Danke für die zahlreichen Antworten, die mich im ersten Moment leicht überfordern. 😲
Ich werde nach und nach auf das eine oder andere eingehen.
Danke für die zahlreichen Antworten, die mich im ersten Moment leicht überfordern. 😲
Ich werde nach und nach auf das eine oder andere eingehen.
nein, in meinem Fall ist es ein schweizer Pharmakonzern, der gerade versucht (zu teure) Mitarbeiter los zu werden. Wie es ausschaut sehr erfolgreich. Mein Chef und ein Kollege werden in den nächsten Wochen freundlich winkend durchs Werkstor laufen. Wermutstropfen ist, dass die stellen nicht 1 zu 1 ersetzt werden dürfen (was aber realistischerweise dann doch irgendwann erfolgen wird). Die Arbeit die so ansteht, muss ja trotzdem gemacht werden und kann nicht beliebig auf andere verteilt werden.
Ich habe so etwas 2000 bei einem US-Großkonzern mitgemacht. Mir hat die Firma mit der Abfindung quasi meinem kompletten Umzug und die Einrichtung meiner ersten Wohnung in HH finanziert (Ich hatte bereits einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben als ich das Abfindungsangebot angenommen hatte ).
Ich habe dann später über Bekannte mitbekommen, dass einige langjährige Mitarbeiter, die mit sehr hohen Abfindungen gegangen sind, wieder zurückgeholt werden mußten um Ihre Nachfolger einzuarbeiten.
Freigestellt oder gekündigt!?
Schon mal mit dem Arbeitsamt deswegen gesprochen?
Schon mal wegen der Versteuerung der Abfindung kundig gemacht?
Schon mal ausgerechnet welche Auswirkungen sich für die zukünftige Altersrente ergeben?
Bislang nichts davon, es wurde bis dato auch nur vage angekündigt, ein konkretes Angebot liegt noch nicht vor. Ich möchte aber gewappnet sein.
Bei 18 Jahren Betriebszugehörigkeit hast Du eine Kündigungsfrist von 6 Monaten, d.h. der Arbeitgeber bietet Dir das an, wozu er sowieso gesetzlich verpflichtet ist. Hinzu kommt, dass - je nachdem wie der Aufhebungsvertrag formuliert ist - Du vom Arbeitsamt eine Sperre von x Monaten bekommst, dass Deine Rechnung mit den 2 Jahren Arbeitslosengeld also gar nicht aufgeht.
Aus diesem (und einigen anderen) Gründen würde ich vor einem solchen Risiko unbedingt einen fähigen Arbeitsrechtler konsultieren.
Was Du tust, ist Deine Entscheidung, mir klingt dieses Angebot aber nicht als sonderlich vorteilhaft für Dich.
Ich sehe schon, einfach ist es nicht. Die Firma will möglichst gut aus der Sache kommen, ich aber auch.
Alles anzeigen0,5 Jahresgehälter Abfindung nach 18 Jahren Betriebszugehörigkeit klingen mickrig. Aber da muss man auch bedenken, dass nicht mehr so viel zu entschädigender Einkommensverlust in der Zukunft liegt.
Ich kann mir dennoch vorstellen, dass es noch Verhandlungsspielraum gibt. Der Arbeitgeber zahlt nach dem bisherigen Angebot mit allen Nebenkosten vielleicht 15 % der Summe, die er als AG-Brutto plus direkt zurechenbaren Personalnebenkosten noch bis zur Rente kalkulieren müsste. Dafür verliert er allerdings auch Deine Arbeitskraft, aber das scheint nicht das drängendste Problem zu sein.
Du verlierst auf jeden Fall 2,5 Jahre Einzahlungen in die Rente - AN und AG Anteil. Was macht das an Rente? Mal ganz plump gerechnet: Jahresbrutto * 2,5 Jahre * 18,6 % = RV-Einzahlung. Diese durch 8570 € teilen, dann hast Du die entgangenen Rentenpunkte. Die mit 37,60 € multiplizieren, dann hast Du die fehlende monatliche Rente. (Durch die Rentenversicherungsfachangestelltenprüfung wäre ich mit der Rechnung nicht gekommen, aber es sollte die Richtung weisen.)
Frage: Wie gerne arbeitest Du dort? Was würde passieren, wenn Du Dich gegen das Angebot entscheidest?
Verhandlungsspielraum gibt es sicherlich. Vor ein paar Jahren sagte die damalige Personalchefin: "Hihi, bei XY sind wir so billig weggekommen, da schäme ich mich ja schon fast dafür."
Werden während Arbeitslosigkeit keine Rentenbeiträge bezahlt? Wenn ich deine Rechnung aufstelle, wäre das zu viel Verlust für mich.
