Cluster-Risiko durch ETF-Kombination

  • Hallo zusammen,

    mein ETF-Portfolio sieht im Moment so aus:

    80% MSCI World (A2H59Q, AIS-AMUNDI MSCI WORLD)

    20% FTSE All-World (A2PKXG, VANGUARD FTSE ALL-WORLD)

    Die Intention hinter dem All-World ist eigentlich, die Emerging Markets zumindest in kleinem Anteil mit dabei zu haben.

    Aber jetzt habe ich unlängst nochmal das Video von Saidi bezüglich des unbeabsichtigten Cluster-Risikos bei Kombination von ETFs angeschaut ( Clusterrisiko: Diese ETFs nicht kombinieren! ) und auch wenn diese Kombination dort nicht explizit genannt wird, bin ich etwas stutzig geworden...

    --> Begehe ich gerade aus versehen den gleichen Fehler?

    --> Kann man sich irgendwo Portfolios virtuell/fiktiv zusammenstellen, um sowas zu sehen?

    Vielen Dank Grüße!

  • Mach dir keinen kopf. Das passt schon.

    Dir muss nur bewusst sein, dass du mit der Kombi aktuell nur 20% vom eigentlichen EM Anteil drin hast.

    Normal sind es ca. 10% im All world. Durch deine Gewichtung von 20% sind es also nur 2% insgesamt betrachtet.

    Ob es das wert ist mit 2 ETFs zu arbeiten?

    Wenn man den EM Anteil bewusst steuern möchte, nimmt man eigentlich einen EM ETF hinzu anstatt einen all World.

  • Am Ende vergessen viele, dass es um das Gesamtportfolio geht. Du hast letztlich einfach eine andere Gewichtung als MSCI oder FTSE. also bspw. Apple in MSCI 5%, FTSE 4,7%, dann ist es bei dir z.B. 4,93%. Wenn du damit leben kannst, letztlich musst du nur damit leben können.

  • Am Ende vergessen viele, dass es um das Gesamtportfolio geht. Du hast letztlich einfach eine andere Gewichtung als MSCI oder FTSE. also bspw. Apple in MSCI 5%, FTSE 4,7%, dann ist es bei dir z.B. 4,93%. Wenn du damit leben kannst, letztlich musst du nur damit leben können.

    Wobei das in diesem Fall nur indirekt so ist, da der World synthetisch ist.

  • Vielen Dank für die konstruktiven Beiträge!

    Ich nehme für mich mit: Kein Cluster-Risiko, tatsächlich ging es mir dabei genau um solche Beispiele, wie es JudoPredator skizziert hat. Aber das passt dann ja.

    Dir muss nur bewusst sein, dass du mit der Kombi aktuell nur 20% vom eigentlichen EM Anteil drin hast. Normal sind es ca. 10% im All world. Durch deine Gewichtung von 20% sind es also nur 2% insgesamt betrachtet.Ob es das wert ist mit 2 ETFs zu arbeiten?

    Wenn man den EM Anteil bewusst steuern möchte, nimmt man eigentlich einen EM ETF hinzu anstatt einen all World.

    Du hast absolut Recht, das hätte für meine ursprüngliche Intention mehr Sinn gemacht, einen EM-ETF dazu zunehmen. Aber für den Augenblick bin ich ganz zufrieden und lebe eben mit einer mini-2% Quote :)

    Ich finde da eher die Verlockung gefährlich, die beiden ETFs ständig zu vergleichen und an der Komposition herumzuschrauben.

    Ich mache ein halbjährliches Rebalancing, aber unabhängig von der Performance, sondern ausschließlich am Depotwert-Anteil. Und ich verkaufe auch keine Anteile sondern passe nur ggf. die Sparplanraten an (in 50€-Schritten bei aktuell insgesamt 750€/Monat).

    Ist das notwendig? nö. Macht es mir Spaß? ja :)


    Viele Grüße!

  • Ich mache ein halbjährliches Rebalancing, aber unabhängig von der Performance, sondern ausschließlich am Depotwert-Anteil. Und ich verkaufe auch keine Anteile sondern passe nur ggf. die Sparplanraten an (in 50€-Schritten bei aktuell insgesamt 750€/Monat).

    Ist das notwendig? nö. Macht es mir Spaß? ja :)


    Viele Grüße!

    Und selbst das Rebalancing kannst du dir unter Umständen sparen. Bei zwei so nahezu gleichlaufenden ETF bringt es dir keine Vorteile, den eventuell besser laufenden Teilzuverkaufen oder die Sparplanraten beim besser laufenden zu verringern. Der Goldgraff hatte mal ein nettes Beispiel dazu.

    Ich persönlich bleibe stur, rebalance nicht und es bekam mir nicht schlecht. Oftmals ist es einfach so, dass man da stur an seinen 70:30 hängt und es krampfhaft versucht herzustellen.

  • Ich persönlich bleibe stur, rebalance nicht und es bekam mir nicht schlecht. Oftmals ist es einfach so, dass man da stur an seinen 70:30 hängt und es krampfhaft versucht herzustellen.

