Anlageoption als Baustein zwischen Aktien-ETF und Geldmarkt-ETF

  • Ja, ich fand den oben genannten Gedanken ganz interessant nicht zwingend nach Prozent zu gewichten, sondern nach persönlichem Bedarf zu gehen.


    So wie ich jetzt meine, dass 30.000 € mir jetzt als Sicherheitsbaustein reichen.

    Bei der 10% Regel wären das jetzt natürlich schon 35.000 €

    Demnach müsste ich jetzt sogar noch höher gehen, mit meiner Aktienquote.


    Angenommen ich würde bis 10 Jahre vor Renteneintritt bei der Cashquote von 30.000 € bleiben. Dann die verbleibenden 10 Jahre nicht mehr investieren, würde die Cashquote ja in den 10 Jahren ansteigen, unabhängig vom Aktienanteil.


    So müsste ich vor Renteneintritt nichts vom Aktien-ETF verkaufen.


    Vorteil für mich wäre, ich bräuchte nicht nach Alternativen zum Aktien-ETF wie Anleihen suchen.


    Zu meinem Vorredner noch: 30.000 € dachte ich bis 10 Jahre vor Renteneintritt zu definieren. Die würden ich dann bis zum Renteneintritt durch Ersparnisse aufstocken, allerdings ohne Umschichtig des ETFs.

  • Ich habe 5 Jahre vor Rentenbeginn den Sparplan eingestellt, habe im günstigsten Moment die Anteile verkauft und in TG/FG verschoben was die ersten 5 Jahre mit Puffer gebraucht wird, der Rest läuft ganz normal im ETF weiter, allerdings habe ich den Sicherheitsbaustein auch noch zusätzlich um 30% erhöht. Versuche immer günstige Kurse für weitere Verschiebungen zu nutzen um immer in etwa die 5 Jahre Vorlauf zu haben.



  • Naja, das Theme "entsparen" ist das gleiche wie besparen. Nimm bspw. nur einen MSCI World, den du 30 Jahre lang besparst. Ja, der geht hin und wieder mal runter, dafür kaufst du dann mehr Anteile. Warum funktioniert das ganze dennoch? Weil du kontinuierlich kleine Beträge hinzufügst. Das Gleiche gilt beim entsparen. Mal geht es es ein Jahr nach unten, mal geht es in einem Jahr so hoch, dass die Kursgewinne deine Entnahme übersteigen. Wenn du größere Ausgaben tätigen will, musst du deine Entnahmen besser planen. Also nicht gerad im Tief verkaufen, sondern wenn man eine normale bis gut Marktlage hat. Also jetzt zum Beispiel.

    Anonsten kann man natürlich auch in Low-Volatility, High-Quality, usw. ETFs umschichten, oder in REITs. Oder strategisch nach und nach in ausschüttende ETFs umschichten. Also man hat sehr viele Möglichkeiten.

  • Ja, ich habe jetzt dank euch folgenden Plan:


    - bis 10 Jahre vor Renteneintritt weiter investieren.

    - ab dem Zeitpunkt nur noch konservativ Rücklagen bilden, Tagesgeld o.ä.


    Das ist immer noch super offensiv. Hiermit missachte ich die 100 - Lebensalter-Regel, nach der ich eigentlich jetzt schon nur noch 50% Aktienquote haben sollte. Ich habe jetzt 90%.


    Zudem missachte ich das Rendite-Reichenfolge-Risiko.


    Das kann einem schön auf die Füße fallen, wenn ausgerechnet in der Zeit die nächste Krise kommt. Ukraine hat nun 2 Jahre gebraucht, um sich zu erholen. Und das Thema ist ja nicht beendet.


    Ich kann mich noch gut an den Beginn des Krieges in der Ukraine erinnern. Ich dachte, investiere wenn die Kanonen donnern. Damals hatte ich noch Investmentfonds bei Consors. Russland formierte sich vor der Ukraine, ich wies meinen Berater an, 20.000 zu investieren. Russland marschierte ein und innerhalb weniger Stunden waren meine 20.000 einfach weg. Das fühlt sich nicht so schön an. Selbiges kann einem auch nochmal passieren. Und auch intensiver.