Zurzeit arbeite ich überhaupt nicht mehr gerne hier. Es hat sich viel verändert in den Jahren.
Wenn der Aufhebungsvertrag entsprechend formuliert ist, dann ist eine Sperre durch die Arbeitsagentur bzgl. Arbeitslosengeld unwahrscheinlich, da hatte ich auch Angst, aber du kannst ja auch so verhandenl, dass wenn es zu einer Sperre kommt, dir die Firma das noch als Ausgleich zahlt z.B.
Wie würde so eine Formulierung lauten?
Alles anzeigenHallo Rieslingschorle,
geht der Arbeitgeber individuell auf ältere Mitarbeiter zu oder geht es um eine bei der Arbeitsagentur anzeigepflichtige Massenentlassung mit Sozialplan?
Im letzten Fall begleitet ein auf solche Fragen spezialisierte Kanzlei die Arbeitnehmer, die auch die individuelle Beratung mit durchführen.
Im ersten Fall würde ich mich erst einmal etwas taub stellen. Derzeit bietet Ihnen der Arbeitgeber kaum mehr, als er bei der Kündigung incl. Kündigungsschutzklage sowieso zahlen müsste.
Gruß Pumphut
Es gibt die Vorgabe, 20 % Personal zu reduzieren. Es ist ein mittelständisches Unternehmen mit dreistelliger Mitarbeiterzahl. Da gibt es wohl keine spezielle Begleitung.
Die 45 Jahre sind erfüllt?
In 2,5 Jahren ja.
Neben der von Pumphut empfohlen Kanzlei würde ich auch den Betriebsrat und die Gewerkschaft zu Rate ziehen. Vielleicht bietet sich statt der Abfindung eine weitere Lohnzahlung für 30 Monate an.
Aber dann spart der AG ja nichts. Gerade darum geht es ja.
Alles anzeigenEs war vermutlich ein Fehler, das Geld für den Arbeitsrechtler sparen zu wollen. Der hätte Dich vielleicht 2000 € gekostet, aber möglicherweise irgendetwas 5stelliges mehr bei der Abfindung gebracht.
Eine aussichtsreiche Sache nur deswegen nicht zu verfolgen, weil man den eigenen Rechtsanwalt nicht bezahlen will (den man in arbeitsrechtlichen Dingen in der ersten Instanz immer selber bezahlt, egal ob man gewinnt oder verliert), ist für einen selbst in aller Regel nachteilig.
Der gleiche Rat gilt für den Threadersteller: Als braver langjähriger Arbeitnehmer verhandelt man sinnvollerweise nicht mit dem Arbeitgeber über Abfindungen, sondern beauftragt einen Fachmann damit. Wie im Thread schon mehrfach erwähnt, bietet die Firma nach 18 Jahren Betriebszugehörigkeit nicht mehr als das, was sie bei einer normalen Kündigung bezahlen müßte (für die sie ja einen sehr guten Grund bräuchte, den sie höchstwahrscheinlich nicht hat). Ich würde mir meine diesbezügliche Unterschrift deutlich vergolden lassen.
Für solche Fälle beispielsweise braucht man seinen Notgroschen.
Jetzt bin ich aber kein Großverdiener, sondern liege jährlich bei knapp unter 60.000 Euro. Da wird sich schwerlich eine 5stellige Summe herausschlagen lassen.
Bei mir in der Firma (Großkonzern) wird auch mal wieder ein Abfindungsprogramm angeboten. 58+ (Vorruhestandsregelung mit Abfindung die dann in Gehaltszahlungen zur Überbrückung von z.B. 2+ Jahre fließt) und 58- (eine reine Abfindung und verlassen des Unternehmens). Die Konditionen sind realtiv attraktiv. In meinem Fall wären das ca 240.000 Euro (brutto) bei 20 Jahre Betriebszugehörigkeit. Wer sich dafür interessiert, wird von einer Beratungsfirma unterstützt, die passenden Modalitäten auszurechnen.
Vielleicht hat der TE auch in seiner Firma ein solches Beratungsangebot, so dass er nicht privat sich Hilfe suchen muss?
Nein. Und von solchen Angeboten kann ich nur träumen.
Genauso war's bei unserer Firma auch. Die Übriggebliebenen röcheln jetzt ob der vielen Arbeit .... aber finanzielle Probleme, also mussten (teurere) MA gehen und es wurde ne angebliche Sozialauswahl vorgeschoben, die man hätte anfechten können.
Am besten entweder mit Anwalt oder eigenes Verhandlungsgeschick, damit man mit nem fetten Bonus lächelnd aus der Sache rauskommt. Ich hab da mal wieder was fürs Leben gelernt, bin immer viel zu harmoniebedürftig und gehe dann finanziell leer aus. Hatte das schon öfter im Leben.
