig waren.

    Sollte der Besuch einer Beratungsstelle gescheut werden, würde ich das Thema auch bedenkenlos direkt mit meiner gesetzlichen Krankenkasse besprechen. Diese ist zu einer neutralen Beratung gesetzlich verpflichtet (§§ 13–15 SGB I). Meine bisherigen Erfahrungen mit AOK Nordwest und IKK classic in solchen Fällen waren neutral-angenehm. Privat krankenversichert hatte ich bisher einmal und möchte ich nicht unbedingt wieder.

  • Verstanden habe ich, dass lange Zeit eine freiwillige Versicherung in der GKV bestand.

    Wann (welches Jahr) und wie genau hat diese geendet?

    Danke @FinanzPanda

    1990 - 2017 war ich freiwillig versichert in der gesetzlichen Krankenversicherung.

    Festgesetzte Einkommensteuer lt. Steuerbescheid für die Jahre 2008 - 2014 lag zwischen 0 € bis max. 4.700 € im Jahr mit Ausnahme der Jahre 2011 = 31.000 € + 2012 = 25.000 € .

    Für die Jahre 2013, 2014, 2015, 2016, 2015, 2016, 2017 gibt es bis dato noch keine (gültigen, bestandskräftigen, rechtskräftigen) Steuerbescheide.

    Für die Jahre 2011 und 2012 wird es Verlustrückträge geben werden.

    Für die Jahre 2013 bis dato gibt es 0-Einkommen.


    Meine Anträge auf Beitragsherabstufung bei der GKV wurden abgelehnt bzw. erst gar nicht bearbeitet.

    Trotzdem wurden die Höchstbeiträge = ca. 700 € im Monat bis 2017 per Zwangsvollstreckung durch das Hauptzollamt mit Vollstreckungsankündigung durchgesetzt.

    Erst Ende 2017 hörte das dann auf.

    Statt Herabstufung der Beiträge gab es ab 2018 gar keine Beitragsforderungen mehr von der gesetzlichen Krankenversicherung bis dato.


    Ich musste also meine Mitarbeiter*innen entlassen und den größten Teil meiner privaten Altersvorsorge auflösen, um überleben zu können.


  • 1990 - 2017 war ich freiwillig versichert in der gesetzlichen Krankenversicherung.

    Meine Anträge auf Beitragsherabstufung bei der GKV wurden abgelehnt bzw. erst gar nicht bearbeitet. Trotzdem wurden die Höchstbeiträge = ca. 700 € im Monat bis 2017 per Zwangsvollstreckung ... durchgesetzt. Erst Ende 2017 hörte das dann auf. Statt Herabstufung der Beiträge gab es ab 2018 gar keine Beitragsforderungen mehr von der gesetzlichen Krankenversicherung bis dato.

    Für die Jahre 2013, 2014, 2015, 2016, 2015, 2016, 2017 gibt es bis dato noch keine (gültigen, bestandskräftigen, rechtskräftigen) Steuerbescheide.

    Für die Jahre 2013 bis dato gibt es 0-Einkommen.

    Immerhin bekommst Du eine nicht ganz unerhebliche Rente (und Dein Partner bekommt auch eine). Eine Immobilie hast Du auch, von Belastungen darauf hast Du nichts berichtet, also fällt zumindest mal keine Kaltmiete an.

    Die Heizung in Deinem Haus ist zwar kaputt; das macht aber nichts, Du würdest ja ohnehin nicht heizen wollen, um Putins Kriegswirtschaft nicht zu unterstützen

    Ein sechsstelliges Geldvermögen hast Du auch noch.

    Bei Dir liegt etliches im argen, nicht nur mit der Krankenversicherung, sondern auch mit dem Finanzamt.

    Wir sind hier eine Truppe von Laien, die im Forum von Finanztip lesen und schreiben.

    In welcher Form stellst Du Dir vor, daß Dir ein Forum helfen könnte?

  • Ich war auch Jahrelang selbstständig und kann das noch nicht mal ansatzweise nachvollziehen. Du hast seit seit nun zehn Jahren keinen gültigen Steuerbescheid. Also finanziell erfolgreich sieht anders aus. Ich verstehe gar nicht, wie man das überhaupt noch denken kann. Anscheinend hast du zwei erfolgreiche Jahre gehabt und danach dann vollkommen die Kontrolle über die Finanzen verloren.

    Ich kann mir jetzt keine Unternehmung vorstellen, die null Einkommen erzeugt, das man dann nicht direkt spätestens im zweiten Geschäftsjahr danach dem Finanzamt meldet, um dann die KV-Beträge spätestens ein Jahr später anzupassen. Außer wir reden hier noch von anderen Unternehmensformen. Das wäre eine temporäre Mehrbelastung von vielleicht 5000€ gewesen, die du wieder bekommen hättest. Stattdessen passiert über zehn Jahre... was?

    Dass die KV keine Beiträge mehr fordert sondern einfach den Vertrag auflöst ergibt auch Sinn, wenn du Jahrelang keinen Steuerbescheid vorlegst. Auf was für einer Grundlage basiert denn deine Herabstufungsforderung?

    Also dein Hauptproblem ist das Finanzamt.

  • Die Krankenkasse kann nicht kündigen.

    Vielleicht ließe sich das auslösende Problem mit dem Finanzamt schon lösen, indem eine 0-Steuererklärung für 2022 abgegeben wird. Dann gibt es einen 0-Bescheid und mit dem kann der Krankenkassenbeitrag (mit dem Mindestbeitrag) ermittelt werden.

    Interessant für den Status wäre noch die Antwort auf die Frage, ob eine gesetzliche Rente (und sei sie noch so klein) an Hoffnung gezahlt wird.

    Eine Familienversicherung durch den Ehemann kommt aufgrund des zu hohen Einkommens wohl nicht in Frage.

    Ich begebe mich mit meinen bescheidenen Kenntnissen aber gerade auf recht dünnes Sozialversicherungs-Eis...

  • Wie schon gesagt kann die Krankenkasse nicht kündigen, nur weil die Beiträge nicht gezahlt werden. Es kann allerdings in der Zeit die Kostenübernahme von Nicht-Notfällen verweigert werden.

    Wenn keine Beitragszahlungen eingehen und der Versicherte zusätzlich auch noch verschollen ist, könnte gekündigt werden. https://dejure.org/gesetze/SGB_V/191.html "und die Krankenkasse trotz Ausschöpfung der ihr zur Verfügung stehenden Ermittlungsmöglichkeiten weder einen Wohnsitz noch einen gewöhnlichen Aufenthalt des Mitglieds im Geltungsbereich des Sozialgesetzbuches ermitteln konnte." Das sollte aber hier nicht zutreffen.