Mehrere ETF im auf den gleichen Index

  • Hallo zusammen,


    Ich bin gerade dabei mich intensiv mit ETF zu befassen. Bisher habe ich ausschließlich in managed Fonds und klassisch auf dem Tagesgeld gespart.


    Für meine Altersvorsorge möchte ich gerne gesondert ebenfalls in einen ETF investieren (auf den gleichen Index) Gesondert einfach deswegen, weil es für mich persönlich eine besonders hohe Hürde darstellt dieses Geld dann nicht mehr anzufassen. Daher habe ich nun zwei Sparpläne eingestellt. Hat das Nachteile, abgesehen davon dass ich zweimal laufende Kosten habe?


    Und ein weiteres Problem: das Depot liegt bei der ING. Mir ist aufgefallen, dass man maximal 1000,- mit dem Sparplan anlegen kann. Und ohne Sparplan zahlt man ja Gebühren. Das reicht nicht für meine Sparrate.. Was ist wäre hierfür die beste Möglichkeit? Einfach gebührenpflichtig aufstocken, oder drei Pläne auf den gleichen Index?


    Grüße

  • oder drei Pläne auf den gleichen Index?

    Wenn du Index durch ETF ersetzt ist das die Lösung bei der ING.


    Der Rest ist mir inhaltlich zu durcheinander um zu verstehen was du jetzt genau hast?
    2 Sparpläne auf den gleichen ETF oder 2 Sparpläne auf den gleichen Index aber über 2 unterschiedliche ETF?

  • Hi,

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe :)

    ich meinte drei Sparpläne in je einen ETF die alle auf den MSCI World Index ausgerichtet sind.


    Also wäre das so eine legitime Lösung? Denn man ließt ja immer, dass man nicht parallel mehrere ETF besparen soll, die das gleiche abbilden. Aber zum Thema Trennung aus psychologischer Sichtweise habe ich nie etwas gefunden :D Ein Ansatz von mir wäre auch für die Altersvorsorge ein komplett gesondertes zweites Depot zu eröffnen, entweder auch bei der ING oder einem anderen Anbieter.

  • Ich bin gerade dabei mich intensiv mit ETF zu befassen. Bisher habe ich ausschließlich in managed Fonds und klassisch auf dem Tagesgeld gespart.

    Hauptsache, man spart überhaupt, vorzugsweise konsequent. Gemanagte Fonds sind halt teuer, speziell durch die hohen Provisionen für Vertrieb und im Bestand. Gegen das Entgelt für den Fondsmanager will ich noch nicht etwas sagen, wenngleich die meisten Fondsmanager halt ihre Benchmark nicht dauerhaft schlagen können.

    Für meine Altersvorsorge möchte ich gerne gesondert ebenfalls in einen ETF investieren (auf den gleichen Index). Gesondert einfach deswegen, weil es für mich persönlich eine besonders hohe Hürde darstellt, dieses Geld dann nicht mehr anzufassen.

    Na denn! Wenn Selbstaustricksen nötig ist, dann mußt Du das so machen.

    Daher habe ich nun zwei Sparpläne eingestellt. Hat das Nachteile, abgesehen davon dass ich zweimal laufende Kosten habe?

    Ich sehe keinen. Bei Sparplänen würde ich auf niedrige Gebühren achten, solche Anbieter gibt es ja.

    Das Depot liegt bei der ING. Mir ist aufgefallen, dass man maximal 1000,- mit dem Sparplan anlegen kann. Und ohne Sparplan zahlt man ja Gebühren. Das reicht nicht für meine Sparrate. Was ist wäre hierfür die beste Möglichkeit? Einfach gebührenpflichtig aufstocken, oder drei Pläne auf den gleichen Index?

    Stolze Sparrate, wenn zweimal 1000 € noch nicht reichen und Du einen dritten brauchst.

    Für die großen Indizes gibt es jeweils mehrere ETFs, die letztlich parallel laufen. Es ist somit einigermaßen egal, welchen ETF genau Du kaufst. Man kann natürlich mehrere ähnliche ETFs parallel besparen. Oder Du sammelst das Geld auf dem Tagesgeldkonto und kaufst dann einmal im Vierteljahr. Oder, oder.


    Ich selbst bin ziemlich gebührensensibel, sprich: Ich trachte danach, solche zu vermeiden. Wenn ich dann aber in einer stillen Stunde ausrechne, wie wenig diese Gebühren prozentual ausmachen, denke ich immer mal wieder bei mir, daß selbst ein Discount-Broker von etwas leben muß.

