Erbe anlegen mit Auszahlung

  • Hallo zusammen,


    ich bin 35, Frau und 1 Kind (6 Monate, zweites soll, so Gott will, folgen in den nächsten 2/3 Jahren).


    Wir haben einen Teil meines Erbes (350.000) als Schenkung erhalten. Sollten meine Eltern irgendwann nicht mehr sein, werde ich eine ETW in guter Lage einer Großstadt erben, die für etwas über 1.000.000.€ gekauft wurde und je nach dem wieviel dann noch übrig ist ca. weitere 800.000€. Einen Teil erneut als Schenkung in 10 Jahren.


    Nun stehen wir vor der Frage was tun mit dem Geld. Der Traum vom Wohneigentum war schnell ausgeträumt. Wir sind beide keine Handwerker und die Immobilienpreise hier sind wahnsinnig hoch.


    Ich habe jetzt einen Teil des Geldes (50.000 bei mir und 50.000 bei meiner Frau) als Tagesgeld bei TR geparkt.


    Natürlich ist eine Möglichkeit einen Teil des Geldes in einen World ETF zu stecken und liegen zu lassen. Ich hätte aber schon gerne jetzt etwas von dem Geld und werde auch in 32 (+x Jahre, je nach Politik), wenn ich in Rente gehe, nicht darauf angewiesen sein (siehe oben). Einfach nur ausgeben und "verballern" möchte ich dieses Geld natürlich nicht. Also suche ich nach einer Möglichkeit, das Geld anzulegen und dabei eine jährliche (o.ä.) Rendite zu erhalten. Natürlich könnte ich mit Tagesgeldhopping oder Festgeld weiter arbeiten, aber welche Möglichkeiten bietet mir der ETF/Aktienmarkt diesbezüglich?

  • Nun stehen wir vor der Frage was tun mit dem Geld. Der Traum vom Wohneigentum war schnell ausgeträumt. Wir sind beide keine Handwerker und die Immobilienpreise hier sind wahnsinnig hoch.

    Eigentlich müsste mit 350.000 eine ETW oder ein Haus (mit Finanzierung) doch drin sein, selbst in bzw. um Großstädten. Das Eigenkapital ist ja nicht so schlecht und vielleicht können die Eltern hier sogar noch weiter aushelfen? Nur so als Gedanken. Dass es natürlich trotzdem schwierig sein kann überhaupt eine passende Immobilie zu finden in solch einem Umfeld, ist klar. Aber vielleicht solltet ihr den Traum, so er einer ist, noch nicht komplett begraben?


    Natürlich ist eine Möglichkeit einen Teil des Geldes in einen World ETF zu stecken und liegen zu lassen. Ich hätte aber schon gerne jetzt etwas von dem Geld und werde auch in 32 (+x Jahre, je nach Politik), wenn ich in Rente gehe, nicht darauf angewiesen sein (siehe oben). Einfach nur ausgeben und "verballern" möchte ich dieses Geld natürlich nicht. Also suche ich nach einer Möglichkeit, das Geld anzulegen und dabei eine jährliche (o.ä.) Rendite zu erhalten. Natürlich könnte ich mit Tagesgeldhopping oder Festgeld weiter arbeiten, aber welche Möglichkeiten bietet mir der ETF/Aktienmarkt diesbezüglich?

    Vom Eigenheim abgesehen wirst du hier letztlich im Wesentlichen den Tipp bekommen einen weltweit gestreuten Aktien-ETF auf den MSCI World, ACWI (IMI) oder FTSE All World zu nehmen. Alternativ mit eigener Gewichtung (beispielsweise World plus Emerging Markets und vielleicht Europa auch noch extra gewichten). Wie genau du das machst ist nicht relevant, nur eines ist wichtig: ein langer Anlagehorizont. Den hast du aus meiner Sicht mit 35 Jahren. Wenn du die Kinder mit einbeziehst, was sinnvoll ist, dann erst recht. Die Tipps sind übrigens unabhängig von der anzulegenden Summe. Also egal ob du 35.000 oder 350.000 hast oder auch gar keinen Kapitalstock am Anfang. Viele Menschen machen sich zu viele Gedanken darüber, dass es ja etwas völlig anderes sei wenn man besonders viel Geld (meist sechsstellige Beträge) anlegen soll als wenn es überschaubarere Beträge sind. Ist es nicht. Wichtig ist das Ziel, das ihr verfolgt.


    Ich würde es vermutlich grob so machen (wenn keine Immobilie): ein Aktien-ETF für dich/euch und jeweils einer für die Kinder (Kinderdepot). Und dann ein Sicherheitsbaustein in der Höhe, mit der dann Schwankungen am Aktienmarkt so weit ausgeglichen werden wie du sie ertragen kannst. Vorher den Betrag abzwacken, für den ich mir (oder der Familie) etwas gönnen will, wenn da konkret etwas ansteht in den nächsten paar Jahren - das ist ja völlig legitim. Das Geld zusätzlich oder auch als Sicherheitsbaustein auf Tagesgeld oder in einen Geldmarkt-ETF stecken. Wenn dann irgendwann mehr Geld gebraucht wird (möglichst erst nach 15 Jahren plus - das sollte der minimale Anlagezeitraum für Aktien-ETFs sein), dann verkauft man eben Anteile in der Höhe in der man das Geld benötigt. Ist ohne die Einkommensverhältnisse zu kennen schwer zu sagen. Vielleicht könnt ihr ja vieles doch weiter aus dem Einkommen bestreiten bzw ansparen. Würde ich persönlich tun. Ich würde also gar nicht so viel an meinem jetzigen Leben ändern wollen erstmal. Aber wenn ihr schon so viele Sicherheiten habt wie den großen Betrag jetzt und ein noch deutlich größeres (Teil-) Erbe bzw. Schenkung in Zukunft, könnt ihr natürlich auch mehr konsumieren wenn ihr wollt. Ich persönlich würde nie auf ein Erbe setzen, da viel passieren kann in der Zeit. Aber das muss jeder selbst wissen.


