Riesterrente beitragsfrei stellen zugunsten ETF ?

  • Hallo zusammen,


    Ich benötige Unterstützung bei der Entscheidung zum Fortbestand meiner Riesterrente.

    Das ist der letzte Baustein zur ReOrganisierung meiner Finanzen hin zum ETF.


    Ein paar Eckdaten:


    - HDI TwoTrust Klassik Riesterrente RWA11

    - Ich zahle monatlich 163 EUR ein um die volle Förderung und Zulagen im Jahr zu bekommen (2100 EUR)

    - Aktuelles Guthaben: 17.425 EUR

    - Ich benötige das Geld im Riesterfond aktuell nicht



    Ich bin am überlegen, die 163 EUR lieber in meinen ETF zu stecken um langfristig davon besser zu profitieren.

    Gibt es da ggf. eine Art „Vergleichsrechner“ was sich mehr lohnen würde ?


    Ich habe bei Finanztip gelesen, dass man den Vertrag nicht kündigen, sondern ruhen lassen sollte um die bisher erhaltenen Zulagen nicht zurückzahlen zu müssen.

    Ich habe im Anhang die letzte Übersicht (Ende 2022) angehangen. Dort findet man u.a. auch einen Posten „Laufende tarifliche Kosten“.


    Wenn ich den Vertrag beitragsfrei stelle, fressen dann diese laufenden Kosten nicht im Laufe der Zeit das gesamte Guthaben auf ?



    Wie seht ihr das? Habt ihr Erfahrungen worauf man noch achten sollte ?


    Vielen Dank im Voraus für euren Input!

  • Hallo.


    Mehr als 2100 Euro - 175 Euro = 1925 Euro zu zahlen ergibt nicht allzu viel Sinn.


    Bei Ruhendstellung mögen weiter Kosten anfallen, jedoch greift auch da die Garantie, sodass der Anbieter für die geleisteten Beiträge und die gewährten Zulagen gerade stehen muss, selbst wenn der Vertrag bei Null steht.

  • Hallo.


    Mehr als 2100 Euro - 175 Euro = 1925 Euro zu zahlen ergibt nicht allzu viel Sinn.


    Bei Ruhendstellung mögen weiter Kosten anfallen, jedoch greift auch da die Garantie, sodass der Anbieter für die geleisteten Beiträge und die gewährten Zulagen gerade stehen muss, selbst wenn der Vertrag bei Null steht.

    Genau, 2100 - 175 / 12 = 163 EUR


    Was bedeutet das konkret? Stehen mir in diesem Falle 17.425 (bisher gezahltes Guthaben) oder 30.529,70 EUR (Seite 2) zu?


    Würdest du an meiner Stelle die 163 EUR über die nächsten 25 Jahre lieber in einen ETF stecken?

    Und macht es Sinn die Beiträge bis Jahresende weiter zu bezahlen und dann freizustellen?

  • 1925÷12=160,42 (Zumindest bei mir.)


    Es sollten die 30.xxx Euro sein, die garantiert sind, aber ich finde die Darstellung etwas unglücklich.

    Kommt das denn hin, mit den bisher gezahlten Beiträgen und erhaltenen Zulagen?


    Wenn es der Vertrag tatsächlich geschafft hat, aus 30.xxx Euro ganze 17.xxx Euro zu machen, würde ich den Vertrag umgehend stilllegen. (Soll doch die HDI für die 13.xxx Euro aufkommen.)

  • Ja, ich glaube die Zulagen waren ja vorher etwas geringer (glaube 145 EUR?). Ich hatte damals wegen 2 EUR keine Lust das anzupassen :)


    Ich muss nachschauen, was monatlich abgeflossen ist. Das kann ich nicht sagen.


    Ich glaube es sind inkl. Zulagen eher die bisherigen 17435 EUR. Ich frage mich, wieso man dann 30k garantiert? Woran wird das festgelegt?

  • Ich frage mich, wieso man dann 30k garantiert? Woran wird das festgelegt?

    Bei Riester werden gesetzlich alle Eigenbeträge und Zulagen zum Leistungsbeginn garantiert.


    Deshalb muss die Versicherung diese Summe angeben und, sollte der Kontostand zum Bezugsbeginn unter der Garantiesumme sein, einspringen und den Fehlbetrag ausgleichen.


