Mach nicht diesen Immobilien-Fehler

  • Hallo, in dem Newsletter von heute wird empfohlen eher das Geld sicher anzulegen als Sondertilgungen zu veranlassen, wenn der Sparzins höher ist als der effektive jahreszins des Kredites. Bei dieser Diskussion wird die Inflationsrate allerdings völlig außer acht gelassen. Wie wirkt sich die inflationsrate auf die Entscheidung zu sparen oder zu tilgen aus?


    MfG Christian

  • Bei der Rückzahlung eines Kredites ist die Inflation völlig Egal, du musst die Summe x zurückzahlen, und dieser Summe x ist es völlig egal wieviel man heute oder in 10 Jahren davon kaufen kann. Bleibt also immer gleich.

  • Ok, danke, habe vielleicht etwas zu kompliziert gedacht. Tatsächlich ist es aber nur egal, wenn das Geld dann auch tatsächlich zur Tilgung genutzt wird. Außerdem muss es ein passendes Festgeldangebot zur Dauer des Darlehens geben, sonst gibt es ja wiederum ein Risiko, dass die Zinsen bis dahin wieder sinken. Gruß Christian

  • Hallo zusammen,

    sicher Inflation ist eine entscheidende Größe. Sie zu schlagen ist oberste Herausforderung.

    Also mehr Zinsen einzustreichen, unterhalb der Inflation, ist schon mal weniger Verlust.

    Die Tilgungsrate ändert sich nicht durch die Inflation. Sie ist fix.

    Das hat FT hilfreich beschrieben.

    Zur Zeit kann ich mit der nicht Tilgung und Zinsanlage etwas mehr Inflationsverluste ausgleichen.

    LG

  • Tatsächlich ist es aber nur egal, wenn das Geld dann auch tatsächlich zur Tilgung genutzt wird. Außerdem muss es ein passendes Festgeldangebot zur Dauer des Darlehens geben, sonst gibt es ja wiederum ein Risiko, dass die Zinsen bis dahin wieder sinken.

    Das sind doch die Grundannahmen des Vergleiches.

    Bzw. TG reicht auch aus, solange man damit im Vergleich im Plus ist.

    Sollte sich das ändern, kann man wieder zur Sondertilgung umschwenken.

  • sicher Inflation ist eine entscheidende Größe. Sie zu schlagen ist oberste Herausforderung.

    Also mehr Zinsen einzustreichen, unterhalb der Inflation, ist schon mal weniger Verlust.

    Die Tilgungsrate ändert sich nicht durch die Inflation. Sie ist fix.

    Das hat FT hilfreich beschrieben.

    Zur Zeit kann ich mit der nicht Tilgung und Zinsanlage etwas mehr Inflationsverluste ausgleichen.

    Diese Darstellung ist sachlich falsch bzw. neben der Sache.


    Die Inflation spielt für die Fragestellung überhaupt keine Rolle, was FinanzPanda und ichbins schon richtig angemerkt haben. Das Immobiliendarlehen ist für seine Laufzeit fix, das gleiche gilt für ein eventuell paralleles Festgeld.


    Die Frage, die sich hier stellt, ist eine andere, nämlich:


    Soll der Sparer zusätzliches Geld zur Sondertilgung eines Darlehens verwenden oder lieber parallel ansparen und erst zum Zeitpunkt der Prolongation seines Darlehens in die Finanzierung einbringen?


    Die Antwort auf diese Frage ist rechnerisch klar: Wenn die parallele Anlage nach Steuern mehr Zins bringt, als das Darlehen an Zins kostet, dann ist das rechnerisch sinnvoll.


    Der Threadstarter hat diesbezüglich eine etwas komplizierte Lage, weil er zwei Darlehen am Laufen hat, eins mit 0,95% Zins, eins mit 4,1% Zins. Wollte er parallel günstiger anlegen, bräuchte er einen Zins von 5,6%. Die bekommt er auf dem Markt aktuell nicht, also ist die Sondertilgung günstiger.


    Der Threadstarter fragt sich auch, ob er Geld eher in das Darlehen mit 4,1% stecken soll oder eher in das Darlehen mit 0,95%.


    Auch das ist rechnerisch klar: Es ist günstiger, das Darlehen von 4,1% sonderzutilgen als das Darlehen mit 0,95%.

  • Wenn die Zinsen wieder sinken, dann wird halt wieder sondergetilgt.

    Zu dem Artikel hatte ich auch diesen Gedanken. Ich bin aber nicht sicher, ob das wirklich vorteilhaft ist. Angenommen ich habe ein Immobiliendarlehen, das noch einige Jahre laufen wird. Wenn ich jetzt die Möglichkeit zur Sondertilgung nutze, wirkt sich das durch den Zinseszinseffekt ja deutlich verstärkt auf die über die gesamte Laufzeit zu zahlenden Zinsen aus. Stecke ich das verfügbare Kapital stattdessen beispielweise in eine Festgeldanlage, die deutlich kürzer läuft als das Immobiliendarlehen, dann kann ich mit den aktuellen Zinsen zwar über die Laufzeit der Anlage mehr Gewinn machen als ich an Zinsen über die Sondertilgung sparen würde. Aber wenn bei Ablauf der Anlage der Anlage-Zinssatz wieder unter dem Darlehenszins liegt, dann mache ich auf die gesamte Laufzeit so doch trotzdem einen Verlust? (Wenn man davon ausgeht, dass ich den gesparten Betrag zu dem Zeitpunkt nicht zusätzlich in eine Sondertilgung stecken kann, die ich sonst nicht tätigen könnte.)