    Hinzufügen möchte ich noch, dass Einige hier Dividendenstrategien empfehlen werden. Aus meiner Sicht und aus Sicht der meisten „Rationalisten“ sind Dividenden ein primär psychologisches Ding. Ob du jedes Jahr X Euro Dividende bei einem ausschüttenden ETF bekommst oder jedes Jahr in gleicher Höhe X die Anteile eines thesaurierenden ETFs verkaufst, kommt rein mathematisch auf fast das gleiche raus. „Fast“, weil du bei Dividenden selbst dafür sorgen müsstest, dass du sie wieder anlegst. Wenn du nicht wieder anlegst, obwohl du das Geld nicht wirklich brauchst, hast du einen Nachteil. Du zahlst außerdem zu einem früheren Zeitpunkt Steuern, hast also einen Steuerstundungsnachteil. Wenn dir das klar ist und es dir psychologisch aber hilft, dann kannst du natürlich auf Dividenden gehen. Ich würde es eher nicht empfehlen, aber da ist jeder anders.


    Viel Erfolg bei deinen eigenen Entscheidungen!

  • Hallo.


    Damit zukünftige Erbschaften oder Schenkungen einzuplanen tue ich mir schwer, wenn ich das aber in diesem Fall mache, dann sieht das doch recht sorgenfrei aus.


    Der Tagesgeldpuffer an sich ist nie verkehrt, über die Höhe könnte man diskutieren wollen.


    Gegen ein Depot mit einem weltweiten ETF spricht deutlich weniger als dafür.


    Ein ETF-Starter-Depot für Kind(er) wäre wohl auch noch eine Überlegung wert. (Ob auf eigenem Namen oder auf den des Kindes ist natürlich die große Streitfrage.)

  • wirst du hier letztlich im Wesentlichen den Tipp bekommen einen weltweit gestreuten Aktien-ETF auf den MSCI World, ACWI (IMI) oder FTSE All World zu nehmen.

    Mein Tipp: Nimm einen weltweit gestreuten Aktien-ETF ^^

    Einen für euch als Einmalanlage bzw. über einen Einstieg in Tranchen. Und einen als Sparplan fürs Kind, bspw. in der Höhe des Kindergeldes.

    Die Idee, einen Teil zu "verballern" finde ich übrigens in dieser komfortablen Situation gut und richtig. Geld hat im Laufe des Lebens einen abnehmenden Grenznutzen. Ich muss jedenfalls immer etwas schmunzeln wenn ich 80-Jährige aus einem 911er Porsche kriechen sehe ;) Schau dazu vielleicht auch mal in den Blog der Neunundvierzig Honorarberatung


    Die Frage ist nur, wieviel könnt und wollt ihr jetzt bereits konsumieren und wieviel fürs Alter oder für das/die Kind/er im Aktien-ETF zurücklegen. Das geht aber weit über die Frage nach Geldanlage und Rendite hinaus und hängt auch von euren sonstigen Einkünften und der Gesamtsituation ab.

    Hinzufügen möchte ich noch, dass Einige hier Dividendenstrategien empfehlen werden. Aus meiner Sicht und aus Sicht der meisten „Rationalisten“ sind Dividenden ein primär psychologisches Ding.

    Ich empfehle keine Dividendenstrategie und pflichte Impidimpi vollumfänglich bei. Aber bevor ich mir einen Shitstorm der Dividendenfans einhandle, erspare ich uns allen weitere Ausführungen dazu :S

  • Für meinen Teil sehe ich euch in einer sehr entspannten Lage, zumindest was das Finanzielle betrifft. Ich würde jetzt erst einmal nur das einplanen was ihr jetzt habt. Was irgendwann mal geerbt wird hängt von vielen Faktoren ab und die Höhe der Erbschaft kann dadurch deutlich variieren. Für das momentane Vermögen ist allerdings entscheidend wann es gebraucht wird, dadurch kommt man nicht an einer Planung vorbei. Was in 15 Jahren oder später eingesetzt werden soll, weltweiter ETF. Für die kurzfristigeren Projekte sollte man die sichereren Lösungen nutzen, Tagesgeld oder Geldmarkt ETF, zu allen hat FT genaue Informationen auf seinen Seiten. Für die Kinder macht natürlich ein eigenes Depot Sinn, über die Höhe der Einzahlungen (Sparplan) müsstet ihr euch einig werden, vielleicht legen die Großeltern auch noch was dazu. Ansonsten sollte man es sich auch einfach mal gut gehen lassen und sich etwas gönnen.

  • Vielleicht noch eine weitere Anmerkung, vielleicht das wichtigste, gerade weil ihr in einer komfortablen Situation seid: nehmt euch Zeit und lest euch in das Thema ein. Finanztip, Finanzfluss, Gerd Kommer, und so weiter. Ob nun lesen, Videos schauen oder Podcasts hören oder eine Kombination daraus. Ihr müsst nichts überstürzen. Das gilt eigentlich immer, aber in solch einer Situation erst recht. Es ist nicht schwierig, es ist keine Raketenwissenschaft Geld gut anzulegen bzw zu planen - aber sich erstmal in Ruhe zu informieren kann eben den Unterschied ausmachen zwischen Schnellschuss und guter Strategie. Und damit meine ich jetzt nicht Jahre lang zu zögern, sondern ein paar Wochen oder auch Monate, die ihr aktiv verbringt mit Informationen sammeln und planen.