  • Moin,

    ich mache das genau so. Zwei mal den MSCI World, einmal fürs mittelfristige sparen in ca 15 Jahren und einmal für die Altersvorsorge in 30 Jahren. So kann man es gut auseinander halten und gesonderte Sparpläne erstellen. Gebühren fallen bei den Neobrokern für Sparplan Ausführungen auch nicht an.

    VG, Daniel

  • Denn man ließt ja immer, dass man nicht parallel mehrere ETF besparen soll, die das gleiche abbilden

    wenn sie genau den gleichen Index abbilden, dann ist das erst mal kein Problem.

    Es hat nur absolut keinen Mehrwert abgesehen von vielleicht einer Anbieterdiversifikation.


    Was du meinst ist vermutlich mehrere ETF bei denen einzelne ETF nur eine Teilmenge von dem anderen etf abbilden und somit genau die darin enthaltenen Aktien übergewichtet.

  • Und ein weiteres Problem: das Depot liegt bei der ING. Mir ist aufgefallen, dass man maximal 1000,- mit dem Sparplan anlegen kann. Und ohne Sparplan zahlt man ja Gebühren. Das reicht nicht für meine Sparrate.. Was ist wäre hierfür die beste Möglichkeit? Einfach gebührenpflichtig aufstocken, oder drei Pläne auf den gleichen Index?

    Also, was Du zum Beispiel problemlos machen kannst, ist, Dir zwei vergleichbare ETFs auf den gleichen Index aussuchen.


    Zum Beispiel für den MSCI World:

    1) Diesen hier: iShares Core MSCI World UCITS ETF (Acc) | IE00B4L5Y983 | A0RPWH (extraetf.com)

    2) Und diesen hier: Xtrackers MSCI World UCITS ETF (Acc) | IE00BJ0KDQ92 | A1XB5U (extraetf.com)


    Dann kannst Du bei der ING zum Beispiel:

    Variante a), bei 2.000 EUR Anlagebetrag im Monat: Auf 1) und 2) jeweils einen Sparplan von 1.000 EUR laufen lassen.

    Variante b), bei 3.000 EUR Anlagebetrag im Monat: Auf 1) einen Sparplan von 1.000 EUR und auf 2) zwei Sparpläne von je 1.000 EUR laufen lassen.


    Denn: Bei der ING kann man einen einzelnen Sparplan nur bis 1.000 EUR abschließen, man kann also nicht einen Sparplan auf einen ETF zu 2.000 EUR abschließen. Man kann aber auf ein und denselben ETF mehrere Sparpläne (ich glaube bis zu zehn) zu je bis zu 1.000 EUR laufen lassen, genauso kostenlos, die werden dann alle zeitgleich ausgeführt. Warum das so ist? Keine Ahnung. Vielleicht hat es irgendwelche operativen Gründe, vielleicht liegt es an der Software oder so, faktisch macht es aber keinen Unterschied, wenn man es einmal eingerichtet hat (außer dass man für jeden Kauf eine separate Abrechnung bekommt). Man kann übrigens auch einen Sparplan zum 1. des Monats und einen zum 15. des Monats ausführen lassen, wenn man das möchte.

  • Hi,


    vielen Dank für die ganzen Antworten, das hilft mir auf jeden Fall weiter. Aber ich glaube ich muss etwas ausholen, damit hier kein falscher Eindruck entsteht:


    Was sparen angeht bin ich sehr konsequent, so bin ich aufgewachsen.. Zum Hintergrund: Zu Beginn meiner Beruftätigkeit habe ich mich beraten lassen, da ich damals keine Ahnung von Wertanlagen oder Altersvorsorge hatte. Leider war diese Beratung nicht an ein Honorar gebunden. Darüber sprechen wir bitte nicht weiter, es war die wohl dümmste Entscheidung überhaupt meine Finanzen abzugeben. Vor 10 Jahren war es auch einfach noch bedeutend schwieriger sich zu unabhängig und leicht verständlich zu informieren. Die Kurzfassung ist, dass ich mir im Nachgang vorkomme geschlachtet worden zu sein, vor allem wenn ich mir mein damaliges Gehalt so anschaue..


    Ich habe also die letzten 8 Jahre konsequent gespart, aber leider zu teuer.. An das Geld bin ich bis heute nicht ran gegangen und werde die teuren Fonds auch weiter halten, aber nicht mehr in einem Depot in dem ich noch zusätzlich Geld auf mein Vermögen abdrücken muss..


