Sind wir "gut" aufgestellt fürs Alter?

  • Hallo zusammen,


    hoffentlich bin ich hier im richtigen Unterforum gelandet mit meiner Story.


    Zur Ausgangslage:

    • 2-Personen-Haushalt (beide noch ca. 20 Jahre bis zur Rente/Pension)
    • Haushalts-Netto liegt aktuell bei ca. 7K. Bis auf jährliche Anpassungen sind keine größeren Steigerungen mehr zu erwarten.
    • Wohnung zur Miete derzeit ca. 1K/Monat all in, kein Eigentum geplant
    • Variable Kosten summiert ca. 3,5K (PKV, Lebensmittel, Mobilität>Pendler, Urlaube, Freizeit, Spenden, ...)
    • Tagesgeldkonto mit ca. 20K wird mit mtl. 800,- € bespart
    • 30K Festgeld zu 3,6% läuft 2024 aus und wird vsl. für Anschaffung eines PKW genutzt
    • ETF-Depot mit aktuell 60K für die Altersvorsorge besparen wir mit 1K/Monat (hier plane ich eine jährliche Erhöhung um 3-5% ein)
    • ETF-Depot mit aktuell 4K wird mit 80,- € aus den AG-VWL zzgl. 40,- € bespart, also zusammen 120,-€
    • Aktuell läuft noch über 3 Jahre ein älterer Sparvertrag mit ca. 50K. Die 50K könnte man ggf. mit in das ETF-Depot fließen lassen
    • Für die angestellte Person läuft eine Basisrente (ohne Dynamik), Auszahlung ab 2044 ca. 380€/Monat
    • Alle wichtigen Versicherungen (BU, Haftpflicht, etc.) vorhanden
    • Ein eventuelles Erbe rechne ich nicht mit ein, da zu viele Variable

    Wir haben recht spät angefangen fürs Alter vorzusorgen, daher sind jetzt auch noch keine riesigen Summen zusammengekommen. Unseren Lebensstandard (Wohnung, Urlaube) würden wir im Alter gerne annähernd halten und ich frage mich aktuell, ob insbesondere unsere ETF-Sparraten dafür ausreichen.


    Was meint ihr dazu? Welchen Punkten sollten wir mehr Beachtung schenken?


    Danke für Eure Kommentare!


    LG :)

    • Tagesgeldkonto mit ca. 20K wird mit mtl. 800,- € bespart
    • 30K Festgeld zu 3,6% läuft 2024 aus und wird vsl. für Anschaffung eines PKW genutzt


    Hallo HAT_R,

    das liest sich in meinen Augen erstmal weitgehend schlüssig, was du geschrieben hast.

    Ich würde jedoch definitiv in zwei Punkten anders handeln:


    A) Ich würde das Tagegeld bei 20 k belassen und den laufenden 800-€-Dauerauftrag auf das 60-k-ETF-Depot umschichten. Wer noch 20 Jahre bis zur Rente hat, sollte sich in meinen Augen die Chance auf mehr Rendite am Aktienmarkt nicht entgehen lassen.


    B) Ich würde für ein Auto (30 k für Gebrauchtwagen oder Neuwagen?) niemals so viel Geld investieren. Geht’s nicht billiger?


    Aber das ist natürlich alles Geschmacks- und Ansichtssache.


    Viel Erfolg!

  • Hallo.


    Wenn Ihr aktuell grob 1.840 Euro (TG; ETF; VL) plus Basisrente anspart, dann sind das über 25% des Nettos. Das klingt erstmal ganz stabil.


    Ich würde zunächst die gesetzlichen Ansprüche klären und dann grob überschlagen, ob das alles in 20 Jahren passen könnte.


    Ich würde aber vermuten, dass es bei Euch eher positiv ausschaut.

  • Herzlich willkommen erstmal!

    Zur Ausgangslage:

    • 2-Personen-Haushalt (beide noch ca. 20 Jahre bis zur Rente/Pension)
    • Haushalts-Netto liegt aktuell bei ca. 7K. Bis auf jährliche Anpassungen sind keine größeren Steigerungen mehr zu erwarten.

