Erbe anlegen mit Auszahlung

Liebe Community,
am Dienstag, den 24. Juni 2025, führen wir ein technisches Update durch. Das Forum wird an diesem Tag zeitweise nicht erreichbar sein.
Die Wartung findet im Laufe der ersten Tageshälfte statt. Wir bemühen uns, die Ausfallzeit so kurz wie möglich zu halten.
  • Hallo zusammen,

    mit dem 4 Töpfe Prinzip kann es bestens gehen.

    Später dann den Welt ETF mit einem Auszahlungsplan versehen.

    (Das aktuelle Video zum Thema Dividende behandelt es gerade bestens. Sehr interessant).

    Alles gute.

    LG

  • Vielen Dank für Deinen sachlichen, fundierten und freundlichen Hinweis hier

    Dann passiert dir auch nicht der Fauxpas, am Thema vorbeizuschwadronieren.

    Apropos "Fauxpas" und am Thema "vorbei schwadronieren" (nur um Deine netten Formulierungen aufzugreifen): Eine Antwort auf meine einfache schon in Nr. 11 sowie in Nr. 15 erneut gestellte Frage

    Woraus ist übrigens zu entnehmen, daß dieses Geld "auf dem Konto" liegt ... ?

    auf diese Deine Einlassung

    Das dümmste, das man machen kann, ist das die Eltern jetzt 800k auf dem Konto liegen haben.

    hast Du aber immer noch nicht gegeben ... ?


    Deshalb gebe ich diesen netten Hinweis gerne an Dich zurück

    Dann schlage ich vor, du liest den Eingangspost noch einmal - richtest die Äuglein nach einem ...

    ... Hinweis darauf, daß diese Summe der Eltern tatsächlich "auf dem Konto liegt" und nicht anderweitig investiert ist - was ja nach Deiner freundlich-dezenten Formulierung

    Das dümmste, das man machen kann, ist

    Zudem wollte ich nur und explizit dem Fragesteller einige Anregungen geben - was ganz offensichtlich auch so angekommen ist, da diese(r) sich für alle meiner vier Beiträge (Nr. 9, 11, 13 und 15) "bedankt" hat. Offensichtlich hat sie/er das als hilfreich empfunden - was wohl das genaue Gegenteil "für am Thema vorbei schwadronieren ist" und das auch noch in - aus Deiner Sicht - epischer Länge; siehe hier

    Das hast du ja nun ausgiebig getan.

    An Dich hatte ich nur eine Frage gestellt (s. o.) - die Du aber bis jetzt - trotz mehrfacher Nachfrage - nicht beantworten konntest oder wolltest.


    In diesem Sinne ...



    Nur meine persönliche Meinung.



    Dir noch ganz viel Glück mit Deinen Finanzen !

  • Erstmal vielen Dank euch allen für eure ausführlichen Antworten und die Zeit, die ihr euch genommen habt um diese zu verfassen.


    Ich möchte versuchen auf einige Fragen zu antworten.


    Eigentum ist leider für uns nicht realistisch. Immobilien, die für uns in Frage kämen (Energieklasse, relativ aktuelles Baujahr), müssten wir zu mind. 50% über Kredit finanzieren. Bei einer Tilgungsrate von 1,5% sind das für uns ca. 1300€ monatliche Belastungen. Dazu kommen die Nebenkosten. Alleine die Stadtreinigung nimmt ca. 100€ im Monat für Müll. Überschlagen sind wir bei monatlichen Belastungen von etwas über 2000€, ohne Rücklagen fürs Haus und Sanierungen zu bilden. 35 Jahre einen solchen Kredit abzubezahlen, denn wie ihr schon anmerkt sollte ich nicht mit zukünfitgen Schenkungen/Erbe planen, klingt nicht attraktiv. Außerdem würden wir bei einer Kreditsumme von 300.000 dann 220.000€ Zinsen gezahlt haben.

    Wir sind beide unbefristet angestellt. Unser Gehalt ist für den sozialen Bereich, in dem wir beide tätig sind, auch gut. Meine Frau arbeitet nicht vollzeit, will und soll sie auch nicht. Aber zusammen kommen wir, außerhalb von Elternzeit, die hoffentlich ein weiteres mal auf uns zukommt, auf ca. 5200€ Netto.


