Einlagensicherung >100k

  • Finanztipp empfiehlt: "Zur Sicherheit empfehlen wir Dir aber, Dich nur auf die gesetzlich vorgesehene Deckungssumme von 100.000 Euro pro Person und Bank zu verlassen, und größere Summen auf mehrere Banken zu verteilen"

    Ist es wirklich so, dass z.B. bei einer größeren Systemkrise mein Geld >100k zu 100% abgesichert ist? Wäre es nicht sicherer alles was >100k z.B. in Staatsanleihen ETFs mit niedriger Laufzeit zu investieren?

  • Ist es wirklich so, dass z.B. bei einer größeren Systemkrise mein Geld >100k zu 100% abgesichert ist? Wäre es nicht sicherer alles was >100k z.B. in Staatsanleihen ETFs mit niedriger Laufzeit zu investieren?

    Die 100 k€ bekommst du meiner Einschätzung nach nur erstattet, wenn eine einzelne oder einzelne Banken ausfallen. Hatten wir schon mit der Sberbank, Greensill und anderen.

    Wenn die großen Banken ausfallen oder viele/alle gleichzeitig, wird das Geld nicht reichen, um jedem Sparer seine Einlagen zu ersetzen.


    Ob in so einer Situation dann ausgerechnet Staatsanleihen ein Ausweg sind, bezweifle ich. Die sind nur dahingehend sicher, dass die Staaten das Geld bei Fälligkeit zurückzahlen (können).

  • Bei einer größeren Systemkrise ist, so denke ich auch, nichts sicher ;). Wer weiß, ob es bei einer solchen Krise im Anschluss noch den Euro gibt oder ob deine 200k dann gerade mal dafür reichen, 1 Laib Brot und 5 Eier zu kaufen. Wie der Vorposter schon schreibt: In normalen Zeiten und einzelnen Bankenpleiten sind dir die 100k sicher.

  • Bei meiner Recherche zum Thema Einlagensicherung >100K bin ich auf folgende interessante Seite gestoßen:

    Das unterschätzte Risiko von Bankguthaben – Gerd Kommer
    In diesem Beitrag befassen wir uns mit dem unterschätzten Risiko von Bankguthaben.
    gerd-kommer.de


    Wenn ich den Artikel richtig interpretiere, wird davon abgeraten bei >100K auf Tagesgeld und Co zu setzen sondern auf Staats- oder Unternehmensanleihen.


    Wie ist die Meinung hier im Forum?

  • 100K auf Bank A

    100K auf Bank B

    ...

    100K auf Bank xy

    sind dann also kein Problem?

    Wenn die Banken A, B, xy usw. unabhängig voneinander sind, zählen jeweils 100 k€.

    Z.B. für Commerzbank und Comdirect gelten 100 k€ insgesamt.

    Ob das ein Problem ist oder nicht, wird dir niemand, der seriös ist, garantieren können.

  • Z.B. für Commerzbank und Comdirect gelten 100 k€ insgesamt.

    Onvista zählt auch zur Commerzbank.


    Ebenso sind Deutsche Bank, Deutsche Privatkundenbank, Postbank und Norrisbank nur eine Bank.


    Man muss immer zwischen Marken und Banken unterscheiden... ggf. auch auf ausgesprochene Konzernhaftungsverbünde

  • Gibt es für die Zugehörigkeiten eigentlich eine Übersicht? Nicht das man aus Unwissenheit ins Fettnäpfchen tritt.

    Du bekommst von deiner Bank einmal pro Jahr eine Info zur Einlagensicherung. Da steht das alles drin. Und du bekommst das auch, wenn du ein Konto neu eröffnest.


    Gegen Unwissenheit hilft also das Lesen der bereitgestellten Unterlagen. Und normalerweise verpflichtest du dich mit der Zustimmung zur Nutzung der Online-Postbox sogar explizit dazu, die Unterlagen zur Kenntnis zu nehmen.


  • Es wird grundsätzlich davon abgeraten Geld auf dem Konto legen zu lassen, um dann zu sehen, wie es die Inflation auffrisst. Also die Optimal Summe beträgt 0 Euro. Das steht sogar in dem Artikel, den du verlinkt hast.

  • In dem Artikel von Herr Kommer steht aber auch:

    "Privatanleger täten gut daran, sich bei ihren Investments in „risikofreie“ Anlagen an institutionellen Großinvestoren, also den Profis, zu orientieren. Diese lassen größere Barbestände nie länger auf Bankkonten stehen, sondern investieren sie in ... Geldmarktanlagen ..."

  • Du bekommst von deiner Bank einmal pro Jahr eine Info zur Einlagensicherung. Da steht das alles drin. Und du bekommst das auch, wenn du ein Konto neu eröffnest.


    Gegen Unwissenheit hilft also das Lesen der bereitgestellten Unterlagen. Und normalerweise verpflichtest du dich mit der Zustimmung zur Nutzung der Online-Postbox sogar explizit dazu, die Unterlagen zur Kenntnis zu nehmen.

    Ich meinte eigentlich eine Liste, welche "Banken" als "eine" gelten.

    Comdirect und Commerzbank etc.

  • [Zitat aus der von Dir oben verlinkten Quelle]

    Ökonomisch betrachtet ist ein Bankguthaben ein unbesicherter Kredit vom Einleger (z. B. einem Privathaushalt) an ein Finanzinstitut. Die Betonung liegt auf unbesichert. Zudem reicht der Einleger diesen unbesicherten Kredit (das Bankguthaben) an ein hoch verschuldetes Unternehmen aus: die Bank. Der typische Fremdkapitalanteil am Gesamtkapital einer Bank beträgt 92%. Das ist mehr als in allen anderen Branchen. Kein Industrie-, Handels- oder Dienstleistungsunternehmen kann dauerhaft mit einer so hohen Verschuldungsquote (neudeutsch Leverage) überleben.

    [/Zitat]


    Die Einlagensicherung gilt den allermeisten Mitlesern hier im Forum als ultrasicher. Ansonsten vielfach: "Festgeld, Festgeld über alles." Festgelder werden allgemein als "Sicherheitsbausteine" bezeichnet. Der deutsche Durchschnittssparer kann sich eher vorstellen, daß die gesamte Weltwirtschaft von jetzt auf gleich pleite ist, als daß ein Festgeld notleidend wird.


    Allenfalls vereinzelte Spötter wagen anzumerken, daß die Einlagenversicherung vermutlich das Papier nicht wert ist, auf dem sie ausgedruckt ist, wenn es bei einer größeren Bank richtig kracht.

  • Das sehe ich nicht so, wenn die 100k nicht überschritten werden, müsste schon einiges passieren, dass da die Einlagensicherung ausfällt. Wenn so ein Fall eintreten sollte, weiß der Fuchs was mit den Anleihen passiert.