    Auf der anderen Seite habe ich meine gesetzliche Rente. Und ich lebe jetzt schon von ca. 50 % meines Einkommens, den Rest lege ich zurück.


    Bei meiner Lebensweise kann man sich fragen, wie viel mal von den Rücklagen tatsächlich benötigt. Daher kann es ruhig weiter arbeiten, mit dem damit verbundenen Risiko.


    Zu meinem Vorredner: Ich würde glaube ich stumpf einen gewissen Prozentsatz zum Jahrsanfang entnehmen. Also konservativ auf 30 Jahre gerechnet. 2 oder 3 %, immer zum Jahresanfang. Das wäre dann in schlechten Phasen weniger, in guten Phasen mehr. Schön wäre, wenn sich das noch automatisieren ließe.

  • Naja, das Thema "entsparen" ist das gleiche wie besparen.

    Eine interessante Einstellung. Wie kommst Du darauf?


    Für mich sind das durchaus zwei Paar Stiefel, und zwar ziemlich verschiedene.

    Nimm bspw. nur einen MSCI World, den du 30 Jahre lang besparst. Ja, der geht hin und wieder mal runter, dafür kaufst du dann mehr Anteile. Warum funktioniert das ganze dennoch? Weil du kontinuierlich kleine Beträge hinzufügst. Das Gleiche gilt beim Entsparen. Mal geht es es ein Jahr nach unten, mal geht es in einem Jahr so hoch, dass die Kursgewinne deine Entnahme übersteigen. Wenn du größere Ausgaben tätigen willst, musst du deine Entnahmen besser planen. Also nicht gerade im Tief verkaufen, sondern wenn man eine normale bis gut Marktlage hat.

    Wenn man das immer so genau wüßte, in dem Moment, in dem die Entscheidung ansteht. Einige Jahre später weiß man das dann, aber halt zu spät.

    Ansonsten kann man natürlich auch in Low-Volatility, High-Quality usw. ETFs umschichten oder in REITs. Oder strategisch nach und nach in ausschüttende ETFs umschichten. Also man hat sehr viele Möglichkeiten.

    Was ist eigentlich so ein "low volatility" oder "high quality" ETF? Gibts denn auch ETFs, von denen die Fondsgesellschaft sagt, sie seien "low quality"? Wenn es "high quality"-Produkte gibt, sollte es doch eigentlich auch "low quality"-Produkte geben (oder ein Produkt ist das automatisch, wenn es nicht explizit "high quality" ist).


    Ob ein ETF ausschüttet oder thesauriert, ist beim Entsparen einerseits vom Verfahren her praktisch egal, andererseits bezüglich der Anlagestrategie und anderer Parameter unbedeutend.


    Ja, ja, viele Möglichkeiten hat man schon, fragt sich dennoch, welche man sinnvollerweise wählen sollte.

  • Fuchs73

    Das liest sich in meinen Augen ganz solide.

    Man kann ohnehin nur auf Sicht fahren. 10 Jahre sind einfach ein verdammt langer Zeitraum um eine konkrete Planung zu machen (das haben schon die Kommunisten mit Ihren 5 Jahresplänen nicht hinbekommen)! ;)

    Zu meinem Vorredner: Ich würde glaube ich stumpf einen gewissen Prozentsatz zum Jahrsanfang entnehmen. Also konservativ auf 30 Jahre gerechnet. 2 oder 3 %, immer zum Jahresanfang. Das wäre dann in schlechten Phasen weniger, in guten Phasen mehr. Schön wäre, wenn sich das noch automatisieren ließe.

    Gibt heute schon Broker, die einen Auszahlplan anbieten (sozusagen ein negativer Sparplan). Ich würde dabei auch steuerliche Aspekte berücksichtigen (FiFo-Regel -> LiFo).

