Vermögensaufteilung Gold geerbt

  • Liebe "Finanztipler",

    ich habe eine Frage zur Vermögensaufteilung/ Anlage. Ich habe Gold geerbt und überlege ob ich dieses verkaufen soll da mein Goldanteil viel zu hoch ist, was denkt ihr?

    Ich bin 35 Jahre alt und es steht in ca 5-6 Jahren eventuell eine Anschaffung einer Wohnung/ Haus an, das ist allerdings noch nicht fix, evntl. mieten wir auch. Keine Kinder in Planung, Angestelltenverhältnis.

    Tagesgeld ca. 10k
    Festgeld ca. 15k
    Pensionsvorsorge ETF ca. 15k
    Krypto ca. 10k
    ETF für Immobilie/ größere Anschaffung: ca. 35k

    geerbtes Gold: ca. 80k

    Danke liebe Grüße
    Lukas

  • Wenn du schon so seltsam fragst, ich denke, du solltest das Gold nicht verkaufen, sondern mir schenken.

  • Lukas F.


    Beim Gold scheiden sich nicht selten die Geister. Selbst unter Fachleuten, Experten, Fondsmanagern, Vermögensverwaltern usw.


    Bei allem was zu und über Gold gesagt wird, sollte man sich aber immer zumindest eine Frage fragen: Warum halten die Notenbanken rund um den Globus Tausende Tonnen von Gold (m. W. aktuell > 35.000 Tonnen) - wo sie doch einfach nur ihrem eigenen Produkt "Papiergeld" vertrauen brauchten ... ?!


    Fakt ist aber auch: Gold generiert keine Zinsen, keine Dividenden, keine Mieteinnahmen, hat zudem einen Spread (Agio) zwischen An-und Verkauf und sollte zudem auch noch sicher (auch rechtssicher) verwahrt werden.


    Für mich ist Gold daher keine Anlageklasse im eigentlichen Sinne - sondern a) nur eine Art "Versicherung" gegen das staatliche Zettel- bzw. Papiergeld und die Politik der Notenbank(en) und b) eine Art "Urgeld" und ultimative Absicherung gegen sehr bis äußerst unangenehme Entwicklungen.


    Steht man Gold positiv oder zumindest "neutral" (so wie meine Wenigkeit) gegenüber, werden meist 10% (manchmal auch eine Spanne von 5 bis 15%) als angemessener Goldanteil das Gesamtvermögen betreffend empfohlen. Wenn schon - denn schon: Dann wird es meist als physisches Gold empfohlen und nicht als sog. Papiergold - um den Vorteil des nicht vorhandenen Gegenpart-Risikos zu erhalten. Kenne auch Leute, die sehr spezielle Ansätze fahren wie 80 : 20 (Aktien : Gold) - und das seit Jahrzehnten ziemlich erfolgreich. In der Gruppe derer, die Gold ablehnend oder gar feindselig gegenüberstehen beträgt die Empfehlung naturgemäß natürlich Null Prozent in Gold.


    Zu Deinem konkreten Fall inkl. Zahlen: Eine Goldquote von knapp 50% (nur überflogen und Kopfrechnen bei mir eher schwach) wäre mir persönlich deutlich zu hoch. Erst recht vor dem Hintergrund eines (eventuellen ?) Immobilienkaufes (in 5-6 Jahren)


    By the way: Aber > 6% in Kryptos auch ... Das ist aber (m)eine ganz individuelle und persönliche Einschätzung.


    Gute Gedanken, Abwägungen und Entscheidungen wünsche ich Dir !


    Nur meine ganz bescheidene persönliche Meinung.

  • Danke, fühle mich bestätigt, so sehe ich das eigentlich auch. Und bzgl. Krypto: das war vor einem Jahr noch halb so viel Wert, schwankt ziemlich und ist mein "abgeschriebenes" Spielgeld...

  • Danke,

    Gerne

    fühle mich bestätigt, so sehe ich das eigentlich auch.

    Sehr viel anders kann man das spezielle Thema auch kaum sehen und beschreiben. Der eigene Blick auf Geld, Währung, Politik, Notenbank usw. dürfte mitentscheidend für den individuell "richtigen" Goldanteil sein. Der kann dann eben auch zu einer Goldquote von Null oder 15% (oder noch etwas mehr) Prozent führen ...


    Für meinen Teil war ich da immer bei u. a. George Bernard Shaw:


    "Man muß sich entscheiden: Entweder man setzt auf die Verläßlichkeit des Goldes, oder man setzt auf die Verläßlichkeit von Ehrlichkeit und Intelligenz der Regierenden"


    sowie Voltaire:


    "Jedes Papiergeld fällt früher oder später auf seinen inneren Wert zurück - Null"

    Und bzgl. Krypto: das war vor einem Jahr noch halb so viel Wert, schwankt ziemlich und ist mein "abgeschriebenes" Spielgeld...