    Wenn ihr für die Überbrückung etwas sucht, das erstmal so liquide und sicher wie möglich ist: Tagesgeld bzw eben ein normales Einlagenkonto wie bei Trade Republic - und alles über der Einlagensicherung und/oder über einer Grenze bis zu der es Zinsen gibt (also 50.000 bei TR) kann in einen Geldmarkt-ETF. Das ist sowas wie Tagesgeld nur ohne Begrenzung der Einlagensicherung, dafür vollumfänglich Sondervermögen. Wichtig auch hier: vorher einlesen. Bei Finanztip gibt’s dazu mehrere Artikel zum Beispiel. Da kann man Geld parken und aktuell eben auch die knapp 4% Rendite/Zinsen sicher bekommen, unabhängig von der Höhe der Einlage.

  • Da kann man Geld parken

    yep, ich stimme zu. Du musst nur aufpassen dass die Karre nicht auf dem Parkplatz verrostet ;) Irgendwann musst du auch mal losfahren, sprich das Geld anlegen.


    Dazu hier ein Tipp aus einem älteren Thread zur Anlage größerer Einmalbeträge

    Also der vollständig rational handelnde "Homo Oeconomicus" investiert alles sofort. Denn langfristig steigen die Märkte. Somit ist es immer besser sofort zu investieren, als zu warten. Das ist zumindest die Theorie.


    ICH bin jedoch nicht so rational um das mit signifikant hohen Einmalinvestments (Erbschaft, Hausverkauf o.ä.) hinzubekommen, sondern höchst emotional. Und DU offensichtlich auch, sonst hättest du nicht panikartig verkauft ;)


    Ich empfehle daher einen Wiedereinstieg in mehreren, wenigen Tranchen. Bspw. 50 % sofort. Wenn die Kurse um 10% fallen weitere 30% und wenn sie nochmal um 10% fallen die restlichen 20%. So mache ich das wenn ich größere Summen anlegen darf, was ja leider selten vorkommt. Damit komme ich emotional gut klar. Wenn die Kurse steigen freue ich mich über den Gewinn von Tranche 1. Und wenn Sie fallen freue ich mich über den günstigeren Einstieg von Tranche 2 und 3. Ist zwar ökonomisch und rational eigentlich nicht sinnvoll, aber ich schlafe irgendwie besser dabei. Denn ich hab immer was zum freuen ^^

  • Wir haben einen Teil meines Erbes (350.000) als Schenkung erhalten.

    Herzlichen Glückwunsch.

    Sollten meine Eltern irgendwann nicht mehr sein, werde ich eine ETW in guter Lage einer Großstadt erben, die für etwas über 1.000.000.€ gekauft wurde und je nach dem wieviel dann noch übrig ist ca. weitere 800.000€. Einen Teil erneut als Schenkung in 10 Jahren.

    Für meinen Teil (und das empfehle ich auch anderen) beziehe ich weder Todesfälle bzw. eventuelle Erbschaften in der (hoffentlich noch) fernen Zukunft noch eventuelle Schenkungen in einem Jahrzehnt etc. pp. in konkrete Finanzplanungen ein. Nichtsdestotrotz kann oder darf man dies "im fernen Hinterkopf" behalten - aber eben ohne damit konkret zu planen und/oder zu rechnen.


    Dazu gibt es im Leben schlicht zu viele Imponderabilien (ein Beispiel aus sehr vielen und erst in letzter Zeit einige Male erlebt: Da beide Elternteile pflegebedürftig wurden und über längere Zeit auch blieben ist das jeweilige Erbe fast wie "Schnee in der Sonne" abgeschmolzen) ...

    Nun stehen wir vor der Frage was tun mit dem Geld.

    Eine eher angenehme Frage und "Problematik" ...


    und werde auch in 32 (+x Jahre, je nach Politik), wenn ich in Rente gehe, nicht darauf angewiesen sein

    Bei allem gebotenen Respekt und nach meiner Lebenserfahrung: Wie die Umstände und Rahmenbedingungen samt politischer und persönlicher Verhältnisse in 32 Jahren sind und auf was man dann ggf. "angewiesen" oder auch "nicht angewiesen" ist - kann heute seriös und valide wohl kein Mensch vorhersehen. Siehe auch schon oben zum Thema "Erbschaften und Pflegefälle".


    Versuchen finanziell vernünftig und langfristig zu planen kann und sollte man trotzdem. Dazu gehört aber - gerade bei noch nicht abgeschlossener Familienplanung - auch eine gewisse finanzielle Flexibilität im Sinne auch von finanziellem Spielraum (ein sehr hoher Immobilienkredit muß nicht kann aber das Gegenteil davon sein ...).


    Auch das wichtige Thema "Humankapital" und weiterer "beruflicher Werdegang" sollte da mit bedacht werden (um nur ein Beispiel zu nennen: In dem - aus meiner Sicht - jugendlichen Alter von nur 35 Jahren würde ich mich dem Thema "Traum vom Wohneigentum" nur dann nähern, wenn ich mit hoher Wahrscheinlichkeit wüßte, daß ich (samt meiner Familie) wirklich lange an diesem Standort bleiben werde) ...