    Inflationsausgleich gibt es vermutlich noch.

    7 T€ netto für zwei ist eine ganze Menge.

    • Wohnung zur Miete derzeit ca. 1K/Monat all in, kein Eigentum geplant
    • Variable Kosten summiert ca. 3,5K (PKV, Lebensmittel, Mobilität>Pendler, Urlaube, Freizeit, Spenden, ...)

    Die PKV würde ich gedanklich vom Netto abziehen, also nicht aus Ausgabe rechnen, sondern als Abgabe vom Brutto. Ansichtssache.

    • Tagesgeldkonto mit ca. 20K wird mit mtl. 800,- € bespart
    • 30K Festgeld zu 3,6% läuft 2024 aus und wird [voraussichtlich] für Anschaffung eines PKW genutzt
    • ETF-Depot mit aktuell 60K für die Altersvorsorge besparen wir mit 1K/Monat (hier plane ich eine jährliche Erhöhung um 3-5% ein)
    • ETF-Depot mit aktuell 4K wird mit 80,- € aus den AG-VWL zzgl. 40,- € bespart, also zusammen 120,-€
    • Aktuell läuft noch über 3 Jahre ein älterer Sparvertrag mit ca. 50K. Die 50K könnte man ggf. mit in das ETF-Depot fließen lassen
    • Für die angestellte Person läuft eine Basisrente (ohne Dynamik), Auszahlung ab 2044 ca. 380€/Monat
    • Alle wichtigen Versicherungen (BU, Haftpflicht, etc.) vorhanden
    • Ein eventuelles Erbe rechne ich nicht mit ein, da zu viele Variable

    Wir haben recht spät angefangen fürs Alter vorzusorgen, daher sind jetzt auch noch keine riesigen Summen zusammengekommen. Unseren Lebensstandard (Wohnung, Urlaube) würden wir im Alter gerne annähernd halten und ich frage mich aktuell, ob insbesondere unsere ETF-Sparraten dafür ausreichen.

    Ob Dein Geld im Alter reicht, weist sich dann. Meines Erachtens seid Ihr gut dabei, allerdings verdient Ihr auch eine Menge Geld. Man kann schon sagen, daß Ihr spät angefangen habt, aber das ist jetzt so. Wenn Du das beklagst, wird das ja auch nicht besser.


    Wie Du Dein Geld anlegst, ist Deine Sache. Ich schreibe Dir dazu, was ich davon denke, mehr nicht, weniger nicht. Was Du draus machst, liegt bei Dir.


    Nach meinem Dafürhalten ist Deine Liquiditätsreserve dick genug, ich würde das Tagesgeld ohne Grund nicht weiter anwachsen lassen, sondern die entsprechende Sparrate in längerfristige Anlagen stecken.


    Dein Festgeld willst Du in 4 Räder stecken, das muß jeder selber wissen.


    Das ETF-Depot ist gemessen an den Rahmenbedingungen noch klein; ich würde die Tagesgeldsparrate vermutlich mit ins ETF-Depot stecken. Ich spare nicht per Sparplan, sondern per Einzelkauf. Wenn ich Geld habe, kaufe ich mir was und bezahle das aus der Liquiditätsreserve, die bei mir somit atmet. Andere Leute haben es lieber, wenn jeden Monat immer das gleiche Geld weggeht, damit sie es nicht aus Versehen ausgeben. Jeder Jeck ist halt anders,


    Sparverträge muß man sich immer anschauen, damit man nicht für die Bank zahlt. Was Du das hast, läßt sich so nicht beurteilen. Vermutlich Renten, also gleiche Anlageklasse wie Dein Tagesgeld. Was bringt Dir der Sparvertrag?


    Auch Riester- und Basisrenten muß man sich genauer anschauen. Meist lohnen sich diese Verträge nicht, in Einzelfällen aber doch. Ein nennenswerter Punkt ist beispielsweise immer, ob der Versicherte gesetzlich oder privat krankenversichert ist, weil in der Auszahlphase dann ggf. Beiträge bezahlt werden müssen (und wenn ja, nach einem komplizierten System).