    Dazu hat FT auch schon mal Videos gemacht.

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    Die eigentliche Idee ist aber weitaus älter: https://frugalisten.de/steuern…ege-privatier-optimieren/


    Da hast Du ja noch genug Zeit um Dich einzulesen! ;)

  • Vielleicht bietet das Trade Republic bis dahin an.


    Ich hatte den Beitrag zu FiFo gesehen, das geht glaube ich meinem Fall nicht, hab ja alles in einem ETF. Und mehrere Konten quasi auf einem ETF zu haben, das ist mit zu kompliziert. Ich finde die Idee der Einfachheit schon super attraktiv. Und ich meine, wenn ich jährlich entspare, ist es steuerlich auch nicht so doof. Man nutzt ja immer den Steuerfreibetrag. In 15 Jahren liegt der sicher auch noch mal höher.

  • ich bin 50 Jahre alt und meine Anlagesituation sieht wie folgt aus:


    ca 350.000 € Vermögen

    90% MSCI World ACWI

    10% Geldmarktfond

    Meine Situation ist ähnlich.


    Meine Aufteilung ist

    75% ETF (A1JX52)

    25% Geldmarkt ETF


    plus Jahresgehalt als Notgroschen


    Ich weiß dass ich zu viel “Cash” habe und die Inflation frisst einiges weg.


    Ich schlafe sehr gut.


    Daher mach ich alles richtig.


    Ich habe auch Angst vor einem Crash.


    Nicht alle sind so mutig wie Achim Weiss


    Es gibt sehr gute Beiträge in diesen Thread.

    Ich bin sehr zuversichtlich dass du die richtige Entscheidung für dich machst.


    Solange du gut schlafen kannst ist alles gut.


    Wenn du Schlafstörungen hast dann ist die Zeit reif die Aufteilung zu ändern.


    Wünsche dir von Herzen alles gute.

  • Definitiv nicht. Das ist allenfalls mittelmäßig offensiv, eher noch darunter.

    Hiermit missachte ich die 100 - Lebensalter-Regel, nach der ich eigentlich jetzt schon nur noch 50% Aktienquote haben sollte. Ich habe jetzt 90%.

    Du mißachtest die 100-Lebensalter-Regel, die für die USA gilt, dem Land der spärlichen gesetzlichen Renten. Du hast aktuell eine Aktienquote von um die 45%* und willst sie weiter zurückfahren.


    (*davon ausgehend, daß Deine Rentenansprüche Deinem freien Vermögen entsprechen; vermutlich sind diese aber höher)

    Auf der anderen Seite habe ich meine gesetzliche Rente. Und ich lebe jetzt schon von ca. 50 % meines Einkommens, den Rest lege ich zurück.

    Mehr als 50% Deines aktuellen Nettoeinkommens (Inflation berücksichtigt) dürftest Du bereits an Rente haben. Also: Angesichts Deiner aktuellen Sparrate keine Rentenlücke. Und dann fängst Du an zu entsparen, legst also aus eigenem Vermögen noch etwas drauf. Solide Sache, würde ich mal sagen.

    Bei meiner Lebensweise kann man sich fragen, wie viel mal von den Rücklagen tatsächlich benötigt.

    Eben, eben.

    Daher kann es ruhig weiter arbeiten, mit dem damit verbundenen Risiko.


    Zu meinem Vorredner: Ich würde glaube, ich stumpf einen gewissen Prozentsatz zum Jahresanfang entnehmen. Also konservativ auf 30 Jahre gerechnet. 2 oder 3 %, immer zum Jahresanfang. Das wäre dann in schlechten Phasen weniger, in guten Phasen mehr. Schön wäre, wenn sich das noch automatisieren ließe.