    Der Traum vom Wohneigentum war schnell ausgeträumt. Wir sind beide keine Handwerker und die Immobilienpreise hier sind wahnsinnig hoch.

    Man kann auch versuchen a) eine nette und seinen Wünschen entsprechende Immobilie zu mieten statt zu kaufen ... oder b) seinen "Traum vom Wohneigentum" an seine finanziellen Möglichkeiten realistisch anzupassen ...


    Aus dem greenhessin könnte man vielleicht schließen, daß Du aus dem Bundesland Hessen schreibst ... ?


    Während es da auch sehr günstige Regionen gibt unter dem Aspekt "Immobilienpreise" (tendenziell in Nordhessen beispielsweise) gibt es auch (sehr) teure Regionen wie das Rhein-Main-Gebiet. Das hier klingt ein bißchen danach:

    und die Immobilienpreise hier sind wahnsinnig hoch.

    Aber selbst da besteht die Chance (bei intensiver Suche) auch was Nettes zur Miete zu finden. Und damit - auch finanziell gesehen - flexibel zu bleiben




    Ganz generell: Da sich weder zu wesentlichen objektiven Aspekten (wie Versicherungen, Art der Arbeit (Angestellter, Öffentlicher Dienst, Beamter, Selbständiger, Freiberufler), Sicherheit des Einkommens, Höhe des Einkommens, Verhältnis Ausgaben zu Einnahmen, aktueller Sparquote usw.) noch zur subjektiven Seite (Risikoeinstellung bzw. Risikotoleranz, von risikobereit bis zu risikoavers) Hinweise finden (muß ja auch nicht sein - darüber würde ich mir aber auf jeden Fall mal "intern" Gedanken machen ... !) wäre jede konkrete Anlage-Empfehlung das typische "Stochern im Nebel".


    Eine Variante ("Schuß ins Blaue") könnte sein (wenn denn die Rahmenbedingungen stimmen sprich existenzielle Versicherungen vorhanden, ebenso gutes Einkommen, Sicherheit desselben gegeben, Altersvorsorge aufs Gleis gesetzt (hier würde ich persönlich immer so planen, daß Erbschaft, Schenkung usw. eine nette Sache aber dafür nicht Voraussetzung sind) - sich schon jetzt etwas zu gönnen (ohne dabei seine Altersvorsorge zu vernachlässigen).


    Strukturelles da grundlegendes Problem in dem Fall: Das Thema Immobilie "Ja oder Nein" ist eine Art "Game-Changer" die Anlage betreffend. Soll das in absehbarer Zeit ggf. doch realisiert werden müßte man anders anlegen (risikoarm und relativ schnell verfügbar sprich kurzer Anlagehorizont) als wenn man das abhakt und dann anders anlegen kann (risikoreich aber auch renditeträchtiger mit aber dann zwingend langem Anlagehorizont (ab 15 Jahre aufwärts)).


    Bei (sehr) gutem Einkommen und entsprechend hoher Sparquote wäre ggf. auch eine Mischung aus beiden Vorgehensweisen möglich selbst wenn die eigene Immobilie weiter ein Ziel bleibt (dazu ist aber zu wenig an Daten bekannt).



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.



    Dir/Euch gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !


  • 1. Wohlstandslevel erst einmal realisieren. Du wirst eine WTW erben, die wesentlich mehr als die Million wert sein dürfte. Mit den anderen Vermögenswerten gehört ihr zu den Top 3-5% unserer Gesellschaft.

    2. Was habt ihr aktuell für einkommen und Ersparnisse? Was macht ihr bisher für die Altersvorsorge. Das sind alles Dinge, sie man wissen muss, bevor man Ratschläge erteilen kann.

    3. Mit den Eltern sprechen. Das dümmste, das man machen kann, ist das die Eltern jetzt 800k auf dem Konto liegen haben. Man kann locker eine Immobilienfinanzierung so auslegen, dass man diese diese Zahlung mit einbezieht.

  • WTW

    Damit ist vermutlich ETW gemeint ... ?

    Du wirst eine WTW erben, die wesentlich mehr als die Million wert sein dürfte.

    Wann und ob man diese ETW erbt und was diese dann zu diesem Zeitpunkt wert ist - steht m. W. in den Sternen ... ?

    Das dümmste, das man machen kann, ist das die Eltern jetzt 800k auf dem Konto liegen haben.

    Die besagten 800.000 € gehören m. W. den Eltern ... ?


    Woraus ist übrigens zu entnehmen, daß dieses Geld "auf dem Konto" liegt ... ?


    Ob es das Dümmste ist, was man machen kann diese Mittel "auf dem Konto liegen zu haben" (wenn diese denn da "liegen" ...; siehe oben) ist aber doch eine Frage der Eltern bzw. deren persönlicher Situation und deren Präferenzen ... ?



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.



    Dir weiter viel Glück mit Deinen Finanzen !

  • Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.


    Mein Erfahrung ist, dass die größte Vermögensvernichtung in Familien stattfinden, weil man nicht darüber spricht.

    Wenn es klar ist, dass die Eltern das Geld irgendwann mal an die Kinder weitergeben, dann kann man dies auch richtig planen. Hier wird offenkundig nach der Devise "Schenkungssteuer vermeiden" vorgegangen.

  • Ein guter Tip ist immer der Loomann:
    Das stabile Depot für halbe Millionäre ...