    Bisher haben wir keine private Altersvorsorge betrieben. Ich muss zugeben, mich diesbezüglich auch stets auf dem Gedanken des Erbes ausgeruht zu haben und mein Geld lieber verkonsumiert habe.

    Meine Eltern selbst haben wenig Ahnung von Finanzen. Das Vermögen stammt aus einem Immobilienverkauf. Da kann ich leider auf keine Abhilfe hoffen.

    Meine Frau überlässt diese ganze Sache, ganz klassisch, mir. Sie ist vor einigen Jahren nach Deutschland, als Studentin, eingewandert und in der Rente werden wir einen Teil des Jahres auch in ihrer Heimat verbringen (so zumindest die Idee), wo das Leben günstiger ist als hier und ihre Familie ein Haus besitzt.


    Besonders dankbar bin ich für die, vermehrt aufgekommenen Hinweise, uns mit der Entscheidung Zeit zu lassen. Auf einmal einen solchen Batzen Geld zu haben setzt mich emotional unter Druck etwas sinnvolles damit zu tun. Und das am besten gestern, weil jeder Tag auf dem Girokonto verschenkt ist und meine Hausbank sich darüber freut. Das ich mich da nicht beraten lassen möchte war im übrigen von Vornherein klar.


    Geldmarkt ETF scheint, auf den ersten Blick, für mich eine sinnvolle Zwischenlösung zu sein.


    Danke nochmal an alle, die sich die Mühe gemacht und Zeit genommen haben mir hier etwas zu antworten!!

  • Erstmal vielen Dank euch allen für eure ausführlichen Antworten und die Zeit, die ihr euch genommen habt um diese zu verfassen.

    Gern geschehen! :)

    Eigentum ist leider für uns nicht realistisch. Immobilien, die für uns in Frage kämen (Energieklasse, relativ aktuelles Baujahr), müssten wir zu mind. 50% über Kredit finanzieren.

    Für viele Immobilienkäufer wäre das eine super-solide Finanzierung. :)

    Dazu kommen die Nebenkosten. Alleine die Stadtreinigung nimmt ca. 100€ im Monat für Müll. Überschlagen sind wir bei monatlichen Belastungen von etwas über 2000€, ohne Rücklagen fürs Haus und Sanierungen zu bilden. 35 Jahre einen solchen Kredit abzubezahlen ... klingt nicht attraktiv. Außerdem würden wir bei einer Kreditsumme von 300.000 dann 220.000€ Zinsen gezahlt haben.

    Und in dieser Zeit vertilgst Du einen Lastwagen voll Brot und einen Tankwagen voll Bier. Es ist schon erstaunlich, zu welchen Zahlen man kommt, wenn man unkritisch Dinge über Jahrzehnte hochrechnet!


    Nebenkosten zahlst Du als Mieter auch, eventuell in einer Wohnung etwas weniger als in einem Haus, aber nicht so viel weniger.


    Wohlgemerkt: Ich will Dich weder in eine Immobilie hineinreden, noch aus ihr heraus. Ich halte Deine Rechnung für unsachgemäß. Wolltest Du wirklich eine Immobilie haben, könntest Du sie mit Deinen Mitteln erreichen. Die meisten Leute, die sich ein Haus kaufen, zahlen es 25 Jahre oder so ab.

    Bisher haben wir keine private Altersvorsorge betrieben. Ich muss zugeben, mich diesbezüglich auch stets auf dem Gedanken des Erbes ausgeruht zu haben und mein Geld lieber verkonsumiert habe.

    Die ewige Geschichte von der Grille und der Ameise: Die Grille sagt: "Heute ist schönes Wetter, ich freue mich heute meines Daseins!" Die Ameise sagt: "Der Winter wird kommen! Arbeite lieber und sammle, damit Du im Winter was zu kauen hast!"


    Heute genießen oder morgen auf Ersparnisse zugreifen können? Es gibt da kein allgemeingültiges Patentrezept. Aber vielleicht einen Mittelweg.


    Du schreibst oben, daß Du gern heute schon von diesem Geld etwas hättest. Woran hast Du diesbezüglich denn gedacht? Noch nie von einem Lottogewinn geträumt: "Wenn ich im Lotto gewönne, würde ich ..."? Jetzt hast Du im Lotto gewonnen oder zumindest so ähnlich.

    Meine Eltern selbst haben wenig Ahnung von Finanzen. Das Vermögen stammt aus einem Immobilienverkauf. Da kann ich leider auf keine Abhilfe hoffen.

