Alternative zu Tages/Festgeld - Mittelfristig

  • Was genau bringt es mittelfristige und lagfristige Sparziele in zwei ETFs auf den selben Index zu trennen?

    Für mich ist es die gedankliche Trennung. So komme ich nicht in Versuchung die Rente vorzeitig zu verkonsumieren. Außerdem kann ich die Sparpläne individuell einstellen.

  • Ich schließe mich den Vorrednern an, dass der Notgroschen aufgestockt werden sollte.

    Ich bin nicht dieser Auffassung.


    Mir ist nicht ganz klar, ob der Threadstarter das mit dem Notgroschen richtig verstanden hat.


    Ein Notgroschen ist sofort liquidierbares Geld, das bei unerwarteten Ausgaben sofort (oder fast sofort) zur Verfügung steht. Typischerweise lagert man den Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto. Selbst dann, wenn dieses Tagesgeldkonto bei einer anderen Bank als der geführt wird, auf dem man sein Girokonto hat, hat man Geld davon binnen 2 Tagen übertragen. Das sollte vom Zeitablauf her eigentlich immer reichen.


    Daß der Threadstarter Notgroschen und Tagesgeld separat nennt, verstehe ich nicht so recht, ich würde das auch anders handhaben. Anderseits weiß ich, daß manche Leute Etiketten an ihrem Geld wünschen. Neulich habe ich von einer Dame gelesen, die ihr Einkommen nach einem bestimmten Schlüssel sofort auf 10 Unterkonten verteilt (ihre Bank erlaubt so etwas offensichtlich), und ihre Ausgaben dann immer passend von dem thematisch zugeordneten Unterkonto tätigt. Mir wäre das zu kompliziert.

    Ich persönlich frage mich beim Thema Tagesgeld, Festgeld und ETFs immer, wie ich mit dem Ansparen für das nächste Auto umgehen soll.


    Wenn ich zum Beispiel 20.000 für das nächste Auto in etwa fünf bis sieben Jahren benötige, sollte ich die wirklich separat auf ein Tagesgeldkonto legen?

    Das neue Auto wird von mittelfristigem Geld bezahlt (so man eine solche Kategorie hat). Wenn man peilt, daß man in 5 Jahren 20.000 € dafür braucht, könnte man jeden Monat 350 € auf ein separates Konto "Auto" legen, dann sind in 5 Jahren dort 20 T€ zusammen.


    Ich spare nicht mit Etiketten, also würde ich das Auto vom langfristigen Geld nehmen, wo dann halt mit dem Autokauf 20 T€ weniger für die "Altersvorsorge" liegen. Preis und Zeit des Autokaufs sind ja nicht zielgenau planbar.

  • Was genau bringt es mittelfristige und lagfristige Sparziele in zwei ETFs auf den selben Index zu trennen?

    Eine bessere Gestaltungsmöglichkeit beim Verkauf, Stichwort "FiFo"


    Ich kann dann später besser entscheiden von welchen der ETF Bestände ich verkaufen will bzgl. Steuerlast.


    Wenn ich z.b. 10 Jahre ETF 1 und dann 10 Jahre ETF 2 auf den gleichen Index bespare kann ich später auch erst 10 Jahre alte Anteile verkaufen anstatt 20 Jahre alte wo, Jährliche Rendite vorausgesetzt, mehr gewinne angefallen und entsprechend mehr Steuern fällig werden.

    Ich könnte aber auch genauso gut ein Jahr später wieder ETF 1 verkaufen weil ich in dem Jahr weniger brauche aber meinen FSA ausschöpfen möchte.

    Im Grunde schaffst du dir Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft, auch wenn diese heute noch niemand kennt.


    Ich mache das im übrigen genauso: FTSE AW Auschütter als Basis und dann mit FTSE Thesaurierer weiter. Inzwischen gibt es mit Invesco ja noch einen zweiten Anbieter auf diesen Index womit mir auch hier mehr Möglichkeiten gegeben wurden.

  • Mir ist nicht ganz klar, ob der Threadstarter das mit dem Notgroschen richtig verstanden hat.

    Zur Erklärung: ich habe mein Girokonto bei der ING. Für dieses Konto habe ich keinen Dispo eingestellt.

