IDFinance Spain S.A.U. 9,5% 20/25

  • Ich habe gesehen, dass dieses Fintech Unternehmen vor kurzem die Mindestanlagesumme stark reduziert hat, so dass nun auch Kleinanleger ab 1.000€ einsteigen können. Es handelt sich um ein spanisches Unternehmen, mit Sitz in Barcelona. Die Rendite ist auf jeden Fall attraktiv... Allerdings finde ich eher wenig Information zu dem Unternehmen. Die Anleihe wird an der Frankfurter Börse gehandelt, doch erscheinen dort keine weiteren Informationen, auch nicht unter "press releases". Ich habe nur ein Interview gesehen, dass vor einigen Monaten von Anleihe-Finder veröffentlicht wurde.

    Die Rendite scheint attraktiv zu sein. Hätte da jemand vielleicht einen Tip?

    Danke im Voraus!

  • Die Inflationsrate lag in Spanien außer im letzen Jahr in der Regel unter 5%. Das Papier hat eine aktuelle Rendite von 14%.

    Wenn das Unternehmen eine Anleihe mit 9% auflegt, muß es schon einen kräftigen Risikoaufschlag zahlen. Den trägst du im Endeffekt. Nämlich indem du das Geld am Laufzeitende nicht wiedersehen wirst.

  • Keine Rendite ohne Risiko.

    Du weißt das, ich weiß das, die meisten Mitschreiber hier wissen das.

    Ich bin mir aber ziemlich sicher, daß der Threadersteller das nicht vor Augen hat, sondern irrig glaubt: "Wozu sollte ich mich auf das glatte Börsenparkett bewegen, wenn ich mit einer normalen Rente eine vergleichbare Rendite garantiert bekomme?"

  • "Besser nicht."

    Geht deine Analyse über "die Zinsen sind so hoch, da muss ja was faul sein" hinaus?

    Das reicht mir als Vorab-Analyse, um jegliches Investitionsbedürfnis meinerseits abzublocken.

    Bei Aktien spiegelt die Dividende den Gewinn des Unternehmens wieder, also je mehr desto besser.

    Bei Anleihen ist die Überrendite der Risikozuschlag auf krisensichere Staatsanleihen. Also grob gesagt Anleihenrendite - Staatsanleihenrendite ist die Schulnote des Emittenten zwischen 1 und 6 (oder mehr).

    So besser?

  • "So besser?"

    Nicht viel, macht aber nichts. Nach deiner "einfachen" Methode hättest du vor 10 Jahren z.B. Tesla, Amazon, Apple etc. alle als Investment ausgeschlossen, da das KGV viel zu hoch ist.

    Kann man als Investor natürlich so handhaben, aber nicht jeder der in o.g. Firmen investiert hat(te) ist dumm.

  • Besser nicht.

    Wobei man hier aber schon sagen muss, dass das Risiko der Anleihe der Mutares SE & Co. keinesfalls mit dem der o.g. von IDFinance Spain S.A.U. vergleichbar ist. Ein Rating der großen Ratingagenturen habe ich zwar auf die Schnelle nicht finden können, aber die Mutares SE & Co. scheint ein recht solides Unternehmen zu sein und die genannte Anleihe wird auch von unterschiedlichen Akteuren als „attraktiv“ beworben:

    https://www.kfmag.de/kfm-barometer/…-eingeschaetzt/

    https://www.fixed-income.org/neuemissionen/…3m-euribor.html

    https://www.4investors.de/nachrichten/bo…stock&ID=168982

    Dennoch ist zweifelslos richtig, dass bei so hohen Zinszahlungen Vorsicht geboten ist. Und in einzelne Unternehmensanleihen sollten sowieso nur Beträge investiert werden, bei denen ein Totalverlust nicht schmerzen würde (bzw. würde ein solcher mittels Diversifikation durch andere Kuponzahlungen aufgefangen).

  • Ich kann den ganzen Unsinn nicht verstehen, oder besser ich würde nie mein sauer verdientes Geld so anlegen. Warum nicht die einfache FT Variante wählen. Zumal die oberste Regel der Finanzanlagen heißt, investiere nur in Sachen die du zu 100% nachvollziehen kannst und das scheint hier wohl nicht der Fall zu sein. Aber jeder wie er mag….