    Im Grunde seid Ihr doch ganz gut dabei. Lies hier ein Weilchen mit, dann bekommst Du über die Zeit die Infos für das Feintuning. Schau Dir die Videos von Finanztip und Finanzfluss an und lies Dich ein.

  • Wow, seid Ihr fix! Danke für die Kommentare.


    Ich bin als Autopendler ein "gebranntes Kind" was ältere Gebrauchtfahrzeuge angeht. Da steht am Ende oft die gleiche Summe, nur dass man mit der anfangs günstigeren Variante in der Nutzphase viel mehr Rennerei hat. Daher kümmern wir uns rechtzeitig um Fahrzeugwechsel (junge Gebrauchte) und sparen die Abschreibung quasi parallel an. Mobilität ist bei uns ein Kostenfaktor, der so erstmal nicht signifikant zu reduzieren ist, leider..


    Vielleicht finde ich noch Stellschrauben, um die ETF-Sparrate zu erhöhen. Das ist wohl der zentrale Punkt in der ganzen Rechnung.


    Die gesetzlichen Rentenansprüche zu klären ist ein guter Tip. Jährlich flattert die Übersicht der Rentenversicherung in den Kasten, aber 100%ig durchdringe ich das noch nicht. Da bin ich ehrlich.


    Die BU ist an die Basisrente gekoppelt. Komplexes Produkt, aber an die BU will ich ungerne ran..


    Der Sparvertrag ist ein Bankprodukt mit noch recht hohen Zinsen. Habe mich schon gewundert, dass die Bank nicht versucht hat das einseitig zu kündigen. Aber läuft bald aus und wird dann wieder investiert.


    Einiges habe ich hier schon gelesen. Häufig ist es so, dass ich was lesen will, um eine "Baustelle" zu schließen, stolpere dann über was und habe gleich noch eine mehr. Aber so ist das eben.


    LG

  • Ich bin als Autopendler ein gebranntes Kind, was ältere Gebrauchtfahrzeuge angeht. ... Daher kümmern wir uns rechtzeitig um Fahrzeugwechsel (junge Gebrauchte) und sparen die Abschreibung quasi parallel an.

    Geld ist primär zum Ausgeben da. Gerade hat einer im Parallelthread ein Buch vorgestellt. Ich habe bei Amazon die Leseprobe überflogen, in dem Buch gibts ein Kapitel: "Der reichste Mensch auf dem Friedhof". Soweit sollte man es nicht kommen lassen! :)

    Vielleicht finde ich noch Stellschrauben, um die ETF-Sparrate zu erhöhen. Das ist wohl der zentrale Punkt in der ganzen Rechnung.

    Ohne darauf jetzt herumreiten zu wollen: Ihr habt halt spät angefangen. Aber darüber zu klagen hilft ja nichts. Ich finde, Du bist mit Deiner Sparrate schon ganz gut dabei. Lies hier ein Weilchen mit, lies Dich anderswo schlau, dann kommst Du schon drauf, was Du noch machen kannst und willst. Meines Erachtens bist Du gut in der Spur.

    Die gesetzlichen Rentenansprüche zu klären ist ein guter Tip. Jährlich flattert die Übersicht der Rentenversicherung in den Kasten, aber 100%ig durchdringe ich das noch nicht. Da bin ich ehrlich.

    Das ist kein Zauber. Auf der ersten Seite der Renteninfo findest Du 3 Zahlen:


    1. Die Höhe einer Rente bei voller Erwerbsminderung (die hoffentlich nicht eintritt.

    2. Die Höhe der bisher erwirtschafteten Regelaltersrente.

    3. Eine Hochrechnung Deiner Rente, sofern Du von jetzt bis zur Regelaltersgrenze soviel "einzahlst" wie im Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre.


    Obwohl keiner in die Zukunft schauen kann (speziell, was die Preisentwicklung anlang), würde ich der Einfachkeit halber annehmen, daß die gesetzliche Rente um die 50% Deines aktuellen Nettogehalts ausmachen wird. Freu Dich, wenns mehr wird! Um den Rest solltest Du Dich selber kümmern (vielleicht hast Du ja auch noch eine Betriebsrente).


