Haus kaufen, oder Geld anlegen

  • Als Eigenheimerwerber ist meine Position klar -> nichts ist so wertvoll wie das Eigenheim mit Grundstück.


    Jeder, der arbeitet, möchte gut leben und wohnen, und das geht nun mal viel besser im Eigenheim mit Garten statt im Hochhaus mit Nachbarn Tür an Tür.

    Jeder, der arbeitet, muß morgens hin die Firma und abends wieder zurück. Mich kostet das etwa 5 Minuten mit dem Fahrrad oder 15 Minuten zu Fuß. Wie ich meinen ehemaligen Nachbarn beneide um seine Fahrzeit von mehr als einer Stunde pro Richtung!


    Er wollte unbedingt ein Eigenheim haben, das es zu tolerablem Tarif hier in der Stadt natürlich nicht gibt. Jetzt wohnt er auf der grünen Wiese und muß für jeden Sch??ß mit dem Auto fahren, und seine Frau chauffiert die Kinder überall hin. Als sie noch in der Stadt wohnten, konnten die Kinder all das mit dem Fahrrad oder mit Öffis selber erreichen.

    Ich meine sogar, dass jedes Eigenheim mit Grundstück im industrialisierten Teil Deutschlands ... jeden 500.000€ ETF-Sparplan schlägt.

    In einem pluralistischen Staat steht die eigene Meinung schließlich jedermann zu.

  • Ich war über viele Jahre in der Raum München Blase gefangen...50% und mehr vom Gehalt gehen auf die Miete für schlechtes wohnen darauf... aber der ein und andere entdeckt auch dass es überraschender weise ganz viele Regionen in Deutschland gibt mit Industrie und Vollbeschäftigung und damit verbundener unbändiger Nachfrage nach Wohnraum, ob zur Miete oder zum Kauf.

    Wenn man mal realistisch rangeht, gibt es die Zentrumslagen in Großstädten. Dort ist der Boden endlich, da alles bereits verbaut ist und der Rest sich gegen eine Nachverdichtung per Millieuschutz stemmt. Die Preise sind dann auch entsprechend und ein EFH wirst du dort nicht finden. Alle anderen Lagen sind relativ ersetzbar. Gerade in Bürojobs macht es wenig Sinn, in einem Speckgürtel zu wohnen und jeden Tag ins Büro zu fahren. Das kann man auch aus günstiger Lage zu 100% Remote erledigen

  • Gerade in Bürojobs macht es wenig Sinn ... jeden Tag ins Büro zu fahren. Das kann man auch aus günstiger Lage zu 100% remote erledigen

    Bei manchem Job geht das, bei manchem anderen Job geht das nicht. Mancher Arbeitgeber bietet die Möglichkeit an, ein anderer tut das nicht. Bei Paaren sind oftmals zwei Arbeitsplätze involviert.


    Den Weg zur Schule, zu Ärzten, zu Sportvereinen, zum Theater, zu Einkaufsmöglichkeiten, zu Ämtern, zu den Freunden muß man sich im Einzelfall anschauen. Da kann das zentrumnahe Wohnen günstiger sein, da kann das Wohnen auf dem Land günstiger sein. Typischerweise sind die Wege in der Stadt kürzer und das Öffi-System besser ausgebaut, so daß man dort leichter ohne Auto von A nach B kommt.

  • nehmen sie aktiv an der arbeitswelt teil oder generieren sie ihr wissen aus philosphischen denkansetzen wie in ferner zukunft die arbeitswelt mal aussehen könnte?

    Nach dem Umzug aus der Stadt waren es 80% remote, mittlerweile bei einer anderen Firma 100%. Der Geist ist aus der Flasche und geht nicht wieder rein, auch wenn manche Firmen es noch versuchen. In den meisten Bürojobs gibt es keinen Grund, dass Leute eine halbe Stunde pro Richtung pendeln, um dann vor einem Computer zu sitzen. Endgültig absurd wird es dann bei Großkonzernen, wo Teams gerne über mehrere Standorte verteilt sind und dann in München und Berlin jeweils einer ins Büro fährt, um mit dem anderen zu telefonieren.


    Es gibt diverse Gründe, in der Stadt zu leben und Zentrumspreise zu zahlen, sofern man das Stadtleben als vorteilhaft ansieht. Aber Arbeiten gehört nur noch selten dazu. Und die Speckgürtel kombinieren dabei die Nachteile beider Welten, indem sie relativ hohe Preise mit einer gewissen Entfernung zu allen Vorteilen der Stadt verbinden.