    Des Weiteren habe ich bei der ING mein Depot, sowie ein Tagesgeldkonto. Auf diesem Tagesgeldkonto liegt auch der Notgroschen, da ich innerhalb von wenigen Sekunden Zugriff darauf habe.

    Das eigentliche Tagesgeld hatte ich bisher bei der J&T Bank, da es dort 3,6% Zinsen gab.


    Wie oben bereits geschrieben habe ich das Geld nun bei TR zusammengefasst und nehme dort die 4% Zinsen mit. Sollte das Angebot mit den 4% enden, werde ich wohl alles in einen Geldmarkt ETF packen.

  • Ich habe mein Girokonto bei der ING. Für dieses Konto habe ich keinen Dispo eingestellt.

    Ich finde einen Dispo ganz praktisch, wobei ich den Dispo nur aus technischen Gründen brauche. Die Banken verdienen sehr viel Geld an Leuten, die den Dispo als Dauerkredit nutzen, den sie nicht beantragen müssen. Das ist meine Sache garantiert nicht.


    Ich fände es gut, für mein Depot ein Limit zu haben, weil ich dann spontan kaufen könnte. Börsengeschäfte werden generell erst nach 2 Bankarbeitstagen abgerechnet; wenn ich jetzt kaufe und erst nach erfolgtem Kauf das Geld vom Tagesgeldkonto einer anderen Bank überweise, wäre das Geld da, wenn die Bank den Kauf abrechnet. Die meisten Depobanken lassen mich den Kauf aber überhaupt nicht tätigen, weil im Moment des Kaufs das Geld eben noch nicht auf dem Verrechnungskonto ist.

    (Ja, ich kenne das Instrument des Lombardkredits, hatte auch gelegentlich schon mal einen, die meisten Discountbroker bieten das aber nicht.)


    Aus dem gleichen Grund habe ich auf meinem Girokonto einen Dispokredit: Ich plane meine Ausgaben und fahre mein Girokonto meistens recht knapp. Käme nun plötzlich doch etwas Unerwartetes, kann ich dank Dispo die Transaktion tätigen. Wenn die Karte anfragt, bekommt sie die Antwort: "wird bezahlt". Weil ich keine Sollzinsen zahlen mag, wenn ich das Geld doch habe (aber halt anderswo), würde ich noch am gleichen Tag die Ausgleichsbuchung anweisen und das Geld von anderswo in Marsch setzen.

    Des Weiteren habe ich bei der ING mein Depot sowie ein Tagesgeldkonto. Auf diesem Tagesgeldkonto liegt auch der Notgroschen, da ich innerhalb von wenigen Sekunden Zugriff darauf habe. Das eigentliche Tagesgeld hatte ich bisher bei der J&T Bank, da es dort 3,6% Zinsen gab.


    Wie oben bereits geschrieben, habe ich das Geld nun bei TR zusammengefasst und nehme dort die 4% Zinsen mit. Sollte das Angebot mit den 4% enden, werde ich wohl alles in einen Geldmarkt ETF packen.

    Kann man so machen, das klingt schlüssig. Jeder Jeck ist anders. :)

  • Ich spare nicht mit Etiketten, also würde ich das Auto vom langfristigen Geld nehmen, wo dann halt mit dem Autokauf 20 T€ weniger für die "Altersvorsorge" liegen. Preis und Zeit des Autokaufs sind ja nicht zielgenau planbar.

    Sprich, du investierst lieber alles in dein Depot für die Altersvorsorge und gehst auch dran, wenn die Kurse gerade schlecht stehen und du gerade einen Teil benötigst?

  • Sprich, du investierst lieber alles in dein Depot für die Altersvorsorge und gehst auch dran, wenn die Kurse gerade schlecht stehen und du gerade einen Teil benötigst?

    Ich spare ohne Etiketten.


    Selbstverständlich würde ich auch dann das Geld fürs neue Auto vom Depot holen, wenn die Kurse gerade auf 1% ihres Vorjahreswertes gefallen wären. Wie auch sonst?

  • Anderseits weiß ich, daß manche Leute Etiketten an ihrem Geld wünschen. Neulich habe ich von einer Dame gelesen, die ihr Einkommen nach einem bestimmten Schlüssel sofort auf 10 Unterkonten verteilt (ihre Bank erlaubt so etwas offensichtlich), und ihre Ausgaben dann immer passend von dem thematisch zugeordneten Unterkonto tätigt. Mir wäre das zu kompliziert.