  • Angenommen, ich habe ein Immobiliendarlehen, das noch einige Jahre laufen wird.

    ... etwa eins aus der Zeit der superniedrigen Zinsen von 0,x% oder 1,x%.

    Wenn ich jetzt die Möglichkeit zur Sondertilgung nutze, wirkt sich das durch den Zinseszinseffekt ja deutlich verstärkt auf die über die gesamte Laufzeit zu zahlenden Zinsen aus.

    So richtig "deutlich verstärkt" wirkt sich der Zinseszinseffekt bei 0,x% oder 1,x% nicht aus.

    Stecke ich das verfügbare Kapital stattdessen beispielweise in eine Festgeldanlage, die deutlich kürzer läuft als das Immobiliendarlehen, dann kann ich mit den aktuellen Zinsen zwar über die Laufzeit der Anlage mehr Gewinn machen, als ich an Zinsen über die Sondertilgung sparen würde. Aber wenn bei Ablauf der Anlage der Anlage-Zinssatz wieder unter dem Darlehenszins liegt ...

    ... der Anlagezins dann also wieder 0,x% beträgt oder weniger ...

    ... dann mache ich auf die gesamte Laufzeit so doch trotzdem einen Verlust?

    Man muß das im Einzelfall ausrechnen (und für einen Anlagezins in z.B. 10 Jahren, wenn die Festgeldanlage ausläuft eine sinnvolle Anlage machen (oder den Mindestzins ausrechnen, bei dem sich die Alternativanlage gerade eben noch lohnt.


    Ansonsten gilt: Jeder legt sein Geld selbst an (und tilgt eventuelle Immobiliendarlehen auch selbst). Niemand ist verpflichtet, das Geld, das andere Leute in Sondertilgungen stecken, alternativ anzulegen.

  • Zu dem Artikel hatte ich auch diesen Gedanken. Ich bin aber nicht sicher, ob das wirklich vorteilhaft ist. Angenommen ich habe ein Immobiliendarlehen, das noch einige Jahre laufen wird. Wenn ich jetzt die Möglichkeit zur Sondertilgung nutze, wirkt sich das durch den Zinseszinseffekt ja deutlich verstärkt auf die über die gesamte Laufzeit zu zahlenden Zinsen aus. Stecke ich das verfügbare Kapital stattdessen beispielweise in eine Festgeldanlage, die deutlich kürzer läuft als das Immobiliendarlehen, dann kann ich mit den aktuellen Zinsen zwar über die Laufzeit der Anlage mehr Gewinn machen als ich an Zinsen über die Sondertilgung sparen würde. Aber wenn bei Ablauf der Anlage der Anlage-Zinssatz wieder unter dem Darlehenszins liegt, dann mache ich auf die gesamte Laufzeit so doch trotzdem einen Verlust? (Wenn man davon ausgeht, dass ich den gesparten Betrag zu dem Zeitpunkt nicht zusätzlich in eine Sondertilgung stecken kann, die ich sonst nicht tätigen könnte.)

    Es kommt ja auf die Rahmenbedingungen an.

    Wie teuer ist der Kredit? Musste ich die Sondertilgungsmöglichkeit extra bezahlen? ...

    Je früher im Kredit ich eine Sondertilgung leiste, desto stärker ist der Effekt auf den Kredit. Wenn der Zinssatz aber sehr niedrig ist, dann bleibt der Effekt aber überschaubar.

    Beim derzeitigen Zinsniveau ist die Dramatik nicht sehr ausgeprägt, meine ich zumindest.

  • Bei mir zB läuft das Darlehen noch 14 Jahre bei 3,3% Zinssatz. Aktuell könnte man leicht höhere Zinsen mitnehmen. Aber das rechnet sich nur - wenn ich das richtig verstehe - wenn ich die 3,3% Zinsen auch über die nächsten 14 Jahre schlagen kann. Sehr ungewiss.

  • Bei mir zB läuft das Darlehen noch 14 Jahre bei 3,3% Zinssatz. Aktuell könnte man leicht höhere Zinsen mitnehmen. Aber das rechnet sich nur - wenn ich das richtig verstehe - wenn ich die 3,3% Zinsen auch über die nächsten 14 Jahre schlagen kann. Sehr ungewiss.

    Wenn Du die 3,3% über 3 Jahre mit 3,8% schlägst (nach Steuern) und der Zins dann sinkt, dann verlängerst Du das Festgeld nicht, sondern tilgst außer der Reihe.

    Wäre kein gewaltiger Unterschied, aber trotzdem nicht verkehrt.

  • Bei mir zB läuft das Darlehen noch 14 Jahre bei 3,3% Zinssatz. Aktuell könnte man leicht höhere Zinsen mitnehmen. Aber das rechnet sich nur - wenn ich das richtig verstehe - wenn ich die 3,3% Zinsen auch über die nächsten 14 Jahre schlagen kann. Sehr ungewiss.

    Ja, mehr als 3,3% nach Steuern muss man erstmal erreichen. Das sind vor Steuern ca. 4,5%. Die erreichst Du im Moment so grade mit langlaufendem Festgeld.


    3,3% sind dafür einfach ein zu hoher Zinssatz. Bei uns sind es 0,x% auf die nächsten 12 Jahre, da ist die Frage dann nicht mehr ob sich das lohnt, sondern nur wieviel.