    Was Du mit Deinem Geld machen willst, mußt Du in erster Linie auch selbst wissen.

    Meine Frau überlässt diese ganze Sache, ganz klassisch, mir. Sie ist vor einigen Jahren nach Deutschland, als Studentin, eingewandert und in der Rente werden wir einen Teil des Jahres auch in ihrer Heimat verbringen (so zumindest die Idee), wo das Leben günstiger ist als hier und ihre Familie ein Haus besitzt.

    35 Jahre sind eine lange Zeit, über die man realistisch keine konkreten Pläne machen kann.

    Besonders dankbar bin ich für die, vermehrt aufgekommenen Hinweise, uns mit der Entscheidung Zeit zu lassen. Auf einmal einen solchen Batzen Geld zu haben setzt mich emotional unter Druck, etwas Sinnvolles damit zu tun. Und das am besten gestern, weil jeder Tag auf dem Girokonto verschenkt ist und meine Hausbank sich darüber freut.

    Geldmarkt ETF scheint, auf den ersten Blick, für mich eine sinnvolle Zwischenlösung zu sein.

    Es dürfte sinnvoll sein, daß Du Dich ans Werk machst, Vorstellungen zu entwickeln, was Du mit dem Geld machen willst. Druck ist dabei (wie immer) schädlich.


    Es würde im Endeffekt noch nicht einmal etwas ausmachen, wenn Du zur Freude Deiner Sparkasse das Geld einfach auf dem Girokonto liegen läßt. Es ist geschenktes Geld, ob Du dafür bis Weihnachten noch 5000 € Kapitalertrag bekommst oder nicht, ist egal. Das macht nicht mehr Unterschied, also ob Du statt 350 T€ 355 T€ geschenkt bekommen hättest. Nicht der Betrag macht den Unterschied, sondern Dein Kopf.


    Du hast bereits ein Konto bei Trade Republic; Du könntest zum Üben einfach mal für einen kleinen Betrag einen Geldmarktfonds kaufen. Dann weißt Du, wie das geht. Wenn Dir das nicht gefällt, kannst Du ihn hinterher ja wieder verkaufen. Jede Weltreise beginnt mit dem ersten Schritt, und ohne erste vorsichtige Schritte auf dem für Dich ungewohnten Terrain wird es wohl nicht gehen.


    Lesevorschlag: Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff (bitte die aktuelle, die 2. Auflage)

    und Thomas Kehl - Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest.


    Lies Dich mit Gelassenheit ein - und frag, wenn noch etwas unklar ist.

  • Natürlich ist eine Möglichkeit einen Teil des Geldes in einen World ETF zu stecken und liegen zu lassen. Ich hätte aber schon gerne jetzt etwas von dem Geld und werde auch in 32 (+x Jahre, je nach Politik), wenn ich in Rente gehe, nicht darauf angewiesen sein (siehe oben). Einfach nur ausgeben und "verballern" möchte ich dieses Geld natürlich nicht. Also suche ich nach einer Möglichkeit, das Geld anzulegen und dabei eine jährliche (o.ä.) Rendite zu erhalten. Natürlich könnte ich mit Tagesgeldhopping oder Festgeld weiter arbeiten, aber welche Möglichkeiten bietet mir der ETF/Aktienmarkt diesbezüglich?

    Grundsätzlich solltet Ihr Euch in Ruhe mit dem Thema auseinandersetzen. Es kommt jetzt mit Sicherheit nicht auf ein paar Monate an.

    Wichtig ist dass Ihr Gemeinsam ein Ziel definiert und darauf hinarbeitet.

    Ich würde mich auch erstmal in Ruhe schlau lesen. Zumindest so schlau, dass man die Fallstricke bei der Geldanlage verinnerlicht!

    Ich habe im letzten Urlaub das o.g. Taschenbuch von Hartmut Walz gelesen (Ihre Finanzen fest im Griff). Kann ich Euch als Einstieg wirklich ans Herz legen!


    Die Idee mit einem ausschüttendem Aktien-ETF ist im Übrigen gar kein so schlechter Ansatz. ;)

    Die Frage ist halt, ob man bereits in jungen Jahren verstärkt auf die Ausschüttungsrendite setzt, oder ob man einfach marktbreit investiert und langfristig auf das Marktwachstum (Kursrendite) setzt.

