Machen Rohstoffe Sinn in ETF Portfolio

  • Gleichwohl bin ich davon nicht begeistert, und nutze einfach Gold.

    Ja, so werde ich es künftig auch handhaben.


    Alternativ ginge noch, statt Rohstoff-ETFs/-ETCs auf Branchen-ETFs zu setzen, die Rohstoffunternehmen wie Rio Tinto, BP, etc. enthalten. Diese Aktien korrelieren schon sehr stark mit dem Rohstoffpreis, haben aber keine Rollverluste. Nur, von Branchen ETFs halte ich leider generell nix. Aber wie du völlig richtig sagst:

    Irgendwas ist immer.

    Also, raus mit dem lahmen Commodity ETF. Nur eins ist natürlich klar: Kaum hab ich das Ding verkauft, schlägt die Regression zur Mitte zu. Oder Murphys Law. Und das Ding steigt direkt nachdem ich ausgestiegen bin 8o Aber in solchen Momenten empfehle ich das Kölsche Grundgesetz :love:

    Das Kölsche Grundgesetz: Die 11 Regeln der Domstadt
    Köln hat sein eigenes Grundgesetz: Wir sagen euch, welche 11 Regeln das Kölsche Grundgesetz ausmachen und was sie in Wahrheit bedeuten.
    www.koeln.de

  • Alternativ ginge noch, statt Rohstoff-ETFs/-ETCs auf Branchen-ETFs zu setzen, die Rohstoffunternehmen wie Rio Tinto, BP, etc. enthalten. Diese Aktien korrelieren schon sehr stark mit dem Rohstoffpreis, haben aber keine Rollverluste. Nur, von Branchen ETFs halte ich leider generell nix.

    Ja, kann man überlegen … bin ich aber nicht begeistert. Letztlich legt man sich mit XY-Aktien (Rohstoffe, Goldproduzenten, Immobilien) auf der Suche nach einer andren Assetklasse doch wieder Aktien ins Portfolio, zu denen man ja diversifizieren will. Zuletzt sind die Goldproduzenten-Aktien zB deutlich hinterm Goldpreis zurück geblieben.


    Nur eins ist natürlich klar: Kaum hab ich das Ding verkauft, schlägt die Regression zur Mitte zu. Oder Murphys Law. Und das Ding steigt direkt nachdem ich ausgestiegen bin

    😅😅👍

  • Grundsätzlich folge ich auch der Idee, über möglichst viele Asset-Klassen hinweg zu diversifizieren.


    Bis vor Kurzem hatte ich auch einen solchen ishares-ETF auf Rohstoff-Futures im Depot. Früher hatte ich auch mal Rohstoff-Zertifikate (sind allerdings kein Sondervermögen, insofern würde ich ETF vorziehen).


    Den Rohstoff-ETF hatte ich 2022 gekauft und Anfang des Jahres mit ca. 15% Gewinn wieder verkauft. Derzeit habe ich also keine Rohstoff-Positionen mehr, bis auf den von Dir bereits genannten Xetra Gold (ca. 3-4% des Depotwerts). Dieser dient in erster Linie zur Risikostreuung - grundsätzlich halte ich Gold nicht für besonders ertragsreich, aber dennoch läuft es gut.


    Daneben habe ich noch ein wenig physisches Gold (ca. 2%). Ob das für die Schiffspassage ins Exil oder eine Notunterkunft in Deutschland reichen würde, kann ich zwar nicht wissen, aber ich hoffe doch sehr, dass ich es nicht brauchen werde.

  • Diversifikation ist bekanntlich das only free lunch. Daher ist eine gute Diversifikation wichtig, sowohl innerhalb der Assetklassen, als auch über die Assetklassen.


    Die Rohstoffmärkte sind nicht einfach zu verstehen, deutlich unterschiedlich zu Aktienmärkten u.ä. und sehr volatil. Als Anlageklasse für den Normalbürger nur begrenzt sinnvoll, aber zur Diversifikation eben schon. Ich hatte mal eine amerikanische Studie dazu gelesen, die kam zu dem Ergebnis, dass ein Anteil von gerade mal 4% optimal ist.