  • Heißt im Umkehrschluss:

    Wenn man die Anlageform "Anleihe" versteht, dann spricht nichts gegen ein Investment. Und die Frage nach dem "Warum" ist doch wohl klar - weil die ETFs derzeit nicht sonderlich gut laufen und Anleihen im derzeitigen Zinsumfeld immer attraktiver werden.

    Dieses "einfach nur einen ETF kaufen, liegen lassen und jedes Jahr 8-9% Rendite einfahren" funktioniert bei steigenden Zinsen nicht (mehr) so einfach, das sollte jedem bewusst sein.

    Dass man auch bei 9,5% Zinsen nicht in eine nachrangige Anleihe einer spanischen Firma einsteigen sollte versteht sich natürlich von alleine.

  • Wenn man die Anlageform "Anleihe" versteht, dann spricht nichts gegen ein Investment.

    Stimmt. Allerdings gehört zum Verstehen der Anlageform "Anleihe" auch, daß man weiß, was "Bonität des Emittenden" ist und welche Bedeutung sie für die Zins- und Rückzahlung der Anleihe hat.

  • Heißt im Umkehrschluss:

    Wenn man die Anlageform "Anleihe" versteht, dann spricht nichts gegen ein Investment. Und die Frage nach dem "Warum" ist doch wohl klar - weil die ETFs derzeit nicht sonderlich gut laufen und Anleihen im derzeitigen Zinsumfeld immer attraktiver werden.

    Dieses "einfach nur einen ETF kaufen, liegen lassen und jedes Jahr 8-9% Rendite einfahren" funktioniert bei steigenden Zinsen nicht (mehr) so einfach, das sollte jedem bewusst sein.

    Dass man auch bei 9,5% Zinsen nicht in eine nachrangige Anleihe einer spanischen Firma einsteigen sollte versteht sich natürlich von alleine.

    Ich habe definitiv nichts gegen Anleihen, allerdings würde ich keine von Firmen kaufen die ich nicht zu 100% kenne, Geld weg ist weg. Ob ETF s in den nächsten 10Jahren besser oder schlechter laufen als Anleihen wissen wir in genau 10 Jahren.

  • Ich habe definitiv nichts gegen Anleihen, allerdings würde ich keine von Firmen kaufen die ich nicht zu 100% kenne, Geld weg ist weg.

    Bei (Unternehmens-)Anleihen ist es eigentlich genauso wie bei Aktien. Wer in Einzelwerte investieren will, sollte sich zur Risikominimierung ein breit diversifiziertes Portfolio aufbauen. Dann kann der ein oder andere Ausfall auch kompensiert werden.

    Sein ganzes Geld in eine einzige Unternehmensanleihe zustecken wäre fatal.

  • Dieses "einfach nur einen ETF kaufen, liegen lassen und jedes Jahr 8-9% Rendite einfahren" funktioniert bei steigenden Zinsen nicht (mehr) so einfach, das sollte jedem bewusst sein.

    Das stimmt.

    Wenn ich es mir Aussuchen könnte, würde ich die nächsten 10 Jahre gern seitwärts laufende Kurse bei Aktien-ETF haben. Schließlich investiere ich weiter jedes Jahre einen 5-stelligen Betrag in meine Aktien-ETF.

    Irgendwann werden die Zinsen wieder sinken, und dann steckt eben mehr Kapital in den Aktien-ETF, wenn die Kurse wieder (stärker) steigen. ;)

    Wenn ich irgendwann mit den Aktien-ETF meine 7% p.a. einstreiche bin ich absolut zufrieden. Selbst bei langfristig 5% wäre es immer noch besser als die aktuelle Situation auf dem Zinsmarkt. ;) Man sollte halt nur Geld investieren, auf das man auch die nächsten Jahre nicht angewiesen ist.

    DamianRo

    Evtl. wären ja auch P2P-Kredite eine Option. Ich habe immer noch einen 4-stelligen Betrag bei Bondora Go & Grow (6,75% p.a.). Ist allerdings auch Alles andere als risikolos. Daher keine Empfehlung!

  • Selbst bei langfristig 5% wäre es immer noch besser als die aktuelle Situation auf dem Zinsmarkt.

    Ich bekomme die nächsten 5 Jahre 4,1% auf meine Anleihen, danach 3,8% bis 2035. Was habe ich falsch gemacht?

    Ich weiß, 4,1 ist weniger als 5, aber die Aktien können auch noch ein Jahrzehnt seitwärts dümpeln, oder sich am Kursverlauf von vor 100 Jahren orientieren.