    Das habe ich auch schon diverse Male beobachtet bzw. erlebt. Von der Komplexität und dem damit vorhandenen Aufwand mal abgesehen - die Nähe bzw. auch Übergänge zur sog. "mentalen Buchführung" (Mental Accounting) mit der Führung sozusagen diverser "mentaler Konten" kann dann fließend sein. Nach herrschender Meinung sind damit (in aller Regel) falsche "(Finanz)Entscheidungen" verbunden oder zumindest wird so die Gefahr erhöht solche zu treffen. Einerseits und soweit die (sicherlich richtige) Theorie.


    Andererseits. Um mal eine Anleihe aus der Welt der klassischen Fußballsprüche zu nehmen: "Die Wahrheit liegt auf dem Platz". Sprich also (nicht in der Theorie sondern) in der Praxis und damit vor allen Dingen im Ergebnis. Bei den "privaten Finanzen" - wie auch im Fußball - zählen am Ende nämlich die generierten Ergebnisse. Fußball ist ein Ergebnissport ("die Tabelle lügt nicht") und am Ende gilt das auch für die privaten Finanzen (sozusagen das "Depot" bzw. das erreichte "Vermögen" lügen nicht). Will sagen: Wenn das im Einzelfall hilft, sich bewährt, diszipliniert, erfolgreich ist usw. dann würde ich das (nur aus rein dogmatischen Gründen) nicht kritisieren, ablehnen oder gar verteufeln. Wie das so manche Verfechter der strengen rein "rationalen Lehre" gerne tun.


    Für meinen Teil habe ich schon als Kind und später Gymnasiast mit Arbeit Geld verdient (verdienen müssen). Damals habe ich mit alten, gebrauchten Briefumschlägen gearbeitet, in die ich mein Geld für die verschiedene Zwecke gepackt habe. Aus Gründen der Übersichtlichkeit aber eher auch der Disziplinierung (und damit am "Ende meines Geldes nicht noch Monat übrig ist" und/oder es zu unbezahlten Rechnungen kommt). Das meiste war pro Monat (also sehr kurzfristig) zugeordnet; einiges auch für besondere Ausgaben (also eher mittelfristig) wie kleinere Anschaffungen (etwas später z. B. das Ansparen für den Führerschein, ein gebrauchtes Auto, eine kleine Reise etc. - aber auch den sukzessiven Aufbau einer Rücklage für Notfälle). In unserer heutigen modernen Zeit heißt das wohl "Cash-Stuffing" oder die "Umschlag-Methode". Die Terminologie gab es damals noch gar nicht. Mir hat es damals in praxi jedenfalls sehr geholfen. Und den ersten Grundstein bzw. das Fundament dafür gelegt, wo ich heute stehe. Womit ich wieder bei Abs. 2 wäre.

  • Neulich habe ich von einer Dame gelesen, die ihr Einkommen nach einem bestimmten Schlüssel sofort auf 10 Unterkonten verteilt

    Für meinen Teil habe ich schon als Kind ... mit Arbeit Geld ... verdienen müssen. Damals habe ich mit alten, gebrauchten Briefumschlägen gearbeitet.

    Das mag jeder so halten, wie er es will.


    Ich habe immer nach der Maxime gelebt, daß man das Geld noch hat, was man nicht ausgegeben hat, und man es ausgeben muß, wenn es nötig ist.


    Was hilft es denn, wenn der Auto-Umschlag (oder das Auto-Konto) leer ist, das Auto aber nicht fährt und reparaturbedürftig ist? Man muß es dann trotzdem reparieren lassen, weil man sonst nicht mehr vernünftig zum Arbeitsplatz kommt, und wenn man das Geld dazu auch aus dem Umschlag "Urlaub" nehmen muß.

  • Ich brauche keine Etiketten oder Umschläge. Neben dem Notfall-TG ist das Geld im Depot und damit jederzeit liquide. Davon wird auch Auto, Urlaub etc. bezahlt.


    Verkauft wird aber kein Aktien-ETF. Da sind bei mir auch genug Anleihen vorhanden, die regelmäßig fällig werden (Zinstreppe) bzw. verkauft werden können.