    Deine eigene Zusammenfassung in #10 ist sehr gut!

    Nun hab ich es mit besagtem Future-ETF versucht. Der liefert aber nur Verluste, und das seit weit über 10 Jahren.

    Das ist bedauerlich, aber kein Argument für oder gegen die Assetklasse. Auch in diesen 10 Jahren gab es Erholungsphasen und diese lagen nicht selten parallel zu schwächeren Aktienphasen. Die Volatilität Deines Gesamtportfolios war vermutlich reduziert.


    Rohstoffe durch Gold ersetzen bedeutet auch eine Nutzung der Rohstoff-Assetklasse, aber natürlich eine minimale Diversifikation innerhalb dieser Assetklasse.


    Was in den nächsten 10 Jahren optimal läuft, wissen wir nicht. Daher hilft nur gute Diversifikation.

  • Das ist bedauerlich, aber kein Argument für oder gegen die Assetklasse. Auch in diesen 10 Jahren gab es Erholungsphasen und diese lagen nicht selten parallel zu schwächeren Aktienphasen. Die Volatilität Deines Gesamtportfolios war vermutlich reduziert.


    Rohstoffe durch Gold ersetzen bedeutet auch eine Nutzung der Rohstoff-Assetklasse, aber natürlich eine minimale Diversifikation innerhalb dieser Assetklasse.


    Was in den nächsten 10 Jahren optimal läuft, wissen wir nicht. Daher hilft nur gute Diversifikation.

    Stimme uneingeschränkt zu. Ich spiele ja irgendwo in der Regionalliga der Vermögensanlage. Nicht mehr Jugendmannschaft im Dorfverein, aber auch nicht Champions League. Und ich suche nach dem sinnvollen Kompromiss zur Abdeckung der Anlageklasse Rohstoffe für meine Portfoliogröße. Und ich will ja auch nicht 20 Anlagevehikel im Portfolio haben, es soll auch praktikabel bleiben. Bzw. ich versuche sogar gerade, das zu verschlanken. Auch im Hinblick darauf, dass irgendwann mal die Erben das verstehen sollen.


    Letztlich ist eine solche Beimischung anderer Assets ja immer eine Frage der Abwägung zwischen Rendite und Reduzierung der Vola. Also eine Betrachtung der risikoadjustierten Rendite. Sonst kann ich auch gleich sagen "AAA", Alles auf Aktien.


    Mein aktueller Ausweg: Gold. Die Korrelation zu anderen Rohstoffen ist ausreichend positiv. Einfach zu handeln und zu lagern bzw. Xetra- oder Euwax-Gold. Die Gefahr bei einer solchen Entscheidung besteht aber darin, sich von der kürzer zurückliegenden Wertentwicklung blenden zu lassen. Und Gold verformt eben gerade gut ;)


    Hier übrigens ein interessantes Video zu dem Thema:

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  • Würde mich übrigens sehr interessieren wie andere das Thema Rohstoffe handhaben die schon etwas mehr beiseite geschafft haben. Bin für Erfahrungen und Anregungen dankbar.

    Also sagen wir mal so ganz grob mit einem Portfolio irgendwo im deutlich sechsstelligen Bereich. Oder gar darüber, sofern die nicht nur auf ihrer Yacht sitzen und sich einmal im Quartal den Report aus Zürich oder Luxemburg schicken lassen, ohne zu wissen was die Profis da so machen ;)

  • "Nicht nur Gerd Kommer sondern auch Finanztip empfiehlt Gold nicht wirklich."


    Kommer hat aber auch seine Meinung immer wieder geändert, wenn es mit den Rohstoffen nicht lief. Seine Datenreihen in seine Büchern sind mittlerweile auch so eine Sachen, eigentlich könnte er längere Datenreihen zitieren, die würden aber das Gesamtbild doch etwas ändern. Im Wertpapier Forum wurde das schon gut analysiert.

    Martin Weber, vom Arero, bleibt da wesentlich standfester in seiner Position und sieht nach wie vor zB Sinn von Rohstoffen im Portfolio.

    Finde Kommer nach wie vor gut aber einige seiner Aussagen bzw seiner Empfehlungen sollte man nicht immer gedankenlos übernehmen.

