Mehrere ETFs in einem Depot - was tun?

  • Hallo zusammen,

    ich habe anfänglich den Fehler gemacht und in mehrere ETFs investiert. Die Sparpläne habe ich ausgesetzt und alle auf den ETF gelegt.


    Was kann/ soll ich nun mit den anderen ETFs machen?

    - Liegen lassen und 10-15 Jahre halten? Damit ist das Risiko nicht minimiert, wie Saidi in der Folge 99 des Podcast sagt.

    - Verkaufen? Ein Hinweis dazu: einige weisen Verluste aus.

    Was ist hier ratsam?

    Beste Grüße

  • Auch verkaufen, obwohl die Verluste aufweisen? Ich habe in einer Folge gehört, dass es dann gerade gut ist, ETFs zu halten, weil das Gesetz der Regression gilt, diese steigen und im Laufe der Zeit positiv verlaufen könnten.

    Es handelt sich um:

    - Stoxx 600 Personal

    - S&P 500

    - Stoxx Globan Dividend

    - Stoxx 600 Insurance

    - Global Clean Energy

    - European Property Yield

  • Hallo Otter und Herzlich-Willkommen im FT-Forum,

    Auch verkaufen, obwohl die Verluste aufweisen? Ich habe in einer Folge gehört, dass es dann gerade gut ist, ETFs zu halten, weil das Gesetz der Regression gilt, diese steigen und im Laufe der Zeit positiv verlaufen könnten.

    Ich habe das wesentliche Wort in Deiner Aussage einmal gefettet.

    Schau Dir als Beispiel einfach mal den Kursverlauf des Global Clean Energy an: https://www.fondsweb.com/de/IE00B1XNHC34

    Wer 2007/2008 zu Höchstkursen gekauft hat, hat bis heute noch keinen Gewinn mit dem ETF gemacht!

    Ich würde mir genau überlegen, ob die ETF noch zu meiner Strategie passen. Wenn ja, dann behalte Sie. Wenn Sie nicht mehr in Deine Strategie passen, dann weg damit!

    Da Verluste in den Verlusttopf wandern können Sie entweder in diesem Jahr oder auch in den nächsten Jahren mit realisierten Kursgewinnen verrechnet werden.

  • Ich bin Verfechter der 1 ETF Strategie, wenn ich drüber schaue wird der Clean Energy wohl im Moment die größten Verluste eingefahren haben, ich vermute dass er sich auch nicht so schnell erholt. Bei dem Dividenden ETF hängt es von deiner Einstellung ab, für manach einen sind diese Auszahlungen gut für die Psyche. S&P ist auch im MSCI World gut vertreten, eventuell dann doppelt vertreten. Europa machen einige um den USA lastigen World etwas zu reduzieren. Es lassen sich also für alle ein für und wider finden. Wie am Anfang geschrieben, ich würde nach steuerlicher Betrachtung verkaufen und Einen maximal Zwei insgesamt haben wollen. Für den richtigen Zeitpunkt bedarf es allerdings der Glaskugel oder Augen zu und durch.

  • Über wieviel Geld reden wir da je ETF?

    Wieviel sind sie im Plus / Minus?

  • Da Verluste in den Verlusttopf wandern können Sie entweder in diesem Jahr oder auch in den nächsten Jahren mit realisierten Kursgewinnen verrechnet werden.

    Nur mit realisierten Kursgewinnen, oder auch mit Gewinnen aus Dividenden (aus ETF oder Aktien)?

    Und wird eigentlich erst der Freibetrag ausgeschöpft und dann der Verlust verrechnet, oder umgekehrt? Wenn letzteres wäre es wahrscheinlich schlauer, Verluste in einem Jahr zu realisieren, in dem man den Freibetrag mit anderweitigen Kapitalerträgen ausgeschöpft hat, sonst "verpufft" das ja sozusagen, oder?

  • Nur mit realisierten Kursgewinnen, oder auch mit Gewinnen aus Dividenden (aus ETF oder Aktien)?

    Und wird eigentlich erst der Freibetrag ausgeschöpft und dann der Verlust verrechnet, oder umgekehrt? Wenn letzteres wäre es wahrscheinlich schlauer, Verluste in einem Jahr zu realisieren, in dem man den Freibetrag mit anderweitigen Kapitalerträgen ausgeschöpft hat, sonst "verpufft" das ja sozusagen, oder?