    Ob der Herr Volker Looman wirklich immer ein "guter Tip" ist wage ich zu bezweifeln. Angefangen von seiner andauernden sprachlichen Ungenauigkeit, wenn er von "Bargeld" auf dem "Konto" schwadroniert (obwohl es sich de facto und de jure bei Bargeld und Giralgeld also Buchgeld um völlig unterschiedliche Geldarten handelt) bis hin zu den Ungenauigkeiten bei manchen Rechenbeispielen (siehe schon aus aus einem anderen Strang "Haus kaufen oder Geld anlegen", Nr. 43):

    Da haben sich sog. Experten und/oder selbsternannte Experten (das Beispiel Volker Loomann) hatte ich hier nach meiner Erinnerung irgendwo mal erwähnt), schon ganz nett verrechnet; mit einer Entnahmerate von um die beispielsweise 6,5% ohne jede Berücksichtigung von "SoRR" landet man nämlich bei einem 25jährigen Entnahme-Zeitraum bei einem Pleiterisiko jenseits von 35%. Bißchen arg "sportlich", finde ich.

    Ansonsten finde ich ihn nichtsdestotrotz ganz ordentlich bis (teilweise) recht gut.

    Dieser seiner Aussage beispielsweise würde ich mich vollumfänglich anschließen:

    "Bitte meiden Sie auch in Zukunft den Verwalter von vorne, den Vermittler von hinten und den Banker von allen Seiten, weil diese Herrschaften ihr Geld in der Regel nicht wert sind."

    Mit der folgenden in der Praxis bekannten Einschränkung: Es gibt (relativ bzw. erstaunlich viele) Menschen, die sich a) in keiner Weise selbst um ihre Finanzen kümmern können und/oder wollen und b) auch solche, die sich wohl fühlen, wenn ein (vermeintlich kompetenter bzw. kompetenterer als sie selbst) fremder Dritter, die Verantwortung für ihr Geld (gegen Gebühren natürlich) übernimmt und ihnen (beispielsweise bei den auch dann unvermeidlichen Kursabstürzen) das "Händchen hält", "gut zuredet" und zum "Aussitzen überredet" ...


    Das ist bei Realitätsbezug schlicht eine Tatsache. Sonst gäbe es keine Banken und keine aktiv gemanagten Fonds und auch keine bankenunabhängigen Vermögensverwaltungen ...



    Nur meine persönliche Sicht basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Hallo Impidimpi und Saarlaender

    Wumms! Das war deutlich! Und vermutlich auch auf mich abgezielt.

    Ich bin nun mal bekanntlich ein Fan von Dividenenaktien.

    Das schreibe ich hier auch bei jeder Gelegenheit.

    Genauso oft schreibe ich aber auch fast schon penetrant,

    dass diese Strategie eben in MEINEM Fall für MICH ideal ist.

    Ich würde diese aber niemals grundsätzlich jedem Anleger empfehlen.

    Und daher auch nicht automatisch der Fragestellerin greenhessin hier,


    Die Besondheit bei MIR in Vergleich an vielen ANDEREN Forumsfreunde hier ist nun mal,

    dass ich bekanntlich über 75 Jahre alt bin und dazu auch noch vermögend.

    Daher bin ich einer völlig anderen Lebensphase in der nun mal andere Dinge wichtiger sind.

    Ich lebe ausschließlich von Kapitalerträgen, früher waren das MIETEN von Immobilien, heute sind es ebeb due DIVIDENDEN meiner Aktien.


    Bei der Frau greenhessin hier ist es wohl so:

    (wenn ich das richtig verstanden habe)

    Es ist eine Familie die in geordneten finanziellen Verhältnissen in MIETE wohnt und jetzt einen Betrag vo 350.000 Euro steuerfrei als Schenkung von den Eltern bekommen hat.

    Die Frage war:

    Sollen wir jetzt die Mietwohnung aufgeben und uns eine eigene Immobilie kaufen?

    Antwort von mir:

    Das wäre mit 350.000 Euro als Eigenkapital machbar.

    Bei einem Kaufpreis je nach Lage von 500 - 700.000 Euro für eine ordentliche Eigentumswohnung oder eine Reihenhaus mit Garten beträgt die monatliche Abzahlung für den Restbetrag 1.000 bis 1.500 Euro.

    Das dürfte dann vermutlich ungefähr der jetzigen Miete entsprechen.

    Dann wäre folgende Siuation:

    Die Familie lebt ab sofort in einer eigenen Immobilien.

    Die monatilch Zahlung für Zins und Tilgung wäre 1.000 - 1.500 Euro

    Es fällt keine Miete mehr an.

    Nach rund 25 Jahren wären die Famllie bis an den Rest des Lebens schuldenfrei - mit einer bezahlten Immobilie und somit OHNE Wohnkosten.


    Wenn dann irgendwann nach dem Tod der Eltern ein zusätzliches Erbe zu erwarten ist, dann ist das erfreulich.

    Es hat schon jetzt den Vorteil, dass Menschen mit einem Erbanspruch sich während ihren aktiven Arbeitsjahren weniger intensiv Gedanken über zusätzliche Altervorsorge machen müssen als Menschen die keine Aussicht auf ein Erbe haben.


    Diese Idee mit der eigenen Immobilie würde ich als ersten Gedanken durchrechnen. Natürlich spielt dabei auch meine schwäbischen Veranlagung mit.

    Dazu gehört dass Immobilieneientum immer erste Priorität hat.


    Falls die Familie sich jedoch entscheide in MIETE zu bleiben und das Geld anzulegen,

    dann haben sie ja hier schon ausreichend viele Vorschläge bekommen.