    Was Du in 17 oder mehr Jahren im Detail machst, brauchst Du heute noch nicht zu planen. Aus einem durchschnittlichen Aktienportfolio kann man in der Regel um die 4% entnehmen. Das Risiko, damit pleite zu gehen, ist minimal. Man kann es praktisch auf 0 bringen, wenn man seine Entnahme auf 3,5% zurücknimmt. Eine andere Möglichkeit ist, die Entnahme atmen zu lassen, vor allem am Anfang, aber nur in eine Richtung (in schlechten Börsenphasen weniger entnehmen, in guten aber nicht mehr).


    Du kannst es Dir ja noch ein Weilchen überlegen, Deinen Depotumbau wolltest Du ja erst in 5 bis 7 Jahren angehen.

  • Also man sagt, man kann davon ausgehen, dass es in den nächsten 15 Jahren noch einige Crashs geben wird.


    Daher baue ich in den nächsten 15 Jahren ja auch eine gewissen Cash-Quote auf. Nur möchte ich das nun nicht im Verhältnis zum Aktienanteil sehen, sondern eher im Verhältnis zu dem sehen, was ich meine zu benötigen, um auch einen Crash zu Renteneintritt noch auszusetzen.


    Ich meine: ich hab jetzt 30.000 Cash, ohne es wirklich zu brauchen. Nach der 100-Minus-Lebensalter-Regel müssten es aber 180.000 sein. Was auch irgendwie nicht stimmen kann.


    Ich vermute, die Regel leitet sich von Einzelaktien ab und nicht von einem Welt-ETF. Der ja doch im Vergleich sicherer ist.

  • Gut, ich war jetzt davon ausgegangen, dass man 45% seines jetzigen Nettogehaltes bekommt. Hoffe, dass davon schon Steuer und Krankenversicherungsbeiträge abgezogen sind. Was ich nicht weiß, ob das schon inflationsbereinigt ist. Sonst wäre das in 15-17 Jahren fast nichts.


    Wenn 45% inflatinsvereinigt wär, mach ich mir gar keine Sorgen. Weil ich wie gesagt jetzt schon ganz gut mit 50% meines Gehaltes klarkomme.


    Und mal nebenbei, deinen Gedanken, die Remtenansprüche mit einzubrechen höre ich das erste Mal. Aber du hast natürlich Recht.


    Also, ich habe jetzt mehrfach gelesen, dass die 4%-Regel nicht stimmt. Weiß nur leider nicht, welcher Prozentsatz bei Totalverzehr realistischer ist. Ob eher 2 oder 3%.


    Noch eine Überlegung, die hier aber auch schon erwähnt wurde. Zur Frage, höhe Cashquote oder höhe Aktienquote: Mit der höheren Sicherheit bringt man sich auch um potentelle Rendite. Bei einer gewissen Rendite über die Jahre, kann man sich quasi auch nen Crash leisten, weil man dann immer noch recht viel Vermögen hätte, selbst bei nen Crash von 50%.

  • Also man sagt, man kann davon ausgehen, dass es in den nächsten 15 Jahren noch einige Crashs geben wird.

    Viele Leute sagen viel. Wer das wüßte, könnte mit diesem Wissen viel Geld verdienen.

    Daher baue ich in den nächsten 15 Jahren ja auch eine gewissen Cash-Quote auf. Nur möchte ich das nun nicht im Verhältnis zum Aktienanteil sehen, sondern eher im Verhältnis zu dem sehen, was ich meine zu benötigen, um auch einen Crash zu Renteneintritt noch auszusetzen.

    Ich halte das für übervorsichtig. Aber es ist Dein Geld, Deine Entscheidung.

    Nach der 100-Minus-Lebensalter-Regel ...

    ... die in einem Land aufgestellt wurde, in dem es so gut wie keine staatliche Rente gibt ...

    Ich war jetzt davon ausgegangen, dass man 45% seines jetzigen Nettogehaltes bekommt.

