Einlagensicherung (Deutschland, Europa)

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    Bundesbank-Präsident Nagel für Mischlösung bei Einlagensicherung
    Im Streit um die Zukunft der Einlagensicherung in Europa meldet sich der deutsche Bundesbankpräsident zu Wort. Er plädiert für ein hybrides Modell. Was heißt…
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    Staatsanleihen im Blick

    Risiken, die auf Ebene der einzelnen EU-Länder beeinflusst werden können, sollten Nagel zufolge angemessen begrenzt werden. Dies gelte insbesondere für staatliche Solvenzrisiken. „Für Staatsanleihen gelten derzeit weder die üblichen Eigenkapitalanforderungen noch Großkreditgrenzen“, kritisierte er. Regulatorische Privilegien für Staatsanleihen in den Bankbilanzen müssten abgebaut werden. „Auf der Suche nach einem Kompromiss könnte man etwa prüfen, die Menge an Staatsanleihen in Bankbilanzen über Konzentrationslimite zu begrenzen.“ Eine klare Obergrenze in den Bankbilanzen sei relativ einfach umsetzbar. Auch Konzentrationszuschläge wären denkbar, wenn die Menge an Staatsanleihen eines Landes in der Bankbilanz einen Schwellenwert übersteige.


    Bislang gelten Staatsanleihen in den Bankbilanzen nach den geltenden Aufsichtsregeln als risikolos. Damit müssen Geldhäuser für sie kein Eigenkapital vorhalten. Die Bundesbank hält diese Risiko-Nullgewichtung schon seit langem für eine problematische aufsichtliche Vorzugsbehandlung dieser Papiere.

    Staatsanleihen gelten plötzlich nicht mehr als sicher?

    Auch Versicherungen sind angehalten, einen Teil ihrer Anlagen als Staatsanleihen zu halten.

    Um wessen Staatsanleihen geht's hier bei den Bedenken?

  • Hier noch der Monatsbericht der Bundesbank für April 2024


    https://publikationen.bundesbank.de/caas/v1/media/928516/referenceDoc/75e128999c7247d09fb16ac4b59e0952


    Zitat

    Staatsschulden im Euroraum:

    Aktuelles zur Entwicklung der

    Gläubigerstruktur Seite 76

  • Staatsanleihen mit schlechtem Rating galten noch nie als sicher (100% sicher gibt es sowieso nicht). Nicht umsonst haben schlechter bewertete Anleihen eine entsprechende Bonitätsprämie, um das Risiko "auszugleichen"

  • Staatsanleihen gelten plötzlich nicht mehr als sicher?

    Naja, es gab schon immer Staatsanleihen, die nicht wirklich sicher sind. Aktuell wurde ich z.B. auch nicht unbedingt in palästinensische Staatsanleihen investieren (wenn es sie denn geben würde) oder auch ukrainische.

    Dazu kommt noch eine lange Liste vor allem an afrikanischen und asiatischen Ländern.

    Auf der anderen Seite gibt es z.B. die Anleihen von G7-Staaten, die dagegen deutlich sicherer sein dürfen.

  • Staatsanleihen gelten plötzlich nicht mehr als sicher?

    Was meinst Du, wieso es Ratings gibt und manche Länder ein AAA kriegen und andere nicht?

  • Naja, es gab schon immer Staatsanleihen, die nicht wirklich sicher sind. Aktuell wurde ich z.B. auch nicht unbedingt in palästinensische Staatsanleihen investieren (wenn es sie denn geben würde) oder auch ukrainische.

    Dazu kommt noch eine lange Liste vor allem an afrikanischen und asiatischen Ländern.

    Auf der anderen Seite gibt es z.B. die Anleihen von G7-Staaten, die dagegen deutlich sicherer sein dürfen.


    Aber in dem ganz oben genannten Zeitungsartikel geht's um die gemeinsame EU-Einlagensicherung (EDIS) und Europa. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Risiko-Nullgewichtung auch für palästinensische Staatsanleihen gilt(?!)

    Auf der anderen Seite: wenn es schon eine landesspezifische Risiko-Bewertung gibt, dann läuft es wohl darauf hinaus europäische Staatsanleihen nicht mehr pauschal mit einer Risiko-Nullgewichtung zu bewerten. Verschiedene Bewertungen für verschiedene EU Länder sind aber bestimmt auch nicht "gewünscht" - im Sinne eines vereinigten Europas.

  • Was meinst Du, wieso es Ratings gibt und manche Länder ein AAA kriegen und andere nicht?

    Ich vermute, es geht darum, dass die Anleihen von Staaten, die in der Europäischen Union sind, trotz ggf. verschiedenem Rating alle derzeit eine Risiko-Nullgewichtung bekommen. Wir haben vor einer Weile in einem anderen Thread diskutiert, was eigentlich von Versicherungen als "sichere" Geldanlage anzusehen ist. Da gab's eine entsprechende Liste.

  • Ich vermute, es geht darum, dass die Anleihen von Staaten, die in der Europäischen Union sind, trotz ggf. verschiedenem Rating alle derzeit eine Risiko-Nullgewichtung bekommen. Wir haben vor einer Weile in einem anderen Thread diskutiert, was eigentlich von Versicherungen als "sichere" Geldanlage anzusehen ist. Da gab's eine entsprechende Liste.

    Ich hab' gefunden, was ich dazu im Hinterkopf hatte:


    R.F.
    Zitat

    Banken müssen gar keine Staatsanleihen halten. Aber Banken dürfen u.a. Staatsanleihen bei der EZB als Sicherheiten hinterlegen. Details und weiterführende Links siehe hier. Alle Anleihen von Staaten, die den Euro eingeführt haben, dürfen hinterlegt werden, egal welches Rating die jeweiligen Länder aktuell haben.