    Schöne Grüße (noch) aus Stuttgart von McProfit

    bin ab morgen Pfingstsonntag dann auch mal wieder verreist

  • Mein Erfahrung ist, dass die größte Vermögensvernichtung in Familien stattfinden, weil man nicht darüber spricht.

    Meine Erfahrung ist, daß ein (typisch deutsches) Motto wie "Über Geld spricht man nicht" ganz generell - und damit nicht nur innerhalb von Familien - für das Wissen und die Kompetenz im Umgang mit Finanzen jedenfalls nicht dienlich und nicht förderlich ist.


    Meine Erfahrung darüber hinaus ist, daß die "größte Vermögensvernichtung in Familien" aus eher anderen Richtungen kommt wie Scheidungen, finanziellen Fehlentscheidungen, fehlenden aber existenziell wichtigen Versicherungen, längerer Pflegebedürftigkeit, Verschwendung, Süchten etc. pp.


    Nur am Rande aber in dem Kontext: Wer sein eigenes Geld ganz bewuß zu eigenen Lebzeiten selbst und genußvoll verschwenden will hat dazu meines Erachtens durchaus jedes Recht. Es sei denn, er muß sich um die die Versorgung Angehöriger kümmern, die dazu selbst nicht in der Lage sind.


    Um bei der Gelegenheit den legendären Fußball-Profi George Best (1946 - 2005) zu zitieren: "Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst" ...

    Wenn es klar ist, dass die Eltern das Geld irgendwann mal an die Kinder weitergeben, dann kann man dies auch richtig planen. Hier wird offenkundig nach der Devise "Schenkungssteuer vermeiden" vorgegangen.

    Was ja offensichtlich auch schon (gerade bzw. jüngst ?!) geschehen ist; siehe hier

    Von einer weiteren geplanten Schenkung habe ich nix gelesen ... ?

    Wir haben einen Teil meines Erbes (350.000) als Schenkung erhalten ...


    Nun stehen wir vor der Frage was tun mit dem Geld ...


    Ich habe jetzt einen Teil des Geldes (50.000 bei mir und 50.000 bei meiner Frau) als Tagesgeld bei TR geparkt ...

    In dem Kontext hier

    Man kann locker eine Immobilienfinanzierung so auslegen, dass man diese diese Zahlung mit einbezieht.

    könnte aber das (weitere Schenkung) u. a. schnell zum Thema werden ?


    Um nochmals meine Frage an Dich aus Nr. 11 zu wiederholen:

    Woraus ist übrigens zu entnehmen, daß dieses Geld "auf dem Konto" liegt ... ?

    Vielleicht wollen die Eltern a) dieses Geld noch nicht verschenken oder b) erst wenn dies steuertechnisch wieder günstig möglich ist oder c) dieses Geld ist noch anderweitig investiert.


    Einen Hinweis, daß dieses Geld nur "auf dem Konto liegt" habe ich nicht gelesen ? Oder überlesen ?



    Nur meine persönliche Meinung.

  • Wumms! Das war deutlich! Und vermutlich auch auf mich abgezielt.

    Ich bin nun mal bekanntlich ein Fan von Dividenenaktien.

    Das schreibe ich hier auch bei jeder Gelegenheit.

    Genauso oft schreibe ich aber auch fast schon penetrant,

    dass diese Strategie eben in MEINEM Fall für MICH ideal ist.

    Niemals, sowas würde ich nie wagen ^^ Nein, im Ernst. Du bist damit offensichtlich sehr erfolgreich und fühlst dich wohl damit. Das ist doch was zählt. Und ich wette, Millionen amerikanischer Rentner tun genau das Gleiche und es geht Ihnen ebenfalls gut dabei auf Floridas Golfplätzen.

    Ich bin mittlerweile der Meinung, Dividendenstrategien sind ein psychologisches Thema und bieten rational betrachtet keinen Vorteil, aber genau in der Psychologie kann ja wiederum auch ein Vorteil liegen. Wenn bspw. jemand über Dividenden überhaupt erst zur Aktie als Geldanlage kommt, ja ist doch prima. Oder er aufgrund der regelmässigen Erträge bzw. steigenden Dividenden motiviert dabei bleibt und nicht beim kleinsten Wackler der Börsen schreiend davonläuft. Das Gefühl, "die Kurse fallen zwar aber ich hab ja zusätzlich noch die Dividende" scheint beruhigend zu helfen. Auch der Komfort des "passiven Einkommens" kann ein Vorteil sein, gerade im Ruhestandsalter. Also, lass dich nicht beirren, aber das tust du vermutlich eh nicht. Was juckt es die deutsche Eiche wenn sich die Sau an ihr reibt ;)

  • Hallo Impidimpi und Saarlaender

    Wumms! Das war deutlich! Und vermutlich auch auf mich abgezielt.

    Ich bin nun mal bekanntlich ein Fan von Dividenenaktien.