    Das mag sich jetzt zwar eher positiv bzw. Sicher anhören, aber bis auf die Zulagen hätte man in deinem Falle über 39 Jahre keinerlei Rendite erwirtschaftet. Dem gegenüber steht dann die Inflation welche die Zulagen auffressen.


    Bei Kündigung würden vom aktuellen Guthaben (17.000€) noch die Zulagen und die Steuererstattungen, welche man jährlich über die Steuererklärung erhalten kann, wieder abgezogen.

    Diese Werte findet man in seinen Steuerbescheid des jeweiligen Jahres und müsste für die Jahre 2011-2022 noch adiert werden.


    Der Rentenfaktor ist allerdings nicht so schlecht mit monatlich über 37 € pro 10.000 € Kapital.

  • Nachtrag weil irgendwie ein Teil verschluckt wurde:


    Wenn dann würde ich den Vertrag Beitragsfrei stellen und nicht kündigen. Denn wenn vom aktuellen Guthaben noch die Zulagen und Förderung abgehen bleiben (ohne konkrete Zahlen zu haben) von den 17.000 € vielleicht 10-13.000 € über als Auszahlung.


    Wenn man den Vertrag beitragsfrei stellt entstehen dennoch laufende Kosten, die können dir aber egal sein. Denn wie gesagt, der Garantiebetrag kann nicht unterschritten werden. Eventuell wird nur die Sumne größer die die Versicherung, aufgrund dieser Garantie, ausgleichen muss. Auch für laufende Kosten.

  • Hallo Johnny1982fd

    Der Betrag der HDI zum Jahr 2050 ergibt sich anhand der bisher geleisteten Beiträge /Zulagen und der - lt. VERTRAG - geltenden

    Garantieverzinsung. Wenn du die rd. 17k Euro mit ca. 2 % über ca. 28 Jahre (2050) verzinst, kommst du auf die ca. 30k Euro.

    Gruß Tom

  • Moin Johnny1982fd


    Dein jetziger Riestervetrag hat eine Nettoverzinsung von ca. 1,6%.

    Da kommen die Zulagen und die Steuerliche Absetzung der Beiträge noch dazu.


    Der Vorteil deines Vertrages ist das die Riesterente unpfändbares Vermögen darstellt.


    Das war’s aber auch schon mit den Vorteilen. Dir fehlen im Vertrag ja schon über 4000€ an eigenem Beiträgen. Und mit den Zulagen zusammen müssten über 11 Jahre eigentlich schon über 23000€ in deinem Vertrag sein. Diese 6000€ sind die Versunkenen Kosten in deinem Vertrag. Diese Kosten sind weg und die bekommst du auch nicht wieder heraus.


    Bei einer Kündigung bekommst du nur deinen jetzigen Stand minus der Zulagen und deiner Steuerersparnis ausbezahlt. Ich rechne mal mit 12000€.

    Diese jetzt in in einem ETF Sparplan angelegt und mit monatlich 150€ bespart ergibt bis 2050 bei 5% ergeben ca.137000€

    https://www.zinsen-berechnen.d…er.php?paramid=vmytqnwq5m


    Aus 137000€ kannst du dir 30 Jahre eine Rente von über 570€ auszahlen.

    https://www.zinsen-berechnen.d…an.php?paramid=jpswn5kj8g




    Musst du dir selber mal ausrechnen was sich für dich am besten ist und womit du dich wohler fühlst. Dein Riestervetrag ist noch einer der „besseren“ Riesterverträge aber deswegen ist er noch lange nicht gut.

    Nimm dir mal Zettel und Stift und klimper mal ein paar Kombinationen in die Zinsen-berechnen-Seite ein. Links hast du ja oben.


    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.

  • In der Nullzinsphase konnte eine klassische Rentenversicherung noch sinnvoll sein. Die Nullzinsphase ist jedoch vorbei, selbst Festgeld oder Tagesgeld ist attraktiver. Also macht weiteres Einzahlen sicherlich keinen Sinn.


    Also musst Du zwischen 30k in 2050 (Beitragsfreistellung) und grob ca. 12k heute (Kündigung) entscheiden. Als Sicherheitsbaustein kann man das liegen lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Anlage in einem ETF besser ist, ist jedoch recht hoch. Deine Entscheidung! Was wirklich besser war weißt Du erst in 27 Jahren.