    Eine Rente zu berechnen, ist nicht ganz so einfach. Es heißt immer, der "Eckrentner" bekomme 48% seines Einkommens. Schon das kann überhaupt nicht sein, wenn man weiß, wie Rente berechnet wird. Dann bezieht sich das aufs Bruttoeinkommen, denn von diesem werden die Rentenbeiträge abgezogen (und noch einiges an Abgaben mehr). Zumindest die Rentenbeiträge zahlt der Rentner normalerweise nicht, die Steuer ist niedriger, die gesetzliche Krankenversicherung ist niedriger. Die meisten Rentner haben ein Betriebsrente.


    Das läßt sich nicht so übers Knie sagen.


    Bei Dir kommt dazu: Du sparst um die 50% Deines Einkommens. Du bekommst es, Du versteuerst und verbeitragst es, davon bleibt netto, davon legst Du die Hälfte weg. Wenn Du mal in Rente bist, brauchst Du nicht mehr "fürs Alter" zu sparen, im Gegenteil, Du entsparst dann.

    Und mal nebenbei, deinen Gedanken, die Rentenansprüche mit einzuberechnen höre ich das erste Mal. Aber du hast natürlich recht.

    Bei jeder seriösen Kalkulation wird das berücksichtigt, auch hier im Forum. Du mußt ja nicht Dein Alterseinkommen aus Deinen Reserven bestreiten, sondern nur die "Rentenlücke" schließen. Die Basisbedürftnisse decken gesetzliche und betriebliche Renten üblicherweise ab. Dein eigenes Geld ist fürs Sahnehäubchen.

    Also, ich habe jetzt mehrfach gelesen, dass die 4%-Regel nicht stimmt. Weiß nur leider nicht, welcher Prozentsatz bei Totalverzehr realistischer ist. Ob eher 2 oder 3%.

    Die 4-%-Regel bleibt eine gute Approximation.


    Wenn man aus einem Aktienportfolio Geld herauszieht, geht das nicht mathematisch exakt, sondern man bekommt eine Vielzahl Verläufe (Stichwort: Monte-Carlo-Simulation). Man kann auszählen, wie viele dieser Verläufe unter 0 enden. Wenns dumm geht, passiert das bei einer 4%-Entnahme. In dem von mir schon mehrfach genannten Buch von Weber ist bei einer 4%-Entnahme auf Sicht von 20 Jahren eine Pleitewahrscheinlichkeit von 0% angegeben, auf 25 Jahren eine von 2%. Wenn Dir das Angst einjagt, nimm die Entnahme auf 3,5% oder 3% zurück, damit drückst Du die Pleitewahrscheinlichkeit weiter. In der Mehrzahl der Fälle bleibt bei 4% Entnahme beim Tod des Sparers mehr Geld übrig als am Anfang, ist ja auch logisch, wenn ein Portfolio im Durchschnitt mit 7% rentiert.

    Noch eine Überlegung, die hier aber auch schon erwähnt wurde. Zur Frage, höhe Cashquote oder höhe Aktienquote: Mit der höheren Sicherheit bringt man sich auch um potentelle Rendite. Bei einer gewissen Rendite über die Jahre, kann man sich quasi auch einen Crash leisten, weil man dann immer noch recht viel Vermögen hätte, selbst bei einem Crash von 50%.

    Klar.


    Ich kann aus heutiger Sicht ein "normales" Ruhestandseinkommen in der Höhe meines aktuellen Einkommens erwarten, habe also keine Rentenlücke (was auch immer die Inflation in den Jahren bis dahin daraus macht). Zur Sicherung meines Lebensstandards werde ich voraussichtlich überhaupt kein Geld zusätzlich brauchen. Das heißt: Die Kapitalerträge kommen in jedem Fall oben drauf. Wieviel ich mir dann davon gönne, weiß ich heute noch nicht, aber vermutlich werde ich zärtlich entsparen, was die Pleitewahrscheinlichkeit sehr nahe zu 0 drücken wird. Nach aktueller Planung werde ich vermutlich voll investiert bleiben.

  • Wie heißt es so schön: if you’ve won the game, stop playing.