    So setzt sich z.B. die langfristige durchschnittliche Rendite des ausschüttenden Vanguard FTSE All World von 7% p.a. aus ca. 2% p.a. Ausschüttungen (Dividenden) und 5% p.a. Kurssteigerung zusammen.

    Wer also vor 10 Jahren 100.000€ in den ausschüttenden FTSE All World investiert hat, hat im Jahr rund 2.000€ an Ausschüttung kassiert (vor Steuern!). Das Geld konnte man dann verleben und sich z.B. mal 1-2 Kurzurlaube gönnen. Die Rendite steigt ja mit dem Kurs des ETF mit.

    Heute bekommt der gleiche Anleger rund 4.400€ (vor Steuern!) an Ausschüttungen im Jahr aus seinen 100.000€ die er vor 10 Jahren angelegt hat. Auch Angesichts der Inflation kein schlechtes Ergebnis.

  • Also irgendwie betrachtet ihr die ganze sehr Sache schwarzmalerisch. Du rechnest mit einem Kredit von 3000k, das heißt ihr wollt 400k für ein/e Haus/Wohnung ausgeben oder wie? Das sollte locker mit dem Einkommen in unter 25 Jahren möglich sein. Habe mal gerade einen X-beliebigen Rechner angeworfen. Wie hoch ist denn die aktuelle Schenkung?

  • Hallo Achim Weiss

    Da hast du dir ja mal wieder viel Mühe gegeben.

    Besser kann man es gar nicht ausdrücken.

    Leider ist vielen Menschen die Angst vor Schulden beim Immobilienkauf haben gar nicht klar ist, dass sie oft auch mal eine halbe Million Euro oder noch viel mehr für Miete bezahlen.

    Wenn dann die Rate für Zins und Tilgung selbst am Anfang nur unwesentlich höher ist als die Miete Ist es sogar eher ein Fehler in Miete zu bleiben.

    Die Angst vor scheinbar hohen Schulden hält leider viele Menschen hierzulande vom Immobilienkauf seit Jahrzehnten ab, obwohl Miete am Ende daselbe ist wie Schulden.

    Die Nebenkosten als Argument anzuführen , zeugt natürlich von völliger Ahnungslosigkeit bei diesem Thema

    (darauf hat auch schon flip und &monstermania sinngemäß hingewiesen).

    Diese Summen schließlich in beiden Fällen an.

    Im vorliegenden Fall halte ich zumindest in Anbetracht der bekannten Fakten mit dem hohen Eigenkapital nach wie vor einen Immobilienkauf für die beste Empfehlung

    Ich befürchte aber, dass zu viele Bedenken bestehen die man hier in einem Forum nicht ausräumen kann.

    Wenn dann hinzukommt, dass im Freundes oder Familienkreis die meisten Menschen auch in Miete leben, kann man auch von dort keine Unterstützung erwarten

    Mein Großvater hat schon immer gesagt:

    „Frag nie einen Besitzlosen nach einem Ratschlag in Finanzdingen“-

    Ich wünsche gutes Gelingen, egal wie man sich am Ende entscheidet

    Viele Grüße, McProfit

  • Leider ist vielen Menschen, die Angst vor Schulden beim Immobilienkauf haben, gar nicht klar, dass sie oft auch mal eine halbe Million Euro oder noch viel mehr für Miete bezahlen.

    Man zahlt die Miete monatlich, nur wenige Leute addieren sie über ihr Leben (oder zumindest über eine Wohndauer von z.B. 10 oder 20 Jahren).


    Es ist unsachgemäß, Beträge über viele Jahre einfach zu addieren, und es ist auch unsachgemäß, Summen über viele Jahre mit beispielsweise dem aktuellen Monatseinkommen zu vergleichen. Schließlich verdient man in der Zeit, in der man eine Immobilie abzahlt, ja auch ein halbe Million oder so.


    Man sagt, Leute könnten Beträge bis etwa zum Doppelten ihres Jahreseinkommens einschätzen (bei einem schon recht ordentlichen Jahreseinkommen von 50.000 € also Beträge bis etwa 100.000 €). Alles darüber sei einfach nur "viel". Ich habe dies immer wieder bestätigt gefunden.