    Keineswegs. Dafür bin ich hier nicht regelmäßig genug, dass ich mich an diesen "Streitigkeiten" beteiligen würde :)


    Ich sehe das wie Saarlaender . Ich persönlich halte es nicht für meine (!) Strategie und rein rechnerisch sind sich doch die meisten denke ich einig, dass man bei reinen Thesaurierern in der Theorie flexibler ist und wenn man in der Ansparphase ist, ist es komfortabler (in der Entnahmephase wären Dividenden ggf. komfortabler) und "steuerstundender". Und in dieser Hinsicht spreche ich davon, dass es rational gesehen wohl in den allermeisten Fällen der bessere Ansatz sein dürfte zu thesaurieren. Aber das ist eben nur so klar, solange man die Psyche außen vorlässt. Das kann man insbesondere bei Geld aber nicht! Das ist ein sehr psychologisches Thema. Man muss sich selbst wohlfühlen. Und wenn man sich wohler mit Dividenden fühlt, dann ist das doch völlig ok. Ich würde es dann sogar gar nicht "irrational" nennen, nur weil für mich das andere rein rational wäre. Es gibt ja nun viele Stufen dazwischen. Ich kann bei mir diese Dinge, denke ich, ganz gut ausblenden und brauche eben diese Motivation der Dividenden nicht. Wer sie braucht, für den ist es vielleicht völlig rational diese Strategie anzuwenden. Da ich kein Psychologe bin, kann ich nicht sagen ob der Begriff "rational/irrational" hier überhaupt der richtige ist.


    Ich denke es ist wichtig, dass man Menschen, die sich mit dem Thema (vermutlich neu) auseinandersetzen beide Standpunkte, die Vor- und Nachteile erklärt, ohne sich zu streiten, da es für beide Ansätze gute Gründe gibt. Aber ja, ich tendiere klar dazu, dass gerade Anfänger doch erstmal überlegen sollten, ob sie auf die "Dividenden-Motivation" nicht verzichten können.


    Bei dir McProfit ist die Situation bekanntlich ja wirklich eine andere. Gerade in früheren Zeiten, in denen man auch als passiver Anleger gerne in Einzelaktien investiert hat, da ETFs natürlich noch in weiterer Ferne lagen für die meisten, waren Dividenden ganz normal. Und wenn man sich einmal dran gewöhnt hat, ist es sowieso etwas anderes. Es hat für dich immer funktioniert, warum also nicht dabei bleiben und es auch anderen empfehlen. Ich war selbst seit Anfang der 0er Jahre passiv in Einzelaktien mit Dividenden investiert (anfangs wurde für mich investiert). Ich hab die Motivation rückblickend nicht benötigt um dabei zu bleiben. Aber das ist bei Jedem anders und könnte bei mir auch an den jungen Jahren gelegen haben, in denen ich noch nicht so drüber nachgedacht habe. Als ich mich mit dem Thema Anlage seit dem letzten Jahr dann wirklich intensiv wieder beschäftigt hab, habe ich für mich eben festgestellt, dass für mich die langweiligste und passivste Strategie die spannendste ist ^^


    Aber genug von dem Thema, es muss ja vielleicht nicht in jedem Thread darüber diskutiert werden was die Pros und Cons von Dividenden sind.

  • Ich bin 35, [habe] Frau und 1 Kind (6 Monate, [ein] zweites soll, so Gott will, folgen in den nächsten 2/3 Jahren.

    Freu Dich an Deinem Kind! Es ist nur ganz kurze Zeit so klein wie jetzt.

    Wir haben einen Teil meines Erbes (350.000) als Schenkung erhalten. Sollten meine Eltern irgendwann nicht mehr sein, werde ich eine ETW in guter Lage einer Großstadt erben, die für etwas über 1.000.000.€ gekauft wurde und je nach dem, wieviel dann noch übrig ist, ca. weitere 800.000€. Einen Teil erneut als Schenkung in 10 Jahren.

    Deine Eltern sind vermutlich um die 65 Jahre alt (Deine 35 Jahre + 30). Damit haben sie statistisch noch 20 Jahre vor sich. Wenn es gut geht, können es auch 30 sein (oder sogar noch mehr, wenn ich speziell das Alter Deiner Mutter unterschätzt habe.


    Wenn Deine Eltern jetzt schon mit leichter Hand einen Betrag nahe dem Freibetrag (400 T€ pro Elternteil von Eltern zu Kind) weitergeben, dürften sie wohlbetucht sein. Sie stehen vermutlich direkt vor der Rente (sprich: Ausfall des Einkommens, Leben von der staatlichen Rente und dem Vermögen) und könnten sich ausgerechnet haben, daß so viel Geld ohnehin übrig bleiben sollte.


    Es ist steuerlich möglich, daß Deine Eltern Dir in 10 Jahren nochmal soviel Geld schenken. Etliche Mittelreiche machen das so.


    Als vermutlich einziges Kind Deiner Eltern wirst Du sie vermutlich etwa zu der Zeit beerben, in der Du in den Ruhestand gehen wirst. Das ist noch lang hin, das spielt für Deine aktuellen finanziellen Erwägungen keine Rolle.


    Es wäre wohl keine schlechte Idee gewesen, wenn Deine Eltern Dir diesbezüglich Hilfestellung angeboten hätten. Geschenkt ist zwar geschenkt, heißt: Man gibt die Kontrolle über das Geld völlig aus der Hand, was viele Schenker so richtig offensichtlich nicht wollen (viele Threads hier künden davon), aber es liegt nahe, daß ein deutlich sechsstelliger Betrag einen Menschen überfordert, der bisher noch nie mit so viel Geld zu tun hatte.


    Ich kann aus Deiner Vorgabe nicht erkennen, daß Du bereits ein Anlagekonzept hast. Hättest Du eins, wäre die erste Überlegung, ob man dieses vielleicht aufblasen könnte.

    Nun stehen wir vor der Frage, was tun mit dem Geld. Der Traum vom Wohneigentum war schnell ausgeträumt. Die Immobilienpreise hier sind wahnsinnig hoch.