    Einen viel zu teuren Rürup Vertrag habe ich beitragsfrei gestellt (Ich hoffe wirklich das klappt wenigstens ohne weiteren Stress und noch mehr böse Überraschungen. Auf ein Leben bis 95 möchte ich nicht weiter Wetten..), diesen Betrag von 550,- möchte ich nun "getrennt" in einen ETF investieren. Aber es bleibt eine Sparrate von 1000-2000 übrig, die 1000,- sind mein mindest Sparbetrag, den ich auch die letzten Jahre konsequent halten konnte. Damit ist hier das Gebührenfreie Limit erreicht.. Ich bin immer darauf bedacht meine dauernden Ausgaben, sprich Nebenkosten so gering wie möglich zu halten. Aber ich reiße mir dabei auch kein Bein aus. Ich behalte mir nur vor die Sparrate ab 1000,- flexibel zu halten, sprich den 3. ETF vielleicht auch mal einen Monat auszusetzen, zu erhöhen oder zu verringern.


    Das "gesonderte" Sparen, ehemals Rürup, soll dort 32 Jahre liegen bleiben, ich würde nur alle 10 Jahre umschichten, um die Steuern bei Entnahme im Alter "zu verschleppen". Beim Sparen bin ich mir bewusst darüber, dass ich auch da die nächsten 10-15 Jahre nicht rangehe, da ansonsten die Gefahr besteht Verluste zu machen. Aber zumindest wäre hier Geld da, ich lebe seit 8 Jahren mit dem Gedanken in etwas zu sparen, an das ich bis zur Rente nicht komme und dann auch nur als mtl Zahlung..


    Für etwaige Sonderausgaben z.B. ein neues Auto etc. habe ich vor 12 Nettogehälter weiterhin vorzuhalten. Dieses Geld schiebe ich seit einiger Zeit von einem Tagesgeld zum nächsten, um so immer den besten Zinssatz zu bekommen. Ich denke das reicht als "Puffer" unter der Annahme das mein Geld wo anders langfristig besser angelegt ist und besser arbeiten kann.. Außerdem kommen bei den meisten Tagesgeldkonten ab 50k Sonderbedingungen zustande, daher ist das so mein Limit.


    Ich wollte immer ein eigenes Haus (Daher auch hohe Sparraten die letzen Jahre), durch die Zinsentwicklung und die nach wie vor sehr hohen Kaufkosten habe ich das aber abgeschrieben, da es in meinen Augen zur Zeit auch gar nicht nötig ist und unsere Nebenkosten mal eben verdreifacht würden. Selbst wenn ich jetzt alles auflöse und all mein Eigenkapital bis auf 0 investieren würde sind die Monatsraten absurd hoch.. Es erscheint mir schlichtweg nicht mehr richtig zu 2. ein Haus zu bewohnen, zumal wir mit unserer aktuellen Wohnsituation zufrieden sind, diese günstig ist und es auch noch andere Möglichkeiten gibt.. Kinder sind zwar geplant aber nicht in Aussicht.


    Und ja ich bin mir durchaus bewusst, dass wir hier über sehr hohe Beträge sprechen. Ich bin Elektroingenieur und konnte mir in den letzten Jahren eine praxisnahe Karriere aufbauen und mache meinen Job gerne (Meistens zumindest :D) die Invesition in mich selbst und meine Leistung war bisher die wohl auch beste Entwicklung.. Ich habe einfach entschieden, dass es für mich besser ist meine Finanzen selbst die Hand zu nehmen und möchte dabei keine größeren Fehler mehr machen, ganz besonders nicht unbewusst. Eine eigene Entscheidung zu treffen, bei der man sich den Risiken bewusst ist und dann schief geht, ist eben etwas anderes al wenn diese Entscheidung für einen getroffen wurde..


    Ich hoffe diese Abhandlung war nicht zu lange ^^

  • Den Sinn mit mehreren ETFs auf einen Index verstehe ich nicht. Ich halte es so einfach wie möglich. Sicherlich macht es bei guten Gewinnen Sinn den nächsten zu besparen und den ersteren einfach weiter laufen zu lassen, damit könnte man bei Verkauf ein paar Steuern sparen. Ansonsten macht jeder mit seinem Geld was er für richtig hält.

  • Aber es bleibt eine Sparrate von 1000-2000 übrig, die 1000,- sind mein mindest Sparbetrag, den ich auch die letzten Jahre konsequent halten konnte. Damit ist hier das Gebührenfreie Limit erreicht.