Aber da ist auch jeder anders gebürstet....
So ähnlich ist das bei mir auch.
Auf jedenfall versuchen, das maximale rauszuholen. Du hast nichts zu verlieren.
Nicht das erstbeste Angebot annehmen. Du kannst das relativ gelassen aussitzen, die Zeit arbeitet für dich.
Nichts annehmen, was dich im Vergleich zu normaler Arbeit bis Renteneintritt schlechter stellen würde.
Aber dann spart der AG ja nichts. Gerade darum geht es ja.
Es geht hier nicht um den Vorteil des AG, sondern darum für Dich das optimale herauszuholen!
Achtung Ironie: Wenn Du Deinem AG etwas gutes tun willst, kündige einfach.
Ich würde einfach erstmal mal mit Eurem Betriebsrat sprechen. Der sollte ja wissen, was gerade vorgeht und wie ein Angebot konkret aussehen könnte.
Wichtig ist ja, dass Du jetzt auf jedem Fall schon mal weißt, dass wichtige Punkte zu beachten sind (z.B. Rentenzeiten, usw.).
Werden während Arbeitslosigkeit keine Rentenbeiträge bezahlt? Wenn ich deine Rechnung aufstelle, wäre das zu viel Verlust für mich.
Es werden Beiträge gezahlt. Man wird so gestellt, als wenn man 80% des Bemessungsentgeltes (sprich des Vorverdienstes) als rentenversicherungspflichtiges Einkommen hat.
Aber dann spart der AG ja nichts. Gerade darum geht es ja.
Der AG will dich los werden, du willst aber relativ sicher in die Rente kommen. Jetzt hilft dir dabei aber eine Abfindung nur bedingt weiter. Die Arbeitslosigkeit direkt vor der Rente könnte deinen Anspruch auf die Erfüllung der 45 Beitragsjahre durchkreuzen. Heißt du solltest alles versuchen eine Lösung mit Lohn-Fortzahlung zu erreichen. Wenn das nicht gelingt musst du dir um einem anderen Job Gedanken machen. Als bei uns das vor einigen Jahren der Fall war, haben wir einen Sozialplan erstellt und die Kannlösung durchgesetzt. Bis zum Ende der Kündigungsfrist 100%, danach 80%. Damit waren in etwa die Summen der Abfindungen ausgeglichen. Die meisten Kollegen haben die Fortzahlungen gewählt. Ich würde mir an deiner Stelle auf jeden Fall rechtliche Hilfe suchen.
Auf jedenfall versuchen, das maximale rauszuholen. Du hast nichts zu verlieren.
Nicht das erstbeste Angebot annehmen. Du kannst das relativ gelassen aussitzen, die Zeit arbeitet für dich.
Nichts annehmen, was dich im Vergleich zu normaler Arbeit bis Renteneintritt schlechter stellen würde.
Danke. Aber was, wenn stattdessen einfach betriebsbedingt gekündigt wird? Dann habe ich nichts gewonnen.
Ich würde mir an deiner Stelle auf jeden Fall rechtliche Hilfe suchen.
Kann das auch ein Renzen- und Sozialberater sein? Oder muss es unbedingt ein Anwalt (Arbeitsrecht) sein?
Danke. Aber was, wenn stattdessen einfach betriebsbedingt gekündigt wird? Dann habe ich nichts gewonnen.
Ganz billig ist eine betriebsbedingte Kündigung in Deinem Alter und bei der Betriebszugehörigkeit aber nicht für den AG!
Das weiß der AG aber auch.
Mach Dich nicht verrückt. Noch ist nix passiert und Du bist in einer recht guten Position. Wenn es wirklich eine betriebsbedingte Kündigung gibt, kannst Du auf jedem Fall vor das Arbeitsgericht ziehen und auf Wiedereinstellung klagen. Dann dürfte es zu einer netten Abfindung kommen.
Kann das auch ein Renzen- und Sozialberater sein? Oder muss es unbedingt ein Anwalt (Arbeitsrecht) sein?
Sollte schon jemand sein der sich auf Arbeitsrecht spezialisiert hat, eine erste Beratung kostet nicht die Welt, Kosten für eine eventuelle gerichtliche Entscheidung gehen meistens zu lasten des AG. Bei Arbeitsrecht gibt es meines Wissens feste Sätze. Wie du den Fall schilderst stehen die Chancen für dich sehr gut. Der Arbeitgeber hat sicherlich auch ein Interesse an einer Einigung, gerichtliche Entscheidung fallen in der Regel zu Gunsten des Arbeitnehmers aus.