    Frag gezielt nach, wenn Du dazu was wissen willst. Es gibt auch viel dazu im Internet zu lesen.

    Die BU ist an die Basisrente gekoppelt. Komplexes Produkt, aber an die BU will ich ungerne ran.

    Klar. Der Nachteil von Kombiprodukten ist halt immer, daß alle Bestandteile zusammenhängen. Wenn da ein starkes Teilprodukt mit einem schwachen Teilprodukt verbandelt ist, kann man den schwachen Teil nicht separat kündigen.

    Der Sparvertrag ist ein Bankprodukt mit noch recht hohen Zinsen. Habe mich schon gewundert, dass die Bank nicht versucht hat, das einseitig zu kündigen. Aber läuft bald aus und wird dann wieder investiert.


    Einiges habe ich hier schon gelesen. Häufig ist es so, dass ich was lesen will, um eine "Baustelle" zu schließen, stolpere dann über was und habe gleich noch eine mehr. Aber so ist das eben.

    :)

    Ok: Selbermachen ist schon schwieriger, aber auch interessanter, als zum Bankverkäufer zu gehen und zu kaufen, was der einem verkaufen will. Laß es Dich nicht verdrießen, wenn man erstmal sich selber informieren will, lernt man schnell. Es ist unglaublich, was man an guter Info zum Thema im Internet findet. Und wir sind ja auch noch da. :)

  • HAT_R


    Hier ist - aus meiner Sicht - von anderen schon viel Richtiges gesagt worden.


    Wobei das natürlich auch (leider) stimmt und zu beachten ist

    Wir haben recht spät angefangen fürs Alter vorzusorgen, daher sind jetzt auch noch keine riesigen Summen zusammengekommen.

    Das ist aber nun, wie es eben ist - darüber würde ich nicht weiter grübeln.


    Bei nur summarischer Prüfung würde ich sagen, daß


    - Euer Nettoeinkommen recht ordentlich ist

    - Eure Sparquote (zumindest aktuell) ziemlich gut bzw. beachtlich ist (dem Einkommen aber angemessen - mit höherem Einkommen sollte nämlich auch die Sparquote höher liegen, nicht nur nominal sondern eben auch prozentual)

    - bei dem Einkommen und den sonstigen Rahmenbedingungen (Beispiel: Keine Immobilie) eine Rücklage von ca. 20 tsd. Euro (sprich etwa drei Netto-Monatsgehälter) bereits ausreichend sein könnte bzw. dürfte

    - aufgrund der noch langen Zeit bis zum Ruhestand (20 Jahre) die Gewichtung deutlich mehr Richtung Aktien-ETFs gehen sollte (jedenfalls, wenn ihr mit den unvermeidlichen Schwankungen - objektiv aber auch emotional - gut leben könnt)

    - ihr mal abklären solltet, was später an (gesetzlichen) Rente(n) ungefähr zu erwarten sein könnte


    - Stichwort: Fahrzeug; als (früherer) Vielfahrer habe ich meine Autos eher als zwingend notwendig und teilweise sogar fast als meinen Arbeitsplatz gesehen - ein ordentliches, bequemes und sicheres Auto, welches zudem keinen Stress macht, wäre daher für mich eher kein unnötiger Luxus (da ist aber jeder Jeck anders; kenne Multi-Millionäre, die mit einem 20 Jahre alten Golf durch das Leben fahren ...). Das ist also zweifelsfrei Geschmacksache (s. a. Nr. 2 da B)).


    Gedanklich auf dem Schirm könnte man zusätzlich haben, daß


    - die Miete (jedenfalls in bestimmten Gegenden und perspektivisch) über so lange Zeiträume nicht ganz unerheblich steigen kann (keine Ahnung, wo ihr wohnt und ob Euch das betrifft)

    - das gilt insbesondere auch für das Thema "Beitrag Krankenversicherung" (sei es nun GKV oder - wie bei Euch wohl - PKV). Über lange Zeiträume lagen da bei beiden Varianten (nach meinen Berechnungen) die Beitragssteigerungen stets sehr deutlich (teilweise das Doppelte) noch über der "allgemeinen Inflationsrate". Das dürfte sich kaum ändern (Demographie, Lebenserwartung, medizinischer Fortschritt etc.).