    Unser Threadstarter schließt aus diesem Grund den Erwerb einer Immobilie kategorisch aus. Der Kauf oder Bau einer Immobilie ist eine große Finanzentscheidung - für die meisten Leute die größte Finanzentscheidung ihres Lebens. Sie will wohlüberlegt sein. Aber es wäre unsachgemäß, sie einfach nur deswegen auszuschließen, weil der Betrag sechsstellig ist.

    Wenn dann die Rate für Zins und Tilgung selbst am Anfang nur unwesentlich höher ist als die Miete, ist es sogar eher ein Fehler, in Miete zu bleiben.


    Die Angst vor scheinbar hohen Schulden hält leider viele Menschen hierzulande vom Immobilienkauf seit Jahrzehnten ab, obwohl Miete am Ende dasselbe ist wie Schulden.

    Ob man mietet oder eine Immobilie kauft, ist eine Entscheidung, die von sehr vielen Faktoren abhängt. Man sollte nicht sagen, es sei ein "Fehler", in Miete zu bleiben.


    Miete ist nicht das gleiche wie Schulden. Die Miete entspricht dem Zins, also dem Kapitalertrag, in beiderlei Richtung. Der Mieter zahlt den Mietzins (den man manchmal deswegen ja auch so nennt), der Kapital- sprich Immobilieneigentümer nimmt den Mietzins ein.


    Der durchschnittliche Immobilienkäufer finanziert seine Immobilie mit teils sehr hohen Schulden (gemessen an seinem Einkommen). Finanzmathematisch nennt man das eine gehebelte Investition. Sie ist die einzige gehebelte Investition, die gesellschaftlich akzeptiert wird. Kauft einer aus seinem vorhandenen Vermögen Aktien, gilt er in weiten Kreisen der Bevölkerung als finanzieller Hasardspieler. Hebelt er hingegen sein Eigenkapital mit dem Mehrfachen in Fremdkapital und kauft ein Haus davon, gilt das als Inbegriff der Solidität. Seltsam.

    Die Nebenkosten als Argument anzuführen, zeugt natürlich von völliger Ahnungslosigkeit bei diesem Thema.

    Das schon, aber letztlich ist ein Forum wie dieses auch dazu da, ggf. unrealistische Vorstellungen zurechtzurücken. Werfe der den ersten Stein, der mit seiner Einschätzung noch nie danebengelegen hat.

    Im vorliegenden Fall halte ich zumindest in Anbetracht der bekannten Fakten mit dem hohen Eigenkapital nach wie vor einen Immobilienkauf für die beste Empfehlung

    Ich befürchte aber, dass zu viele Bedenken bestehen, die man hier in einem Forum nicht ausräumen kann.

    Der Threadstarter hat im Moment keine Ahnung. Das weiß er und fragt deswegen um Rat. Das ist doch schonmal gut. Es ist deutlich besser, man ist sich seiner Situation bewußt, wenn man keine Ahnung hat, als wenn das nicht der Fall ist.


    Jeder von uns hat mal ohne Ahnung angefangen, insoweit wäre es verkehrt, auf einen Frager herabzuschauen. Man sollte sich vielmehr darum bemühen, ihm zu helfen, sich Ahnung zu beschaffen. Ich versuche das jedenfalls. Dazu muß er lesen und sich mit Leuten unterhalten, die Ahnung haben. Zu beidem rate ich hier regelmäßig.


    Ob am Ende eine Entscheidung pro Immobilie steht oder nicht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Dafür gibt es kein eindeutiges Für oder Wider, vor allem lebt jeder Mensch sein eigenes Leben: Was Du für Dein Leben für gut und richtig befunden hast, muß deswegen noch lange nicht für andere Leute gelten.


    Wo ist übrigens der Threadstarter? Wir haben ihn hoffentlich mit unserer Diskussion nicht verschreckt. Vielleicht hat er sich ja ein passendes Buch besorgt und ist mit der Lektüre jetzt so beschäftigt, daß er keine Zeit für ein Forenposting hat.


    Auf jeden Fall ist es komfortabler, von den Eltern vorab in jungen Jahren etwas Sechsstelliges zugewendet zu bekommen, als wenn das nicht passiert (oder wenn man erbt, wenn man selbst schon Rentner ist). Soviel Geld mag ein gewisses Kopfzerbrechen machen, wenn man solche Summen noch nicht gewöhnt ist. Aber das kriegt man in den Griff, wenn man sich darum bemüht.