  • Was hilft es denn, wenn der Auto-Umschlag (oder das Auto-Konto) leer ist, das Auto aber nicht fährt und reparaturbedürftig ist?

    Mir hat es (als Kind, Schüler und teilweise auch noch als als Student) sehr geholfen (s. a. Nr. 28 Abs. 3), den Überblick zu behalten, Kosten abschätzen und antizipieren zu können, nur Dinge anzuschaffen und/oder zu machen, Dir ich mir auch wirklich leisten konnte usw. usw.


    Das mag bei manchen (und insbesondere heute mit Kreditkarte(n)) anders sein. Wenn damals mein diesbezüglicher Umschlag leer war, bedeutete dies eben das Ende für die jeweilige Ausgabe, den gewünschten Konsum etc. Gleiches galt natürlich auch, wenn das Bargeld in meiner Tasche oder Geldbörse aufgebraucht war - mit Kreditkarte(n) geht es dann (heutzutage und bei so manchen) eben einfach weiter (im Rahmen des eingeräumten Dispo jedenfalls). Und wenn der bei der einen Karte ausgeschöpft ist, wird nicht selten zur nächsten Kreditkarte gegriffen ... der Weg in die Welt der klassischen negativen Zinsdifferenzgeschäfte (sollten daneben überhaupt noch Guthaben-Konten vorhanden sein ...).

    Man muß es dann trotzdem reparieren lassen, weil man sonst nicht mehr vernünftig zum Arbeitsplatz kommt, und wenn man das Geld dazu auch aus dem Umschlag "Urlaub" nehmen muß.

    Nun bin ich ja zugegebenermaßen schon ein ziemlich schlichtes Gemüt (in Finanzdingen vielleicht einen Hauch weniger schlicht). Aber schon damals z. B. als 20-Jähriger hätte ich dann (Autoreparatur) schlicht und einfach (siehe Nr. 28 Abs. 3) entweder auf meinen Auto-Umschlag "Reparaturen" zurückgegriffen. Oder - wenn dieser nicht reicht - einfach auf meinen - gerade dafür ja aufgebauten und vorhandenen (!) - Umschlag "Rücklage für Notfälle" ^^


    Damals hatte ich übrigens (nicht zuletzt wegen dieser "Methode") ein gutes Gefühl für Kosten aber auch Folgekosten (Stichwort: Auto - um nur ein Beispiel zu nennen) entwickelt. Ein nützlicher Nebeneffekt dieser (damaligen) Vorgehensweise. Vielleicht vergleichbar mit dem Führen eines altmodischen Haushaltsbuches (heutzutage vermutlich irgendeine schwindelige App ...). In der Folge hatte ich mir daher auch nur jeweils solche Autos angeschafft, die ich mir von den Folgekosten inkl. Versicherungen auch leisten konnte - andere fuhren schon damals Autos, die der Bank gehörten (neben den Zinszahlungen für den Kredit mit der teuren Pflicht zur KfZ-Vollkaskoversicherung). Wie auch immer: Für mich war das - in der Retrospektive und ganz offensichtlich - der richtige Weg zum Starten.


    Andere mögen und können andere Wege wählen, um zu starten. Bei mir war diese Vorgehensweise zudem eher aus der (finanziellen) Not heraus geboren.


    Heute habe ich (Stichwort: Auto) - neben meinen Alltags-Fahrzeugen - eine ganz nette und zudem recht werthaltige Oldtimer-Sammlung. Das kann also - für mich jedenfalls - nicht ganz falsch gewesen sein ... ;) Oder wie schon gesagt: So wie Fußball auch sind die privaten Finanzen am Ende des Tages letztlich ein Ergebnis-Sport. Mit welchen Vorgehensweisen auch immer man dann zum gewünschten Ergebnis kommen mag ...


    PS: Von der Umschlagsmethode habe ich mich mit 30 Jahre als erstmals fest Angestellter verabschiedet. Bis dahin hat sie - mir jedenfalls - gute Dienst geleistet.

  • Ich spare ohne Etiketten.


    Selbstverständlich würde ich auch dann das Geld fürs neue Auto vom Depot holen, wenn die Kurse gerade auf 1% ihres Vorjahreswertes gefallen wären. Wie auch sonst?