    In Gegenden, in denen Immobilienpreise wahnsinnig hoch sind, sind meistens auch die Gehälter wahnsinnig hoch. Das gleicht sich aus.


    Wenn fest geplant ist, daß in 3 Jahren noch ein zweites Kind kommt (und dann keines mehr), könnte man schon an Immobilieneigentum denken. Das müßte mit Deinem Gehalt finanzierbar sein, aber dafür hättest Du jetzt auch einen Batzen Eigenkapital.


    Abwegig scheint mir der Gedanke nicht, aber ein Immobilienengagement ist für die meisten Leute die Finanzentscheidung mit dem größten Volumen ihres Lebens, die bricht man sinnvollerweise nicht übers Knie.

    Ich habe jetzt einen Teil des Geldes (50.000 bei mir und 50.000 bei meiner Frau) als Tagesgeld bei TR geparkt.

    Du hast somit also rechtlich 50.000 an Deine Frau weiterverschenkt. Ich hätte das als Mann nicht gemacht. Das Geld ist ein Geschenk Deiner Eltern und somit Dein Vermögen. Steck das Geld meinetwegen in ein Haus für Deine Familie. Davon hat die ganze Familie etwas, aber das Vermögen bleibt formal Dir. Wenn Deine Ehe platzt - und das kann man nie ausschließen - hast Du als Mann in der aktuellen gesellschaftlichen Situation absolut die Hinternkarte und man wird mit Dir Schlitten fahren. In dieser Situation magst Du froh darüber sein, Dein Vermögen eben nicht vorzeitig mit Deiner Frau geteilt zu haben.

    Natürlich ist eine Möglichkeit, einen Teil des Geldes in einen World ETF zu stecken und liegen zu lassen. Ich hätte aber schon gerne jetzt etwas von dem Geld und werde auch in 32 (+x Jahre, je nach Politik), wenn ich in Rente gehe, nicht darauf angewiesen sein (siehe oben). Einfach nur ausgeben und "verballern" möchte ich dieses Geld natürlich nicht. Also suche ich nach einer Möglichkeit, das Geld anzulegen und dabei eine jährliche (o.ä.) Rendite zu erhalten. Natürlich könnte ich mit Tagesgeldhopping oder Festgeld weiter arbeiten, aber welche Möglichkeiten bietet mir der ETF/Aktienmarkt diesbezüglich?

    Für die naheliegende, so einfach klingende Frage gibt es keine zwingende Antwort.


    Du hast einen Geldbetrag zugewendet bekommen, der Dich sichtlich überfordert, also wirst Du Dich hinter die Bücher klemmen und Dich schlaufragen müssen. Dafür brauchst Du eine gewisse Zeit.


    Man könnte daran denken, das Geld zwischenzeitlich in einen Geldmarktfonds zu stecken, beispielsweise den hier: LU0290358497 . Lies bei Finanztip mehr zum Thema. Das ist wohlgemerkt erstmal eine Warteposition und keine Anlage. Du sparst Dir damit das Tagesgeldhopping und der Fonds ist Sondervermögen, also prinzipiell sicherer als Bankanlagen (Einlagesicherung). Du bleibst damit flexibel und bekommst zumindest den Ertrag einer Festzinsanlage. In spätestens einem halben Jahr bist Du hinreichend fit, mit einer richtigen Anlagestrategie zu beginnen.


    Ein Anlagekonzept ist immer individuell, ein absolutes, für jeden passendes Richtig und Falsch gibt es nicht. Für einen guten Rat muß Dich der Ratgeber gut kennen, muß wissen, was Du an Vermögen schon hast, was Du beruflich machst, was Du verdienst und welche Perspektiven Du hast, welche Erfahrungen Du mit Geldanlage schon hast und vieles mehr. Deine familiäre Situation hast Du angerissen. Was Deine Frau hat und will, gehört auch zu den notwendigen Informationen, die man für einen guten Rat braucht. Das ist eine ganze Menge, eine ganze Menge Persönliches. Das wirst Du hier nicht schreiben wollen, wofür jeder Verständnis haben wird.


    Dieser Ratgeber wirst vermutlich Du selber sein, der jetzt noch keine Ahnung hat, sich diese Ahnung aber halt anlesen muß. Auch Deine Eltern könntest Du um Rat fragen. Bei externen Beratern wäre ich zurückhaltend. Der Finanzprodukteverkäufer Deiner "Hausbank" will nur Dein Bestes (versucht vermutlich provisionsorientiert Anlagen zu verkaufen); mit dem gern angeführte Honorarberater findest Du jetzt vermutlich noch keinen gemeinsamen Nenner. Du scheinst mir bezüglich Geldanlage ein ziemliches Greenhorn zu sein.


    Mir gehen eine Menge Gedanken durch den Kopf, was man machen könnte. Ich werde sie hier aber nicht ausbreiten, weil es unseriös wäre, konkrete Vorschläge zu machen, wenn man das Gegenüber nicht kennt.

  • Was ja offensichtlich auch schon (gerade bzw. jüngst ?!) geschehen ist; siehe hier

    Von einer weiteren geplanten Schenkung habe ich nix gelesen ... ?


    Dann schlage ich vor, du liest den Eingangspost noch einmal - richtest die Äuglein nach einem hohen sechsstelligen Betrag aus auf das, was drum herum geschrieben wurde. Dann passiert dir auch nicht der Fauxpas, am Thema vorbeizuschwadronieren. Das hast du ja nun ausgiebig getan.