In Indien investieren?

  • Bin kein Pro, nur meine Meinung dazu.

    Indien ist momentan ein Hype und überall zu lesen. Egal wo man hinschaut, jeder springt auf den Zug auf und berichtet etwas darüber. Alle Social-Media-Platformen sind voll davon. Ist ja klar das sich viele Gedanken über ein Investment in Indien machen.


    Für mich kommen 10% EM ins Portfolio und gut ists. Ich gehe sicherlich keine Länderwette ein.

    Vor ein paar Tagen habe ich erst genau über das Thema einen Podcast gehört:


    ‎extraETF Podcast – Erfolgreiche Geldanlage mit ETFs: #191 Indien: Die nächste globale Wirtschaftsmacht? | Franklin Templeton | extraETF Talk auf Apple Podcasts
    ‎Sendung extraETF Podcast – Erfolgreiche Geldanlage mit ETFs, Folge #191 Indien: Die nächste globale Wirtschaftsmacht? | Franklin Templeton | extraETF Talk –…
    podcasts.apple.com


    War schon ein interessanter Podcast. Schon wirklich erstaunlich was Indien alles bisher geschafft hat. Aber immer noch meilenweit von China entfernt. Dennoch bleibe ich beim EM und mache mich hier nicht verrückt.

  • Die Frage ist doch, warum will man überhaupt irgendwas fokussiert bzw. überproportional kaufen? In dem Fall „ein Land“. Meistens geht es dabei doch darum die „Upside“ zu optimieren, sprich man will die vermeintlich höhere Chance mitnehmen. Diese ist aber i.d.R. längst eingepreist. Ich mache es daher genau umgekehrt, ich will das Downside-Risk minimieren und verteile mein Geld über alle denkbaren Kriterien, also natürlich auch über Länder hinweg. Man weiss eben nie was morgen irgendwo passiert. Ich sag nur Russland, oder Donald Trump. Also geb ich bei der geographischen Verteilung durchaus auch gerne ein paar Prozent meines Geldes nach Indien und auch ein paar Promille nach Bangladesh oder Vietnam. Ob man das nun nach Marktkapitalsierung verteilt oder nach BIP ist eine akademische Frage, aber ich gewichte jedenfalls kein Land bewusst höher da ich es für attraktiver halte. Wenn, dann nur umgekehrt niedriger, wenn mir das Gewicht aufgrund der meistens anzutreffenden Gewichtung nach Marktkapitalisierung zu hoch wird.

  • Ich mache es daher genau umgekehrt, ich will das Downside-Risk minimieren und verteile mein Geld über alle denkbaren Kriterien, also natürlich auch über Länder hinweg. Man weiss eben nie was morgen irgendwo passiert.

    Sehr guter Punkt, so mache ich es im Prinzip auch.


    (...) aber ich gewichte jedenfalls kein Land bewusst höher da ich es für attraktiver halte. Wenn, dann nur umgekehrt niedriger, wenn mir das Gewicht aufgrund der meistens anzutreffenden Gewichtung nach Marktkapitalisierung zu hoch wird.

    Im Ergebnis läuft es zT auf das Gleiche heraus - wenn ich mich aus Teilen des Marktes zurückziehe, weil ich sie für übergewichtet oder (auch politisch) zu riskant halte, gewichte ich im Ergebnis die anderen Teile stärker.


    Der entscheidende Punkt ist mE, dass es in erster Linie um Risikostreuung (inkl. Chancenstreuung, um es untechnisch zu sagen) geht und nur in zweiter Linie um "Spielgeld".

  • Im Ergebnis läuft es zT auf das Gleiche heraus - wenn ich mich aus Teilen des Marktes zurückziehe, weil ich sie für übergewichtet oder (auch politisch) zu riskant halte, gewichte ich im Ergebnis die anderen Teile stärker.

    Das ist richtig, in beiden Fällen stelle ich mich gegen die Meinung des Marktes, und das geht selten gut ;) . Aber es ist schon ein Unterschied ob ich sag "Wow, Indien, da geht die Post ab, da muss ich überproportional dabei sein" oder ob ich umgekehrt sag "puuh, 70% USA und 20% in ner Handvoll Unternehmen", das ist mir zu viel. Ich mache eben einen großen Klumpen kleiner und nicht einen kleinen Klumpen größer :S

  • Hallo zusammen,

    das könnte auch interessant sein:

    MSCI World noch die beste Option? (#148) [Podcast] Einzelne der wertvollsten börsennotierten Firmen der Welt fehlen im MSCI World. Solltest Du also jetzt den ETF wechseln? http://www.finanztip.de

    Ich hoffe, dass es nützlich ist.