    - man mal anprüft, ob eine zusätzliche bzw. ergänzende Absicherung (Thema Pflegebedürftigkeit) Sinn entfalten könnte - habe einige Pflege- und Betreuungsfälle in der Familie; die Kostensteigerungen beispielsweise für stationäre Heimaufenthalte sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen


    Viel Erfolg und gutes Gelingen bei der (wie auch immer gearteten) Umsetzung !

  • Ich mach mir selber Sorgen - da ich 15 Jahre zur Rente habe.


    Investiert bin in ca 80% ETF 20% „Cash“ (Tagesgeld, Geldmarktfonds, Girokonto).

    (Beide ETF und Cash sind 6-stellig)


    Soll ich nun anfangen meine ETFs zu verkaufen um meine Cash Reserven für die Rente sicher zu machen?


    Ich überlege auf ungefähr 60% ETF 40% Cash zu gehen


    Ist meine Strategie sinnvoll?

  • Das Urteil über Sinn oder Unsinn obliegt Dir, ist ja auch Dein Geld.


    Aber mal so gefragt:

    Wie lange würdest Du mit Deinen aktuellen "Cash"-Reserven über die Runden kommen, bevor Du an den ETF-Teil gehen müsstest?

    Lang genug für eine ausreichende Erholung des ETF-Teiles nach einem eventuellen Kurseinbruch?


    +400K Depot und +100K Cash würde man unter Umständen schon in Richtung "ausgesorgt" deuten.

  • Das Urteil über Sinn oder Unsinn obliegt Dir, ist ja auch Dein Geld.


    Aber mal so gefragt:

    Wie lange würdest Du mit Deinen aktuellen "Cash"-Reserven über die Runden kommen, bevor Du an den ETF-Teil gehen müsstest?

    Lang genug für eine ausreichende Erholung des ETF-Teiles nach einem eventuellen Kurseinbruch?

    Ich besitze auch Immobilien - die hohe Cash Reserven sind auch für „black swans“ gedacht.


    Dachsanierung, Badsanierung, etc etc


    Das Geld kann sehr schnell ausgegeben werden

  • Ich mach mir selber Sorgen - da ich 15 Jahre zur Rente habe ...


    Soll ich nun anfangen meine ETFs zu verkaufen um meine Cash Reserven für die Rente sicher zu machen?


    Ist meine Strategie sinnvoll?

    Aus meiner Sicht gibt es kein valides rationales Argument eine (aus guten Gründen gewählte) Asset Allocation nur deshalb zu ändern, weil es (altersbedingt) Richtung Rente geht - jedenfalls gilt dies dann, wenn alle laufenden Ausgaben durch die Rente(n) und/oder andere laufenden sprich kontinuierlichen Erträge (Dividenden, Mieten, Zinsen) abgedeckt sind. Man kann dann sein Depot sozusagen auch als ein "ewiges Depot" ansehen und einfach immer weiter laufen lassen.


    Etwas anderes gilt natürlich, wenn die im Ruhestand (vermutlich) anlaufenden Ausgaben nicht wie oben abgedeckt sind und man daher (teilweise oder ganz) auf die "Substanz" des Vermögens (statt "nur" auf die "Erträge") im Sinne eines kontrollierten aber sukzessiven Vermögensverzehrs angewiesen ist.


    Wobei natürlich auch vereinnahmte Mieten eine Art Substanzverzehr (Abwohnen des Objekts) darstellen, so wie auch ausgeschüttete Dividenden (der Unternehmenswert und damit der Aktienwert wird geschmälert) eine Art Substanzverzehr sind.


    Gleiches kann allerdings auch aus emotionaler-psychologischer Sicht gelten, weil man etwa höhere Schwankungen des Gesamtvermögens im Alter/Ruhestand (und bei gegen Null tendierendem Humankapital !) vermeiden will - und daher entsprechend (rechtzeitig vor der Rente) in risikoärmere (aber eben auch renditeschwächere) Asset-Klassen umschichtet.

    Ich besitze auch Immobilien

    So wie ich.

    ... die hohe Cash Reserven sind auch für „black swans“ gedacht.

    Reparaturen, Instandsetzungen, Sanierungen, gesetzgeberische Eingriffe usw. würde ich bei Immobilien (leider) nicht unter "Black Swans" subsumieren (nach meiner Erinnerung sind das nämlich völlig ungewöhnliche, außergewöhnlich, überraschende usw. Vorkommnisse bzw. Geschehnisse) - sondern schlicht als den banale Alltags jedes Immobilienbesitzers (erst recht, wenn es um vermietete und mehrere Objekte oder einen größeren Immobilienbestand geht).


    Für dann wirklich ungewöhnliche Vorfälle bzw. finanzielle Belastungen (Stichwort: Feuer- bzw. Brandschaden - um nur ein Beispiel zu nennen) gibt es diesbezügliche Versicherungen.


    PS: Das Halten einer sicheren und möglichst schwankungsarmen Rücklage bei (insbesondere vermietetem) Immobilienbesitz ist sicherlich sinnvoll. Früher habe ich da mit einer gewissen Summe pro Objekt (und möglichst adäquat passend zum Objekt) gearbeitet. Ab einer bestimmten Anzahl an Objekten kann das aber auch in die Irre führen. Das wäre aber ein anderes Thema.

  • :)

    Ich kann die Black Swans nur im KfZ-Bereich verorten (defekte Turbolader, Zahnriemenrisse). Braucht kein Mensch, aber wenn gedanklich und monetär berücksichtigt auch auszuhalten.


    Meine Strategie ist mittlerweile so, dass ich jüngere Fahrzeuge fahre und mir teure Reparaturen und Ärger meistens sparen kann.


    Danke nochmals an alle Schreibenden. Scheinbar sind wir nicht komplett auf dem Holzweg unterwegs und ich weiß auch, wo ich noch nacharbeiten sollte.


    Schönen Abend dann erstmal :thumbup:

  • Meine Strategie ist mittlerweile so, dass ich jüngere Fahrzeuge fahre und mir teure Reparaturen und Ärger meistens sparen kann.

    Haben früher einige meiner Kollegen auch so gehandhabt. Nach 2-4 Jahren war der größte Wertverlust bei den ehemaligen Neuwagen schon angefallen und diese relativ günstig zu bekommen - aber die Autos waren eben auch noch ziemlich jung, noch gut in Schuss und für einige weitere Jahre recht problemlos und reparaturarm zu fahren.

    Danke nochmals an alle Schreibenden. Scheinbar sind wir nicht komplett auf dem Holzweg unterwegs und ich weiß auch, wo ich noch nacharbeiten sollte.

    Würde eher sagen ihr seid (inzwischen) auf einem recht guten Weg ...


    Und die wichtigsten Aufgaben (Beispiel: Zukünftig zu erwartenden Rente(n) ermitteln), Stellschrauben (mehr Gewichtung Richtung Aktien-ETFs) bzw. eventuelle Knackpunkte (langfristige Entwicklung der PKV-Beiträge sowie der Miete sowie der Check zusätzliche Absicherung Pflegerisiko) sind ja auch deutlich geworden.


    Sich nichtsdestotrotz noch etwas weiter und mehr in die Materie einzuarbeiten würde ich dennoch empfehlen. Das so angesammelte Wissen schärft die Sinne, sensibilisiert weiter für die Thematik und hilft so dann auch bei der Umsetzung sowie dem Durchhalten.


    Viel Erfolg wünsche ich dabei !

  • Investiert bin in ca 80% ETF 20% „Cash“ (Tagesgeld, Geldmarktfonds, Girokonto).

    (Beide ETF und Cash sind 6-stellig)


    Soll ich nun anfangen meine ETFs zu verkaufen, um meine Cash Reserven für die Rente sicher zu machen?