    Jetzt wunder ich mich dann doch über deinen Ansatz. Angenommen ich stecke 20.000 Euro, die ich in ein paar Jahren sicher für ein Auto benötige, in ETFs statt sie auf ein Tagegeldkonto zu legen. Für die Entwicklung des Depots wäre das sicherlich positiv, aber das Risiko, dass die Kurse in zum Beispiel 5, 6 oder 7 Jahren schlecht stehen, müsste doch viel zu groß sein, als dass das eine sinnvolle Option sein könnte.

  • Was hilft es denn, wenn der Auto-Umschlag (oder das Auto-Konto) leer ist, das Auto aber nicht fährt und reparaturbedürftig ist? Man muß es dann trotzdem reparieren lassen,

    Mir hat es (als Kind, Schüler und teilweise auch noch als als Student) sehr geholfen (s. a. Nr. 28 Abs. 3), den Überblick zu behalten, Kosten abschätzen und antizipieren zu können, nur Dinge anzuschaffen, ... die ich mir auch wirklich leisten konnte.

    Das kann ja jeder handhaben, wie er das möchte. Der eine braucht das, der zweite will das, der dritte macht es nicht.

    Das mag bei manchen (und insbesondere heute mit Kreditkarten) anders sein. Wenn damals mein diesbezüglicher Umschlag leer war, bedeutete dies eben das Ende für die jeweilige Ausgabe, den gewünschten Konsum etc.

    Ich habe mir auch ohne solche Hilfskonstruktionen das nur gekauft, was ich mir leisten konnte. Auch mit einer Kredit- oder Girokarte in der Tasche verfalle ich nicht dem Konsumrausch.


    Das mag bei anderen Leuten anders sein, bei mir ist es so.



    @gregoriw, es sollte in diesem Forum mittlerweile klar sein, daß ich bezüglich meiner Finanzen kein ängstlicher Mensch bin.


    Als ich damals angefangen habe, in Aktien zu investieren, habe ich zunächst nur das Geld in Aktien gesteckt, auf das ich im Notfall wirklich hätte verzichten können. Und ich habe konservativ investiert. Dieses Geld hat sich mit den Jahren so vermehrt, daß ich jetzt immer noch mehr hätte, wenn ich in einer Crash-Situation einen (vermutlich kleinen) Teil des Depots liquidieren müßte, weil ich akut etwas zu bezahlen hätte, als wenn ich damals auf die Schwarzseher gehört hätte und bei "sicheren" Staatsanleihen geblieben wäre.


    Ich habe in den ersten Jahren eine Parallelrechnung mitlaufen lassen: "Was läge im Depot, wenn ich nicht Aktien, sondern weiter Renten gekauft hätte?" Diese Parallelrechnung habe ich ziemlich schnell eingestellt, weil die Aktien derartig abgegangen sind, daß sie die Renten rechnerisch um Längen hinter sich gelassen haben. Und wenn ich jetzt in einer seltenen Notsituation von dieser Überrendite irgendwas abgeben müßte, dann wäre das halt so. Es bliebe hinterher immer noch genügend übrig.

  • Achim Weiss Danke für deine Erläuterungen. Im Moment bin ich dabei, Festgeldrücklagen abzubauen und in ETFs umzuschichten. Die Frage nach dem Auto beschäftigt mich daher, da ich nun entscheiden muss, ob ich einen gewissen Betrag zurückhalte oder alles investiere. Wenn ich Sparplanrechner bemühe, sehe ich, dass das Anfangskapital beim ETF-Sparen einen durchaus großen Effekt haben kann. Da machen auch 20.000 Euro schon einiges aus.

  • Für jeden Sparer ist "viel" oder "wenig" unterschiedlich. Wie für die meisten Angestellten ist für mich erstmal mein regelmäßiges Einkommen Maß der Dinge, daran bemesse ich, was ich als "viel" oder "wenig" empfinde.


    Der Aktienmarkt kann in der Tat abschmieren; frage halt, um wieviel. Nehmen wir mal 25% an, dann wären das bei 20.000 €, die Du für Dein Auto brauchst, 5.000 €. Das ist schon ein Haufen Schotter. Aber der Haufen ist nicht so groß, daß es einen Sparer mit ingesamt auch nur 50.000 € in Existenznot brächte, geschweige denn einen Sparer mit noch dickerem Depot. Wenn sie mich träfe, würde ich eine solche Entwicklung unter "So ein Mist!" buchen und nicht unter "totale Katastrophe".