    Verstehe. Spiel - bzw. "kriegsentscheidend" werden die aktuell 10.000 € für Dich und Deine Pläne ohnehin aber wohl kaum werden (es sei denn der Kurs für Deine Krypos geht absolut durch die Decke ...).


    Viel Erfolg !

  • Ich habe selbst kein Gold. Wenn ich welches in der Größenordnung wie bei Dir erben würde, würde ich wahrscheinlich einen kleineren Teil (10k oder so) behalten, den Rest verkaufen und in einen MSCI-World-ETF stecken.


    Ich persönlich sehe keinen Sinn einem großen Anteil Gold am Vermögen, andere sehen das anders. Letztlich ist das Geschmackssache. Wenn Du aber bisher keine Notwendigkeit für Gold gesehen hast, wieso dann jetzt so einen großen Klumpen behalten?

  • Ich finde das Gold gar nicht am spannendsten.

    Die ersten Baustellen wären für mich, dass Du ein so großen Anteil Deines Vermögens in Kryptos hast und dass Du einen ETF(!) für geplante Ausgaben hast.

    Aber ja, das Gold ist zu viel im Mix.

    Wie konkret ist denn die Immobile/geplante Anschaffung?

  • Bin zwar nicht Lukas F. aber

    Die ersten Baustellen wären für mich, dass Du ein so großen Anteil Deines Vermögens in Kryptos hast

    (nachträglich gefettet von mir)


    De facto sind das nur ca. 6% - findest Du das einen "so großen Anteil am Vermögen" ... ?


    Zur Vermeidung jeden Mißverständnisses habe a) keinen Cent in Bitcoins oder Ähnlichem und b) mir wäre das auch zu viel siehe

    By the way: Aber > 6% in Kryptos wäre auch mir zu viel. Das ist aber (m)eine ganz individuelle und persönliche Einschätzung.

    Und nur am Rande

    Wie konkret ist denn die Immobile/geplante Anschaffung?

    Steht doch schon in Nr. 1

    und es steht in ca 5-6 Jahren eventuell eine Anschaffung einer Wohnung/ Haus an, das ist allerdings noch nicht fix, evntl. mieten wir auch.

  • Hallo.


    Wenn Dir das Gold zuviel ist, dann verkaufe es einfach ganz oder anteilig.

    Solange ausreichend Leute dem Metall einen Wert zumessen, wird es einen Wert haben.

    Wenn nicht mehr, dann nicht mehr.


    Der ETF "für Immobilie/größere Anschaffungen" irritiert mich noch mehr als der Krypto-Anteil.

  • Solange ausreichend Leute dem Metall einen Wert zumessen, wird es einen Wert haben.

    Wenn nicht mehr, dann nicht mehr.

    "Solange ausreichend Leute dem Euro "Esperanto"-Zettel- bzw. Papiergeld einen Wert zumessen, wird es einen Wert haben. Wenn nicht, dann nicht mehr"


    Mit dem Versuch auch hier einen Realitätsbezug herzustellen ein paar Fakten:


    Der Euro mußte 2012 ("Whatever it takes" - Koste es, was es wolle) von Mario Draghi gerettet werden. An eine vergleichbare Rettungsaktion Gold betreffend vermag ich mich - trotz seiner Geschichte über Jahrtausende - gerade nicht zu erinnern ... ? Den Euro gibt es als Bargeld übrigens seit 22 Jährchen ...


    Erinnern kann ich mich nur an diverse Goldbesitzverbote für Private sprich Bürger staatlicherseits - und/oder verbunden mit der zwangsweisen Abgabe des Goldes an den Staat zu einem von diesem festgelegten Niedrigpreis - unter Androhung drastischer Strafen (u. a. langjährige Haft) für die Menschen, die ihr Gold nicht zum Spottpreis beim Staat abliefern wollen ...


    Die Goldverboten betrafen seltsamerweise nie die Notenbanken, die durften ihr Gold immer behalten ...


    Die weltweiten Notenbanken selbst scheinen "dem besagten Metall noch einen Wert zuzumessen, denn sie bunkern davon > 35.000 Tonnen ...

  • Bin zwar nicht Lukas F. aber

    (nachträglich gefettet von mir)


    De facto sind das nur ca. 6% - findest Du das einen "so großen Anteil am Vermögen" ... ?

    Ich komme auf 11,6%.

    Das Gold kam ja unerwartet und gehört nicht in die gewollte Gewichtung.