    Was ich nicht verstehe, woher die Verluste der Vergangenheit herkommen sollen. Es handelt sich ja nicht um eine fondsgebundene Versicherung, in der die falschen Fonds genommen wurden, sondern um eine klassische Versicherung mit Garantieverzinsung. Hier können Verluste nur durch überhöhte Kosten entstehen. Normalerweise sollten diese nach 12 Jahren aber durch Garantieerträge einigermaßen ausgeglichen sein.

    Ich würde die Jahresmitteilungen der ersten 5 Jahre noch einmal checken (Vertriebskosten werden 5 Jahre lang belastet). Alternativ waren dort Deine Einzahlungen dort doch niedriger, als Du jetzt im Gedächtnis hast (Meine Vermutung).

  • Hallo zusammen,


    herzlichen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen!


    Ich bin gerade dabei meine eingezahlten Beiträge zu ermitteln (ohne Zulagen etc.)

    Es gab auch Phasen, wo nur 5 EUR monatlich eingezahlt worden sind.


    Ich schlüssele alles auf und melde mich hier wieder zurück :)

  • Hallo nochmal,


    also ich habe seit dem 01.12.2011 bis 31.12.2022 insgesamt 18.858,82 EUR ohne Zulagen bezahlt.

    Details:

    Beginn: 01.12.2011


    2011: 9,62 EUR

    2012: 376,2 EUR

    2013: 1030 EUR

    2014: 1795 EUR

    2015: 1956 EUR

    2016: 1956 EUR

    2017: 1956 EUR

    2018: 1956 EUR

    2019: 1956 EUR

    2020: 1956 EUR

    2021: 1956 EUR

    2022: 1956 EUR


    Laut dem Dokument ist mein Guthaben 17.425,71 EUR


    Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ich 1433,11 EUR im Minus bin.


    Verstehe ich das jetzt richtig, dass ich bei Beitragsfreistellung trotzdem die 30k im Jahr 2050 erhalten werde?

  • Die Zulagen müsste man auch noch draufrechnen, die muss der Anbieter ja auch garantieren. Somit ist das Minus doch noch etwas höher.


    Bei Beitragsfreistellung würde das Guthaben ja weiter verzinst werden, daher kommen dann auch die 30.xxx Euro zusammen.

  • Die Zulagen müsste man auch noch draufrechnen, die muss der Anbieter ja auch garantieren. Somit ist das Minus doch noch etwas höher.


    Bei Beitragsfreistellung würde das Guthaben ja weiter verzinst werden, daher kommen dann auch die 30.xxx Euro zusammen.

    Vielen Dank!

    Damit ist für mich klar, dass ich den Vertrag beitragsfrei stelle und die 150 EUR lieber in den ETF stecke.

    Eine weitere Frage in diesem Zusammenhang...


    Wenn ich die Freistellung bereits ab Oktober 2023 vornehme, entgehen mir dann auch die 175 EUR Zulagen komplett oder nur anteilsmäßig?

    Oder anders gefragt ... gibt es Gründe, die Beitragsfreistellung erst ab Januar 2024 vorzunehmen?

  • 4% vom Vorjahresbrutto - 175 Euro sollten durch die Einzahlungen im laufenden Jahr erreicht werden, sonst droht die Kürzung der Zulage.


    163 × 9 (Jan bis Sep) + 175 = 1642 ÷ 0,04 = 41.050 Euro


    Wenn das RV-Brutto in 2022 darüber lag, dann müsste man entweder mit der anteiligen Kürzung der Zulage leben (psychologisch ggf. schmerzhaft, aber mathematisch sinnvoll) oder eben noch für weitere Monate zahlen (weniger Schmerzen und weniger Sinn).

  • 4% vom Vorjahresbrutto - 175 Euro sollten durch die Einzahlungen im laufenden Jahr erreicht werden, sonst droht die Kürzung der Zulage.


    163 × 9 (Jan bis Sep) + 175 = 1642 ÷ 0,04 = 41.050 Euro


    Wenn das RV-Brutto in 2022 darüber lag, dann müsste man entweder mit der anteiligen Kürzung der Zulage leben (psychologisch ggf. schmerzhaft, aber mathematisch sinnvoll) oder eben noch für weitere Monate zahlen (weniger Schmerzen und weniger Sinn).

    Ja, das RV-2022 lag auf jeden Fall darüber, dann muss ich wohl mit einer Kürzung leben. Das macht mir jedoch nichts aus.


    Herzlichen Dank für eure Unterstützung!!