    Bei der ING stimmt das definitiv nicht. Du kannst mehr als einen Sparplan und mehr als 1.000 EUR monatlich in ETFs investieren, ist alles kostenlos. Nur Sparpläne auf Aktien kosten.

  • Einen viel zu teuren Rürup Vertrag habe ich beitragsfrei gestellt (Ich hoffe wirklich das klappt wenigstens ohne weiteren Stress und noch mehr böse Überraschungen. Auf ein Leben bis 95 möchte ich nicht weiter Wetten..), diesen Betrag von 550,- möchte ich nun "getrennt" in einen ETF investieren. Aber es bleibt eine Sparrate von 1000-2000 übrig, die 1000,- sind mein mindest Sparbetrag, den ich auch die letzten Jahre konsequent halten konnte. [...]


    Das "gesonderte" Sparen, ehemals Rürup, soll dort 32 Jahre liegen bleiben, ich würde nur alle 10 Jahre umschichten, um die Steuern bei Entnahme im Alter "zu verschleppen". Beim Sparen bin ich mir bewusst darüber, dass ich auch da die nächsten 10-15 Jahre nicht rangehe, da ansonsten die Gefahr besteht Verluste zu machen. Aber zumindest wäre hier Geld da, ich lebe seit 8 Jahren mit dem Gedanken in etwas zu sparen, an das ich bis zur Rente nicht komme und dann auch nur als mtl Zahlung..

    Okay, das heißt Du möchtest:


    1) 550 EUR/Monat in ETF 1 ("Rürup-Ersatz"), die Du bis zur Rente quasi vergessen willst (und wo Du ggf. irgendwann auch mal den Vergleich zum beitragsfrei gestellten Rürup-Vertrag ziehen willst/kannst).

    2) 1.000 EUR/Monat in ETF 2, getrennt vom "Rürup-Ersatz", die Du eigentlich auch langfristig sparen willst.

    3) evtl. weitere 1.000 EUR/Monat in ETF 3 - da ist mir jetzt nicht klar, warum das unbedingt ein dritter ETF sein soll, warum es nicht einfach ein zweiter Sparplan über weitere 1.000 EUR in ETF 2 sein kann/soll. Das geht bei der ING kostenlos, wie gesagt (mache ich selbst auch so, seit die monatliche Sparrate die 1.000 EUR sprengt).

  • Zum Hintergrund: Zu Beginn meiner Beruftätigkeit habe ich mich beraten lassen, da ich damals keine Ahnung von Wertanlagen oder Altersvorsorge hatte. Leider war diese Beratung nicht an ein Honorar gebunden. Darüber sprechen wir bitte nicht weiter, es war die wohl dümmste Entscheidung überhaupt meine Finanzen abzugeben. Vor 10 Jahren war es auch einfach noch bedeutend schwieriger sich zu unabhängig und leicht verständlich zu informieren. Die Kurzfassung ist, dass ich mir im Nachgang vorkomme geschlachtet worden zu sein, vor allem wenn ich mir mein damaliges Gehalt so anschaue..

    Ist passiert, passiert vielen, als Berufsanfänger ist man einem professionellen Verkäufer schlicht nicht gewachsen, das ist nicht ehrenrührig. Dafür nimmst Du es jetzt selbst in die Hand. Glückwunsch zu der Erkenntnis und Entscheidung, ganz ernstgemeint! Manche merken es erst kurz vor der Rente, andere erst in der Rente, das ist dann richtig blöd. Wenn Du jetzt aber wirklich noch 32 Jahre bis zur Rente hast, hast Du noch massig Zeit, eine sehr solide Altersvorsorge auf die Beine zu stellen, vor allem mit Deiner Sparrate.

  • Darüber sprechen wir bitte nicht weiter, es war die wohl dümmste Entscheidung überhaupt meine Finanzen abzugeben. Vor 10 Jahren war es auch einfach noch bedeutend schwieriger sich zu unabhängig und leicht verständlich zu informieren. Die Kurzfassung ist, dass ich mir im Nachgang vorkomme geschlachtet worden zu sein, vor allem wenn ich mir mein damaliges Gehalt so anschaue..

    Ärgere dich nicht darüber. Ich glaube die meisten hier im Forum haben sich von diesen Finanzvertrieblern irgendwelche Produkte andrehen lassen die sie nicht verstanden haben oder nicht gewollt haben. Über 200000 Verkaufsprofis drücken diese oft unvorteilhaften Produkte in den Markt. Betrachte es als Lehrgeld und mach einen Haken dran.


    Jetzt bist du auf einem besseren Weg und hast deinen Fehler ja noch früh genug erkannt.