  • Physich: Einige Tausend in Silbermünzen (ist aber eher Hobby)


    Börse: Aktien von Rio Tinto, Newmont, Chevron.

  • Physisch: Einige Tausend in Silbermünzen (ist aber eher Hobby)


    Börse: Aktien von Rio Tinto, Newmont, Chevron.

    Gegen Silber als Anlage spricht halt die Mehrwertsteuer. Auch hat man mit durchaus mäßigen Werten physisch gleich erhebliche Volumina. Schlichte 10 T€ sind bereits ein Liter.

  • Gegen Silber als Anlage spricht halt die Mehrwertsteuer. Auch hat man mit durchaus mäßigen Werten physisch gleich erhebliche Volumina. Schlichte 10 T€ sind bereits ein Liter.

    Stimmt alles, ist aber, wie schon gesagt auch bisschen Hobby.


    Ich sammle die 20/25 Euro-Sondermünzen. Dann gibt es die jährlichen Koala-/Kookaburra-Sondermünzen aus Australien. Demnächst die 11 Euro zur Fussball-EM.


    Aber der Fluchtkoffer wäre schon beträchtlich schwerer, als wenn man Gold nähme. ;)

  • Ich setze mich in letzter Zeit vermehrt mit Bitcoin auseinander... Sollte

    Würde mich übrigens sehr interessieren wie andere das Thema Rohstoffe handhaben die schon etwas mehr beiseite geschafft haben. Bin für Erfahrungen und Anregungen dankbar.

    Bitcoin ist der einzige Rohstoff, den ich im Portfolio habe.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Bitcoin ist der einzige Rohstoff, den ich im Portfolio habe.

    Hatte ich vergessen zu erwähnen, das ich den auch habe. Ich weiss aber nicht, ob man den unter Rohstoffen einsortieren sollte.

    Wenn man bloß wüßte, wo man das Zeug einordnen soll, verflixt.

  • Die SEC hat Bitcoin ja mittlerweile klar als Rohstoff klassifiziert, von daher würde ich ihn da auch einordnen.

    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Ja, Bitcoin ist ein interessanter Ansatz als „Rohstoff“. Zumal man ja ebenso vortrefflich drüber diskutieren kann ob Gold denn ein Rohstoff ist. Wenn man von ein paar industriellen Spezialanwendungen und der Schmuckindustrie absieht, ist es streng genommen auch keiner. Ich sehe beides aus Anlegersicht einfach als Wertspeicher zum realen Werterhalt. Eine Art Inflation Hedge. Gold hat das über Jahrtausende bereits unter Beweis gestellt. Bitcoin könnte es mal werden. Die Richtung stimmt seit Einführung der ETFs jedenfalls. Und beides kann dann einen Beitrag zur Diversifizierung und Stabilisierung erbringen. Im Idealfall verhalten sich beide negativ korrelierend zu Aktien. Und beides, Bitcoin und Gold im Worst Case Szenario als Fluchtwährungen im wahrsten Sinne des Wortes.

  • Börse: Aktien von Rio Tinto, Newmont, Chevron

    Das ist ein Ansatz über den ich ebenfalls nachdenke. Einfach Rohstoffunternehmen oder Rohstoffaktien-ETF statt Rohstoffen selbst. Da spart man sich die ganzen Rollverluste etc. und deren Kurse dürften sehr stark mit der Entwicklung der wichtigsten Rohstoffe schwanken bzw. Korrelieren.

    Wie machen das denn die Dickschiffe wie bspw. die Endowment Fonds von Stanford, Yale und Harvard oder der norwegische Staatsfonds? Die haben ja vermutlich auch nicht eine Million Barrel Öl gelagert sondern einfach Aktien von Chevron oder BP im Portfolio. Bzw. Rio Tinto statt eine Megatonne Kupfererz oder so

  • Das ist ein Ansatz über den ich ebenfalls nachdenke. Einfach Rohstoffunternehmen oder Rohstoffaktien-ETF statt Rohstoffen selbst.

    Außerdem schütten sie auch vergleichsweise hohe Dividenden aus. Und sie haben keine Managementkosten wie bei ETCs.