    Vielleicht interessant, wenn es um die Strategieuntschiede zw. Reich bleiben und reich werden geht.

    Lass Dich von niemanden in ein höhere Risikoprofil reinquatschen, wenn Du Dich damit nicht wohl fühlst.

    Wie bereits oben mehrfach empfohlen, steuere ich auch das Risiko lieber über das Verhältnis von Risikoarm:Risikoreich. Die genannten „Zwischenlösungen“ (z.B. high yield bonds) sind oft nur faule Kompromisse.


    Wenn Dein Handlungsleitfaden bisher 100%-Lebensalter ist, könnte es sich folgende Reflexionen und Recherchen lohnen:

    • Soll Vermögen aufgebaut werden? Dann hohe Aktienquote. Welches Verhältnis risikoarm:risikoreich fühlt sich für dich gut an. Wenn nicht: Aktienquote nur so hoch wie nötig.
    • Vergiss die 100-Lebensalter. Lies dich lieber in das Thema Entsparen/Entnahmestrategien ein. Wie groß die Pleitewahrscheinlichkeit ist, hängt sehr stark von Deiner Assetallocation, Entnahmerate und -regeln ab. Ein einfaches „mit 3% macht man nichts falsch“ stimmt nicht generell.

    Wenn Du Dich sicher bei der Entnahmestrategie fühlst, wird es Dir auch leichter fallen, die 15 Jahre vor der Entnahme zu planen.

    (Davor ist eher die generelle Risikotragfähigkeit entscheidend).

  • 2. Ich hätte gern etwas, dass bei etwas mehr Schwankungen, etwas mehr Rendite bringt.

    Um nach einigen Überlegungen zum Zweck des Vorgehens vll. mal eine pragmatische Antwort zu diesem Punkt zu geben:


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    Ich persönlich würde für genau diesen Zweck die Emittentenrisiken sozusagen maximal minimieren und nur auf die sicheren EUR-Staaten mit hohen Ratings setzen. Das Ziel „etwas mehr Schwankungen und etwas mehr Rendite“ könntest du dann über die längeren Laufzeiten erreichen. Je länger die Laufzeit, umso höher ist dann halt das Zinsänderungsrisiko. Kannst du dir im Vergleich der drei ETFs ganz gut anschauen. Besser als klassische Geldmarkt-ETFs performen sie alle, wenn nicht gerade die Leitzinsen massiv angehoben werden! :)

  • Na, wie oben schon beschrieben, halte ich die 100 Minus Regel für mich für falsch. Daher mach ich es eher so, dass ich 10 Jahre vor der Rente nichts mehr ins Depot einzahle. Damit baut sich halt eine gewisse Cash-Quote auf. Bei mir wären dass dann auch 100- 200.000 €. Nach jetzigem Stand. Was weiß ich, wo dann der Aktienanteil steht.


    Ich denke, es ist sehr individuell, wie man damit umgeht. Für mich ist es glaube ich besser möglichst lange einen relativ hohen Aktienanteil zu haben.


    Obwohl ich natürlich dennoch meinen Sicherheitspuffer erhöhe, nur eben nicht prozentual in festem Verhältnis zu dem ETF.

  • Wie heißt es so schön: if you’ve won the game, stop playing.

    Vielleicht interessant, wenn es um die Strategieunterschiede zwischen "reich bleiben" und "reich werden" geht.


    Lass Dich von niemanden in ein höheres Risikoprofil reinquatschen, wenn Du Dich damit nicht wohl fühlst.

    Das ist klar. Trotzdem steht ja nichts gegen das Wachsen neuer Einsichten.


    Wer 50 ist, hat "das Spiel" noch längst nicht "gewonnen", sondern er steckt mitten drin.

    Selbst der mit 63 bis 67 in den Ruhestand geht, hat "das Spiel" noch nicht "gewonnen", sondern er hat mit 20 bis 30 Jahren noch einen nennenswerten Teil seines Lebens vor sich.