    Viele Ältere haben viel länger diese Unvorteilhaften Finanzprodukte bezahlt.


    Viel Erfolg mit deinen Sparplänen.

  • Was sparen angeht, bin ich sehr konsequent, so bin ich aufgewachsen.

    Vergiß dabei das Leben nicht!


    Mich hat vor Jahren ein Beitrag sehr beeindruckt: Ein Mann hatte sich angewöhnt, zu jedem Neujahr eine Finanzplanung für das kommende Jahr aufzustellen. Einen Topf hat er mit "Vergnügen" etikettiert, der mußte am Jahresende zwingend leer sein. Was am nächsten Weihnachten noch drin war, hat er gespendet. Er wollte so erreichen, daß er sich selbst auch mal etwas gönnt und nicht nur spart.

    Zu Beginn meiner Berufstätigkeit habe ich mich beraten lassen, da ich damals keine Ahnung von Wertanlagen oder Altersvorsorge hatte. Leider war diese Beratung nicht an ein Honorar gebunden. Darüber sprechen wir bitte nicht weiter, es war die wohl dümmste Entscheidung überhaupt, meine Finanzen abzugeben.

    Doch, wir sprechen gerade darüber. Streng genommen war das ein Fehler, aber das war damals eben so, und bis heute bezeichnen die meisten prospektiven Geldanleger Geldverkaufsgespräche irrig als "Beratung". Es ist doch positiv, daß Du selbst das als Fehler erkannt hast und Deine Lehre daraus gezogen hast. Und es ist auch positiv, daß Du ganz offen dazu stehst. Wer sind wir anderen denn, daß wir Dir einen Vorwurf machen können. Es ist schließlich Dein Geld, mit dem kannst Du machen, was Du willst.


    Ich jedenfalls habe meinen größten Finanzmist (noch?) nicht hier im Forum thematisiert. :)

    Ich habe also die letzten 8 Jahre konsequent gespart, aber leider zu teuer. An das Geld bin ich bis heute nicht ran gegangen und werde die teuren Fonds auch weiter halten, aber nicht mehr in einem Depot in dem ich noch zusätzlich Geld auf mein Vermögen abdrücken muss.

    Ist doch gut.

    Ich würde dennoch überlegen, teure Fonds umzusetzen, ein Vergleich der Kursverläufe ist dabei vielleicht hilfreich.

    Einen viel zu teuren Rürup Vertrag habe ich beitragsfrei gestellt ..., diesen Betrag von 550,- möchte ich nun "getrennt" in einen ETF investieren. Aber es bleibt eine Sparrate von 1000 bis 2000 übrig, die 1000,- sind mein Mindestsparbetrag, den ich auch die letzten Jahre konsequent halten konnte. Damit ist hier das gebührenfreie Limit erreicht.. Ich bin immer darauf bedacht meine dauernden Ausgaben, sprich Nebenkosten so gering wie möglich zu halten.

    Auch gut. Nur wenige Leute schaffen es, jeden Monat 1500 bis 2500 Euro zur Seite zu legen.

    Ich lebe seit 8 Jahren mit dem Gedanken, in etwas zu sparen, an das ich bis zur Rente nicht komme und dann auch nur als monatliche Zahlung.

    Du machst mir nicht den Eindruck, ein externes Disziplinierungsinstrument zu brauchen.

    Ich brauche das auch nicht.

    Für etwaige Sonderausgaben z.B. ein neues Auto etc. habe ich vor, 12 Nettogehälter weiterhin vorzuhalten. Dieses Geld schiebe ich seit einiger Zeit von einem Tagesgeld zum nächsten, um so immer den besten Zinssatz zu bekommen.

    Auch gut. Für einen Notgroschen schon etwas reichlich, aber eine Monsterschen "Sicherheitsbaustein" kann man ja auch haben. Vom Zins her machen Tagesgeld und Festverzinsliche aktuell keinen großen Unterschied.

    Ich wollte immer ein eigenes Haus (Daher auch hohe Sparraten die letzen Jahre), durch die Zinsentwicklung und die nach wie vor sehr hohen Kaufkosten habe ich das aber abgeschrieben, da es in meinen Augen zur Zeit auch gar nicht nötig ist und unsere Nebenkosten mal eben verdreifacht würden. Selbst wenn ich jetzt alles auflöse und all mein Eigenkapital bis auf 0 investieren würde, sind die Monatsraten absurd hoch. Es erscheint mir schlichtweg nicht mehr richtig, zu 2. ein Haus zu bewohnen, zumal wir mit unserer aktuellen Wohnsituation zufrieden sind, diese günstig ist und es auch noch andere Möglichkeiten gibt. Kinder sind zwar geplant aber nicht in Aussicht.