    Und wenn man in 5-6 Jahren tatsächlich sicher eine Immobile kaufen möchte, finde ich es überdenkenswert nicht nur Geld in einen ETF anzulegen, sondern das sogar explizit dafür.

    Dann würde ich vor allem nicht in noch riskantere Anlageformen gehen (Kryptos).

  • Und wenn man in 5-6 Jahren tatsächlich sicher eine Immobile kaufen möchte, finde ich es überdenkenswert nicht nur Geld in einen ETF anzulegen, sondern das sogar explizit dafür.

    Dann würde ich vor allem nicht in noch riskantere Anlageformen gehen (Kryptos).

    Na ja, „sicher“ ist es ja gerade nicht, sondern „eventuell in 5-6 Jahren, aber vielleicht mieten wir auch“. Bei derart vagen Plänen finde ich einen ETF vertretbar. Wenn dann in 5-6 Jahren die Börse schlecht steht, wird eben nichts gekauft oder noch gewartet.


    Ich finde die Kombi aus einem ETF für die Altersvorsorge und einem für größere Anschaffungen/Immobilie auch ungewöhnlich (zumal es daneben noch Tagesgeld UND Festgeld gibt), aber es gibt schlimmere Wege, sein Geld zu parken.

  • Ich komme auf 11,6%.

    Das Gold kam ja unerwartet und gehört nicht in die gewollte Gewichtung.

    Ich komme weiterhin auf 6%. Realitätsbezug ist bei Finanzen m. E. immer wichtig. Und realiter sprich des facto gehört das Gold jetzt eben (wenn auch via Erbe) unstrittig zum Eigentum des Fragestellers - und damit ebenso unstrittig zu seinem Gesamtvermögen. Und aus dem errechnet sich in Sachen Asset-Allocation prozentual der aktuelle (!) Anteil bezüglich "Krypto". Aus meiner Sicht jedenfalls. Wie auch immer ...


    Übrigens: Selbst die nach Deiner Interpretation (zählt sozusagen nicht "da nicht gewollte Gewichtung") ermittelten 11,6% Anteil an der AA laufen bei mir - und so gut wie allen mir bekannten halbwegs kundigen Leuten - auch noch unter "Beimischung" und nicht unter "einem so großen Anteil am Vermögen". Wie auch immer ...


    Und wenn man in 5-6 Jahren tatsächlich sicher eine Immobile kaufen möchte, finde ich es überdenkenswert nicht nur Geld in einen ETF anzulegen, sondern das sogar explizit dafür.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Von "sicher" steht in Beitrag Nr. 1 aber nix drin. Da steht explizit "eventuell" ... "ist allerdings noch nicht fix" und "eventuell mieten wir auch" (siehe auch schon meinen Beitrag Nr. 9), sowie gerade gesehen auch Nr. 14. Wie auch immer ...

  • Für meinen Teil frage ich mich ein bißchen, an wen sich solche "in den Raum" gestellten (sowohl ohne Zitierfunktion als auch ohne jeden Namensnennung) - noch dazu textlich eher kryptischen Beiträge wie

    Schon interessant, was hier so an Bildern geliefert wird. :|

    (aus "Hauskauf ? Finanzierbar ? Oder was anderes ?"; siehe Nr. 27)


    konkret richten ... ?


    Oder beispielsweise auch hier in diesem Strang

    Verständnisfrage:

    War "Selber!" jenseits des Schulhofes jemals ein Argument?

    Vermutlich - mangels jeder Zuordnung - vielleicht an die Allgemeinheit ... ?


    Daher wage ich in dem Fall einen Antwortversuch wenn auch eher im Dunklen tappend: Die Nennung von Daten und Fakten sind nicht selten, eher sogar oft, die besten Argumente (siehe Beitrag Nr. 11).


    In diesem Sinne ...

  • Ja guck, dann sehen wir das unterschiedlich.


    Ich hatte Dich zwar gar nicht gefragt, aber jetzt wissen wir das auch und können das Gespräch untereinander vielleicht einstellen.

    Arbeitshypothese:


    Je weniger gemeint, desto mehr sich angesprochen fühlend.



    Jetzt müsste ich nur noch ein knackiges Beispiel für diese These finden... ;)

  • Danke für alle Antworten.

    ETF deshalb weil ich in meiner momentanen Wohnung ohne weiteres ein paar Jahre bleiben könnte wenn der Aktienmarkt schlecht steht.


    Ich bin auch ein starker Verfechter von Buy & Hold spare aber schon eine zeitlang per Sparplan auf meinen "Investitions ETF" - ein Anlagehorizont von 10-15 Jahren halte ich für einen MSCI World/ Emerging Markets Mix für einen Zeithorizont in dem man sich durchaus in einen ETF "trauen" kann finde ich.