    Der Ruhestand ist a) ggf. lang und b) Leben und nicht etwa ein deterministisches Uhrwerk.


    Mit dem Argument "Ich muß ab 65 auf Nummer sicher spielen, damit mir bis zum Ende meines Lebens (85 angenommen) finanziell nichts mehr passieren kann" könnte man auch sagen: "Ich muß ab 45 auf Nummer sicher spielen, damit ich zum Eintritt des Ruhestands ein kalkulierbares Vermögen zur Verfügung habe."


    Viele Leute argumentieren so und halten sich deswegen ihr Lebtag vom vermeintlichen Spielcasino Börse fern.


    Ich meiner aktuellen Lektüre (Weber - Die genial einfache Vermögensstrategie) hat mich der folgende Gedanke verblüfft. Der Autor ist bekanntlich Fachmann für behavioural finance. Er schreibt (mit meinen Worten):


    Finanzberatung ist in erster Linie Vertrauenssache. Wenn der Kunde Vertrauen zu seinem Finanzverkäufer faßt und dieser ihn dazu bringt, seine namenlose Furcht vor der Börse in den Hintergrund zu rücken, ist es sehr gut möglich, daß der Kunde trotz hoher Kosten für den Finanzverkäufer ein gutes Geschäft macht, einfach deswegen, weil selbst ein teurer aktiver Fonds letztlich mehr bringt als Tages- und Festgeld.


    Diese Sicht hat etwas für sich, obwohl ich selbst mich trotzdem von Finanzverkäufern fernhalte.

  • Ich hatte ja ganz am Anfang an Anleihen-ETFs gedacht. Aber auch wenn ich das Prinzip verstanden habe, habe ich dennoch ein unsicheres Gefühl dabei. Irgendwer sagte mal, man hat dabei immer noch ein hohes Risiko, bei beschränkter Gewinnerwartung.


    Zudem nimmt es mir ein Stück weit die Einfachheit aus dem Depot. Jetzt habe ich ja nur einen Welt-ETF. Dann hätte ich zudem aber noch einen Staats- und Internehmensanleihen-ETF die auch Verluste erleiden können. So war ja meine erste Idee.


    Wenn mir das Risiko zwischenzeitlich doch zu hoch wird, kann ich ja immer noch einen Tel der Welt-ETFs verkaufen.

  • Ich finde dennoch das Wegwischens der Sorge vor einem oder mehreren Crashs in dieser Zeit etwas leichtfertig. Wenn man sich mal die letzten 5 Jahre ansieht. Corona/Ukraine. Da wird in der Zeit schon noch weiteres kommen.


    Daher halte ich es schon für klug, so viel Cash zu haben, dass man kurz- und mittelfristig nicht an sein Depot muss. Wie viel das dann tatsächlich ist. Is dann sicher eher individuell.

  • Ich hatte ja ganz am Anfang an Anleihen-ETFs gedacht. Aber auch wenn ich das Prinzip verstanden habe, habe ich dennoch ein unsicheres Gefühl dabei.

    Wer auf Anleihen steht, sollte diese besser direkt kaufen.

    Irgendwer sagte mal, man hat dabei immer noch ein hohes Risiko, bei beschränkter Gewinnerwartung.

    Und ein Mensch, der in jedem zweiten Satz das Wort "Risiko" benutzt, aber kein einziges Mal das Wort "Chance", der hält sich auch besser an Festgelder und Renten.


    Wie hast Du mit dieser Risikoaversion Dein Depot aufgebaut? Erbstück?

    Zudem nimmt es mir ein Stück weit die Einfachheit aus dem Depot. Jetzt habe ich ja nur einen Welt-ETF. Dann hätte ich zudem aber noch einen Staats- und Internehmensanleihen-ETF, die auch Verluste erleiden können. So war ja meine erste Idee.


    Wenn mir das Risiko zwischenzeitlich doch zu hoch wird, kann ich ja immer noch einen Teil der Welt-ETFs verkaufen.

    Ja, das kann man.