    In einem Haus wohnen ist eins, Eigentümer zu sein, etwas anderes. Man kann ein Haus auch mieten. Ob man das will, ist Ansichtssache. Meistens wohnt man in einem Haus komfortabler als in einer Wohnung, aber man muß sich dafür auch um mehr kümmern.


    Wenn Du es wolltest, könntest Du es auch finanzieren.


    Georg Wieninger von

    https://www.finanzen-erklaert.de/

    beispielsweise ist ganz überzeugter Mieter (mit Kindern!). Auf seinen Seiten erklärt er auch seine Gründe.

  • An das Geld bin ich bis heute nicht ran gegangen und werde die teuren Fonds auch weiter halten,...

    Warum?

    Um welche Fonds handelt es sich denn?

    Die Frage, die Du Dir nur selbst beantworten kannst, warum es aus Deiner Sicht sinnvoll ist die Fonds zu behalten.

    Ich würde mir die Fonds zumindest mal ansehen (Kosten/Rendite) und mal mit spitzem Bleistift nachrechnen, ob nicht mittel- bis langfristig eine Umschichtung in einen (ähnlichen) ETF kostengünstiger wird.

    Ich hoffe diese Abhandlung war nicht zu lange ^^

    Nö, jeder von uns hat eine Vorgeschichte oder irgendwelche Altlasten. Und ich finde es schon interessant zu erfahren, wie man sich selbst emanzipiert hat.

    Ich für meinen Teil schleppe noch eine (stillgelegte) bAV und eine alte Kapitallebensversicherung mit mir rum.

    Der Rest bzw. die Mehrheit ;) ist inzwischen aber 100% eigenverantwortlich in ETF angelegt.

    Viel Erfolg!


    PS: Bei aller Sparerei nicht das Leben im hier und jetzt außer acht lassen. Du/Ihr seid in einer sehr glücklichen Lage und habt eine sehr gute monatliche Sparleistung.

    Ich stehe inzwischen auf dem Standpunkt, dass ein gutes Pferd nur so hoch springt wie es muß. Sprich sparen und investieren ja, aber das Leben trotzdem genießen (bei uns z.B. Reisen).

    Mit 50+ haben wir inzwischen einige Freunde/Bekannte durch Unfall oder Krankheiten verloren. Ich bin ganz froh darüber, dass ich in jungen Jahren finanziell etwas mehr in Erfahrungen investiert habe als all mein Geld zu sparen. Ich habe immer gespart, aber nie um des reinen Sparens willen.

    Das Leben kann einen so richtig fic.en. Und dann nutzt einem das ganze Geld auch nix mehr.

  • Ganz schön was los hier :) Vielen Dank dafür, auch für den Umgangston, das ist gerade im Internet ja nicht selbstverständlich, weswegen ich auch eine Weile überlegt habe, ob ich meine Probleme und Fragen hier teilen soll..



    Den Sinn mit mehreren ETFs auf einen Index verstehe ich nicht. Ich halte es so einfach wie möglich. Sicherlich macht es bei guten Gewinnen Sinn den nächsten zu besparen und den ersteren einfach weiter laufen zu lassen, damit könnte man bei Verkauf ein paar Steuern sparen. Ansonsten macht jeder mit seinem Geld was er für richtig hält.

    Es geht hierbei um folgendes: Bei der ING geht ein Sparplan nur bis 1000,-



    Okay, das heißt Du möchtest:


    1) 550 EUR/Monat in ETF 1 ("Rürup-Ersatz"), die Du bis zur Rente quasi vergessen willst (und wo Du ggf. irgendwann auch mal den Vergleich zum beitragsfrei gestellten Rürup-Vertrag ziehen willst/kannst).

    2) 1.000 EUR/Monat in ETF 2, getrennt vom "Rürup-Ersatz", die Du eigentlich auch langfristig sparen willst.

    3) evtl. weitere 1.000 EUR/Monat in ETF 3 - da ist mir jetzt nicht klar, warum das unbedingt ein dritter ETF sein soll, warum es nicht einfach ein zweiter Sparplan über weitere 1.000 EUR in ETF 2 sein kann/soll. Das geht bei der ING kostenlos, wie gesagt (mache ich selbst auch so, seit die monatliche Sparrate die 1.000 EUR sprengt).