    Und wird eigentlich erst der Freibetrag ausgeschöpft und dann der Verlust verrechnet, oder umgekehrt?

  • Nur mit realisierten Kursgewinnen, oder auch mit Gewinnen aus Dividenden (aus ETF oder Aktien)?

    Und wird eigentlich erst der Freibetrag ausgeschöpft und dann der Verlust verrechnet, oder umgekehrt? Wenn letzteres wäre es wahrscheinlich schlauer, Verluste in einem Jahr zu realisieren, in dem man den Freibetrag mit anderweitigen Kapitalerträgen ausgeschöpft hat, sonst "verpufft" das ja sozusagen, oder?

    Puh,

    bin kein Steuerexperte.

    Aber Fondsgewinne bzw. -verluste (ETF) können m.W. nach nicht mit Aktiengewinnen/-verlusten verrechnet werden (und umgekehrt).

    Ansonsten wird erst der Verlusttopf geleert und anschließend dann der Freibetrag. Wenn man also zu wenig Gewinne hat, 'verschenkt' man ggf. seinen Freibetrag.

    Ansonsten hier mal schauen: https://www.finanztip.de/verlustausgleich-verlustabzug/

    Sieben Regeln für Verluste aus Kapitalvermögen

    Man darf aber auch die Opportunitätsverluste außer Acht lassen. Was nutz es, wenn man z.B. 5000€ über Jahre in einem ETF stecken hat der Fett im Minus liegt und dieses Geld u.U. in einem marktbreiten ETF schon längst wieder Gewinne erzielt hätte. :/

  • Da Verluste in den [passenden] Verlusttopf wandern, können Sie entweder in diesem Jahr oder auch in den nächsten Jahren mit realisierten Kursgewinnen [und auch sonstigen Kapitaleinkünften] verrechnet werden.

    Nur mit realisierten Kursgewinnen, oder auch mit Gewinnen aus Dividenden (aus ETF oder Aktien)?

    Eine schöne Beschreibung gibt es hier zu finden. Dabei ist auch eine instruktive Graphik.

    Es gibt 2 Verlusttöpfe:

    1) den Verlusttopf Aktien

    2) den Verlusttopf sonstige.

    In den ersten kommen Verluste nur von Aktiengeschäften, man kann ihn nur ausgleichen mit Kursgewinnen aus Aktiengeschäften, was eine etwas ärgerliche Einschränkung ist.

    In den zweiten Verlusttopf kommen alle anderen Verluste. Die kann man mit allen Kapitalgewinnen ausgleichen, auch mit Kursgewinnen aus Aktiengeschäften, auch mit Zinsen, auch mit Dividenden.

    (Ich habe monsters Aussage entsprechend ergänzt)

  • Aber Fondsgewinne bzw. -verluste (ETF) können m.W. nach nicht mit Aktiengewinnen/-verlusten verrechnet werden (und umgekehrt).

    Einbahnstraße:

    Aktienverluste kann man nur mit Aktiengewinnen ausgleichen.

    Fondsverluste kann man mit allen Kapitalgewinnen oder -einkünften ausgleichen.

    Eigentlich ist es ja andersherum: Die Verlusttöpfe sind ja eigentlich Steuergutschriften.

    Also:

    Die Steuergutschrift aus einem Aktienverlust kann man nur für Aktiengewinne nutzen.

    Die Steuergutschrift aus allen anderen Verlusten kann man für alle Kapitalgewinne nutzen, für Zinsen, für Dividenden, für Fondsgewinne, für Aktiengewinne etc.

    Aus der Graphik in dem Text von Marco Wenzel wird das klar.

  • Und wird eigentlich erst der Freibetrag ausgeschöpft und dann der Verlust verrechnet, oder umgekehrt?

    Umgekehrt. Erst wird der Verlust ausgeglichen, dann schaut die Bank nach dem Freibetrag.

    Wenn letzteres, wäre es wahrscheinlich schlauer, Verluste in einem Jahr zu realisieren, in dem man den Freibetrag mit anderweitigen Kapitalerträgen ausgeschöpft hat, sonst "verpufft" das ja sozusagen, oder?

    So ist es.