    Ich überlege, auf ungefähr 60% ETF 40% Cash zu gehen.

    Ich besitze auch Immobilien - die hohe Cash Reserven sind auch für „black swans“ gedacht.

    Du hast nunmehr 80% ETF und 20% Cash; schon das Bargeld ist sechsstellig, somit das Depot mindestens 400 T€. Dazu kommen Immobilien (Mehrzahl).


    Es gibt vermutlich nicht viele Leute, die sich ob eines solchen Vermögens Sorgen machen würden, daß ihnen im Alter die Sozialhilfe droht.

  • Du hast nunmehr 80% ETF und 20% Cash; schon das Bargeld ist sechsstellig, somit das Depot mindestens 400 T€. Dazu kommen Immobilien (Mehrzahl).


    Es gibt vermutlich nicht viele Leute, die sich ob eines solchen Vermögens Sorgen machen würden, daß ihnen im Alter die Sozialhilfe droht.

    Dein Hinweis (s. Abs. 1) zum ableitbaren Gesamtvermögen ist natürlich zutreffend und auch sinnvoll.


    Zwischen (s. Abs. 2) sich "Sorgen machen" (siehe Beitrag Nr. 8 von Elgob ) - wobei ich persönlich eher die Formulierung "sich Gedanken über bzw. um sein Vermögen machen" wählen würde - und Deiner Vermutung, die Sorgen liefen explizit darauf hinaus "daß ihm im Alter die Sozialhilfe (Grundsicherung) droht" sehe ich aber schon noch einen Unterschied.


    Zumal man nicht wissen kann, ob daneben (Depot und Liquidität) in 15 Jahren (Ruhestand) noch Renten, Pensionen etc. dazukommen, wie viele Immobilien es genau sind, welchen Wert diese Immobilien haben, ob drauf ggf. noch Kredite lasten; von gesetzgeberischen Imponderabilien sprich Vorgaben ganz abgesehen - aber auch welchen Lebensstil (Ausgaben) besagte(r) Elgob pflegt bzw. im Ruhestand anstrebt. Vor diesem Hintergrund kann o. g. Gesamtsumme (inkl. der Immobilien) nämlich eher wenig oder auch schon eher auskömmlich bzw. sogar recht viel sein ...


    PS: Finde Deine ausführlichen und fundierten Beiträge in aller Regel prima und für Fragende meist sehr hilfreich und erhellend. Diese kleine Anmerkung sei mir daher nichtsdestotrotz gestattet.

  • Das Problem welches ich habe ist das ich sehr belesen bin.


    Es heißt immer - ein Depot besteht aus Risikoarm (Cash, Geldmarktfonds, Anleihen,…..) und risikoreiche (ETF)


    Diese Philosophie versuche ich umzusetzen.


    Es heißt auch, dass Rücklagen zu bilden sehr wichtig ist für Immobilienbesitzer.


    Als ich angefangen habe, vor ich Finanztip, Kommer, Finanzwesir, Bogle usw entdeckt habe war meine Finanzielle Entscheidungen irgendwie einfacher zu treffen.


    Da habe ich null Gedanken verloren bzgl Assetallokation


    Ist zu viel Wissen schädlich - es führt bei mir zur “analysis paralysis”


    Ehrlich gesagt - ich weiß nicht mehr ob ich verfügbares Geld in ETF oder Tagesgeld stecken soll oder nicht

  • Es gibt vermutlich nicht viele Leute, die sich ob eines solchen Vermögens Sorgen machen würden, daß ihnen im Alter die Sozialhilfe droht.

    Danke für diese Anmerkung.


    Ich finde den gesamten Thread hier ehrlich gesagt etwas sinnlos. Bei einem Nettohaushaltseinkommen weit über dem Durchschnitt der Bevölkerung, einer soliden monatlichen Sparrate und noch vielen Jahren bis zur Rente, sollte sich eigentlich die Person selbst ihre Frage nach einer angemessenen Altersvorsorge beantworten können. Ein Forum braucht man dafür nun wahrlich nicht.