    Aha jetzt verstehe ich. Ich kann also einfach einen zweiten Sparplan wieder mit bis zu 1000,- auf genau den gleichen ETF machen. Das ist ein super Hinweis, also das Sparplansystem quasi austricksen :D Ich nehme mal an, dass das Limit auf 1000,- bei der ING verhindern soll, dass Leute über einen Sparplan kostenfrei hohe Einmalbeträge investieren..



    Ich bin mittlerweile der Auffassung, dass diese Art der Beratung grundsätzlich verboten gehört. Es hat mich Wochen der Recherche gekostet, bis ich in der Lage war ein paar Sachen nachzurechnen. Unser Steuersystem ist dermaßen komplex, dazu sind die Verträge gerade Rürup kompliziert und das wird gnadenlos von solchen "Beratern" ausgenutzt. Die letzten Jahre wurde mir immer vorgerechnet wie toll das doch alles sei und immer wieder wurden Bedenken meinerseits relativiert.. Und ja ich bin froh dass ich noch frühzeitig die Reißleine ziehen konnte, nachdem ich mich seit Jahren einmal im Jahr bei der Steuererklärung frage, ob das mal alles so aufgeht wie versprochen..

    Vergiß dabei das Leben nicht!


    Mich hat vor Jahren ein Beitrag sehr beeindruckt: Ein Mann hatte sich angewöhnt, zu jedem Neujahr eine Finanzplanung für das kommende Jahr aufzustellen. Einen Topf hat er mit "Vergnügen" etikettiert, der mußte am Jahresende zwingend leer sein. Was am nächsten Weihnachten noch drin war, hat er gespendet. Er wollte so erreichen, daß er sich selbst auch mal etwas gönnt und nicht nur spart.

    Das ist auch ein interessanter Ansatz. Ich habe für mich nicht das Gefühl mich zu sehr einzuschrenken, wenn ich mir etwas teureres anschaffen möchte warte ich meistens etwas ab und wenn ich mir sicher bin, dass ich es haben will kaufe ich es.

    Auch gute Lebensmittel sind mir bspw. wichtig, hier wäre einiges an Sparpotential möglich das steht aber nicht zur Debatte. Will sagen, dass ich nicht an Dingen spare die mir für persönliche Lebensqualität wichtig sind.


    Tatsächlich sind es Hauptsächlich persönliche Gründe die für ein Haus sprechen. Vor allem ein Keller mit Werkstatt wäre schon ein Traum, aber auch dafür habe ich eine Lösung zur günstigen Miete gefunden. Auch der Eigentümer Gedanke ist nichts das mich in irgendeiner Weise abschrecken würde. Ich bin Handwerklich begabt und mache dahingehend gerne alles selbst.

    Zum Thema Haus mieten:

    Es gibt so gut wie keine Angebote und wenn es welche gibt sind diese Absurd teuer. Wir sprechen dann über Kaltmieten die locker der Rate einer Finanzierung entsprechen. Und bei derartigen Mieten sprechen wir dann selbstverständlich nicht mehr über die aktuellen Sparraten..



    Zurück zum eigentlichen Thema:

    Ich habe als Rürup Ersatz den UBS MSCI socially responsible angesetzt. Dieser ist ausschüttend, aber ab 75,- gibt es die Möglichkeit der direkten wideranlage. Klar je nachdem wie es mit dem Tagesgeld läuft reicht der Freistellungsauftrag nicht mehr für alle Erträge..

    Und ja sozialverträglich spielt eine Rolle bei der Auswahl in ein Investment auf 32Jahre für mich. Ob da nun was dran ist oder nicht.


    Dafür gibt es dann wohl einen harten Kontrast bei der Wahl des anderen..:

    der iShares Core MSCI von Blackrock


    Den AWCI lasse ich erstmal außen vor, es gibt zwar auch Varianten ohne China etc. Aber ich denke mir, dass ich ja auch in ein paar Jahren umstellen kann, falls ich dann doch in andere Länder investieren will.

  • Warum ist eine gute Frage ehrlich gesagt.. Ein paar kleinere Fonds habe ich schon aufeglöst- Verlusfrei. Das waren jetzt knapp 2000,-. Die liefen dermaßen schlecht, dass ich mir schon lange dachte ich muss sie los werden.


    In den anderen sind teilweise mehr als 10k gebunden, es wäre aber mit kleinen Gewinnen möglich auszusteigen. Das habe ich in Betracht gezogen und würde das Geld als Starzahlung in den Sparplan investieren.