    Die Frage wäre ja, wie es Dir ergangen wäre, wenn Du bei größeren Abweichungen (oder 1 x jährlich) konsequent rebalanced hättest. :/

    Keine Sorge, ich erwarte jetzt keine Antwort. Die könnest Du eh erst am Ender Deiner Investorenzeit geben, weil man erst dann (sicher) weiß, ob und wie sich das rebalancing über den gesamten Anlagezeitraum ausgewirkt hat. ;)

    Ich rebalance mein ETF-Portfolio (weltweite Aktien-ETF) bei einer Abweichung +/- 10% vom Sollwert. Da ich weiter investiere ist es bisher kein Problem das rein über die Sparquote zu machen.

    Ein rebalancen meines sicheren/risikoarmen Vermögens mache ich aktuell nicht. Ich habe Summe X im sicheren Vermögensteil. Summe X reicht mir um ruhig schlafen zu können. Alles was darüber hinaus angespart wird fließt in die Aktien ETF.

    Das mag sich evtl. kurz vor/im Ruhestand nochmal ändern. Mal schauen wie ich in 10 Jahren so schlafe. :/

  • Die Frage wäre ja, wie es Dir ergangen wäre, wenn Du bei größeren Abweichungen (oder 1 x jährlich) konsequent rebalanced hättest. :/

    Keine Sorge, ich erwarte jetzt keine Antwort. Die könnest Du eh erst am Ender Deiner Investorenzeit geben, weil man erst dann (sicher) weiß, ob und wie sich das rebalancing über den gesamten Anlagezeitraum ausgewirkt hat. ;)

    Ich rebalance mein ETF-Portfolio (weltweite Aktien-ETF) bei einer Abweichung +/- 10% vom Sollwert. Da ich weiter investiere ist es bisher kein Problem das rein über die Sparquote zu machen.

    Bei Backtests lässt sich ja auch schauen, wie sich eine Allokation ohne und wie sie sich mit Rebalancing alle X Monate entwickelt … finde das Ergebnis oft erstaunlich … mal ist es so, mal so. Letztlich scheint es so zu sein wie mit der Gretchenfrage MSCI World vs. ACWI / FTSE Dev. World vs. All-World: Was besser gewesen wäre, weiß man, wenn es rum ist. 8o

  • Rebalancing ist aus meiner Sicht nur zur Korrektur meines Risikoprofils wichtig, ob es mehr oder weniger Rendite bringt spielt dabei keine Rolle.

    Folge ich dem Vorschlag von Finanztip, dann habe ich einen ETF und ein Tagesgeldkonto. Beides steht am Anfang in einem Verhältnis was meiner Risikotragfähigkeit entspricht. Da der ETF hoffentlich besser läuft, wird er prozentual ein höheres Gewicht einnehmen. Dies führt, im Vergleich zum Startzeitpunkt, zu einem höheren Risiko. Sollte ich das nicht beabsichtigen, dann hilft mir diese Korrektur wieder in die Allokation zu kommen, welche mich ruhig schlafen lässt.

    Die Risikotragfähigkeit ist allerdings recht individuell und verändert sich auch. Daher finde ich es wichtig, dass ich mich regelmäßig ehrlich hinterfrage und Pläne auch an neue Umstände anpasse.

    Ein rebalancen meines sicheren/risikoarmen Vermögens mache ich aktuell nicht. Ich habe Summe X im sicheren Vermögensteil. Summe X reicht mir um ruhig schlafen zu können. Alles was darüber hinaus angespart wird fließt in die Aktien ETF.

    Diesen Ansatz verfolge ich persönlich auch, er führt aber natürlich dazu, dass der risikoreichere Portfolioteil immer weiter ansteigt und Schwankungen in diesem Bereich einen größeren Einfluss auf das Gesamtvermögen haben.

  • Die Kombination deiner beiden ETFs macht keinen Sinn. Entweder du nimmst den MSCI World und kombinierst ihn mit einem Emerging Markets oder du nimmst den anderen ETF, der das bereits tut. Verstehe nicht, wie du zu so einem Konstrukt gekommen bist.

  • Verstehe nicht, wie du zu so einem Konstrukt gekommen bist.

    Leben ist das was zwischen Geburt und Tod abläuft. Und wer mit 20 mal seine 'Lebensplanung' aufgeschrieben hat und mit 60 auf diesen Zettel schaut, wird erstaunt feststellen, dass das Leben manchmal Alles andere als geradlinig verläuft.;)

    Man z.B. kann ETF/Fonds geerbt haben. Wenn diese dann noch aus einem Altbestand vor 2008 kommen, wäre ein Verkauf mit hohen Steuern verbunden. Oder die eigenen Ansichten über die Geldanlage haben sich einfach im Laufe der Jahre geändert.

    Es ist auch egal, wie Badnerland zu seinem Depot gekommen ist. Es ist völlig OK so und stellt definitiv kein Clusterrisiko dar!

    Die Kombination deiner beiden ETFs macht keinen Sinn.

    Im Prinzip stimmt das. Aber es ist auch nicht unsinnig. Ich könnte jedenfalls genau so ruhig mit der Kombination MSCI World + FTSE All World leben schlafen, wie mit einer Kombination MSCI World + MSCI EM. Die langfristigen Renditeunterschiede werden später nicht den Unterschied zwischen Arm oder Reich ausmachen.