    Ich wünsche ihm dazu jedenfalls alles Gute.

  • Danke euch allen für die Antworten.


    Ich habe mir tatsächlich ein Buch, das hier genannt wurde, bestellt und freue mich schon drauf mich einzulesen.


    Um das Thema Mieten und Kaufen nochmal abzuschließen:


    McProfit Natürlich bin ich größtenteils ahnungslos. Sonst hätte ich mich wohl kaum in diesem Forum angemeldet und meine Fragen gestellt.

    Und ja, ich weiß auch, dass ich Nebenkoste über die Miete zahle. Aber es macht für uns einen finanziellen Unterschied, ob wir 1350€ mit allen Nebenkosten für eine Mietwohnung bezahlen oder eben 1400€ Rate, Nebenkosten oben drauf und Rücklagen fürs Haus bilden. Wir haben vom letzten Objekt die sonstigen laufenden Kosten des Hauses gesehen und kamen so auf eine Summe von ca. 2000€ ohne Rücklagen. Das würde unser Leben sehr stark einschränken (Urlaub, Luxusartikel). Zumal wir im Fall der Miete eben auch einen großen Betrag an Kapital haben, das wir zum Teil ausgeben zum Teil anlegen möchten.


    Aber das war auch nicht das Thema meiner Frage sondern sollte nur erklären, wie unsere Gedankengänge nach Erhalt der Schenkung waren.


    Ich möchte mich abschließend nochmal bedanken, dass ihr so viel Mühe gemacht habt und auf meine Frage umfangreich geantwortet habt.


    Ein besonderer Dank geht an Achim Weiss. Deine Beiträge haben mir sehr geholfen etwas ruhiger zu werden und mir Zeit zu lassen. Das "weniger Stress", das ich mir dadurch mache, ist mehr wert als ein paar Euronen Rendite :)

  • Nur am Rande aber in dem Kontext:

    Mein Großvater hat schon immer gesagt:

    „Frag nie einen Besitzlosen nach einem Ratschlag in Finanzdingen“-

    (Dein Großvater war offensichtlich ein (lebens)kluger oder sogar weiser Mann)


    Dieses Phänomen - um die Formulierung "Problematik" zu vermieden - zieht sich wie ein roter Faden durch mein kleines Finanzleben aber auch durch viele Gespräche über Finanzen.


    Die Menschen, deren Vorgehensweisen und Strategien beim Thema "Finanzen" nachweislich erfolgreich waren, reden selten bis oftmals sogar nie darüber. Warum auch ? Sie sind finanziell (längst) autark und müssen mit solchen Themen auch weder Kunden akquirieren, ihre Website promoten, ihre Bücher verkaufen, Kunden für ihre Vermögensverwaltung gewinnen etc. pp.


    Habe ich für meinen Teil zudem zig Mal erlebt, daß über bestimme Themen "stramm und forsch" mit dem Brustton der Überzeugung absolute "Wahrheiten" postuliert werden - von Menschen, die (Stichwort: Praxisbezug) in diversen Anlageklassen niemals investiert waren und/oder die über die Geld-, Währungs- und Finanzgeschichte keinerlei (Stichwort: Geschichtliches und theoretisches) Wissen hatten. Wo sollen solche Gespräche hinführen ?


    Der nicht selten komplett fehlende Praxisbezug samt fehlender Erfahrung ist bei einigen Themen ganz besonders auffällig (Unterscheidung Bar- und Buchgeld, Direktanlagen in Aktien also via Einzelwerten, vermietete Immobilien (oft gehebelt mit Krediten), Edelmetalle (insbesondere Gold und Silber), Tangible Assets (wie Kunst, Oldtimer, Uhren usw.), der Haltung zu einem Experiment wie dem Euro usw.


    Dazu kommt noch (gerade in Deutschland - beispielsweise im angelsächsischen Raum (USA, UK, Kanada), in der Schweiz aber auch in einigen asiatischen Ländern sowie in Ozeanien ist das anders), daß hier nicht selten ein ausgeprägter Sozialneid (nur in Frankreich ist dieses Phänomen noch ausgeprägter als hierzulande) vorherrscht. Wer Erfolgt hat gerät schnell ins Visier der Neider und Umverteiler - wer scheitert, kann sich oftmals der Häme sicher sein (nicht selten von Leuten, die selbst am liebsten auf nur der sicheren Seite unterwegs sind und für sich selbst das (finanzielle) Risiko scheuen wie der "Teufel das Weihwasser" (Politiker, Beamte, Öffentlicher Dienst usw.).