    Einen mit ebenfalls über 10k kann ich zur Zeit nicht Verlustfrei auflösen. Kein großer Verlust, aber das wäre zumindest für diesen einen das Argument zum liegen lassen..



    Ich bin auch über die Jahre zur Erkenntniss gelangt, dass man sich durchaus auch mal etwas gönnen darf und muss. Auch in jungen Jahren kann es jederzeit vorbei sein und dann festszellen zu müssen, dass man sich irgendetwas verwehrt hat, das einem wichtig war, ist keine schöne Vorstellung..

    Ich bin mir unserer guten Lage bewusst. Im Moment habe ich tatsächlich alles was ich brauche und was mich zufrieden stellt (abgesehen von dieser anderen Nummer die mich jetzt viele Schlaflose Nächte gekostet hat..)

    Wir waren auch erst im Frühjahr für vier Wochen in den USA und haben eine Kalifornien Reise gemacht :)

  • Aha jetzt verstehe ich. Ich kann also einfach einen zweiten Sparplan wieder mit bis zu 1000,- auf genau den gleichen ETF machen. Das ist ein super Hinweis, also das Sparplansystem quasi austricksen :D

    Genau, das geht! Also, "austricksen" ist wahrscheinlich das falsche Wort, man kann es einfach machen und es wird auch so abgerechnet. Ich vermute, wenn die ING das nicht wollte, hätte sie es technisch anders geregelt, so dass es schlicht nicht geht. Ich weiß nicht, bis zu welcher Obergrenze es geht, irgendwo habe ich mal was von maximal 10 Sparplänen auf einmal gelesen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, jedenfalls mit zwei Sparplänen funktioniert es.


    Man kann damit übrigens tatsächlich auch Einmalbeträge "außer der Reihe" investieren und sich die Kosten dafür sparen - z.B. nur in einem Monat noch weitere Sparpläne einrichten und die dann nach einmaliger Ausführung wieder löschen. Klar, bei 50.000 EUR wäre das mühsam bzw. würde trotzdem noch Monate dauern, aber mit ein paar tausend dürfte das schon gehen.

  • Genau, das geht! Also, "austricksen" ist wahrscheinlich das falsche Wort, man kann es einfach machen und es wird auch so abgerechnet. Ich vermute, wenn die ING das nicht wollte, hätte sie es technisch anders geregelt, so dass es schlicht nicht geht. Ich weiß nicht, bis zu welcher Obergrenze es geht, irgendwo habe ich mal was von maximal 10 Sparplänen auf einmal gelesen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, jedenfalls mit zwei Sparplänen funktioniert es.


    Man kann damit übrigens tatsächlich auch Einmalbeträge "außer der Reihe" investieren und sich die Kosten dafür sparen - z.B. nur in einem Monat noch weitere Sparpläne einrichten und die dann nach einmaliger Ausführung wieder löschen. Klar, bei 50.000 EUR wäre das mühsam bzw. würde trotzdem noch Monate dauern, aber mit ein paar tausend dürfte das schon gehen.

    Perfekt, dann ist das genau die Lösung die ich gesucht habe.


    Kurz noch zu den Fonds:

    Der, der momentan negativ ist ist der LU0295585748, den würde ich tendenziell liegen lassen, bis er irgendwann wieder im Plus ist. Alles unter der Vorraussetzung dass der Übertrag der Ganzen Anteile zur ING jetzt auch klappt. Wer weiß ob da nicht etwas im Argen liegt, von dem ich auch nichts weiß.. Das Auszahlen ist auch eine steuerliche Frage, für dieses Jahr hätte ich noch einiges im Freibetrag offen, es gab ja in der ersten Jahreshälfte kaum Zinsen. Aber es gibt auch einen Fond, der würde diesen Freibetrag direkt sprengen. Bei den anderen komme ich evtl so durch..

  • In den anderen sind teilweise mehr als 10k gebunden, es wäre aber mit kleinen Gewinnen möglich auszusteigen. Das habe ich in Betracht gezogen und würde das Geld als Starzahlung in den Sparplan investieren.

    Der, der momentan negativ ist ist der LU0295585748, den würde ich tendenziell liegen lassen, bis er irgendwann wieder im Plus ist.

    Wenn du die oben genannten Fonds mit Gewinn verkaufst, fällt darauf ja Kapitalertragssteuer an. Wäre es daher nicht sinnvoll, sich ggf. doch von allen Fonds gleichzeitig zu trennen (sofern du von diesen nicht mehr überzeugt bist)? Dann würden die Verluste des einen mit den Gewinnen des anderen verrechnet werden.