    Your mileage may vary.

    Jeder Anleger setzt sich selbst seine eigenen Grenzen.

  • Der Aktienmarkt kann in der Tat abschmieren; frage halt, um wieviel. Nehmen wir mal 25% an, dann wären das bei 20.000 €, die Du für Dein Auto brauchst, 5.000 €. Das ist schon ein Haufen Schotter. Aber der Haufen ist nicht so groß, daß es einen Sparer mit ingesamt auch nur 50.000 € in Existenznot brächte, geschweige denn einen Sparer mit noch dickerem Depot. Wenn sie mich träfe, würde ich eine solche Entwicklung unter "So ein Mist!" buchen und nicht unter "totale Katastrophe".

    Dementsprechend könnte ich mir auch vorstellen, dass es ein kalkulierbares Risiko ist.

  • Dementsprechend könnte ich mir auch vorstellen, dass es ein kalkulierbares Risiko ist.

    Es gibt halt 2 Fraktionen von Anlegern, die für die 5000€ ein großer Betrag sind und die die über einen Verlust in dieser Höhe müde lächeln. Heftig wird es dann wenn man für eventuell verlorene 5000€ noch einen Kredit aufnehmen muss um das Auto zu kaufen. Das schwierige in einem Forum ist halt, dass beide Fraktionen Meinungen haben, was auch völlig legitim ist, aber für den Gegenüber nicht unbedingt angebracht ist.

  • Es gibt halt 2 Fraktionen von Anlegern, die für die 5000€ ein großer Betrag sind und die die über einen Verlust in dieser Höhe müde lächeln. Heftig wird es dann wenn man für eventuell verlorene 5000€ noch einen Kredit aufnehmen muss um das Auto zu kaufen. Das schwierige in einem Forum ist halt, dass beide Fraktionen Meinungen haben, was auch völlig legitim ist, aber für den Gegenüber nicht unbedingt angebracht ist.

    Na ja, das ETF-Depot ist für meine Altersvorsorge. Dort liegt dann ja schon deutlich mehr als für ein Auto nötig wäre (zumindest eines, was ich mir vorstellen könnte). Finanztip rät nun mal immer davon ab, Geld in ETFs zu stecken, das man früher braucht. Von daher wäre der von Achim Weiss beschriebene Weg schon eher riskant, da man nicht absehen kann, wie die Dinge in 5, 6 oder 7 Jahren stehen.

  • Finanztip rät nun mal immer davon ab, Geld in ETFs zu stecken, das man früher braucht. Von daher wäre der von Achim Weiss beschriebene Weg schon eher riskant, da man nicht absehen kann, wie die Dinge in 5, 6 oder 7 Jahren stehen.

    Solange man sich des Risikos bewusst ist und dieses eingeht ist doch alles tutti :)

    Das Finanztip das rät ist ja auch klar. Sie sprechen vorwiegend ja Menschen an, die mit Börse noch nie was zu tun hatten. Achim Weiss ist nicht die Klientel von Finanztip ;)

  • Na ja, das ETF-Depot ist für meine Altersvorsorge. Dort liegt dann ja schon deutlich mehr als für ein Auto nötig wäre (zumindest eines, was ich mir vorstellen könnte). Finanztip rät nun mal immer davon ab, Geld in ETFs zu stecken, das man früher braucht. Von daher wäre der von Achim Weiss beschriebene Weg schon eher riskant, da man nicht absehen kann, wie die Dinge in 5, 6 oder 7 Jahren stehen.

    So siehts aus, wenn man sich dem Risiko bewusst ist, allerdings für die geplanten größeren Ausgaben in kurzer Zeit, da zählen für mich 5 Jahre dazu, sollte man die Gewinnmöglichkeiten berücksichtigen. Bei einer normalen Fonds-Entwicklung von 5-7% im Vergleich zu TG/FG kann man sich je nach Höhe der Anlage den genauen € Betrag ausrechnen und einem größeren Verlust an der Börse gegenüber stellen. Was am Ende besser ist, wissen wir wie üblich hinterher. Bei mir ist die Altersvorsorge immer 5 Jahre vor Bedarf im Sicherheitsbaustein, für manche gilt das als ängstlich, für mich beruhigend. Aber jeder macht mit seinem Geld was er für richtig hält.