    Nur am Rande: Wer jedes Risiko versucht zu eliminieren (ein Haltung der zunehmend paternalistisch und dirigistisch agierenden EU, die in den Menschen weniger den mündigen Verbraucher und eigenverantwortlichen Bürger sondern mehr den hilflosen, vulnerablen, zu beschützenden und zu lenkenden "Untertan" sieht) - könnte irgendwann zu der bitteren Erkenntnis gelangen, daß kongruent zu einer solchen Vorgehensweise auch alle Chancen gleich mit eliminiert wurden ... Das permanente und seit sehr vielen Jahren zu konstatierende wirtschaftliche Zurückfallen der EU und der Eurozone gegenüber einem Wirtschaftsraum wie etwa den USA spricht Bände.


    Vermute mal, Du gehörst zu den wenigen Ausnahmen (siehe schon oben), die aber letztlich nur diese Regel bestätigen: Du hast finanziell etwas erreicht (zudem aus eigener Kraft und Anstrengung) und bist aber dennoch bereit Dein Wissen und Deine Erfahrungen weiterzugeben bzw. Deine Meinung hier Fragenden (bei Gelegenheit) mitzuteilen. Finde ich übrigens und generell sehr lobenswert. Wie gesagt, da zählst Du aber - nach meinen Erfahrungen - zu den absoluten Ausnahmen. Kenne nämlich genug finanziell erfolgreiche Leute, die das nicht (präziser niemals) machen oder aber nur unter "Ihresgleichen" sprich in einem ausgewählten Kreis.


    Selbst in einem Finanzforum wie diesem könnten vielleicht gerade mal eine Handvoll Leute aktiv sein, die finanziell gesehen wirklich etwas erreicht haben (im allgemeinen Sprachgebrauch jedenfalls - in der Welt der wirklich Reichen gelten wieder ganz andere Maßstäbe).


    Lese Deine Beiträge immer gerne (zudem decken sich diese fast vollumfänglich mit meinen eigenen Erfahrungen und Anschauungen).


    Solche Beiträge wie die Deinigen können Fragenden eine andere und erweiterte Perspektive bieten und auch eine Motivation sein, aus eigener Kraft finanziell etwas auf die Beine zu stellen. Erinnert mich an meine Studentenzeit. Da hatte ich schon einige Hundert Bücher zu Finanzthemen verschlungen - mindestens genauso hilfreich (wenn nicht noch hilfreicher) waren damals zwei längere Gespräche mit finanziell erfolgreichen Protagonisten (der eine war ein Armenier der andere ein russischer Jude), ihr klarer und nüchterner Blick auf das Thema samt Fokus auf das Wesentliche waren faszinierend; zudem haben diese nur sechs oder- sieben Stunden an Gesprächen mehr gebracht als die Lektüre vieler Dutzend Bücher (von sog. "Bankgesprächen" ganz zu schweigen) und das war damals auch eine zusätzliche Motivation für mich. Weiß bis heute nicht so recht, warum die sich das damals "angetan" hatten. Vielleicht, weil sie bei mir ernsthaftes Interesse erkannten; vielleicht auch, weil es sich an ihre eigenen Anfänge erinnert fühlten.


    In diesem Sinne und auf das Du diesem Forum als aktiver Mitschreiber noch lange erhalten bleibst.


    Beste Grüße aus Hessen ins Schwabenland !

  • „Frag nie einen Besitzlosen nach einem Ratschlag in Finanzdingen“

    Das sollte man nicht kategorisch sehen.


    Wer mit wenig finanziellen Mitteln zurechtkommt, muss ja auch irgendetwas richtig machen, selbst wenn die Einkommenssituation nicht berauschend ist.


    Und ein Arzt muss nicht selbst vom Krebs genesen sein, um ein guter Onkologe zu sein.


    Am Anfang von "Der Fürst" von Machiavelli ist eine Passage, in der erläutert wird, dass eine andere Perspektive oftmals hilfreich ist, daher verbietet es sich auch nicht, dass ein Nicht-Fürst dem Fürsten ein Handbuch schreibt.

    Machiavelli beschreibt, dass der Kartograph die Berge vom Tal aus betrachtet und die Täler vom Berg aus.