    LG

    Danke, werde reinhören. Am Ende sind wir wieder bei der gleichen Frage, "wie kaufe ich die Welt AG". Die Indexanbieter brauchen dazu ein Regelwerk, dieses lautet meistens Marktkapitalisierung. Das ist vermutlich auch der Tatsache geschuldet, dass alles andere schwierig oder teuer umzusetzen wäre und/oder nicht in ein Regelwerk passt? Die alternative BIP Methode ist jedenfalls nicht so einfach in einem Index Regelwerk zu hinterlegen nehme ich an. Ich hab für mich jedenfalls einen Kompromiss gefunden. Ich greife auf oberster geographischer Ebene ein wenig manuell ein und gewichte etwas mehr Richtung BIP. Und auf den Ebenen darunter überlasse ich es dem Indexregelwerk nach Marktkapitalisierung. Und um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Nein, Indien gewichte ich nicht über, sondern dies ist im Paket "EM" einfach ein Teil und innerhalb dessen nach Marktkapitalisierung gewichtet. Im Ergebnis kommt meine Methode zugegebenermaßen einem MSCI ACWI IMI recht nah. Ist nur teurer ^^

  • Ich bin neu hier und weiß nicht, inwieweit Politik hier gewünscht ist. Aber wenn ich bei Google "indien kauft öl" eingebe, gefällt mir die automatische Ergänzung nicht. Ich würde z.B. auch niemals auch nur 1 Cent in einen Russland-ETF investieren, selbst wenn das 100% p.a. bringen würde...

  • Könntest Du auch gar nicht.

    Russland bzw. russische Aktien sind nach dem Angriff auf die Ukraine aus allen Indexen geflogen. ;)

    Ich wollte damit eigentlich auch nur schreiben, dass ich in nichts investieren würde, was irgendwie mit Russland zu tun hat. Also auch nicht in Indien, das ganz plump das russische Öl billig einkauft.


    Schon schlimm genug, dass das russische Öl über den Umweg Indien dann doch bei uns landet. Und schlimm genug, dass wir über Jahre billiges Gas aus Russland gekauft haben und damit den Überfall auf die Ukraine mit ermöglicht haben.

  • Ich wollte damit eigentlich auch nur schreiben, dass ich in nichts investieren würde, was irgendwie mit Russland zu tun hat. Also auch nicht in Indien, das ganz plump das russische Öl billig einkauft.


    Schon schlimm genug, dass das russische Öl über den Umweg Indien dann doch bei uns landet. Und schlimm genug, dass wir über Jahre billiges Gas aus Russland gekauft haben und damit den Überfall auf die Ukraine mit ermöglicht haben.

    Ich kann gut nachvollziehen was du meinst. Das ist ein schwieriges Thema. Jeder muss für sich selbst entscheiden wie und in was investiert wird.

    Heutzutage gibt es für so gut jeden Anlagewunsch ein entsprechendes Produkt.

    Wie beispielsweise folgendes Produkt:

    Invesco MSCI Europe ESG Leaders Catholic Principles UCITS ETF A | A0PGVT | IE00BG0NY640
    Alle wichtigen Informationen und Vergleiche zum Invesco MSCI Europe ESG Leaders Catholic Principles UCITS ETF A (A0PGVT | IE00BG0NY640) ➤ justETF – Das ETF…
    www.justetf.com

  • Ich wollte damit eigentlich auch nur schreiben, dass ich in nichts investieren würde, was irgendwie mit Russland zu tun hat. Also auch nicht in Indien, das ganz plump das russische Öl billig einkauft.


    Schon schlimm genug, dass das russische Öl über den Umweg Indien dann doch bei uns landet. Und schlimm genug, dass wir über Jahre billiges Gas aus Russland gekauft haben und damit den Überfall auf die Ukraine mit ermöglicht haben.

    Du MUSST irgendwo eine Akzeptanzgrenze ziehen.


    1. Ableitung: Wenn die Inder nicht das russische Öl hätten, wären Deine Medikamnete teurer -> Keine Medikamente


    n. Ableitung: Dein Bio-Bauer von nebenan könnte seine Erbenzucht nicht so günstig anbieten ohne die Solarzellen auf dem Dach, die er sich nur leisten konnte, weil die Zellen günstig verfügbar waren, weil die Chip-Fabrik in China sich ob des günstigen russischen Öls dagegen entschieden hat, damit ihr Dach zu pflastern. Oder Dein Fahrradschlauch, der zwar aus Nordsee-Öl hergestellt wurde, aber von der Fabrik zu Deinem Fahrradhändler mit einem LKW gebracht wurde, der Benzin getankt hat, dass 50ct teurer gewesen wäre, wenn die Saudis nicht wegen des russischen Öls....


    Will sagen, im Sinne des Schmetterlings-Effekts wird es nichts geben was nicht irgendwie mit Russland zu tun hat (oder Trump oder der AfD/den Grünen).


    Bedeutet nicht, dass ich nicht Deine Idee unterstütze sich da möglichst wenig mitschuldig zu machen!

  • meckelfelder_68

    Ja, ist schlimm. Aber so funktioniert die Welt(wirtschaft).

    Amerika ist/war in vielen Punkten auch nicht besser als Russland. Dort wurden auch Angriffskriege geführt, deren Rechtfertigungen sich im Nachhinein als reine Lügen entpuppt haben. Und meidest Du jetzt auch alle US-Produkte? :/

    Die Welt ist nicht schwarz/weiß.


    Und nein, dass ist keine Entschuldigung für den völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine.